Dicke Puschen zum Graveln - Reifen mit 55mm+ Breite

EmDoubleU

Gravel & RR
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Moin,

ja, ich weiß, es gibt bereits einen Gravelreifen-Thread. Dieser thematisiert bekanntermaßen aber eher die Reifenbreiten zwischen 35mm und 45mm, die üblicherweise an Gravelbikes zu finden sind und ja auch einen gesunden Kompromiss zwischen Volumen, Rollwiderstand und Gewicht darstellen.

Hier soll es aber bei entsprechender Reifenfreiheit von Rahmen und Gabel aber eher um die Modelle gehen, die mit Breiten von 55-60mm ansonsten an leichten MTBs zu finden sind.
Welche Reifen haben sich hier eurer Erfahrung nach für den Einsatz am mehr oder weniger potenten Gravelbikes oder Dropbar-MTBs bewährt?

Ich mache mal den Anfang mit dem Vittoria Mezcal in 29"x 2,25" und 2,35" Breite. Ein Reifen, der sich häufig an Bikepacking-Rädern und Rädern von Teilnehmern an Langstreckenrennen findet. Ich kenne den Reifen vom Einsatz am leichten XC-Hardtail und war da bereits sehr angetan vom Mezcal in 2,25" TNT. Tubeless absolut sorglos und einfach zu installieren, pannensicher, gutes Volumen, geschmeidige Karkasse, relativ leichter Lauf auch auf Hardpack, ausreichend Gripreserven im leichteren Gelände. Leider kein wirkliches Leichtgewicht mit gut 740gr.

Am Canyon Grizl von @ehrles8 ist mir letztens zumindest an der Front der Continental Race King 29"x 2,2" Protection aufgefallen...

... und @Albschrat hat bei seinem Cotic Cascade den Tufo XC12 TR in 29"x2,25".

Interessieren würden mich persönlich aber z.B. auch Praxiserfahrungen mit dem Rene Herse Fleecer Ridge in 29"x2,2" - siehe hier. Fährt sich der Reifen z.B. auch sauber auf breiteren Felgen mit ca. 30mm Innenmaulweite? In der Beschreibung des Reifens wird eher auf Felgen mit 21-23mm Innenmaulweite Bezug genommen, deshalb diese Frage. Wie ist die Tubeless-Performance des Reifens? Als Endurance-Variante soll der Reifen knapp 670gr haben, das wäre auf jeden Fall ein Pluspunkt.
 

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Re: Dicke Puschen zum Graveln - Reifen mit 55mm+ Breite
Geht es nur um 700c Reifen, oder auch 650b. Für meinen 650b LRS werde ich wohl mal den Ultradynamico Mars ausprobieren. 650b in 58mm
 
Seit knapp 500km fahre ich den Wolfpack Speed in 29x2,25.

Auf der Velocity Blunt Felge mit 26,6mm Maulweite kommt er auf 58mm. Bei 80kg Lebendgewicht fahre ich ihn tubeless vorne und hinten mit 1,5bar. Dämpft gut und rollt auch ausreichend schnell, sofern man das im SSP Betrieb beurteilen kann.

Bis jetzt gefällt er mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwalbe Thunder Burt, lange nicht so sexy und geschmeidig wie der ultradynamico :love:aber ein guter, schneller und relativ leichter Reifen der auf harten Boden ein guter graveler ist. Fahre ihn auf 650b (in diese Variante nur 54mm; in 700c aber 57mm) und bin happy. Fuer den tiefen Winter kommen Vittoria Barzo in 57mm. Dazu berichte ich gerne später.
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Schwalbe Thunder Burt, lange nicht so sexy und geschmeidig wie der ultradynamico :love:aber ein guter, schneller und relativ leichter Reifen der auf harten Boden ein guter graveler ist. Fahre ihn auf 650b (in diese Variante nur 54mm; in 700c aber 57mm) und bin happy. Fuer den tiefen Winter kommen Vittoria Barzo in 57mm. Dazu berichte ich gerne später.
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Eigentlich gibt es kaum Konkurrenz für den Thunderburt für diesen Anwendungszweck. Conti RaceKing vielleicht noch. Ansonsten dürfte es kaum MTB Reifen geben die in dieser Klasse rollen. Für alle hier genannten Vittorias oder Wolfpacks trifft das jedenfalls nicht zu. Tufo schneidet unter den Gravelreifen ja neuerdings immer besser ab, auch was den Speed angeht. Ich bring mal als Außenseiter den Tufo XC12 TR ins Spiel, ohne genaueres über den zu wissen.
 
Wenn man wirklich schnell unterwegs sein möchte und es nicht technisch und trocken ist, führt meiner Meinung nach kein Weg am Schwalbe Thunderburt vorbei.
Rollt auch auf Asphalt richtig leicht, auf dem Niveau der schnellsten Gravel-Reifen.
Mal abgesehen vom G-One RS.

Da der 2.1" SuperGround auf 25mm Innenmaulweite hookless tubeless "nur" 53mm breit wird, müsste man zum 2,25" oder 2,35" greifen.

Der Conti Raceking Protection 2.2" rollt ähnlich schnell, wobei das dickere Profil auf Asphalt ein bisschen mehr bremst.
Hinten Thunderburt, vorne Raceking oder 2 x Thunderburt kann ich wärmstens empfehlen. Mittlerweile ist das Wetter fast schon zu schlecht für die beiden Reifen😑...
 
@ousermaat &
@ehrles8 & @captain hook

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Tubeless-Performance des Thunderburt in Superground? Also insbesondere was die daraus resultierende Pannensicherheit im laufenden Betrieb angeht.

Und wie ist die Langlebigkeit des Profils am TB?

Ich bin immer noch am Abwägen, ob mir so ein schneller und relativ profilarmer Reifen reicht und es mir primär um das Volumen geht. Andererseits fahre ich an schmaleren Gravelreifen den 42mm und den 38mm Pathfinder Pro… 😅
 
Der Tufo XC12 war mir bereits beim Aufbau des Cotic Cascade von @Albschrat aufgefallen, der scheint in 2,25“ auch bereits sehr viel Volumen zu haben, gerade wenn er auf einer breiten Felge mit 30mm Innenmaulweite gefahren wird.

Vielleicht kann Albschrat ja nochmal bei Gelegenheit ein paar Erfahrungswerte beisteuern… 😉👍
 
@ousermaat &
@ehrles8 & @captain hook

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Tubeless-Performance des Thunderburt in Superground? Also insbesondere was die daraus resultierende Pannensicherheit im laufenden Betrieb angeht.

Und wie ist die Langlebigkeit des Profils am TB?

Ich bin immer noch am Abwägen, ob mir so ein schneller und relativ profilarmer Reifen reicht und es mir primär um das Volumen geht. Andererseits fahre ich an schmaleren Gravelreifen den 42mm und den 38mm Pathfinder Pro… 😅
Bin Thunderburt SG am Hardtail letztens 4500km gefahren in 2 Monaten. VR sah noch tiptop aus. HR neigte sich langsam dem Ende. Hatte in der Zeit 1 Platten am HR, der sich mit Salami zuverlässig und dauerhaft beheben hat lassen. 2.35er hatte bei mir auf 30mm IW 60-61mm Breite.
 
Vielleicht kann Albschrat ja nochmal bei Gelegenheit ein paar Erfahrungswerte beisteuern… 😉👍

So sei es.

Der Tufo baut bei mir 60,7mm breit auf der Duke mit 30mm. Generell ist es ein unauffälliger Reifen im positiven Sinn. Ich wollte damals einen Reifen, dessen Stollen eher flach sind und die im Schulterbereich den gleichen Abstand wie auf der Mitte der Lauffläche haben.

Auf der Straße läuft er recht leise und auch mit nicht zu viel Rollwiderstand. Haftung in Schräglage ist auch gut, ich bringe ihn kaum zum Rutschen. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass das Cascade vom Charakter her eher ein Panzer ist und daher bei mir nicht im Geschwindigkeitsgrenzbereich genutzt wird. Auf Schotter, nadeligem Waldboden oder auf der Wiese ist gut Grip vorhanden.

Der Komfort ist auch auf der positiven Seite. Negative Referenz hierbei ist für mich der Schwalbe G-One, der sich im Vergleich dazu wie ein Stück Kantholz fährt. Ich würde ihn jederzeit wieder kaufen.
 

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@Albschrat

Danke dir! :daumen:

Die Tufo XC12 sehen ja in der Tat echt monströs aus - fast 61mm Breite bei einem eigentlich als 2,25" gelabelten Reifen sind schon ´ne Ansage! :eek:
Die gleichmäßige Höhe und Verteilung der Stollen sieht man aber insbesondere auf den Bild des Hinterreifens auch sehr gut - sehr überzeugend.

PS: Beim Schwalbe G-One als negative Referenz in Sachen Abrollkomfort stimme ich dir ebenfalls zu. Ich fahre an meinem Alltagsrad dicke G-One Speed auf DT421. So weit recht geringer Rollwiderstand und insgesamt sorglos, aber beim Komfort der Karkasse bretthart, selbst wenn man mit dem Luftdruck spielt.
 
Moin,

ja, ich weiß, es gibt bereits einen Gravelreifen-Thread. Dieser thematisiert bekanntermaßen aber eher die Reifenbreiten zwischen 35mm und 45mm, die üblicherweise an Gravelbikes zu finden sind und ja auch einen gesunden Kompromiss zwischen Volumen, Rollwiderstand und Gewicht darstellen.

Hier soll es aber bei entsprechender Reifenfreiheit von Rahmen und Gabel aber eher um die Modelle gehen, die mit Breiten von 55-60mm ansonsten an leichten MTBs zu finden sind.
Welche Reifen haben sich hier eurer Erfahrung nach für den Einsatz am mehr oder weniger potenten Gravelbikes oder Dropbar-MTBs bewährt?

Ich mache mal den Anfang mit dem Vittoria Mezcal in 29"x 2,25" und 2,35" Breite. Ein Reifen, der sich häufig an Bikepacking-Rädern und Rädern von Teilnehmern an Langstreckenrennen findet. Ich kenne den Reifen vom Einsatz am leichten XC-Hardtail und war da bereits sehr angetan vom Mezcal in 2,25" TNT. Tubeless absolut sorglos und einfach zu installieren, pannensicher, gutes Volumen, geschmeidige Karkasse, relativ leichter Lauf auch auf Hardpack, ausreichend Gripreserven im leichteren Gelände. Leider kein wirkliches Leichtgewicht mit gut 740gr.

Am Canyon Grizl von @ehrles8 ist mir letztens zumindest an der Front der Continental Race King 29"x 2,2" Protection aufgefallen...

... und @Albschrat hat bei seinem Cotic Cascade den Tufo XC12 TR in 29"x2,25".

Interessieren würden mich persönlich aber z.B. auch Praxiserfahrungen mit dem Rene Herse Fleecer Ridge in 29"x2,2" - siehe hier. Fährt sich der Reifen z.B. auch sauber auf breiteren Felgen mit ca. 30mm Innenmaulweite? In der Beschreibung des Reifens wird eher auf Felgen mit 21-23mm Innenmaulweite Bezug genommen, deshalb diese Frage. Wie ist die Tubeless-Performance des Reifens? Als Endurance-Variante soll der Reifen knapp 670gr haben, das wäre auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Ich hab den Schwalbe Racing Ray Superground am Vorderrad und bin damit sehr zufrieden. Am Hinterrad hatte ich den Conti Race King Protection und den G-Allround Superground in 2,2 und 2,25 Zoll. Beide kommen in Sachen Grip schnell an ihre Grenzen. In Sachen Abrollverhalten hat der Conti die Nase vorn. In Sachen Robustheit der Schwalbe. Der Conti nässt bei geringsten Beschädigungen Dichtmilch über die Lauffläche. Für matschige Böden hab ich noch den Schwalbe Rocket Ron SuperGround. Damit bin ich zufrieden für den genannten Einsatzzweck. Alle gennannten Reifen habe eine Gummimischung, die auf nassem/kalten Asphalt sicher ist. Mit original verbauten Terravail Reifen kam ich häufiger ins Rutschen.
 
Der halbwegs stimmige Aufbau meines Cotic Cascade in Gloss Cosmic Black gestaltete sich zwischenzeitlich etwas schwierig, weil das „Schwarz“ unter Tageslichteinfall durchaus einen bräunlichen bzw. goldigen Schimmer bekommt.

Aber die aufgrund dieses Umstandes statt der TNT-Variante gewählten Vittoria Mezcal TLR 29x2,25“ mit den hellen Tanwalls passen für mich persönlich schon mal sehr gut ins Bild… 🤩

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… und auch sonst waren die Reifen gleich mal wieder angenehm unkompliziert: Die heute frisch gelieferten Reifen aus der Packung genommen und auf den Laufradsatz mit den Duke Lucky Star 6ters HD von @schnellerpfeil geworfen. Mit Standpumpe und ohne Milch haben sich die Reifen sofort gesetzt und waren instant dicht… 🤩👌

Gewicht ebenfalls völlig im Rahmen: 670gr und 675gr…

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EDITh sagt: Auf den Felgen mit 29,5mm Innenmaulweite haben die Mezcals mit 2bar nach einer Stunde etwas über 59mm Breite. 🚲
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön 🙂. Mit welchen Naben hast du die HD 6ters aufbauen lassen?

Ich habe die neuen Hope Pro5 in schwarz mit XDR-Freilaufkörper und klassischem und belastungsgerecht gewählten 32er Sapim-Rundspeichenmix von Thomas Wilhelm (German Lightness) aufbauen lassen. Wie immer in allen Details erstklassige Arbeit.

Falls es interessiert: In der Konstellation hatte das VR mit 15x110mm exakt 800gr, das HR inkl. XDR mit 12x148 exakt 926gr.
 
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