Splitix - von Kroatien nach Süden durch Montenegro, Albanien und Griechenland

10.10. 12:45 Grüne Grenze nach Montenegro bei Shikora am Skadar-See, 10m

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Die Wettervorhersage bis morgen ist nicht so passend für Experimente in den albanischen Alpen. Wir igeln uns vermutlich noch für zwei Tage in Shkodra ein und warten auf Besserung. Hoffentlich schneits dort oben noch nicht.

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Heute gibt's daher nur eine kurze Alibi-Tour am See entlang in Richtung Montenegro. Will mit dort mal die Stravapixel an der Grenze betrachten.

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Ein paar Kilometer hinter dem Ort Shiroka hört die Uferpiste auf und ein beinahe gemütlicher Wanderweg führt in einer Viertelstunde...

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... hinüber nach Montenegro. Vom Nachbarland kommt eine brandneue Teerstraße daher (noch nicht mal auf OSM) und endet direkt an der Grenze im Gebüsch. Ansonsten keine Zäune, keine bösen Schilder, kein gar nix... außer Überholverbot in den Büschen?! Was hat's denn damit auf sich? Wollen die Montenegriner hier nen Übergang bauen aber die Nachbarn haben keinen Bock? Auf albanischer Seite ist nirgends auch nur der Beginn einer Baustelle zu sehen, da fehlen noch einige Kilometer nach Shikora. Seltsame Koordination. Anyway... die grüne Grenze ist mit Bikes und nur wenig Schieberei leicht passierbar, falls jemand seinen Balkanurlaub etwas halblegal aufpeppen möchte. Glaube kaum, dass einem die Albaner später bei der Ausreise mit nem EU-Ausweis nen Strick drehen würden... aber wer weiß.

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Wir fahren jedenfalls wieder zurück nach Shkodra. Albanien fängt schließlich gerade erst an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hauptwanderweg auf der anderen Seite ist die bekannte Valbona-Teth-Verbindung, die kenne ich bereits vom Diagonalix:

https://www.mtb-news.de/forum/t/diagonalix-von-zypern-nach-kroatien.627391/post-10584894

Den Valbones-Pass würde ich dieses Mal in der anderen Richtung probieren. Hab allerdings keine Ahnung wie der Weg im Norden aussieht, der lag damals unter nem Meter Schnee begraben. Aber ein paar Stravapixel würgen sich auch dort runter.

Wir sind vor einigen Jahren im Sommer von Valbona nach Thethi rüber. Ganz ohne Schnee habe ich die Abfahrt hinunter nach Thethi als fluffigen Waldbodentrail in Erinnerung. Diese Einschätzung hat mir auf Korsika schon mal einen Rüffel von @Goldkettle eingebracht, aber mir sind tatsächlich keine besonders schwierigen Stellen in Erinnerung geblieben.

Hier ein paar Bilder aus 2016:

Von Valbona zur Passhöhe (im unteren Teil im Wald gab's mal ne steile Passage, die uns beim Schieben/Tragen etliche Schweißtropfen gekostet hat, da habe ich aber keine Bilder davon):

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Abfahrt von der Passhöhe hinunter nach Thethi:

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Ein toller Übergang, würde ich jederzeit wieder machen...


Gruß LUTZ
 
Das mit der grenzüberschreitenden Planung von Straßen funktioniert nicht immer ganz... Da baut das einen Land so eine schöne A7 bis an den Grenztunnel, auf der anderen Seite stellt man sich es anders vor ;-)

Und beim Abwägen zwischen OSM und Strava bin ich (nach einigen gescheiterten "Experimenten") der Überzeugung: Strava hat immer Recht.

Mit der kleinen Einschränkung wie du auch schon anführst: Strava ist relativ zu sehen zu der örtlichen Nutzung. Wenn dort wenig gebräuchlich könnte auch OHNE Striche etwas brauchbares herauskommen. In deinem Fall würde ich so interpretieren: "bei sowenig Strichen in der Umgebung muss das was gutes sein"

Für beide ist das Risiko-Bier unterwegs, lasst es euch schmecken nach dem Trail!
 
11.10. 14:00 Shkodra, 10m

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Heute geht wettertechnisch gar nix: Dauerregen.

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Immerhin reicht's für einen Besuch in der Klamottenstraße bei einer freundlich lustigen albanischen Schneiderin. Für sechs Euro bekomm ich einen neuen Reißverschluss in meine kaputte Gorejacke genäht, dann kann der Regen ja weiter gehen.
 
Carpe Regen Diem!
Das sind ja noch richtig althergebrachte Preise :daumen:
Ich hab dahoam 42€ als "Spezlpreis" abgedrückt. Aber dafür war die Lieblingsjacke gerettet.
 
Carpe Regen Diem!
Das sind ja noch richtig althergebrachte Preise :daumen:
Ich hab dahoam 42€ als "Spezlpreis" abgedrückt. Aber dafür war die Lieblingsjacke gerettet.
42E ist genau zwei Euro teurer, ...

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... als zwei Tage im 100qm-Appartement in Shkodra, wo wir uns gerade vor dem albanischen Regen verstecken. Aber Lieblingsjacken sind das schon wert.
 
Das mit der grenzüberschreitenden Planung von Straßen funktioniert nicht immer ganz... Da baut das einen Land so eine schöne A7 bis an den Grenztunnel, auf der anderen Seite stellt man sich es anders vor ;-)

Und beim Abwägen zwischen OSM und Strava bin ich (nach einigen gescheiterten "Experimenten") der Überzeugung: Strava hat immer Recht.

Mit der kleinen Einschränkung wie du auch schon anführst: Strava ist relativ zu sehen zu der örtlichen Nutzung. Wenn dort wenig gebräuchlich könnte auch OHNE Striche etwas brauchbares herauskommen. In deinem Fall würde ich so interpretieren: "bei sowenig Strichen in der Umgebung muss das was gutes sein"

Für beide ist das Risiko-Bier unterwegs, lasst es euch schmecken nach dem Trail!
Bin mittlerweile auch komplett auf dem Stravapixeltrip, was die Bewertung von unbekannten Trails angeht. In Albanien ist's etwas tricky, gibt weder besonders viele Mountainbiker noch besonders viel Mobilfunknetz in den Bergen. Weiss gar nicht, ob Strava-User während der Tour online sein müssen, damit die Heatmap gefüttert wird. Hab die App selbst noch nie benutzt.

Danke für die Bierchenspende, reicht hier länger als daheim. Handys sind dafür teuer... und Gigabytes haben deutsche Preise: 20E für 35GB für drei Wochen.
 
... Weiss gar nicht, ob Strava-User während der Tour online sein müssen, damit die Heatmap gefüttert wird. Hab die App selbst noch nie benutzt. ...
Bin kein Strava-Profi aber mein Halbwissen: Nein, man muss nicht "live" online sein und geht auch ohne Mobilnetz. Zuhause dann die Touren vom Gerät aus hochladen. Geht auch automatisch, wenn z.B. der Garmin mit dem WLAN verbunden wurde. Zusätzlich kann markiert werden ob die Tour öffentlich oder privat sein soll. Bei privat wird das dann m.E. nicht in die Heatmap aufgenommen. Bietet sich an bei sensitiven MTB Strecken.
 
12.10. 11:40 Albanische Pampa bei Koplik, 200m

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Nach drei Nächten in Shkodra, davon 36 Stunden mit Dauerstarkregen, fahren wir heute mit ziemlich halbschauriger Wettervorhersage einfach trotzdem mal in Richtung Berge. Nur rumsitzen ist ja auch nicht zielführend.

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Je weiter man die Stadt hinter sich lässt, ...

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... desto "albanischer" werden die Vibes.

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Autos? Wer braucht schon Autos, wenn's Pferde gibt?

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Mülltonnen? Wer braucht schon Mülltonnen, wenn's Flüsse gibt?

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Für die ersten fünfundzwanzig Kilometer ist Hauptstraßenvermeidung angesagt: Die SH1 als schnelle Verbindung zwischen Shkodra und der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica benutzen nur auspuffschnüffelnde Tourenradler auf dünnen Reiflein. Wir hoppeln lieber etwas offroadiger und dafür deutlich anstrengender durch die albanische Pampa.

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Ist eh ganz hübsch hier. Und die Berge kommen langsam näher.
 
Zuletzt bearbeitet:
12.10. 15:30 Boga Alpine Resort, 950m

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Mittags finden wir uns nach angenehm preisgünstiger und sowohl schmack- als auch nahrhafter Kalorienzufuhr...

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... auf einer kleinen Straße wieder, die aus der Tiefebene über den Thores-Pass mitten rein in die albanischen Alpen und den Theti-Nationalpark führt. Die Strecke wurde erst seit zwei Jahren komplett asphaltiert, Autos schaffen den Weg jetzt wohl in zwei Stunden. Zuvor war's eher eine achstündige Weltreise mit Jeeps oder albanischen Minibussen über höllisch holprige Schotterpisten.

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Einerseits radelt sich's schon deutlich gemütlicher, andererseits schaffen's jetzt halt auch alle #vanlifer und überhaupt viel mehr Leute nach Teth. Vermutlich sieht's dort mitterweile auch dementsprechend aus, vor allem im Sommer.

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Mitte Oktober hält sich der Verkehr zum Glück in Grenzen. Ansonsten bliebe den Mountainbikern ja immer noch ein anderer Zugang zwei Täler weiter östlich durch die wilde Schlucht des "Kir", da wurde glaub ich noch nichts asphaltiert.

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Wie auch immer: Willkommen in den albanischen Alpen.

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Lange halten wir's am Nachmittag allerdings nicht mehr aus: Die Sonne hat sich endgültig gegen den Tag entschieden und depperter Regen macht sich breit. Bei Regen fahr ich nicht, da kommen die kleinen Bungalows im "Boga Alpine Resort" gerade richtig.

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Erst Nachmittag? Egal, schlafen geht immer.

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Albanisch wird für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben, hab da so überhaupt keinen Zugang dazu: Miredita, Faleminderit, Mirupafshim, Po und Jo, das muss reichen: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Albanian_language

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Darauf ein Kozel... Prost.
 
Nein man muss nicht online sein, die heatmap aber aktivieren... Habe ich bewusst aus... Selbst in Deutschland kannst dich nicht darauf verlassen das keine Pixel = unnötig bedeutet, gerade erst am Sonntag solche wegerl gefahren und die waren top!
 
Grüße vom Gardasee und vielen Dank für die tolle Berichterstattung. Hier mal nicht mit Rad sondern mit Seil unterwegs 👍
 

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Darauf ein Kozel... Prost.
schon Wahnsinn ... bei der Sprache steigen wir sowas von dermaßen komplett aus ... aber das gleiche tschechische Bier schüttet man sich hüben wie drüben in den Hals :ka:🍻
Danke mal wieder für die spannenden Einblicke und weiter gute (und lange!! :p) Fahrt

Mac
 
@stuntzi
Mit Albanien fremdele ich ein bisschen. Bin auf eure Eindrücke gespannt, obwohl du natürlich schon von dort berichtet hast.

Ich denke bei dem Land immer noch an die totale Abschottung. Ich habe noch ein Europareisespiel, wo Tirana ausschließlich über einen Flug erreicht werden kann. Über Land gibt es keine Verbindung.
 
Albanisch wird für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben, hab da so überhaupt keinen Zugang dazu: Miredita, Faleminderit, Mirupafshim, Po und Jo, das muss reichen: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Albanian_language
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Albanisch wird für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben, hab da so überhaupt keinen Zugang dazu: Miredita, Faleminderit, Mirupafshim, Po und Jo, das muss reichen: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Albanian_language

Du hast die wichtigste Vokabel vergessen:

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Gruß LUTZ
 

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Langsam hab ich das Gefühl, ganz Albanien wurde von dem selben Spinner in OpenStreetMap versaut. Kann mal jemand den Blue-Eye-Trail von S1 auf S4 "upgraden", Visibility 60%. Herzlichen Glühstrumpf... haben gerade erst 200 von 1000 Tiefenmetern geschafft.
 
War leider anhand der Wikiloc Informationen und Fotos so ähnlich zu befürchten.
Den Strava-Pixlern ging's wahrscheinlich auch nicht anders wie euch: vom OSM Tag und den Heatmap-Spuren der Vorgänger angelockt...

OSM-Karten sind was schönes... aber wenn's einer drauf anlegt Schabernack zu treiben, dann kann's ärgerlich werden.
 
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