Die richtige Rahmengröße anhand von R.A.D. herausfinden

Werde wahrscheinlich gleich zum Start den OEM-Lenker mit 30 mm Rise und 8° Backsweep gegen einen mit 20 mm Rise und 9° Backsweep tauschen. Damit käme ich auf RAD 87 cm, also knapp über dem, was ich laut Lee McCormack bräuchte.

Irgendwelche Bedenken oder Empfehlungen diesbezüglich? Könnte tatsächlich nen Lenker mit noch weniger Rise montieren, möchte aber meinen Stack nur marginal reduzieren, Canyon wird sich dabei schon was gedacht haben.

Hast du deinen Wunsch-RAD nach der Formel errechnet oder an deinem Körper gemessen?

Ich würde das Bike zuerst mal fahren wie es kommt, und erst nach einiger Zeit Veränderungen vornehmen. Grundsätzlich finde ich es aber gut zu experimentieren, du entwickelst dabei ein Gefühl wie sich die einzelnen Parameter aufs Fahrverhalten auswirken. Gerade Lenker und Vorbau kann man relativ günstig verändern und was überbleibt wandert in die Teilekiste oder auf den Bikemarkt.

Konkret zu deiner geplanten Veränderung, schau dir auch mal den RAAD-Winkel an, auf bike-stats.de direkt unter dem RAD. Laut Lee passt der RAD das Bike an deine Körperdimensionen an, der RAAD das Bike an den geplanten Einsatzbereich.

Dazu hier noch ein Artikel:

https://www.pinkbike.com/u/leelikesbikes/blog/dialing-in-your-bike-for-your-riding-style.html
RAAD beschreibt das Verhältnis von Länge und Höhe. Lee schreibt dazu:

The higher your bike’s RAAD, the more range of motion you have for braking, cornering, pumping and going down things, and the better your bike feels on descents. Everyone who’s installed a shorter stem knows this.

The lower your bike’s RAAD, the more your bike feels optimized for climbs or for a very aggressive, long/low riding position. This works well for pro XC and enduro racers, but it increases sketchiness for people with lower skills (I’m talking to most of you).

Für den typischen Einsatzgebiet des Spectral sind 57 Grad recht niedrig. Besonders wenn du in steilerem Gelände unterwegs bist wird es dir damit schwerer fallen das Vorderrad zu belasten, durch die tiefere Front fühlt es sich unsicherer an mit dem Gewicht vorne zu bleiben.

Nach Lee‘s Empfehlungen müsstest du da eher einen kleineren Rahmen nehmen, und den RAAD gleich lassen oder erhöhen.

Ich fahre wie schon erwähnt mit 178cm das Madonna in Medium, mit 50mm Vorbau und 40mm Riser. Der RAD liegt damit bei 897mm, der RAAD irgendwo zwischen 59 und 60 Grad. Mein Terrain ist oft steil, technisch und verblockt, dafür ist dieses Setup wirklich gut.

Das soll jetzt aber noch keine Empfehlung sein eine andere Rahmengröße zu nehmen, dazu weiß ich zu wenig über dich und den geplanten Einsatz des Bikes.
 
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Wer glaubt die Formel Körpergröße x Faktor stimmt für alle, glaubt auch, dass die Erde flach ist:)
Zeichnung1.jpg

Der gemessene RAD ergibt bisher bei den Diskussionsteilnehmern aber plausible Ergebnisse.

Das Cockpit muss man genauso einstellen wie die Sattelhöhe (das macht doch auch jeder, oder?)... ;)
Hersteller können das nicht für alle richtig machen. Gerade bei langen Beinen hat man einen hohen Schwerpunkt und brauch ein höheres, dafür kürzeres Cockpit.

Hierzu noch zum Thema Cockpit: https://www.pinkbike.com/news/exploring-the-relationship-between-handlebar-vs-stem-length.html

@The-Ninth : hat ja den RAAD Winkel sehr gut beschrieben.

@Nickmann: Ich hab auch einen (gemessenen) RAD von 87cm (bei 187 Körpergröße) und würde grob überschlagen das Canyon in L fahren. Auf gar keinen Fall in XL. Fahre aber auch viel Touren, daher hab ich mit RAAD <57° kein Problem.
Messe erstmal den RAD vom Bike wenn es da ist. Wie gesagt es mehrere Möglichkeiten auf den RAD zu kommen. Gerade Spacer unter dem Vorbau sind da gut. Erhöhen "Stack" und verkürzen "Reach" gleichzeitig. Evtl. kann man ja vom Bekannten Vorbau/Lenker mal leihen, bevor man kauft. Also: passt doch bei dir! :)
 
Die Fahrradindustrie ist weder gut noch böse. Die hat uns Jahrzehnte lang Rennradgeometrien mit dickeren Reifen als MTBs verkauft. Mit denen hatten wir auch Spaß. Jetzt gibt es endlich bessere Geometrien und deutlich mehr Varianz in der Geometrie. Das heißt aber auch, dass die Auswahl schwieriger wird.

Evtl. passt ein Bike-Modell in keiner angebotenen Größe zu den eigenen Proportionen. Dann muss man halt zum anderen Hersteller. :)
 
Besten Dank für Euren Input! Ich werde wie empfohlen erstmal abwarten bis das Bike da ist und dann mal den RAD händisch vermessen. Wer weiß, vielleicht liegt ja auch bike-stats mit der Berechnung falsch, dazu ist meine mathematische Expertise einfach zu niedrig, um das angemessen beurteilen zu können. Aber ich habe auch schon Videos gesehen, wo Leute einfach nur den Lenker etwas zu sich herdrehen, um auf den erforderlichen RAD zu kommen.

So wie ich es aber nun verstanden habe: Den RAD des bestellten Bikes kann ich nur verkürzen, indem ich deb Lenker näher ranhole und tiefer bekomme, das würde aber den RAAD negativ beeinflussen, da ich hauptsächlich Trails und selten mal Bikepark mit dem Bike fahren möchte. Daher hätte Lee eigentlich recht und ich wäre mit der kleineren Rahmengröße eigentlich in allen Punkten besser dran. Aber für mich fühlt sich das einfach nicht gut an, entgegen jeglicher Herstellerempfehlungen aller Bikes mit vergleichbarem Reach ein M zu nehmen, wenn mich manche schon im Bereich XL (510 mm Reach) bei 1,83m einordnen wollen. Ich denke irgendwo wäre man dann beim downsizing an nem gravierend nachteiligen Punkt, zum Beispiel beim Fahren im Sattel oder beim Uphill und beides kommt bei mir schon zu 30-40% vor!

Ich werde einfach das L fleißig testen wenn es da ist und gut is. Aber ich tue mich immer noch schwer damit, dass viele auf Lee schwören, die Bike-Industrie ihre Fahrräder aber immer länger und flacher macht. Entweder sie haben von Lee noch nie etwas gehört oder halten von seiner Theorie nicht viel. Who knows...
 
Aber ich tue mich immer noch schwer damit, dass viele auf Lee schwören, die Bike-Industrie ihre Fahrräder aber immer länger und flacher macht. Entweder sie haben von Lee noch nie etwas gehört oder halten von seiner Theorie nicht viel.

Schau dir mal den Artikel an den ich oben gepostet habe an, da sind auch einige gute Gedanken und Beobachtungen zu den Geometrieentwicklungen der letzten Jahre drinnen, auch von Brancheninsidern.

 
Schau dir mal den Artikel an den ich oben gepostet habe an, da sind auch einige gute Gedanken und Beobachtungen zu den Geometrieentwicklungen der letzten Jahre drinnen, auch von Brancheninsidern.
Der Artikel war tatsächlich interessant. Er erklärt auch wieso ich eine etwas andere Meinung habe als er.

This is where McCormack’s RideLogic comes in. It’s intended for all-around riders who want optimal handling, especially on technical terrain. Its primary aim is to position you on your bike so that you can ride with what McCormack calls heavy feet and light hands, steering and powering your bike from your lower body. This keeps your center of gravity low and stable, lessens the possibility of endos on techy descents, and reduces fatigue because you’re not using your upper body to muscle the bike around.

Ich selbst hab mein Training im Gym sehr auf die Rumpfmuskulatur und Oberkörper umgestellt. Ausgleich zum Biken und vielen Sitzen. Gerade die Körperspannung ist extrem wichtig auf dem Bike.
Probiert es mal selbst auf euren Hometrails. Eine Runde wie bisher und eine Runde mit Focus auf Körperspannung, Bauchmuskeln wirklich konzentriert anspannen. Unterschied wie Tag und Nacht.

Mich hat es nie aus den Pedalen gehoben auf dem Trail-HT, dafür an einer lächerlichen Stelle mit dem Fully, hab mit dem Hang gekuschelt 😆 Wieso, einfach Trägheit, nicht Focus auf Körperspannung gehabt weil nach 3 Monaten HT ich dachte das Fully macht alles von alleine.

Vermutlich kann ich deswegen gut größere Bikes zum Arbeiten bringen, weil ich selbst mehr Arbeite auf dem Bike. Nachteil, an langen Biketagen wie z.B. irgendwann um 15-16Uhr am Reschen muss ich richtig Speed rausnehmen, nicht nur 20-30% sondern 50%, weil mir die Kraft ausgeht. Ich fange an müde nach hinten zu gehen, weniger in der Attack-Position zu stehen und werde ungewollt zum Passagier. Bis dahin hatte ich aber den Vorteil von einem laufruhigen und stabilen Bike was extreme Sicherheit vermittelt und dir sagt ...... halt rein, steh nicht wie ein nasser Sack sonder arbeite aktiv mit, den Rest mache ich....

Kann ich nur jedem empfehlen sich mal die Gym-Übungen der Pros an zu schauen. Da sind einige spannende Sachen dabei. Hatten bei uns im Gym auch mal ein EWS Mädel, war interessant was die trainiert hat.
 
RAD und die modernen LSL-Geometrien legen ihren Fokus auf stehendes Fahren (vor allem bergrunter und in technisch anspruchsvollem Terrain). Man sollte sich aber durchaus mal fragen, wie viel Zeit man wirklich stehend und wie viel Zeit man sitzend auf dem Bike verbringt.

All die tollen YT-Videos zeigen fast ausschliesslich stehende Fahrer. Ist das wirklich die Realität?

Auf üblichen Hometrailrunden fährt man gleich viele Höhenmeter berghoch wie bergrunter. Zeitlich betrachtet wird man vermutlich den grösseren Teil im Sitzen verbringen, da man naturgemäss langsamer berghoch als bergrunter fährt. Da muss ich nicht mein Bike zum arbeiten bringen sondern mich selbst. :p

long-slack-low ist in steilem Terrain gut. Sowohl berghoch, wie auch bergrunter. Sitzend, in der Fläche oder in welligem Terrain bringt es jedoch Nachteile, da man mehr über dem Tretlager sitzt und somit das Gewicht automatisch mehr nach vorne kippt. Und weil die Lenkwinkel immer flacher werden muss man zusätzlich Gewicht/Druck aufs Vorderrad bringen, damit in Kurven nicht der Grip flöten geht. Wer von alter auf neue Geometrie umgestiegen ist, wird die stärkere Belastung der Hände und Handgelenke wohl auch bemerkt haben.

Dass eine LSL-Geometrie aber wie ein Sportfahrwerk an einem Auto zu betrachten ist, wird einem so nigends gesagt. Oft heisst es einfach dass es generell besser sei, weil "die neuste Entwicklung". Doch wie viele nutzen ein Sportfahrwerk wirklich?

Das sind meine, ganz persönlichen, Erfahrungen und deshalb denke ich schon, dass man als gemässigter Tourenfahrer den long-slack-low-Hype durchaus kritisch hinterfragen darf. Eine etwas gemässigtere Geometrie (es muss ja nicht gleich 73° Sitzwinkel und 70° Lenkwinkel sein), kann da durchaus angenehmer und auf langen Touren weniger ermüdend sein. Deshalb würde ich vereinfacht sagen, dass long-slack-low eher etwas für schnelle, racige, Typen ist, die dauernd pushen und das Limit suchen. Da passt dann auch die aktive Fahrweise mit viel Körperspannung.

Bei mir passt RAD ziemlich genau (als alter Tourenfahrer). Doch ich bin grundsätzlich gegen solche vereinfachten Formeln. Die Menschen sind zu unterschiedlich, als dass man einfach Körpergrösse x Faktor = Reach rechnen kann. Und wie oben erwähnt: Matchendscheidend ist, wie man das Bike letztendlich einsetzt.

Es tut mir leid, dass ich somit nichts zur Frage beitragen konnte, ob das Spectral nun in M, L, oder XL die richtige Grösse hat.
 
RAD und die modernen LSL-Geometrien legen ihren Fokus auf stehendes Fahren (vor allem bergrunter und in technisch anspruchsvollem Terrain). Man sollte sich aber durchaus mal fragen, wie viel Zeit man wirklich stehend und wie viel Zeit man sitzend auf dem Bike verbringt.

All die tollen YT-Videos zeigen fast ausschliesslich stehende Fahrer. Ist das wirklich die Realität?

Auf üblichen Hometrailrunden fährt man gleich viele Höhenmeter berghoch wie bergrunter. Zeitlich betrachtet wird man vermutlich den grösseren Teil im Sitzen verbringen, da man naturgemäss langsamer berghoch als bergrunter fährt. Da muss ich nicht mein Bike zum arbeiten bringen sondern mich selbst. :p

long-slack-low ist in steilem Terrain gut. Sowohl berghoch, wie auch bergrunter. Sitzend, in der Fläche oder in welligem Terrain bringt es jedoch Nachteile, da man mehr über dem Tretlager sitzt und somit das Gewicht automatisch mehr nach vorne kippt. Und weil die Lenkwinkel immer flacher werden muss man zusätzlich Gewicht/Druck aufs Vorderrad bringen, damit in Kurven nicht der Grip flöten geht. Wer von alter auf neue Geometrie umgestiegen ist, wird die stärkere Belastung der Hände und Handgelenke wohl auch bemerkt haben.

Dass eine LSL-Geometrie aber wie ein Sportfahrwerk an einem Auto zu betrachten ist, wird einem so nigends gesagt. Oft heisst es einfach dass es generell besser sei, weil "die neuste Entwicklung". Doch wie viele nutzen ein Sportfahrwerk wirklich?

Das sind meine, ganz persönlichen, Erfahrungen und deshalb denke ich schon, dass man als gemässigter Tourenfahrer den long-slack-low-Hype durchaus kritisch hinterfragen darf. Eine etwas gemässigtere Geometrie (es muss ja nicht gleich 73° Sitzwinkel und 70° Lenkwinkel sein), kann da durchaus angenehmer und auf langen Touren weniger ermüdend sein. Deshalb würde ich vereinfacht sagen, dass long-slack-low eher etwas für schnelle, racige, Typen ist, die dauernd pushen und das Limit suchen. Da passt dann auch die aktive Fahrweise mit viel Körperspannung.

Bei mir passt RAD ziemlich genau (als alter Tourenfahrer). Doch ich bin grundsätzlich gegen solche vereinfachten Formeln. Die Menschen sind zu unterschiedlich, als dass man einfach Körpergrösse x Faktor = Reach rechnen kann. Und wie oben erwähnt: Matchendscheidend ist, wie man das Bike letztendlich einsetzt.

Es tut mir leid, dass ich somit nichts zur Frage beitragen konnte, ob das Spectral nun in M, L, oder XL die richtige Grösse hat.
Meine Rede 👍 ...das schrieb ich ja sinngemäß schon auf Seite 1...Touren(trail)fahrer sitzen 70% der Zeit...mit einer Einschränkung:

Ich empfinde Long und Low +hoher Stack im Sitzen viel angenehmer als die "alten" Geos mit langem Vorbau und hohem Tretlager, wo man über dem Rad sitzt (hängt)...Slack merke ich nicht negativ.

Tatsächlich grenzwertig sind aber imho im Sitzen in der Ebene die sehr steilen Sitzwinkel...eins meiner HTs hat im SAG ca. 77° ...das ist im Uphill eine Macht...auf der Ebene aber ein Krampf.
 
Man sollte sich aber durchaus mal fragen, wie viel Zeit man wirklich stehend und wie viel Zeit man sitzend auf dem Bike verbringt.

Damit das Treten im Sitzen gut geht muss doch hauptsächlich die Position des Sattels im Verhältnis zum Tretlager passen, also Sitzwinkel, Sattelhöhe, Sattelneigung usw. Das Thema ist von Lee‘s Methode ausgeklammert, die fokussiert sich auf Cockpit-Setup nach RAD/RAAD.

Klar müssen die Griffe auch fürs Treten in eine halbwegs vernünftigen Position sein, gerade da kommt eben auch der RAAD zur Anwendung, für XC und eine aggressive Sitzposition ist der Winkel niedriger und die Sitzposition länger, für ein abfahrtsorientierte Position halt höher.

Bei der Wahl eines neuen Rahmen macht es sicher Sinn alle drei Themen, also Sattelposition, RAD und RAAD zu betrachten.
 
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Ich empfinde Long und Low +hoher Stack im Sitzen viel angenehmer als die "alten" Geos mit langem Vorbau und hohem Tretlager, wo man über dem Rad sitzt (hängt)...Slack merke ich nicht negativ.
+1

Tatsächlich grenzwertig sind aber imho im Sitzen in der Ebene die sehr steilen Sitzwinkel...eins meiner HTs hat im SAG ca. 77° ...das ist im Uphill eine Macht...auf der Ebene aber ein Krampf.
Muss bei mir absolut gegenteilig. Überhaupt nicht negativ, hab ja 76° auf Sitzhöhe ohne SAG am HT. Am alten HT waren mir die 74° eff. Sitzwinkel auf Stack gemessen spürbar zu wenig. Auch am Fully empfinde ich die 76° auf Sitzhöhe genial. Beide Bikes treten sich bergauf angenehmer als das leichte DC.
20211218_193738-01.jpeg
Leider kein besseres Bild mit Sattel oben zur Hand, war frisch nach dem Aufbau und das Hinterrad ist ca. 2cm in der Luft.
Denke der immense Stack von 670 spielt hier rein, sind ja 497 Rech statisch und bei meinen 1,86m ist der Stack zu hoch.
Hab nur 2,5mm Spacer zu dem 12mm Steuersatz, 20 Riser aber mit einem 45mm Vorbau der nur 34mm Klemmhöhe hat und mit -6° montiert die Front abgeflacht.
Vorbau.JPG
So kann man bei gleicher Länge nach vorne die Front um 12mm absenken im Vergleich zu einem 50mm Vorbau ohne Neigung und 42 Klemmhöhe.

@sebhunter wenn jetzt natürlich das mit der flacheren Front probierst, wirst dir da keinen Gefallen tun. Die Frage ist wie sich der kürzere Vorbau auswirkt.

Am DC hab ich nur ungenau gemessene 75,3-75,5° auf Sitzhöhe. Hab hier den Sattel ca. 20mm nach vorne um ihn steiler zu bekommen. Auch ein Grund wieso ich XL gewählt habe, bei langem Oberrohr kannst den Sattel eher noch nach vorne schieben und den Sitzwinkel steiler machen, als wenn das Oberrohr schon kurz ist. Das ganze sieht dann so aus, Bild 7.
https://www.mtb-news.de/forum/t/galerie-mit-dem-29er-unterwegs.464451/page-1050#post-17673226
. Und weil die Lenkwinkel immer flacher werden muss man zusätzlich Gewicht/Druck aufs Vorderrad bringen, damit in Kurven nicht der Grip flöten geht. Wer von alter auf neue Geometrie umgestiegen ist, wird die stärkere Belastung der Hände und Handgelenke wohl auch bemerkt haben.
Das Bild von meinem DC passt sehr gut zu diesem Thema. Für mich als Federwegsfahrer ist die Position dort sehr sportlich was die Sattelüberhöhung betrifft.

Ein 667 Oberrohr und nur 633 Stack mit 12mm Steuersatz +2,5mm Spacer, 40mm Vorbau und 20 Riser. Hier hab ich tatsächlich nach der ersten Tour die Unterarme gespürt. Trotzdem musste ich nachbessern und die Front weiter absenken. Mir ist im Sitzen auf Schotter das Vorderrad weggeschwommen, zu wenig Druck auf dem VR. Bei 512 Reach, 66° LW und Radstand 1,26m komme ich im Sitzen an meine Grenzen, im Stehen weniger.
Hab dann 5mm Spacer über den Vorbau (nur noch die jetzigen 2,5mm darunter), etwas weniger SAG in den Dämpfer und auch einen VR mit gröberen Seitenstollen montiert. Jetzt tritt das Problem nicht mehr auf. Die Unterarme haben sich auch daran gewöhnt.

Grundsätzlich bekommst aber mit modernen Geos das Problem dass die Bike kurz werden im Sitzen zu früher. Langer Reach, Radstand und Frontcenter aber im Sitzen fühlt es sich kurz an.

Trotzdem möchte ich steile Sitzwinkel nicht mehr vermissen. Das leichte DC Bike fährst sich rein subjektiv schlechter bergauf als das Trail-HT oder das große Fully mit hinten DD Bereifung und 15kg. Objektiv was die Zeiten betrifft aber nicht, wobei ich mich erst daran gewöhnen musst statt runterschalten einfach fester in die Pedale zu Treten. Mit Minion etc merkst die Steigung bevor sie siehst 🤣

Das sind meine, ganz persönlichen, Erfahrungen und deshalb denke ich schon, dass man als gemässigter Tourenfahrer den long-slack-low-Hype durchaus kritisch hinterfragen darf. Eine etwas gemässigtere Geometrie (es muss ja nicht gleich 73° Sitzwinkel und 70° Lenkwinkel sein), kann da durchaus angenehmer und auf langen Touren weniger ermüdend sein. Deshalb würde ich vereinfacht sagen, dass long-slack-low eher etwas für schnelle, racige, Typen ist, die dauernd pushen und das Limit suchen. Da passt dann auch die aktive Fahrweise mit viel Körperspannung.
Da bin ich komplett bei dir. Ich hab mir das Trail-HT nur gekauft weil mein großes Fully mit 64° Lenkwinkel auf flachen, einfachen Flowtrails einfach eine Spaßbremse ist. Wie du schreibst, wenn nicht das Bike dauern aktiv bearbeitest, wirst von 120mm Tourenfullys überholt die unangestrengt den Flowtrail absurfen.
Sogar mein DC was länger ist als mein 160/140mm Bike, lässt sich da leichter zum Arbeiten bringen. Da merkst halt 730gr Hinterreifen mit 20% SAG im 110mm Fahrwerk bei 66° Lenkwinkel, als 1,3kg Hinterreifen mit 25% SAG bei 140mm und 64° Lenkwinkel. Obwohl kürzer kann es von der Auslegung her einfach nicht mithalten das große Bike, oder nur wenn permanent darauf arbeitest.

Aus diesem Grund finde ich den Trend vom HT zum Super-Enduro als Tourenbike total schwachsinnig.
Bikes wie das Trek Top Fuel, Transition Spur, Speci Epic Evo, Rock Element, Scott Spark etc, alles Bikes mit wenig Federweg moderner aber nicht übertriebener Geo können sicherlich viele glücklich machen.

Bei mir passt RAD ziemlich genau (als alter Tourenfahrer). Doch ich bin grundsätzlich gegen solche vereinfachten Formeln. Die Menschen sind zu unterschiedlich, als dass man einfach Körpergrösse x Faktor = Reach rechnen kann. Und wie oben erwähnt: Matchendscheidend ist, wie man das Bike letztendlich einsetzt.
Es wäre schön wenn es so einfach wäre in 2min das perfekte Bike zu ermitteln. Hab aber auch Zweifel dass diese Methode funktioniert zuverlässig ohne große Ausnahmen funktioniert.

Bei der Wahl eines neuen Rahmen macht es sicher Sinn alle drei Themen, also Sattelposition,
Ich würde es Position im Sitzen und im Stehen beschreiben. Wie oben geschrieben, macht es aber dies aktuell echt nicht leicht. Willst nicht zu lange, bekommst ein kurzes eff Oberrohr. Willst es länger, hast halt mehr Reach. Da musst schon echt genau auch das Sitzrohr anschauen, 77° Sitzwinkel klingen steil aber können flach sein wenn einen schönen Knick im Sitzrohr hast. Dann ist es mit Auszug doch wieder ein längeres eff Oberrohr.
 
Muss bei mir absolut gegenteilig. Überhaupt nicht negativ, hab ja 76° auf Sitzhöhe ohne SAG am HT.
Liegt wohl daran, dass du im Gegensatz zu mir Rumpfmuskulatur hast😉

@sebhunter wenn jetzt natürlich das mit der flacheren Front probierst, wirst dir da keinen Gefallen tun. Die Frage ist wie sich der kürzere Vorbau auswirkt
Ja das hab ich mir auch noch mal genau angeschaut...werde ich nicht tun.
nur mit kürzerem Vorbau und etwas flacher probieren...was die Restekiste hergibt...denn sonst geht mir der RAAD unter 58° wäre dann ja auch nix😉, und ich hätte 6cm Überhöhung statt Null.
 
Muss bei mir absolut gegenteilig. Überhaupt nicht negativ, hab ja 76° auf Sitzhöhe ohne SAG am HT. Am alten HT waren mir die 74° eff. Sitzwinkel auf Stack gemessen spürbar zu wenig. Auch am Fully empfinde ich die 76° auf Sitzhöhe genial. Beide Bikes treten sich bergauf angenehmer als das leichte DC.
[…]
Trotzdem möchte ich steile Sitzwinkel nicht mehr vermissen.

Geht mir ähnlich, mit langen Beinen saß ich auf den hiesigen meist eher steilen Anstiegen bei meinen älteren Rädern immer zu weit hinten, die aktuellen steilen Sitzwinkel sind da eine Offenbarung.
 
Wollte euch mal ein kurzes Update geben, nachdem mein Spectral in L die Tage ankam. Hab gleich mal einen der Spacer über den Vorbau gepackt, den Lenker minimal zu mir, sprich Richtung Sattel geneigt und den R.A.D. so auf etwa 85 cm bekommen. Der Wert liegt etwa 4 cm unter dem, was bike-stats ausgespuckt hat. Also alle Sorgen natürlich völlig umsonst gewesen...auch fühlt sich der Reach gar nicht so krass lang an, wie erwartet. Das muss sich aber erst einmal auf dem Trail beweisen.

Die Frage ist nun nur, wie sich das auf meinen R.A.A.D.-Winkel auswirkt, ist ja leider etwas schwieriger zu messen und bike-stats vertraue ich jetzt da nicht mehr so.

Kann man sowas nicht iwe mit iPhones digital vermessen?! Meine da mal iwas dergleichen gesehen zu haben, Apple ist ja auch ziemlich weit was Augmented Reality (AR) anbelangt. Wobei natürlich sei auch da gesagt, sind Zahlen ja egal, solange das Bike sich auf dem Trail super fährt, aber interessieren würde es mich dennoch...
 
Winkel zu messen ist immer schwierig. Aber mit Lot, Zollstock und Trigonometrie sollte man schon recht weit kommen. :)
 
Seit ich das Buch von Lee habe, habe ich mittels RAD drei Räder für mich, eins für meine Frau und mittlerweile vier für meine Kinder gekauft und eingestellt.
Bei allen hat das Fahrverhalten danach 100%ig gepasst.
Weil ich die bikestats Seite bisher nicht kannte, habe ich mir dafür eine Exceltabelle gebastelt um verschiedene Fahrräder und Größen vergleichen zu können.
 
Seit ich das Buch von Lee habe, habe ich mittels RAD drei Räder für mich, eins für meine Frau und mittlerweile vier für meine Kinder gekauft und eingestellt..
Steht in dem Buch auch mehr zum Thema RAD minus & RAD plus? In den YouTube-Videos wurde immer von RAD minus und plus gesprochen, jedoch nicht direkt was die Vor- und Nachteile dieser Werte sind und wie groß die Range ist - also wann bin ich noch im RAD minus, wann im RAD plus, wie hoch ist die Toleranz?
 
Okay danke. Ja, das war auch das Fazit aus den YT-Videos.

Bin bei meinem neuen Spectral 1 cm drüber. Und ja, ich muss schon sagen, es geht verdammt schwer in den Manual, Wheelie oder Bunnyhop, wobei ich in allen drei Disziplinen ohnehin nie allzu gut war, egal mit welchem Bike. Hatte aber mein Spectral auch schon mal auf den genauen RAD-Wert eingestellt gehabt (durch versetzen eines Vorbau-Spacers) und es ist jetzt subjektiv gesehen nicht unbedingt so, als wäre zu dieser Einstellung nun ein großer Unterschied spürbar...
 
Laut der Theorie hast du genau an deinem RAD-Wert die größte Hebelkraft die dein Körper erzeugen kann (-> Bunny, Manual).
Wenn da davon abweichst nimmt die Hebelkraft ab. Nach meiner Erfahrung nimmt diese bei zu hohem RAD deutlich stärker ab als bei niedrigem, da die meiste Kraft aus den Beinen kommt. Wenn dein Bike-RAD also zu hoch ist musst du viel aus dem Armen und aus dem Oberkörper arbeiten, weil der Bewegungsspielraum der Beine zu früh zu Ende ist.
Irgendwo in nem Forum schreibt der Lee, dass er seinen Kunden RAD +/-1cm einstellt. Allerding nur bei 1% RAD+1.

Neben deinem Körper ist aber auch das Fahrrad relevant :) Je tiefer das Cockpit, je länger die Kettenstreben ist desto schwieriger werden auch Bunnies etc..

Vielleicht kannst du dir mal einen kürzeren Vorbau leihen, oder den Lenker zurück drehen, um den Bike-RAD zu verkürzen ohne das Cockpit tiefer zu machen?
Oder geh mal auf RAD-1...

Wie schon geschrieben bei mir war der 'Sprung' von RAD+1cm auf RAD-0.6cm echt krass (magic) :)
 
Moin moin,

ich habe seit geraumer Zeit mitgelesen und mich nun endlich mal hier angemeldet. Ich habe da auch mal eine Frage zu der Rahmengröße.

Wie schon dreihundertzweiundvierzig mal gesagt, kommt es auf persönliche Präferenzen etc an. Wenn mann zwischen zwei Größen ist , Größer = confident, Kleiner= playful etc etc.

Ich habe die verschiedenen Größen verglichen und wir reden hier über 2 cm von zb Größe M zu L . Macht das einen so merklichen unterschied in dem Fahrverhalten ? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Habe aber auch einfach keine Ahnung.

Weiterhin wird immer gesagt , das man selber entscheiden muss, da wir alle verschieden gebaut sind und verschiede Präferenzen haben. Auch das verstehe ich voll und ganz.

Mein Problem ist, das ich als Anfänger keinen vergleich habe. Weil ich noch nie ein Trail/DH oder Enduro gefahren bin.

Ich bin Ende Juni das Erste mal in meinem Leben ein Trailbike gefahren. Und ich war das erste Mal auf einem Trail. Ich war bei dem YT Rolling Circus Event im Racepark Schulenberg.

Und bei der ersten Abfahrt hatte ich richtig Muffensausen. Das war scary und schnell. Aber Geil. Jetzt will ich MEHR !!!

Ich bin ein Jeffsy Core 3 in XL und ein Capra in XXL gefahren. Konnte auch unterschiede feststellen, aber jetzt nicht sooooo krass das ich sagen kann das liegt an der Größe. Ich hätte gern das Jeffsy in 2 Größen gefahren, war leider nicht möglich.

Und mir ist klar das die beiden Bikes unterschiedlich sind, mir ist aufgefallen, dass das Capra deutlich ruhiger bzw mehr am Boden geklebt hat. Das Jeffsy war spaßiger/hibbilig.

War wie gesagt das erste mal für mich und das könnte natürlich auch die Eindrücke trügen. Man das war echt aufregend.

Ich habe vor mir nun ein Rad zu kaufen und mit diesem teuren Hobby zu beginnen, da es so aufregend war und Spaß gemacht hat, dass ich unbedingt mehr will. Ich wollte unter 5k bleiben, trotzdem aber nicht nach ein paar Monaten feststellen das ich die falsche Größe hab. Anfang nächsten Monats komme ich in Koblenz vorbei wo ich mal bei Canyon reinschnuppern werde und 2 Größen direkt vergleichen werde.

Lange Rede kurz, machen 2 cm beim selben Bike zwischen den Größen einen so Starken unterschied ?
 
Und bei der ersten Abfahrt hatte ich richtig Muffensausen. Das war scary und schnell. Aber Geil. Jetzt will ich MEHR !!!
Eine der besten Beschreibungen vom Mountainbiken :) Willkommen im Hobby!

Lange Rede kurz, machen 2 cm beim selben Bike zwischen den Größen einen so Starken unterschied ?
Jain. idR kann man heutzutage mindestens 2 Fahrradgrößen für einen passend machen. Kompromisse muss man eingehen. Willst du ein Tool was perfekt zu dir passt?


Du musst dir zwei schwierige Fragen ehrlich beantworten:
Wo willst du fahren?
Wie willst du fahren?

Dann kommt erst die Größe. Mess doch mal deinen R.A.D. wie im thread beschrieben:)
 
Also ich bin 1,89 und schritlänge ist 89 cm. Mein RAD ist 463 minus
472 normal

Ich habe hier in der Alnriede in Hannover nen kleinen Park vor der Tür. In den Deister ist es nicht weit , und in den Harz fand ich jetzt auch nicht so lange die Fahrt. Und mit Studenten Ticket auch kostenfreie fahrt.

Ich fand den Pumptrack im Racepark Schulenberg mega spaßig und das war auch technisch ansppruchsvoller (für mich). Aber die erste Abfahrt die ich gemacht habe war , die wenn man den Lift hochkommt links, die, die mich so geflasht hat bzw so angsteinflößend war.

Da gings runter, und das schnell mit jumps (die ich natürlich nicht vollspeed genommen habe) und berms, aber gefühlt nicht so eng wie der andere Track. Nicht so viele enge Kurven etc. Da konnte man mehr "ballern" wie hier so schön gesagt wird. Nicht das ich das gemacht habe. Aber das könnte ich mir gut vorstellen.
 
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