Die theoretisch stärksten Bremsen?

wenn du einen Bremsenprüfstand, oder die möglichkeit einen aufzubauen hast, damit wir die teorien überprüfen können wäre das natürlich sehr hilfreich.
Apropos, so aufwendig wäre das doch gar nicht. Messen müsste man ja nur den Geber mit einem Drucktester. Dazu noch die Kraft, mit der man den Hebel zieht und du hast deine Werte?
 
In der Hebelkonstruktion steckt viel Gehirnschmalz und es ist nicht leicht, alle Abmessungen zu nehmen und mit vielen sin/cos/tan die jeweils gültige (differentielle!) Hebelübersetzung auszurechnen. Die hydraulische Übersetzung ist dagegen sehr leicht zu ermitteln.
Wir gehen natürlich davon aus, dass die Leser dieses Threads keine Probleme mit Entlüften/Befüllen von Bremsen haben :daumen:.
Es gibt einen messtechnischen Trick, der auch im Schrauberkeller funktioniert (nicht selbst probiert).
Prinzip: Wie weit schiebt der Geberkolben die Ölsäule in der Leitung voran? Beispiel: ein 10mm-Geberkolben schiebt bei 5mm Weg 0,393ml Öl voran (1ml = 1000mm3). In der dünnen Bremsleitung (z.B. innen 2,2mm) heißt das, dass die Ölsäule 103,3mm vorgeschoben wird. Also schön deutlich meßbar, wenn man auf einen Bremsleitungsstummel am Griff, montiert an einem Lenker (Meßfläche für Hebelstellung) eine dünne PVC-Leitung steckt. Jetzt kann man einfach eine Tabelle schreiben: Hebelbewegung zum Lenker gegen Ölstand in der dünnen PVC-Leitung. Es ist alles darin zu sehen: Der Weg bis die Schnüffelbohrung überfahren wird und dann den Anstieg der Ölsäule über die Hebelbewegung. In der entstehenden Kurve ist die ganze, per Konstruktion gewollte Nichtlinearität der Hebelübersetzung abgebildet. Man kann die nun zurückrechnen auf die echte Geberkolbenbewegung, die man selbst nicht genau genug messen könnte. Im obigen Zahlenbeispiel "dehnt" die dünne Leitung die 5mm Geberkolbenweg auf über 100mm und macht sie überhaupt messbar. Man muss die dünne Leitung natürlich vorher "vermessen", d.h. wenn sie dünner als z.B. die obigen 2,2mm ist, dann steigt es mehr als 103mm. Wir misst man so genau Innendurchmesser? Gar nicht direkt, sondern man schiebt mit der Medizinspritze z.B. 1ml durch, schaut, wie weit die Ölsäule steigt und rechnet zurück auf den mittleren Innendurchmesser.
Bei der Messung gibt es keine elastische Verformung von Teilen, da kein Druck aufgebaut wird. Aber wenn man die PVC-Leitung abnimmt und den Bremsleitungsstummel zuschraubt/zuschweißt, kann man ohne lange Bremsleitung und ohne Zange am Griff Druck aufbauen und schauen, wie sich das ganze verformt. Die Handkraft mißt man ausreichende gut mit Federwaage aus dem Baumarkt (8,50€).
Wie gesagt, wer Theorie will, bekommt Theorie :D.
Das ist doch keine theorie. Das ist richtig pfiffige messpraxis! :daumen:
 
Ich hab den titel mal angepasst um zukünftig missverständnisse zu vermeiden ^^

Ich wollte nicht eure Theorie-Debatten schlechtreden, bin nur einfach zu faul alles zu lesen. Möchte also etwaige Erkenntnise abschöpfen. :D
Also wir haben festgestellt das bei der berechnung die mechanische übersetzung der größte unsicherheitsfaktor ist.

Der Code RSC geber ist wohl etwas weniger hoch übersetzt als gedacht und wenn man einfach trickstuff kauft kann man sich die diskussion sparen :lol:

achja die neue hope hat potential vorne mitzuspielen wenn die angaben die hope gemacht hat stimmen.


Apropos, so aufwendig wäre das doch gar nicht. Messen müsste man ja nur den Geber mit einem Drucktester. Dazu noch die Kraft, mit der man den Hebel zieht und du hast deine Werte?
da würde dann halt das hydraulische übersetzungsverhältnis geber zu nehmer fehlen. wenn man einen sensor hätte den man zwischen die zange klemmen könnte das wäre was.
 
Ich wollte nicht eure Theorie-Debatten schlechtreden, bin nur einfach zu faul alles zu lesen. Möchte also etwaige Erkenntnise abschöpfen. :D
So geht's mir auch. Und das Thema ist auf theoretischer Basis so komplex, dass vermutlich bei der Beschreibung mittels Text mehr Verwirrung, als wirkliche Hilfe und Klärung resultiert.
Insofern wäre es wesentlich hilfreicher, wenn die Theoretiker einfach ihre eigenen Erfahrungen mit den Bremsen schilderten, die sie gefahren sind. Denn die Entwickler von Magura, Shimano und Trickstuff und auch von SRAM wissen sehr wohl, wie Übersetzung und Kolben Durchmesser zusammenhängen und was Vor- und Nachteile hat und wo es hilfreich sein kann, Kompromisse einzugehen.
Vielleicht sehen die Theoretiker sich ja einfach mal einen Bremshebel genauer an und versuchen dann die Winkel zu messen. Dann verstehen sie auch, was ich hier mit "Verwirrung stiften" meine.
 
Also wir haben festgestellt das bei der berechnung die mechanische übersetzung der größte unsicherheitsfaktor ist.
Vielleicht. Es spielen aber auch bei der Hydraulik Unsicherheiten rein, und zwar solche, die man ohne Test nicht so leicht erkennen kann: Wenn ich z. B. am Geber einen kleinen Kolben verwende und am Bremssattel auch, ist der hydraulische Druck bei gleicher Bremskraft größer und die Leitungen müssen dem Stand halten. Das stelle ich mir alles andere als banal vor.
Und andererseits, warum sollen wir uns hier Prüfstände zusammenschustern, wenn das doch die BIKE regelmäßig ausgiebig tut, mit echten Experten, die dich im Prüfen auskennen? Die Tests zu lesen kann da durchaus hilfreich sein.
 
...
Insofern wäre es wesentlich hilfreicher, wenn die Theoretiker einfach ihre eigenen Erfahrungen mit den Bremsen schilderten, die sie gefahren sind. ...
Empfindungen lassen sich ja so wunderbar und eindeutig verbal von einem kopf in den anderen transferieren. Ich habe dicke finger, mein freund sehr schmale. Empfinden wir beim ziehen derselben bremse das gleiche? Meine finger verformen sich merklich, seine kaum. Was nun?
Habe ich immer einen zu weichen druckpunkt und er einen zu harten?
 
Ich kann hier leider nicht alles lesen weil es mich nicht interessiert aber war Magura Gustav M schon?
Ich glaube nicht... Ich kann mich nur erinnern, dass diese Anfang der 0er Jahre glaube ich, getestet wurde und sehr gut abgeschnitten hat, nicht zuletzt, weil die Bremsscheibe gut abgestimmt war. Im Gegensatz zur damaligen Fichtel & Sachs, die mit ihrer 2,5 Kilo Scheibe bei Nässe total versagte, erhitzte sich die Gustav M unverzüglich auf die richtige Betriebstemperatur,, was dazu führte, dass das Wasser sofort verdampfte und die Bremse volle Leistung brachte.
Hast Du eine? Mich würde interessieren, ob die Selbst nachstellt wie moderne Bremsen oder ob man das manuell tun muss, wie ich meine von der Louise gelesen zu haben?
 
Nutzt nur
Vielleicht. Es spielen aber auch bei der Hydraulik Unsicherheiten rein, und zwar solche, die man ohne Test nicht so leicht erkennen kann: Wenn ich z. B. am Geber einen kleinen Kolben verwende und am Bremssattel auch, ist der hydraulische Druck bei gleicher Bremskraft größer und die Leitungen müssen dem Stand halten. Das stelle ich mir alles andere als banal vor.
Und andererseits, warum sollen wir uns hier Prüfstände zusammenschustern, wenn das doch die BIKE regelmäßig ausgiebig tut, mit echten Experten, die dich im Prüfen auskennen? Die Tests zu lesen kann da durchaus hilfreich sein.
Nutzt nur eben nix wenn man nicht gleiche Vorraussetzungen schafft wie Scheiben und Beläge...das ist eigentlich leicht zu realisieren, ich behaupte Mal das TS Power Beläge mit ner passenden Scheibe auf jeder aktuellen Bremse funktionieren und somit wäre der Vergleich fair.
 
Nutzt nur

Nutzt nur eben nix wenn man nicht gleiche Vorraussetzungen schafft wie Scheiben und Beläge...das ist eigentlich leicht zu realisieren, ich behaupte Mal das TS Power Beläge mit ner passenden Scheibe auf jeder aktuellen Bremse funktionieren und somit wäre der Vergleich fair.
Mit Galfer würde es wohl gehen.
Für die Dominion gibt es bisher nichts von Trickstuff.

Aber das ist ja auch egal. Es kann ja auch ein total beschissener Belag sein. Hauptsache alle gleich auf gleicher Scheibe.
 
Empfindungen lassen sich ja so wunderbar und eindeutig verbal von einem kopf in den anderen transferieren. Ich habe dicke finger, mein freund sehr schmale. Empfinden wir beim ziehen derselben bremse das gleiche? Meine finger verformen sich merklich, seine kaum. Was nun?
Habe ich immer einen zu weichen druckpunkt und er einen zu harten?
Nein, Empfindungen sind nicht sachlich, aber sie geben vielleicht doch einen Hinweis. Und unsachlicher als komplexe theoretische Abhandlungen, wo dann wichtige Dinge wie Winkel am Bremshebel und Widerstandskraft der Bremsleitung nur sehr ungenau bestimmt werden sind sie sicher auch nicht.
 
Der Nehmer ist doch linear und man kann ihn ausmessen. Oder missachte ich was?
wofür?
Der Part ist ja am Einfachsten. Was würdest du denn in der Zange messen wollen?
Der Nehmer ist ja der Sattel.
Der bekommt einfach und ist das einfachste Teil in der ganzen Rechnung.
Das stimmt wohl.

Ich dachte ich zieh mit ner federwaage am hebel und messe unten wie stark zusammengedrückt wird. aber die sensorik wäre wohl etwas teuer^^ Den druck messen wäre vermutlich nicht so kompliziert.


Insofern wäre es wesentlich hilfreicher, wenn die Theoretiker einfach ihre eigenen Erfahrungen mit den Bremsen schilderten, die sie gefahren sind.
Subjektive eindrücke sind sicher nicht aussagekräftiger als die theorie. Da sie höchst subjektiv sind. Ausserdem gibt es davon im forum schon recht viele. Ich hätte gerne die Theorie als ergänzung zu den ganzen subjektiven meinungen.

Und andererseits, warum sollen wir uns hier Prüfstände zusammenschustern, wenn das doch die BIKE regelmäßig ausgiebig tut, mit echten Experten, die dich im Prüfen auskennen? Die Tests zu lesen kann da durchaus hilfreich sein.
Ich lese die bike nicht. Aber wird da mit referenz belägen und referenz bremsscheiben getestet?
also gleiche bedingungen für alle bremsen? (wenn nicht ist der test nutzlos)

Ich glaube im DRT/cura faden hat @Mr. Tr!ckstuff mal erwähnt das man in einer kurve beim Bike test sehen konnte das die DRT nicht richtig entlüftet war.

Er hatte dort auch erwähnt das seine laborergebnisse nicht weit weg von den theoretischen berechnungen sind.
 
Ich dachte ich zieh mit ner federwaage am hebel und messe unten wie stark zusammengedrückt wird. aber die sensorik wäre wohl etwas teuer^^ Den druck messen wäre vermutlich nicht so kompliziert.
Über was wurde hier denn 8 Seiten debattiert, wenn es an dieser Überlegung scheitert? :D
 
Ich lese die bike nicht. Aber wird da mit referenz belägen und referenz bremsscheiben getestet?
also gleiche bedingungen für alle bremsen?
Es wird die komplette Bremse getestet mit Scheiben vom Hersteller der Bremse und auch klar beschrieben, welches Material verwendet wird.
Er hatte dort auch erwähnt das seine laborergebnisse nicht weit weg von den theoretischen berechnungen sind.
Von seinen theoretischen Berechnungen. Er ist aber einer der wenigen, der wirklich eine Ahnung von der Theorie hat und auch weiss, wie komplex das ganze ist. Vielleicht liegt es ja daran, dass er hier keine theoretische Abhandlung über das Thema verfasst?
 
Es wird die komplette Bremse getestet mit Scheiben vom Hersteller der Bremse und auch klar beschrieben, welches Material verwendet wird.
und schon kannst du den test in den müll werfen. bringt mir nichts da ich nicht weiß welche bremse stärker als die andere ist wenn ich z.b. eh bei allen trickstuff beläge einbaue.
Ich weiß nicht ob du den faden gelesen hast aber das thema haben wir hier jetzt zum zweiten mal und zum zweiten mal stellen wir fest das diese testmethode leider nicht so ivel aussagt.
 
Ich dachte es geht in erster Linie darum, einzelne Werte für Pumpen und Bremssättel zu haben?
Wenn man einfach nur komplette Bremsen auf einem Prüfstand misst (womöglich auch noch mit unterschiedlichsten Belägen wies die Bike macht) widerspricht das doch komplett dem Frankenbrake-MixnMatch-Gedanken?

Mal abgesehen davon, dass man dann alle dieser Bremsen im Gegensatz zur theoretischen Betrachtung physikalisch vor Ort haben müsste.
 
Die Welt braucht noch einen Schwesterthread mit dem Titel "Die theoretisch dosierbarste Bremse". :D
 
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