Ergebnisse mit dem Verfahren aus Beitrag #152:
MT8-1.Gen-Griff, montiert am Lenker, Griffweitenverstellung auf max., Geberkolben 10mm, Nehmerkolben 22mm (für Rechnung, nicht beim Test vorhanden), Griffvorschub je um 5mm lotrecht zum Lenker, außen wo etwa 1-Finger-Bedienung wäre, ca. 10cm Bremsleitungsansatz mit Olive/Pin/Überwurfmutter, in die den PVC-
Schlauch dicht als "Verlängerung" eingeschoben. Dünner PVC-
Schlauch mit innen 1,03mm (über Füllvolumen gemessen), vertikal auf Zollstock befestigt. Das ergibt "Verstärkungsfaktor" zum Ablesen von (10mm/1,03mm)**2 = 94,3, also die Geberkolbenbewegung wird fast um den Faktor 100 nach außen gedehnt.
Die Tabelle enthält die daraus errechneten Werte:
Vorschub des Griffes / resultierender Geberkolbenweg (alle Rechenstellen mal stehen gelassen) / mech. Übersetzung für diesen Schritt.
00 - 05mm / (0,1273mm) / (39,3)
05 - 10mm / 0,6154mm / 8,12
10 - 15mm / 0,6366mm / 7,85
15 - 20mm / 0,6897mm / 7,25
20 - 25mm / 0,7958mm / 6,28
25 - 30mm / 0,8700mm / 5,75
30 - 35mm / 0,9019mm / 5,54
35 - 40mm / 0,8488mm / 5,89
40 - 45mm / 0,8064mm / 6,20
Hinweise dazu mal so aus dem Bauch:
Der ersten Wert wird durch die Schnüffelbohrung verändert, weil sich zwar der Geberkolben bewegt, aber es wird nur wenig in die Leitung gefördert, sondern in den AGB. Es wird ja der Geberkolbenweg über das Fördervolumen in die Leitung gemessen. Und das ist in der PVC-Leitung nicht zu sehen, deshalb kommt für die gerechnete, mech. Übersetzung ein viel zu großer Wert heraus. Bei montiertem Bremssattel wahrscheinlich noch weniger in die Leitung, weil sich die Membran leichter bewegen lässt als die Nehmerkolben, das wäre dann echter "Leerweg" des Kolbens, also komplett ohne Ölförderung in die Leitung.
Mal grob geschätzt bewegt sich der Geberkolben ab 5mm Hebelweg nach der Schnüffelbohrung und bis 25mm hat sich der Geberkolben ungefähr 2,7mm nach der Schnüffelbohrung vorbewegt. Dabei schiebt er Öl in die Leitung und zu den zwei Nehmerkolben (22mm). Die hätten sich dann je um 0,28mm vorbewegt und den Lüftspalt überbrückt, so dass die Beläge anliegen.
Ab ca. 25mm würde das System dann Druck aufbauen und bei allen Teilen macht sich Elastizität bemerkbar (Hebel, Griffbefestigung, Leitungen, Beläge, Zange). Das ist in der Tabelle nicht zu sehen, weil das System bei dem Test komplett drucklos ist. Der Hebel muss dann etwas näher zum Lenker gezogen werden, um das gleiche Ölvolumen zu verschieben und sogar noch ein Stück weiter, weil ja etwas mehr Öl in die gedehnte Leitung, Zange und komprimierte Beläge geschickt werden muss.
Der obige Griff hat mMn keine sehr ausgeprägte Veränderung der mech. Übersetzung über den "Hebelwegbereich", was aus der Hebelanordnung auch zu sehen ist und somit Absicht. Wenn im Hebelwegbereich mit hohem Druck die mech. Übersetzung hoch ist/wird, dann wirkt das Ganze weich und teigig oder extrem starre Konstruktion von Hebel, Lagerung, Griffschellen, .....
Die Griffweitenverstellung (bei allen
Bremsen?) verschiebt die Übersetzungskennlinie, weil die gegenseitige Ausrichtung der ganzen Hebelmechanik verändert wird.
Die Messung zeigt wirklich gut das Verhalten des Bremsengriffs drucklos, aber schon eine ziemliche Fummelei beim ersten Versuch. Am schwierigsten war das Griffinnere entlüftet zu halten, obwohl die Leitung offen ist.
Eine aktuelle
MT8/MT7 hat andere Konstruktion, eventuell kommt etwas anderes heraus.