Der Gravelreifen-Thread

@Rüganer s Einschätzung teile ich: es ist bei Diamantprofilen sämtlicher Hersteller das übliche Bild am Hinterrad, mal nach 1, mal nach 1,5 Megametern. Faktoren: Materialalter, Untergrund, Topographie, Bremsenbedienung, Antriebskraft, Übersetzungsvorlieben, Sytemgewicht, Reifendruck etc. p.p.

In dem gezeigten Zustand läuft er locker nochmal so lange, zumal Traktionsverlust am Hinterrad im Nichtrennbetrieb allenfalls etwas nervt, nicht jedoch Konntrollverlust bedeutet.
Und eben aus Gründen der (Brems-)Kontrolle empfehle ich auf keinen Fall diesen Reifen auf's Vorderrad zu ziehen, es sei denn, man möchte ihn ausschließlich auf Asphalt weiternutzen.
 
Freilich ist da einer, nur eben im FeldWaldWiesen-Normalbetrieb am Hinterrad nicht nennenswert.
Es wird wirklich niemand, der mit Ambitionen bei einem Rennen teilnimmt, mit einem Hinterreifen in dieser Verfassung antreten, wenn er es nicht muss.
 
Meine Erfahrungen mit 650b x 47 Reifen bisher. Vorab, ich fahre sehr gerne diese Reifengröße, weil sie insbesondere bei Wegen mit dickeren Steinen viel Komfort bietet. Alle Reifen bin ich tubeless gefahren (je nach Reifen und Untergrund mit 1.6 bar - 2.5 bar)

- WTB Byway: sehr angenehm zu fahren, der Reifen dämpft angenehm, hat auch Grip auf Gravel Untergrund und ist auch auf Aspahlt flott - andere profilierte Reifen haben aber zum Teil noch weniger Rollwiderstand. im Trockenen ist der Reifen empfehlenswert. An der Stelle aber eine dicke Warnung: Bei Nässe ist der Reifen auf Asphalt gefährlich - weil unberechenbar. Der Reifen verliert ohne jede Vorwarnung bei Nässe komplett von einer Sekunde auf die andere die Haftung. Das ist mir noch nie mit irgendeinem anderen Reifen passiert.

- Pirelli Cinturato Hard Terrain: Sehr flott auf Asphalt, auch auf Gravel OK Traktion; aber er ist knochenhart und gibt auch den kleinsten Stein als Rückmeldung an den Fahrer. Für meinen Geschmack ist er zu kompromisslos hart für Graveltouren mit dickern Steinen.

- Teravail Rutland Durable: Diesen Reifen bin ich am längsten von allen genannten Reifen gefahren (5.000 Kilometer - 1x Milch nachgefüllt). Funktioniert im Matsch sehr gut und rollt auf der Straße sehr schnell. Der Reifen ist relativ hart, durch Anpassung des Luftdrucks bietet er aber auf sehr holprigem Untergrund dennoch guten Komfort. Ich hatte keine Panne, die mittleren Stollen waren auf dem Hinterreifen fast abgefahren, vorne noch komplett in Ordnung. Für mich ein toller Allround Reifen, wenn man sowohl Asphalt als auch Gravel fährt und auf Geschwindigkeit Wert legt

- Pirelli Cinturato Mixed Terrain: Auf Aspalt läuft er flott aber mit spürbar mehr Widerstand als der Rutland. Auf Gravel ist der Reifen für mich ein absoluter Traum. Der Reifen ist weich und selbst mit relativ hohem Druck 2.3 - 2.5 bar bietet er mehr Komfort als alle anderen hier genannten Reifen. Für reine Gravel Touren ist er mein absoluter Favorit

An der Stelle ist wichtig zu sagen, dass die gleichen Reifen sich bei anderen Maßen komplett anders anfühlen können und andere Charakteristika haben.
 
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Ich kann auch mal ein Resümee zu meinen Schwalbe Thunder Burt 2020 (keine Super Ground Karkasse) in 650b x 2,1" / 54mm ziehen. Fahre die auf meinem Carbonda 696. Auf dem fahr ich insgesamt 3 Laufradsätze und den Vergleich finde ich ganz interessant.

1: 28" ZTR Crest / Sapim CX-Ray / Novatec ca. 1580g?, Conti Terra Speed / Tufo Thundero, 700c x 40
2: 27,5" Newmen SL x.a.25 / Sapim Race / Novatec ca. 1540g, Schwalbe Thunder Burt 650b x 54
3: 28" 60mm Carbon / Sapim CX-Ray / Novatec ca. 1780g, Veloflex Corsa 700c x 28mm (real 26-27mm)

Nachdem ich den ersten Hinterreifen nach 25km direkt mit nem Schnitt versehen hab, dank dessen ich den Reifen später entsorgen konnte, läufts mit dem zweiten Hinterreifen jetzt besser. Zwar hatte ich wieder nach wenigen Kilometern wieder ein Loch im Hinterrad, das ist aber in nem Park passiert - vermutlich über ne Scherbe etc. gefahren. Die Dichtmilch hats schnell abgedichtet. Pannensicher sind sie jedoch nicht. Die nächsten ~300km waren dann ohne Zwischenfälle.

Dafür rollen sie echt toll und das tröstet über die Pannenanfälligkeit hinweg.

Im Vergleich zu dem 28" Gravel-LRS fehlt mir bei dem komfortablen Rahmen zum Teil eine direktere "Verbindung" zum Untergrund. Das Rad fährt halt etwas schwammiger mit weniger Feedback zur Bodenbeschaffenheit. Merkt man natürlich vorallem auf Asphalt. Die 54mm mit "kantigerem" Profil durch höhere Seitenstollen verzeihen am Vorderrad wie erwartet viel mehr - hab neulich ne größere Kante beim schräg überfahren übersehen, die bei den 40mm Reifen wohl ne Schrecksekunde ausgelöst hätten. Dem dicken Reifen hats nicht gefallen - wurde gefühlt sehr stark verformt -, ist aber ohne Sturzgefahr rüber gerollt. Sand ist der große Unterschied, in ner Gruppenausfahrt habe ich das stark gemerkt. Der schwach profilierte 54mm Reifen rollt / schwimmt viel eher über den Sand.

Das Rad ist mit 54mm Reifen generell viel verspielter, auch rumspringen geht durch das höhere Reifenvolumen viel besser und die Reifen verzeihen erwartungsgemäß viel mehr. Das Lenkverhalten ist stark anders, mit den 700c 40mm Reifen wirkt das Rad auch "gesetzter" und eher stabiler.


Richtig interessant finde ich aber den subjektiven Eindruck im Vergleich zum Rennrad-Hochprofil-Laufradsatz. Ich hätte einfach einen viel größeren Unterschied erwartet. In den letzten 2 Wochen bin ich häufig die gleichen Trainingsrunden gefahren, für größere Touren hats zeitlich nicht gereicht. Das waren echte Runden, knapp 6km lang und ziemlich "rund", Wind würde von keiner Seite richtig abgeschirmt werden und würde ich als Faktor sehr niedrig einstufen. Hab am Rad leider kein Powermeter, deshalb nur nach Puls bei gefühlt gleicher Tagesform:

Vergleich Intervallrunden:
RR-LRS: Puls 164-165 - 32,2km/h
54mm: Puls 164 - 31,2km/h

Vergleich all out:
RR-LRS: Puls 178 - 34,6km/h
54mm: Puls 178 - 34,5km/h

Das sind jetzt natürlich keine wissenschaftlichen Werte und kaum reproduzierbar aufgenommen, will nur sagen: Die 54mm sind nicht langsam oder zäh, in Rennradgruppen könnte man gut mitfahren (wenn man die Kommentare erträgt :D ).

Generell fühlt sich der RR-Laufradsatz natürlich völlig anders an und "belohnt" gefühlt mehr. Er beschleunigt etwas leichter, durch die Direktheit fühlt sich das noch viel besser an. Man möchte den Laufradsatz irgendwie dauerhaft zügiger fahren als die 2,1" Walzen, alleine weil es sich sportlicher anfühlt. Der große Unterschied kommt für mich beim Sprinten, wo die 2,1" mal richtig Nachteile zeigen. Da wirds gefühlt sehr schnell sehr schwammig, das Rad "eiert" stark unter einem und der Reifen verformt sich mehr. Mit 700c / 40mm ist das nicht annähernd so ausgeprägt.

Mein jetziges Fazit zu den 54mm Thunder Burt wäre, dass ich sie nicht gebraucht hätte, da der Rahmen ungeahnt viel Komfort rein bringt - aber sie tun mir auch nicht weh. Offroad gäbs für mich keinen Grund, 700c x 40mm fahren zu wollen. Da ich in letzter Zeit aber wieder sehr viel auf der Straße fahre, vermisse ich den Kompromiss von 40mm Reifen doch etwas - die 54mm sind da gefühlt etwas zu indirekt. Der Post bietet jetzt wenig Vergleiche zwischen Gravel-Reifen... Aber vielleicht kann ja jemand aus der 650b vs. 700c Erfahrung was mitnehmen. :)
 
Vergleich Intervallrunden:
RR-LRS: Puls 164-165 - 32,2km/h
54mm: Puls 164 - 31,2km/h

Vergleich all out:
RR-LRS: Puls 178 - 34,6km/h
54mm: Puls 178 - 34,5km/h

Das sind jetzt natürlich keine wissenschaftlichen Werte und kaum reproduzierbar aufgenommen, will nur sagen: Die 54mm sind nicht langsam oder zäh, in Rennradgruppen könnte man gut mitfahren (wenn man die Kommentare erträgt :D ).

Ohne Watts kannst du mit so Daten meiner Meinung nach so gut wie gar nix anfangen. "Gefühlt" ist immer so ne Sache und die Geschwindigkeit hängt von so vielen Faktoren ab. Noch dazu kann die Herzfrequenz tagesformabhängig stark schwanken. Interessant wäre der direkt Vergleich zu schmäleren Reifen :)

So breite Reifen können einfach nicht so schnell rollen wie schmälere. Mehr (rotierende) Masse, höherer Abrollwiderstand (bei üblichen Drücken) und größerer Luftwiderstand. Was wie (stark) zu Buche schlägt ist schwer zu sagen...

Ich hab mich von den Serien Riddlern in 45mm Schritt für Schritt runterschlafen und bin jetzt bei 32mm gelandet. Ich fahr das Ding aber quasi auch nur als Rennrad.
 
Der Post bietet jetzt wenig Vergleiche zwischen Gravel-Reifen... Aber vielleicht kann ja jemand aus der 650b vs. 700c Erfahrung was mitnehmen. :)
Auf jeden Fall, total genialer Post! :daumen:+ :daumen: + :daumen:

P.S.:
Man möchte den (Rennrad-)Laufradsatz irgendwie dauerhaft zügiger fahren als die 2,1" Walzen, alleine weil es sich sportlicher anfühlt. Der große Unterschied kommt für mich beim Sprinten, wo die 2,1" mal richtig Nachteile zeigen. Da wirds gefühlt sehr schnell sehr schwammig, das Rad "eiert" stark unter einem und der Reifen verformt sich mehr. Mit 700c / 40mm ist das nicht annähernd so ausgeprägt.
Hast Du mal probiert, ob sich das schwabbelige Gefühl reduziert, wenn Du die fetten Thunder Burt mit 0,5bar strammer fährst, als üblich?
 
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Angekommen. Hier schonmal die Gewichte. Zum Vergleich, der Raddler lag bei 504 g. Setzen mit Standpumpe nicht möglich. Morgen muss der Kompressor vom Fahrradladen ran.
Reifen sind mittlerweile drauf und etwa 60 km bewegt. Setzen war auch mit Kompressor nicht einfach, hat aber schlussendlich geklappt. Ich befülle immer direkt mit Milch (60 ml Stans je Reifen) und durfte begeistert feststellen, dass die Reifen sofort dicht waren. Die haben praktisch keine Luft verloren über Nacht. Zum Fahreindruck: für mich deutlich besser als die WTB! Die Cinturato Mixed rollen erstaunlich schnell auf hartem Boden. Subjektiv bin ich der Meinung ein gutes Stück schneller als der Raddler. Grip war unauffällig und damit gut. Hatte bei wechselhaften Bedingungen gestern keine Probleme. Außer bei tiefem losem Sand aber das ist eh der Tod bei dieser Reifenbreife. Apropro.. die Pirelli stehen deutlich voluminöser auf der Felge. Bei ca. 2,2 bar habe ich 41,6 mm Breite gemessen. Sind außerdem ca. 4,5 mm höher (!) als der Raddler. Der Komfort gestern war in Ordnung. Ich kann und werde auf jeden Fall noch mit dem Druck runter gehen. Gestern gar keine Probleme mit schwammigem Fahrverhalten.

- Pirelli Cinturato Hard Terrain: Sehr flott auf Asphalt, auch auf Gravel OK Traktion; aber er ist knochenhart und gibt auch den kleinsten Stein als Rückmeldung an den Fahrer. Für meinen Geschmack ist er zu kompromisslos hart für Graveltouren mit dickern Steinen.

- Pirelli Cinturato Mixed Terrain: Auf Aspalt läuft er flott aber mit spürbar mehr Widerstand als der Rutland. Auf Gravel ist der Reifen für mich ein absoluter Traum. Der Reifen ist weich und selbst mit relativ hohem Druck 2.3 - 2.5 bar bietet er mehr Komfort als alle anderen hier genannten Reifen. Für reine Gravel Touren ist er mein absoluter Favorit
Dein Eindruck zum Komfort beim Cinturato Hard Terrain kann ich gar nicht teilen. Hatte inkl. dem Cinturato Mixed jetzt erst drei verschiedenen Reifen drauf, aber der Cinturato H war sicher der Komfortabelste. Klar, hier macht der Druck die Musik. Ich denke, dass der Mixed ähnlich komfortabel sein wird, wenn ich den Druck noch etwas senke.

Insgesamt bin ich mit dem Cinturato Mixed gerade sehr zufrieden. Mal sehen wie er sich auf den nächsten paar Ausfahren macht. Grüße!

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Ohne Watts kannst du mit so Daten meiner Meinung nach so gut wie gar nix anfangen. "Gefühlt" ist immer so ne Sache und die Geschwindigkeit hängt von so vielen Faktoren ab. Noch dazu kann die Herzfrequenz tagesformabhängig stark schwanken. Interessant wäre der direkt Vergleich zu schmäleren Reifen :)

So breite Reifen können einfach nicht so schnell rollen wie schmälere. Mehr (rotierende) Masse, höherer Abrollwiderstand (bei üblichen Drücken) und größerer Luftwiderstand. Was wie (stark) zu Buche schlägt ist schwer zu sagen...

Muss mich dazu selbst zitieren, mit der eigenen Messweise bin ich ja schon kritisch ins Gericht gegangen :)
Das sind jetzt natürlich keine wissenschaftlichen Werte und kaum reproduzierbar aufgenommen, will nur sagen: Die 54mm sind nicht langsam oder zäh, in Rennradgruppen könnte man gut mitfahren (wenn man die Kommentare erträgt :D ).
Auf dem Niveau will ich keine Nachkommastellen bei km/h vergleichen, nur greifbar machen: Die Reifen liegen vom Geschwindigkeitsniveau keine 5km/h auseinander. Das, was man an Geschwindigkeitseinbußen hat, ist wirklich erträglich.

Ich spiel aber schon länger mit dem Gedanken, mein Rahmenbruch-Rennrad zu zerlegen, für die Rotor 2inpower ein neues 1-fach Kettenblatt zu besorgen und die ins Gravelbike zu stecken. Dann gäbs Wattwerte.


Auf jeden Fall, total genialer Post! :daumen:+ :daumen: + :daumen:

P.S.:

Hast Du mal probiert, ob sich das schwabbelige Gefühl reduziert, wenn Du die fetten Thunder Burt mit 0,5bar strammer fährst, als üblich?
Hab ich wirklich noch nicht. Als Info fehlte in dem Post noch, die Veloflex Corsa fahr ich mit 5,0 - 5,5 / 5,5 - 6 Bar (v/h) mit Butylschlauch, die Thunder Burt mit 1,6/1,8 Bar v/h.
 
Wäre super wenn du noch irgendwann mal deine Erfahrung mit dem Challenge bei Nässe nachreichen kannst.
Nun war es soweit, heute hatte ich eine heftige 3h Regenfahrt gehabt, da war wirklich alles dabei. 🤮 Von leichtem Schauer bis heftigem Starkregen auf wechselnden Untergründen. War klatschnass bis auf die Bux, sogar in meinen Radschuhen stand das Wasser. Hab ich eigentlich schon erwähnt, wie sehr ich solche Fahrten mag? #nicht.

Dafür konnte ich den Strada Bianca bei Nässe komplett durchtesten. Den Grip würde ich als akzeptabel, okay einstufen. Würde bei Nässe aber lieber auf Schotter fahren als auf Asphalt. Aber solange man keine hektischen Lenkbewegungen macht oder hart bremsen muss, ist das alles kein Problem und gut zu kontrollieren. Vortrieb gab es bei mir immer, hatte nie ein durchdrehendes Hinterrad.

Musste allerdings einmal auf frisch geteertem, glatten Asphalt mit knapp 36km/h hart in die Eisen, weil an einer Einfahrt ein Auto kam. Da habe ich deutlich gemerkt wie der Reifen den Grip verloren hat und ich am rutschen war. Einlenken hätte unweigerlich zum Sturz geführt, zum Glück hat das Auto eher anhalten können, hätte das ohne mich lang zu legen nicht rechtzeitig geschafft. Das war so ein Puls Moment, die Bux war dann auch beinahe von innen braun. 😲 Lag meiner Meinung nach aber auch daran, dass die Beläge und Scheibe komplett nass waren und dort auch erstmal keine Bremspower vorhanden war.

Unangenehm aufgefallen ist mir, dass der Reifen während der Fahrt super gut Wasser nach vorne schleudert, sodass es mir voll ins Gesicht spritzt. Im Unterlenker noch viel unangenehmer. 😜 Hinten ebenfalls ein dicker nasser vertikaler Streifen. Fender wären hier sicherlich von Vorteil gewesen. (aber das sieht shice aus.)

Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich mir im Vorfeld mehr Sorgen gemacht hatte, als es letztendlich eigentlich war. Der Strada Bianca läuft auch ganz gut auf Nassem, man muss sich nur im Klaren sein, wo die Grenzen liegen.

Rollwiderstand und Komfort sind jedenfalls nach wie vor super.
 
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Nun war es soweit, heute hatte ich eine heftige 3h Regenfahrt gehabt, da war wirklich alles dabei. 🤮 Von leichtem Schauer bis heftigem Starkregen auf wechselnden Untergründen. War klatschnass bis auf die Bux, sogar in meinen Radschuhen stand das Wasser. Hab ich eigentlich schon erwähnt, wie sehr ich solche Fahrten mag? #nicht.

Dafür konnte ich den Strada Bianca bei Nässe komplett durchtesten. Den Grip würde ich als akzeptabel, okay einstufen. Würde bei Nässe aber lieber auf Schotter fahren als auf Asphalt. Aber solange man keine hektischen Lenkbewegungen macht oder hart bremsen muss, ist das alles kein Problem und gut zu kontrollieren. Vortrieb gab es bei mir immer, hatte nie ein durchdrehendes Hinterrad.

Musste allerdings einmal auf frisch geteertem, glatten Asphalt mit knapp 36km/h hart in die Eisen, weil an einer Einfahrt ein Auto kam. Da habe ich deutlich gemerkt wie der Reifen den Grip verloren hat und ich am rutschen war. Einlenken hätte unweigerlich zum Sturz geführt, zum Glück hat das Auto eher anhalten können, hätte das ohne mich lang zu legen nicht rechtzeitig geschafft. Das war so ein Puls Moment. 😲 Lag meiner Meinung nach aber auch daran, dass die Beläge und Scheibe komplett nass waren und dort auch erstmal keine Bremspower vorhanden war.

Unangenehm aufgefallen ist mir, dass der Reifen während der Fahrt super gut Wasser nach vorne schleudert, sodass es mir voll ins Gesicht spritzt. Im Unterlenker noch viel unangenehmer. 😜 Hinten ebenfalls ein dicker nasser vertikaler Streifen. Fender wären hier sicherlich von Vorteil gewesen. (aber das sieht shice aus.)

Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich mir im Vorfeld mehr Sorgen gemacht hatte, als es letztendlich eigentlich war. Der Strada Bianca läuft auch ganz gut auf Nassem, man muss sich nur im Klaren sein, wo die Grenzen liegen.

Rollwiderstand und Komfort sind jedenfalls nach wie vor super.
Zum Glück vermeide ich so ein Wetter meist, :cool:
Bei Nässe hatte ich auch schon 1-2 momente mit dem strada Bianca Pro 36mm ohne tubeless. (Latexschlauch) dann passe ich das tempo an und werde keinen 🏆 gewinnen, :daumen:
 
Reifen sind mittlerweile drauf und etwa 60 km bewegt. Setzen war auch mit Kompressor nicht einfach, hat aber schlussendlich geklappt. Ich befülle immer direkt mit Milch (60 ml Stans je Reifen) und durfte begeistert feststellen, dass die Reifen sofort dicht waren. Die haben praktisch keine Luft verloren über Nacht. Zum Fahreindruck: für mich deutlich besser als die WTB! Die Cinturato Mixed rollen erstaunlich schnell auf hartem Boden. Subjektiv bin ich der Meinung ein gutes Stück schneller als der Raddler. Grip war unauffällig und damit gut. Hatte bei wechselhaften Bedingungen gestern keine Probleme. Außer bei tiefem losem Sand aber das ist eh der Tod bei dieser Reifenbreife. Apropro.. die Pirelli stehen deutlich voluminöser auf der Felge. Bei ca. 2,2 bar habe ich 41,6 mm Breite gemessen. Sind außerdem ca. 4,5 mm höher (!) als der Raddler. Der Komfort gestern war in Ordnung. Ich kann und werde auf jeden Fall noch mit dem Druck runter gehen. Gestern gar keine Probleme mit schwammigem Fahrverhalten.


Dein Eindruck zum Komfort beim Cinturato Hard Terrain kann ich gar nicht teilen. Hatte inkl. dem Cinturato Mixed jetzt erst drei verschiedenen Reifen drauf, aber der Cinturato H war sicher der Komfortabelste. Klar, hier macht der Druck die Musik. Ich denke, dass der Mixed ähnlich komfortabel sein wird, wenn ich den Druck noch etwas senke.

Insgesamt bin ich mit dem Cinturato Mixed gerade sehr zufrieden. Mal sehen wie er sich auf den nächsten paar Ausfahren macht. Grüße!

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welchen zeigst du denn da ?
btw gewaltige stollen fuer ein gravel...
 
Heut mal den Pirelli Cintu H montiert.

Im Vergleich zum WTB ByWay deutlich weniger Volumen und bei gleichem Luftdruck härter / weniger Komfort. Rollt dafür sehr gut und bietet einen besseren Halt auch in engen Kurven.

Tubeless auf einer WTB Kom i25 Felge etwas schwierig.

PS: Conti Reifen soll man ja vorab mit Spüli auswaschen. Der vordere Cintu suppt recht stark zwischen Flanke und Felge. Mal schaun wie er über Nacht die Luft hält. Hatte das Problem noch jemand?
 
Noch ein paar Updates zum Pirelli Cintu H von der abendlichen Runde:

  • einfach und schnell zu beschleunigen
  • läuft super auf Asphalt, feinem Schotter, gemischten Feldwegen
  • fühlt sich in engen / schnellen Kurven (auch auf losem Boden) sehr sicher an
  • eine Pelle mit der man gern schnell unterwegs ist ;)

  • wird zu schnell / stark angebremst, dann rutsch der Cintu hinten sofort, vorn auch sehr fix (egal ob Asphalt oder Schotter)
  • Komfort und Dämpfung sind für mich ein echtes Minus, da "federn" die WTB Road Plus Pellen wesentlich mehr weg
  • Auf meinen WTB Kom i25 fühlt sich der Pirelli bei unter 1,8 Bar (tubeless) etwas instabil in Kurven an

... gefahren als 650b in 45er Breite
 
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Also langfristig werden der Pirelli und ich keine Freunde :D

Ich empfinde den Cintu H als bretthart und mit keinerlei Komfort.

Was gibt es denn noch an guten Optionen mit mehr Dämpfung und Volumen?
Bin bisher die WTB Road Plus Pellen gefahren in 650B.
 
Also langfristig werden der Pirelli und ich keine Freunde :D

Ich empfinde den Cintu H als bretthart und mit keinerlei Komfort.

Was gibt es denn noch an guten Optionen mit mehr Dämpfung und Volumen?
Bin bisher die WTB Road Plus Pellen gefahren in 650B.
"mehr Dämpfung [...] in 650B" übersetze ich mal in "erwachsene/richtige Dämpfung in 650B" und leite die Frage mal an die Gemeinheit weiter, weil sich mir die Frage gerade auch stellt.

"Gute/tolle Dämpfung" bei 622mm Innendurchmesser konte ich bisher mit Vittoria Randonneur Hyper (120tpi Karkasse) und Challenge Strada Bianca (260tpi) 36-622 erfahren. Womöglich bieten die Tufo Speedero/Thundero 40-622 (270tpi) auch eine erwachsene Dämpfung... Die Gravelkings mit AX-Alpha Karkasse sollen das auch können.

Du willst einen Tipp mit 584mm Innendurchmesser, alles tubeless?
1.) Gravelking SK (ohne Plus) bis 58-584: Link
2.) Vittoria Mezcal bis 57-584: Link
3.) Gravelking SK Plus bis 58-584: Link
 
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