Zum Thema E-Bikes nur so viel: als Wochentagsfahrerin hab' ich vor dem E-Bike-Boom in der Fränkischen, im Fichtel und im Steinwald praktisch nie andere Biker gesehen. Komisch, dass sich das gerade seit dem Aufkommen der E-Bikes geändert hat und die allermeisten, die ich jetzt treffe, eben mit Motor unterwegs sind. Mehr Frequentierung=mehr Probleme, das ist eine einfache Rechnung, egal wie rücksichtsvoll sich alle benehmen.
...ich nehme an, du meinst diesen Beitrag?
Ja, das deckt sich nicht nur mit meiner grundsätzlichen Beobachtung, es ist wohl allgemeiner Konsens. Wobei es sich hier mutmaßlich um mehrspurige Forstwege handelt? (Das ist eine Frage an Dich, da es für mich als Ortsunkundigen, aus Deinem Text nicht hervor geht)
Auf (in der Regel illegalen) Singletrails ab S1, die zudem oft nur richtungsgebunden befahrbar sind und nicht begangen werden, wird weniger das "Begegnungs"konfliktpotential vorliegen, denn viel mehr das "illegale" Nutzungsverhalten.
Wir können hier eigene, oft subjektiv gefärbte Beobachtungen anführen, wir können auch Zählungen anführen, die dann allerdings auch wieder nur punktuelle und chronologische Gültigkeit haben, letztlich bringt Das nicht weiter.
Die multiplen Beobachtungen, hier im Forum, und auch "draußen" in der Öffentlichkeit (Vereine, Presse, Gemeinden, etc.) zeigen ziemlich eindeutig, dass durch den E-Bike Boom die Nutzung von mehrspurigen Forstwegen durch Fahrräder/Pedelecs stark zugenommen hat.
Auf Trails ab S1 hingegen, gibt es sehr wiedersprüchliche Aussagen, von beiden "Fraktionen", hier im Forum. Gerne werden die "verirrten RentnerInnen" angeführt, die sich auf solchen Trails gefährden. Doch man darf davon ausgehen, dass diese Leute nur einmal solch einen Fehler begehen. Auch "AnfängerInnen" werden gerne als Hinderniss, Konfliktpotential und Strecken zerstörend erwähnt. Auch hier gibt es dann eine Entwicklung in zwei Richtungen: Entweder die Person lässt es zukünftig sein, oder sie lernt das Befahren. Auf der anderen Seite wird dann erzählt, dass man abseits bestimmter Hotspots, in bestimmten Höhen, oder ab einspurigen Wegen ab einer bestimmten Schwierigkeit (oft an S1 gemeint) keine/kaum mehr E-Bikes sieht, und fast ganz allein unterwegs ist.
Was es weder hier im Forum, noch "draußen" gibt, -zumindest ist es mir nicht bekannt - sind verlässliche Zahlen darüber, wie viel Radfahrer oder Fußgänger pro Strecke X vor 1985 unterwegs waren, wie das Verhältnis vor 2014 war, und wie das Verhältnis heute ist. Zumindest scheint es wohl offizielle Zählungen und multiple Beobachtungen aus diversen Hotspots zu geben, die dann einen klaren "Overtourism" anzeigen. Der Alpenraum als sehr gut erschlossenes Touristengebiet ist so ein Fall. das wurde gerade gestern u.a. hier diskutiert:
https://www.deutschlandfunk.de/podium-massentourismus-in-den-dolomiten-dlf-dd12b006-100.html
Das MTB und speziell E-Bike ist da nur eine kleine Teilmenge des Problems.
Gerne wird hier im Forum von den Mountainbikenden, Denen es am liebsten wäre, wenn es eine "Reglementierung" (oft auch als Verbot gefordert) der E-Bikes abseits befestigter mehrspuriger urbaner Straßen und Wege gäbe, den NutzerInnen von E-Bikes aus unterschiedlichsten Gründen ebendieses Teilhabe abgesprochen. Als da wären, die "Sportlichkeit" , die mangelnde Erfahrung, das Alter, die Bequemlichkeit, u.s.w. .
Ja, durch das MTP können nun vermehrt ältere Menschen (Bev.Ant. über 22%) ihre Freizeitgestaltung, ihren Sport, weiter ausüben. Der Frauenanteil (Bev.Ant. über 50%) hat sich durch das MTP sehr deutlich erhöht. Viele Naherholungsgebiete werden nun von Zuhause aus mit dem MTP angefahren, anstatt mit dem KFZ. Übergewichtige Menschen ( Bev.Ant. über 60%) haben eine neue Möglichkeit der Gesunderhaltung. Auch Menschen mit Behinderung (die manchmal ja auch genau durch diesen Sport, diese Tätigkeit entsteht) (Bev.Ant. über 10%) können nun wieder mit dem Rad in die Natur. Vorher war diese Möglichkeit allein sportlich ambitionierten Menschen vorbehalten. Das wird hier im Forum massivst kritisiert. Denn so, wie die MountainbikerInnen, in den 90ger Jahren den WandererInnen ihr Alleinstellungsmerkmal "streitig" machten, sind es nun die pedelecfahrenden FreizeitnutzerInnen, mit denen die "echten MountainbikerInnen" ihre Ressourcen teilen müssen.
Kann man das ändern? Und wer will das ändern (außer einige der hiesigen Forenten)? Und was sind die Konsequenzen einer Änderung? Was spricht gegen punktuelle Kanalisierung an Hotspots, anstelle einer generellen (Verbots-)Regelung?