Positive Doping-Probe: Mathias Flückiger vorläufig suspendiert

ist und bleibt halt trotzdem Betrug. Weil du einem anderen etwas vorenthält, was dir selber nicht gehört. Der andere trainiert genau so hat und entbehrt genauso viel, aber der Doper schnappt ihn Verträge, Sponsoren etc weg. Unredlicher Weise. Das nennt man schlicht und einfach Betrug. Da muss ich die Täter nicht versuchen zu verstehen.
 
Ich finde das Wort "Opfer" im Verhältnis zu Kriegsereignissen auch etwas dramatisch. Nur Vergleiche hinken halt immer etwas. Wenn man mit 100 km/h durch die 30er Zone brettert, wird es nicht besser, nur weil einer mit 200 km/h durch ist. Das Wort hat sich nun mal im Medien Sprachgebrauch eingebürgert; ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt.

Als ein Opfer des Zugzwanges würde ich es trotzdem sehen. Wir schreiben unsere Kommentare in wenigen Minuten hier rein. Die Sportler hingegen investieren ihre gesamte Lebensumstände in eine Sache (der Freizeitsportler kann auch mal eine Nacht durchmachen). Sich das so vorzustellen, ist schon nicht einfach. Es 24/7 umzusetzen, noch mehr. Das kanalisiert sich vom talentierten Jugendlichen bis zum Berufssportler immer mehr. Links und rechts davon wird immer unwichtiger. Und dann, kurz vor dem Ziel. wenn nur noch ein gaaanz klein wenig fehlt und das Ziel greifbar wäre (lukrativer Vertrag, bessere Möglichkeiten, Chance für Titel, Prestige, noch mehr Geld) - was dann?

Ich verstehe - nicht befürworte! - durchaus den Griff zum Giftbecher...
Ob du auch so nachsichtig wärst, wenn es sich um was anderes als Doping handeln würde? Deine Argumentation könnte man auch in einer anderen Situation anwenden: Jemand, der sich entschieden hat Medizin zu studieren. Jahre lang lernt, Prüfungen schreibt, und kurz vor dem Ziel (lukrativer Vertrag an einer Klinik, Geld, Ansehen…) versagt. Das Studium nicht besteht. Alle seine Kommilitonen kommen durch. Und dann? Fälscht er die Approbattionsurkunde. Was soll er auch machen? Er steht ja unter Zugzwang. Hat ja viele Jahre darauf verwendet. Und so kurz vor dem Ziel…. Ein Opfer der Umstände sozusagen.

Ach, ist was anderes? Aha…
 
ist und bleibt halt trotzdem Betrug. Weil du einem anderen etwas vorenthält, was dir selber nicht gehört. Der andere trainiert genau so hat und entbehrt genauso viel, aber der Doper schnappt ihn Verträge, Sponsoren etc weg. Unredlicher Weise. Das nennt man schlicht und einfach Betrug. Da muss ich die Täter nicht versuchen zu verstehen.
Sehe ich genau so! Mir ging es um die Gedankengänge, die zu so einer Entscheidung führen können...
 
Ob du auch so nachsichtig wärst, wenn es sich um was anderes als Doping handeln würde? Deine Argumentation könnte man auch in einer anderen Situation anwenden: Jemand, der sich entschieden hat Medizin zu studieren. Jahre lang lernt, Prüfungen schreibt, und kurz vor dem Ziel (lukrativer Vertrag an einer Klinik, Geld, Ansehen…) versagt. Das Studium nicht besteht. Alle seine Kommilitonen kommen durch. Und dann? Fälscht er die Approbattionsurkunde. Was soll er auch machen? Er steht ja unter Zugzwang. Hat ja viele Jahre darauf verwendet. Und so kurz vor dem Ziel…. Ein Opfer der Umstände sozusagen.

Ach, ist was anderes? Aha…
Nein, wäre ich nicht. Wie kommst Du zu diesem Schluss?
 
Ich finde das Wort "Opfer" im Verhältnis zu Kriegsereignissen auch etwas dramatisch. Nur Vergleiche hinken halt immer etwas. Wenn man mit 100 km/h durch die 30er Zone brettert, wird es nicht besser, nur weil einer mit 200 km/h durch ist. Das Wort hat sich nun mal im Medien Sprachgebrauch eingebürgert; ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt.

Als ein Opfer des Zugzwanges würde ich es trotzdem sehen. Wir schreiben unsere Kommentare in wenigen Minuten hier rein. Die Sportler hingegen investieren ihre gesamte Lebensumstände in eine Sache (der Freizeitsportler kann auch mal eine Nacht durchmachen). Sich das so vorzustellen, ist schon nicht einfach. Es 24/7 umzusetzen, noch mehr. Das kanalisiert sich vom talentierten Jugendlichen bis zum Berufssportler immer mehr. Links und rechts davon wird immer unwichtiger. Und dann, kurz vor dem Ziel. wenn nur noch ein gaaanz klein wenig fehlt und das Ziel greifbar wäre (lukrativer Vertrag, bessere Möglichkeiten, Chance für Titel, Prestige, noch mehr Geld) - was dann?

Ich verstehe - nicht befürworte! - durchaus den Griff zum Giftbecher...
Nein und nochmals nein, alles Ausreden. Er ist ein erwachsener Mensch und muss sich nicht zwingen lassen. Er ist Profi und hat seinen Weg selber ausgesucht. Wenn er den Anforderungen nicht gewachsen ist kann er ja jeden Tag auf dem Bau arbeiten oder im Krankenhaus als Pfleger.
 
Nein und nochmals nein, alles Ausreden. Er ist ein erwachsener Mensch und muss sich nicht zwingen lassen. Er ist Profi und hat seinen Weg selber ausgesucht. Wenn er den Anforderungen nicht gewachsen ist kann er ja jeden Tag auf dem Bau arbeiten oder im Krankenhaus als Pfleger.
Es ist ein Unterschied ob ich nach der Schule ein bisschen Rad fahren gehe oder kurz vor einem ev. Mio. Vertrag stehe. Das trübt das Urteilsvermögen mitunter drastisch. Gilt notabene für sehr viele Bereiche des Lebens.

Darum habe ich geschrieben, dass ich es verstehe, aber nicht befürworte...
 
Zum Thema Doping legalisieren:
Wenn dass passieren würde, wären die Jedermannrennen tot. Der Hobby Sportler müsste ja genauso Dopen wie die anderen um dort mitfahren zu können. Wer seine Gesundheit nicht kaputt machen will, kommt also nicht mehr vorne rein. Ich selber fahr Marathon Lizenz, würde in dem Fall zum einen auf keinen Fall Dopen, zum andern hätte ich absolut keine Lust mehr mitzufahren. Wettkampf ist ja immer ein Vergleich und dass ist ja nicht mehr gegeben, da die Leistungen einfach nicht mehr vergleichbar sind.
 
Man könnte ja mal Nino, Max oder Luca (oder Mathias) fragen ob sie sich als "Opfer" des Systems Leistungssport sehen 😄. Die wissen sehr genau, wie privilegiert sie bei aller Belastung und aller Anstrengung sind, den ganzen Tag das machen zu können, wofür ihr Herz schlägt. Und sie haben sich mit der Kenntnis der Umstände frei dafür entschieden.

Egal um welche Leistung es in welchem Bereich oder Beruf geht, wenn ich sie mit legalen Mitteln nicht erreichen kann, erreiche ich sie nicht. Das gilt selbstredend auch für den Medizinstudenten und den Manager.

Was wohl die alleinerziehende Mutter an der Aldi-Kasse zu dem Thema zu sagen hätte?
 
Insofern ungewöhnlich das es mal jemand von den Großen „erwischt“. Normalerweise gibt es ein paar wenige Bauernopfer aus der zweiten/dritten Reihe, lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Und es wird plakatiert das „etwas getan“ wird.
Ich gehe einfach davon aus das überall im Sport die Grenzen bis zum Äußersten ausgereizt werden.
Da ist noch die Sache das es eigentlich völlig schwachsinnig ist mit einer solchen Substanz zu dopen die extrem leicht nachzuweisen ist und als sehr selten und ungewöhnlich gilt. Man geht fast automatisch von einer Kontamination aus. Kann man das auch als Argument sehen erst recht mit einer solchen Substanz zu dopen?
Jedenfalls sehr merkwürdig ist das Ganze schon. Wie so oft wird die einfachste Erklärung die wahrscheinlichste sein.
 
Egal um welche Leistung es in welchem Bereich oder Beruf geht, wenn ich sie mit legalen Mitteln nicht erreichen kann, erreiche ich sie nicht. Das gilt selbstredend auch für den Medizinstudenten und den Manager.
Das stimmt so leider nicht.

Betrug ist auch im Job an der Tagesordnung. Gefälschte Lebensläufe sind keine Seltenheit mehr. Plagiate bei Dissertationen oder Seminararbeiten sind ebenfalls immer wieder anzutreffen.

Bei uns brauchen inzwischen alle Mitarbeiter polizeiliche Führungszeugnisse.

Es gibt Headhunter, die die universitären Abschlüsse der Kandidaten standardmäßig - mit deren Zustimmung - überprüfen lassen. Und das selbst für Vorstandspositionen. Die machen das nicht grundlos
 
Das stimmt so leider nicht.

Betrug ist auch im Job an der Tagesordnung. Gefälschte Lebensläufe sind keine Seltenheit mehr. Plagiate bei Dissertationen oder Seminararbeiten sind ebenfalls immer wieder anzutreffen.

Bei uns brauchen inzwischen alle Mitarbeiter polizeiliche Führungszeugnisse.

Es gibt Headhunter, die die universitären Abschlüsse der Kandidaten standardmäßig - mit deren Zustimmung - überprüfen lassen. Und das selbst für Vorstandspositionen. Die machen das nicht grundlos
Es ist definitiv traurig was so abgeht auf dieser Welt. Auch die weniger schlimmen Schummeleien, die im Nachhinein in Biographien von erfolgreichen Leuten schön geredet werden.

Spontan fällt mir die Geschichte eines Motorradhändlers ein, der voller Stolz von seiner "List" erzählte, die zu einem lukrativen Händlervertrag führte. Um Grösse vorzutäuschen, hat man die gleichen Motorräder in einer Nacht und Nebel Aktion von einem Lokal ins andere transportiert. Der zuständige Delegierte des Herstellers sah am Tag 2 die gleichen Mopeds wie am Tag 1, zeigte sich beeindruckt und der Vertrag kam zustande.

Man kann jetzt mit Schaffung von Arbeitsplätzen, halb so wilde Sache, schadet ja niemanden usw. argumentieren, es bleibt letztlich eine Verarschung des Delegierten. Von den Erfolgreichen wird das gerne als Kollateralschaden auf dem Weg nach oben hingenommen. Man muss sich solche Lebensläufe nur mal kritisch ansehen...
 
Es ist definitiv traurig was so abgeht auf dieser Welt. Auch die weniger schlimmen Schummeleien, die im Nachhinein in Biographien von erfolgreichen Leuten schön geredet werden.

Spontan fällt mir die Geschichte eines Motorradhändlers ein, der voller Stolz von seiner "List" erzählte, die zu einem lukrativen Händlervertrag führte. Um Grösse vorzutäuschen, hat man die gleichen Motorräder in einer Nacht und Nebel Aktion von einem Lokal ins andere transportiert. Der zuständige Delegierte des Herstellers sah am Tag 2 die gleichen Mopeds wie am Tag 1, zeigte sich beeindruckt und der Vertrag kam zustande.

Man kann jetzt mit Schaffung von Arbeitsplätzen, halb so wilde Sache, schadet ja niemanden usw. argumentieren, es bleibt letztlich eine Verarschung des Delegierten. Von den Erfolgreichen wird das gerne als Kollateralschaden auf dem Weg nach oben hingenommen. Man muss sich solche Lebensläufe nur mal kritisch ansehen...


#flowtex :awesome:
 
Da ist noch die Sache das es eigentlich völlig schwachsinnig ist mit einer solchen Substanz zu dopen die extrem leicht nachzuweisen ist und als sehr selten und ungewöhnlich gilt.
Man setzt ja gerne voraus, das der Sportler absoluter Doping-Experte ist, und daher eine ausgeklügelte Doping-Strategie hat.

Es hat sich aber schon oft gezeigt, dass das ganz und gar nicht der Fall ist. Man nimmt, was der Teamarzt oder ein medizinischer Berater empfiehlt, und kann schlimmstenfalls auch nicht beurteilen, wie kompetent diese Leute wirklich sind.
Dann ist es auch so, das ein einzelner Sportler oder ein kleines Team gar nicht die Budgets, Strukturen und Zugänge für systematisches, modernstes Doping haben.

Die Realität kann also gut sein, das da Druck, Naivität und Inkompetenz zusammenspielten, und so wurde es dann eben Zeranol.
Der Wille war da, aber die Umsetzung sch…

Aber bis zur B-Probe gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um es noch mal plakativ auszudrücken:
Wenn Flückiger, Pitcock und MvP dopen wollten, kann man sich vorstellen, wie ungleich die Möglichkeiten wären.
:troll:
 
Das stimmt so leider nicht.

Betrug ist auch im Job an der Tagesordnung. Gefälschte Lebensläufe sind keine Seltenheit mehr. Plagiate bei Dissertationen oder Seminararbeiten sind ebenfalls immer wieder anzutreffen.

Bei uns brauchen inzwischen alle Mitarbeiter polizeiliche Führungszeugnisse.

Es gibt Headhunter, die die universitären Abschlüsse der Kandidaten standardmäßig - mit deren Zustimmung - überprüfen lassen. Und das selbst für Vorstandspositionen. Die machen das nicht grundlos

Da hast du sicher recht, ich ging aber von mir aus, wenn ich schrieb, ich erreiche die Ziele oder Ergebnisse dann halt nicht. Und ich bin benachteiligt, wenn andere es anders halten, weil ich ethische und moralische Überzeugungen habe. Deshalb würde ich mich auch immer gegen die Akzeptanz einer Kultur der Unehrlichkeit, in der Betrüger noch als besonders geschickt angesehen werden wehren.

Es hat sich aber schon oft gezeigt, dass das ganz und gar nicht der Fall ist. Man nimmt, was der Teamarzt oder ein medizinischer Berater empfiehlt, und kann schlimmstenfalls auch nicht beurteilen, wie kompetent diese Leute wirklich sind.
Dann ist es auch so, das ein einzelner Sportler oder ein kleines Team gar nicht die Budgets, Strukturen und Zugänge für systematisches, modernstes Doping haben.

Wo hast du denn die Informationen mit den Teamärzten beim Mountainbike-Sport her? Und wie kommst du darauf, dass Teams ein Interesse daran haben, dass ihre Sportler dopen oder das den Sportlern finanzieren? Vielleicht bin ich auch zu naiv und glaube an das Gute im Menschen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie Scott dem Frischi Geld überweist, damit er mit dem Teamarzt Ninos Doping organisiert.

Mag beim Straßenradsport vielleicht etwas anders sein, da habe ich aber noch weniger Einblick als beim MTB.
 
Als ein Opfer des Zugzwanges würde ich es trotzdem sehen. Wir schreiben unsere Kommentare in wenigen Minuten hier rein. Die Sportler hingegen investieren ihre gesamte Lebensumstände in eine Sache (der Freizeitsportler kann auch mal eine Nacht durchmachen). Sich das so vorzustellen, ist schon nicht einfach. Es 24/7 umzusetzen, noch mehr. Das kanalisiert sich vom talentierten Jugendlichen bis zum Berufssportler immer mehr. Links und rechts davon wird immer unwichtiger. Und dann, kurz vor dem Ziel. wenn nur noch ein gaaanz klein wenig fehlt und das Ziel greifbar wäre (lukrativer Vertrag, bessere Möglichkeiten, Chance für Titel, Prestige, noch mehr Geld) - was dann?

Ich verstehe - nicht befürworte! - durchaus den Griff zum Giftbecher...
Wenn bei Dir im Job der Kollege eine Prämie/Beförderung erhält, weil er Zahlen getürkt hat oder Dir einen Kunden weggeschnappt hat/eine Idee geklaut hat...
Wenn Du Deinen Job verlierst, weil Dir jemand den USB-Stick mit den geheimen Firmendaten in die Tasche gesteckt hat...
Ich verstehe - nicht befürworte! - durchaus den Griff zu solchen Dingen, um im Job voran zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist zwar richtig, aber zu welchem Preis bei der Gesundheit... Und da geht es auch nicht nur um Doping mMn sondern da sollte es auch Dinge wie einen min BMI geben...

Im klettern zum Beispiel ist Anorexia athletica durchaus auch ein Problem bei einigen, und nicht nur Profis...
Und wenn man sich bei der EM in München in eine gewisse deutsche Goldmedaille in Leichtathletik ansieht... Das ist eine Athletin mit einem BMI von 15,8!! (48kg / (1,74m)²... Ja die Einheit des BMI entspricht quasi PSI)
Ehrlich gesagt sollte auch das reguliert werden...

So back to topic... Finde auch den NZZ Artikel am besten, der sagt, ja komisch ist es schon, aber wäre auch selten dämlich mit Zeranol bewusst zu dopen, was so einfach nachzuweisen ist... Da muss er ja fast unbewusst an der falschen Flasche im Gym genuckelt haben ...
Dann auch Max. BMI für Bodybuilder? Ne, der BMI sagt schließlich nicht viel aus. 16 hatte ich auch mal und das bei absoluter Dauervöllerei und komplett gesund.
Gab vorletztes Jahr eine wissenschaftliche Abschlussarbeit in dem Bereich, in der das Essverhalten von Worldcupfahrern untersucht wurde. Die kam zum selben Schluss, zu dem jeder kommt, der bisschen im Sport unterwegs ist: Bei den Frauen gibt es da durchaus Probleme, die Männer hingegen ballern sich auch mal auf dem Heimweg nach dem Rennen beim BK den Dreck rein und abends 3 Bier zu viel.
Finde die Studie gerade nicht, hab mal 1 Minute geguckt, per PM kann ich dir sagen von wem sie ist, falls dich das weiter interessiert. Vll findest du sie ja :)



@davez genauso sieht es bei mir aus. Wenn sie zunehmen wollen hilft nur Keto
 
Wo hast du denn die Informationen mit den Teamärzten beim Mountainbike-Sport her? Und wie kommst du darauf, dass Teams ein Interesse daran haben, dass ihre Sportler dopen oder das den Sportlern finanzieren? Vielleicht bin ich auch zu naiv und glaube an das Gute im Menschen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie Scott dem Frischi Geld überweist, damit er mit dem Teamarzt Ninos Doping organisiert.

Mag beim Straßenradsport vielleicht etwas anders sein, da habe ich aber noch weniger Einblick als beim MTB.
Der MTB-Sport hat nicht die Budgets, um die aufwändigen Doping-Strukturen zu finanzieren.
Das würde auch Flückigers dilettantische Methode erklären. Trotzdem passiert es immer mal wieder, und natürlich sind die Erwischten immer nur die Spitze des Eisbergs.

Nun legen aber Fahrer von millionenschweren Roadteams mit Dopingtradition nie gesehene Leistungen hin. Und sind somit Teil des Sports.
https://www.nzz.ch/sport/velo-ineos-sky-ld.1610689
Und legales Doping muss man sich auch leisten können:
https://www.stern.de/sport/sportwel...neue-zaubermittel-der-radprofis-32544806.html"Heutzutage ist die medizinische Unterstützung wesentlich umfangreicher als früher, sodass man fast auf dem gleichen Niveau wie Gedopte fahren kann."

Das werden schwere Zeiten für den MTB-Sport. Denn für die Road-Teams oder die einzelnen Fahrer ist der MTB-Sport keine Priorität, sondern vor allem eine low hanging fruit und Trainingscamp.
Es wird umgekehrt nie ein so großes MTB-Team finanzierbar sein, weil der Sport sich nicht aus sich selbst heraus dermaßen vergrößern kann.
Im Zukunft werden die Topfahrer vermutlich bei Roadteams unterkommen, um die Strukturen zu nutzen, mehr Geld zu verdienen und erfolgreich MTB-Rennen zu gewinnen.

Dann verabschiedet sich ein weiterer Charmefaktor, die Bikehersteller werden nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Dann heißt es nur noch Alpecin gegen Ineos statt Scott gegen Canyon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo hast du denn die Informationen mit den Teamärzten beim Mountainbike-Sport her? Und wie kommst du darauf, dass Teams ein Interesse daran haben, dass ihre Sportler dopen oder das den Sportlern finanzieren? Vielleicht bin ich auch zu naiv und glaube an das Gute im Menschen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie Scott dem Frischi Geld überweist, damit er mit dem Teamarzt Ninos Doping organisiert.

Mag beim Straßenradsport vielleicht etwas anders sein, da habe ich aber noch weniger Einblick als beim MTB.
Meinst Du die Unterschiede sind da so groß? MTB war früher noch nicht so professionell, die Gehälter, Gelder längst nicht so hoch wie heute. Doping konnte sich schlicht gesagt auch fast keiner leisten. Natürlich wurde da auch schon versucht sich zu tunen. Waren aber mehr oder weniger wirksame Hausmittelchen. Kontrollen waren auch längst nicht so wie heute.
Man könnte das durchaus auch auf die MTB-Szene übertragen.
Ich habe früher auch an das Gute geglaubt, die Realität hat mich etwas anderes gelehrt. Ganz aufgegeben habe ich es aber nicht.
Merke: wo viel Geld ist, ist auch viel Betrug.
Wenn ich heute die Teams, das Equipment, die Betreuung usw. sehe, ganz anders wie vor 20 Jahren. Damals war es noch lockerer und viel familiärer.
Den ersten Dopingfall, an den ich mich erinnere war Filip Meirhaeghe. Das war schon schockierend.
Heute muss man viel erfolgreicher sein. Die Entwicklung gefällt mir persönlich auch nicht, ist aber eine Folge der Leistungsgesellschaft.
 
Wenn bei Dir im Job der Kollege eine Prämie/Beförderung erhält, weil er Zahlen getürkt hat oder Dir einen Kunden weggeschnappt hat/eine Idee geklaut hat...
Wenn Du Deinen Job verlierst, weil Dir jemand den USB-Stick mit den geheimen Firmendaten in die Tasche gesteckt hat...
Ich verstehe - nicht befürworte! - durchaus den Griff zu solchen Dingen, um im Job voran zu kommen.
Die Grenze ist zweifellos fliessend...
Ich kenn einen, der vor 20 Jahren für ein deutsches Team (unter direkter Flagge eines Herstellers) XC-Rennen gefahren ist.
Nicht als einzige Beschäftigung, davon aber nicht weit weg.
Warum kannte der sich wohl mit EPO aus?
1987, Meisterschule. Ein Mitschüler Eishockeyprofi, der sich für die Zeit nach der Karriere ein zweites Standbein aufbauen wollte. Als es zur Abschlussprüfung ging, wusste er bestens über Beruhigungsmittel, Aufputschmittel, welche Tablette ja nicht, welche empfohlen, usw. Der ratterte die Medikamentennamen nur so runter. Wir haben alle gestaunt. Und das 1987!

Ein Schelm, der Böses denkt...
 
Ich frage mich schon die ganze Zeit wie das bei den Langstreckenevents aussieht. Da reden wir auch über Themen wie Schlaf, ich glaube Sofiane Sehili hat bei der Tour Divide so gut wie gar nicht geschlafen. Lael Wilcox ist auch dafür bekannt extrem wenig zu schlafen.
https://bikepacking.com/news/sofiane-sehili-wins-2022-silk-road-mountain-race/
https://bikepacking.com/news/sofiane-sehili-2022-tour-divide-winner/
Ich überfliege die Artikel und komme ins Grübeln. Da gibt es keine medizinische Begleitung, Kontrollen oder so etwas vermute ich. "Ehrenkodex" oder so etwas? Oder sind das Leute die als "unantastbar" in der Szene gelten...oder wie oder was...
 
Ich frage mich schon die ganze Zeit wie das bei den Langstreckenevents aussieht. Da reden wir auch über Themen wie Schlaf, ich glaube Sofiane Sehili hat bei der Tour Divide so gut wie gar nicht geschlafen. Lael Wilcox ist auch dafür bekannt extrem wenig zu schlafen.
https://bikepacking.com/news/sofiane-sehili-wins-2022-silk-road-mountain-race/
https://bikepacking.com/news/sofiane-sehili-2022-tour-divide-winner/
Ich überfliege die Artikel und komme ins Grübeln. Da gibt es keine medizinische Begleitung, Kontrollen oder so etwas vermute ich. "Ehrenkodex" oder so etwas? Oder sind das Leute die als "unantastbar" in der Szene gelten...oder wie oder was...
In der Tat ist inzwischen entschiedender wie wenig sie schlafen und nicht wie schnell sie fahren / schieben

Gesund ist es jedenfalls nicht (Ton einschalten)
https://www.instagram.com/reel/ChhR2QglMrO/?igshid=YmMyMTA2M2Y=
 
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