Rennrad vs. Gravel vs. XC

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Servus,

ich weiß dass diese Themen in ähnlicher Weise immer mal im Forum abgehandelt werden, aber für meine Situation hab ich nix passendes gefunden. Ich stehe gerade vor der Frage: Rennrad, Gravel oder XC-Hardtail. Bin auch offen für weitere Vorschläge.

Kurz zu mir: Ich bin 36, 180 groß und bewege mich in der 0,1 Tonner Klasse. Kraftsportler mit Bauch. Also nicht alles unnütze Masse ;)

Ich hatte eig. immer nur ein Bike für alles. Sprich Touren im Flachland, im Mittelgebirge, im Hochgebirge und Parkgeballer. Aktuell ein Spindrift. Steck mein Geld eig. (lieber) ins Mopped. Muss deswegen auch immer schmunzeln wenn ich hier lese dass Radfahren nen teures Hobby wäre 😅 Aber das nur so am Rande.

Auf jeden Fall: ich will mal was neues und das soll etwas sein mit dem man richtig Strecke machen kann. Sprich auch mal ne 200 km+ Tour. Mit Bikes wie dem Propain bin ich früher auch ab und zu 100 KM Touren durchs Mittelgebirge/ Flachland gefahren, aber so richtig Spaß macht das nicht unbedingt.

Daher war meine erste Überlegung ein Rennrad. Da ist aber das große Manko: ich würde mit dem Teil nicht auf der Straße fahren wollen. Ich hasse es wie die Pest mitm Rad auf der Straße fahren zu müssen. Und die Radwege sind bei uns in Thüringen nicht alle durchweg asphaltiert.

Daher zweite Überlegung: nen Gravelbike. Da ich damit ja auch Forststraßen etc. fahren könnte. Nun hab ich aber in diversen Tests etc. gelesen dass das Gravel im Vergleich zu nem XC-Hardtail gar nicht so viel rausholt, was Rollwiderstand aufem Asphalt etc. angeht, sprich fürs Strecke machen.

Daher die dritte Überlegung: ein XC-Hardtail. Womit man ja auch wiederum überall fahren könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde gerne eure Meinung hierzu wissen. Im besten Fall von Leuten, die alle drei Biketypen besitzen, bzw. einiges an Erfahrung dazu haben. Insbesondere was das Thema Rollwiderstand angeht. Ob ein Rennrad soviel besser ist als ein Gravel und ob dieses soviel besser ist als ein XC. Mir ist natürlich bewusst dass dies auch viel von der Reifenwahl abhängt. Aber vielleicht könnt ihr mir da trotzdem ein bisschen Input geben.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dino113

Hilfreich
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Dir ist schon klar, daß ein Rennrad für die Straße gebaut wird? Für abseits der Straße wurden Cyclocrosser oder Gravelräder erfunden. Ob sowas oder ein XC MTB, wirst du nur selber durch sprichwörtliches erfahren rausfinden können.

Wenn du wirklich 200 km Touren ohne viele Asphaltstrassen fahren willst, würde ich den Crosser nehmen. Ist sportlicher als ein Grävel, das halt "fette" Reifen und eine gemäßigte Geometrie fürs "Gelände" hat. Auf dem Crosser fährt man halt schmalere Reifen und der erfordert auch mehr Fahrtechnik. Im Vergleich zum XC MTB finde ich die variable Griffhaltung, das geringere Gewicht und die "angenehmere" Tretgeometrie besser.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von dino113

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Im besten Fall von Leuten, die alle drei Biketypen besitzen,
Besaßen.
RR vor 4 Jahren verkauft weil auch keine Straße mehr, Gravel letzte Woche verkauft, macht schon Spaß und würde ich auf Strecke machen etwas effizienter sehen als ein XC HT. Viele mögen da halt lieber einen RR Lenker wegen der vielen Griffmöglichkeiten.
XC HT vor 6 Wochen verkauft und wird schmerzlich vermisst. Mit 2x RK auch sehr schnell. Die Reifen haben ja auch das Gewicht wie viele andere Gravelreifen. Hast aber mehr an Breite , Volumen und Komfort.
Finde, wenn man viel Schotter, als mehr als 60% fährt, wird man auf langen Strecken schon ordentlich durchgeschüttelt.

Ich werde mir in Bälde wieder ein XC HT aufbauen. Mag den Flat lieber und für mich ist es der bessere Allrounder gegenüber dem Gravelbike. ABER das ist MEIN Empfinden und passt besser zu MIR. Kann man also nicht für jeden so empfehlen.
 
Ich würd´s von den Lenkervorlieben abhängig machen. Mir gefällt die Sitzhaltung mit Dropbars einfach wesentlich besser, ich hab mehr Möglichkeiten zum Umgreifen und bei Bedarf bin ich aerodynamischer.
Allerdings muss man dazu auch in den Drops fahren, was viele, auch ich, nicht allzu häufig machen.
Auf Trails kommst Du schneller an die Grenzen und es ist generell einfach "durchrüttelnder".

Trotz allem bevorzuge ich aufgrund der Sitzposition/Lenker das Gravelbike.

Fahr mal Probe und schau ob die Position auf Dauer etwas für Dich ist, mir gefällt z.B. das aufrechtere Sitzen auf MTB nicht besonders.
 
Lenker und Sitzposition, und wie weit man flexibel sein will unterwegs und in der Planung (ohne die geht ja nichts, wenn keine Straße).

Für mich ist das XC.
Klar, bei Gegenwind oder berghoch muss man dann eben Kompromisse machen. Aber dafür geht auch mal was holprigeres oder technische Stellen.

Ich fahre aber max 100km, idR um 40km, und lieber mit EN-Hardtail, da ist Sitzfleisch und mentale Ausdauer nicht so gefragt und ich nehme dann gerne paar technische Stellen mit damit es nicht so langweilig wird.
 
Mir gefällt die Sitzhaltung mit Dropbars einfach wesentlich besser, ich hab mehr Möglichkeiten zum Umgreifen und bei Bedarf bin ich aerodynamischer.
Allerdings muss man dazu auch in den Drops fahren, was viele, auch ich, nicht allzu häufig machen.
Übers RR-Fahren bin ich längst hinweg: auf Schotter rüttelt es wie sonstwas, die schmalen Reifen sind nur für wirklich glatte Wege gut.
Was den Lenker angeht: entgegen einem weit verbreitetem Irrglauben fährt man meistens so, daß man die Hände auf den Bremsgriffen hat. Unten nur, wenn es wegen Gegenwind nötig ist oder bergab. Unten greifen ist saumäßig unbequem sowohl für die Hände als auch für den Rücken.

Jetzt kommt's: Mehr oder weniger nach hinten gebogener, flacher Lenker mit Lenkerhörnchen ist für mich 'the way to go'". Die Lenkerhörnchen ermöglichen nämlich andere Griffvarianten als wenn man nur den flachen Lenker hat. Und das ist bei Touren wichtig.

Und ja, ich würde ein Hardtail nehmen. Eventuell sogar ein Starrbike. Das aber nur, wenn es damit nicht ins Gelände gehen soll.

Die Reifen kann man ja wechseln. Je nachdem, ob man eine Bergtour oder eine Touristikroute oder, oder... vorhat.
 
Ich hatte Fully, Hardtail und habe jetzt nur noch das Gravel. Die anderen wurden verkauft. Zum Strecke fahren, Forststraßen und dergleichen ist das ideal.

Am besten mal irgendwo ausprobieren.

Wenn zumindest etwas schlechtere Straßen bzw Trails dabei sein sollen, ist bestimmt ein Hardtail mit dessen Federgabel besser.
Wenn der Fokus auf Wegen liegt, die zügiges Vorankommen gewährleisten, dann Gravel mit gut rollenden Reifen.
 
Ich mag am Gravel auch die verschiedenen Griffpositionen, den deutlich schmaleren und ergonomischeren Lenker und den schmaleren Q-Faktor der Kurbel. Fühlt sich für mich alles natürlicher an.
Auf dem Hardtail bekomme ich in den letzten Jahren nach ca. 2h Krämpfe in den Fingern. Sehr unangenehm. Andere Griffe und Lenker waren bisher leider auch nicht erfolgreich - fahre mittlerweile aber eh fast nur noch Gravel.

Ob XC-MTB oder Gravel/Rennrad musst Du entscheiden. Für mehr als Forstwege ist ein Gravel meiner Meinung nach schlecht geeignet. Bei Trails würde ich klar das MTB bevorzugen, dann aber auch keine 200 km Touren machen wollen.

Rennräder gibt es ja mittlerweile auch welche die bis zu 40mm breite Reifen aufnehmen können.
 
Erstmal danke für die Antworten 👍

Natürlich ist mir der gedachte und schmale Einsatzbereich eines Rennrads bewusst.

Ich hätte mein Vorhaben vielleicht noch etwas besser definieren sollen: mir geht's primär um Strecke machen. Auf was für einem Untergrund ich dies tue, ist für mich zweitrangig. Also ob Forstweg oder asphaltierter Radweg, Trail, oder was auch immer. Halt nur keine Straße.

Muss mir eh mal einer erklären, warum man sich Straßen wies Stilfser Joch etc. aufem Rad freiwillig antut 🤔

Würde gerne Tagestouren nach Bayern rein etc. machen. Sprich möglichst viele KM schrubben. Wenn wir ne ordentliche Infrastruktur wie in Dänemark hätten, würde sich die Frage gar nicht stellen und ich würde mich gleich nen Rennrad kaufen.
 
Ich habe und fahre alle drei Kategorien, bin aber immer froh von der Straße weg zu sein.
Die meisten Kilometer schrubbe ich immer noch mit dem XC-Hardtail, weil es eigentlich überall einsetzbar ist und durchkommt.
Jetzt knabbert aber das Gravel heftig an dessen "Entlastung", zumindestens dann, wenn nur Forst- bzw Wald- und Wiesenwege auf dem Programm stehen.

Mein Tipp daher: XC-Hardtail!
 
Thüringen ist ja größer als 100km.
Es gibt da sicher Ecken, wo es hoplriger wird - aber Gravel macht sicherlich Sinn, wenn Trails (die es ja reichlich in Thüringen gibt) aussen vor sind.
 
Ok läuft wohl darauf hinaus dass ich mal nen Gravel und ne XC-Feile Probefahren muss. RR ist wohl überflüssig. Gibt hier nur leider keine Möglichkeit die ausgiebig zu testen/ zu leihen.
 
Ja hatte schonmal fast welche auf der Haube.

Ich denke wenn man viele Höhenmeter am Stück machen will, und die Straße gesperrt für Autos ist, gar nicht schlecht um meditativ zu leiden. Darum geht es ja bei RR.
Gibt's am Stelvio jedes Jahr, wos fürn motorisierten Verkehr gesperrt ist. Verstehe den sportlichen Anreiz dahinter auch voll und ganz. Aber würde mir das niemals mit dem ganzen Verkehr antun.

Bin da auch fast jedes Jahr mitm Mopped, weils einer meiner absoluten Lieblingspässe ist. Und deswegen kenn ich auch die Pfeifen zugenüge, die um die Kurven hämmern, die sie nicht einsehen können und dann "oh welch Überraschung nen Radfahrer" und dann weichen sie auf deine Spur aus und hobeln dich fast runter.
 
Also Stilfser Joch mit Rennrad bergab hat sicher seinen eigenen Reiz, aber ich fahr da auch lieber Auto :D.
... schmecken tuts auch ohne Rad (ein Pass weiter, weniger los) :D

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zum Thema,
da keine Straße, denke ich Rennrad ist raus, mein Gravel ist eher für Asphalt und feste Forstwege, holprigen Strecken grober Kiesel sind Dinge, die ich nicht brauche, Wurzeln nein Danke.
Allerdings wenn halt mal ein Kilometer dazwischen liegt auch OK, und Straße unter der Woche und wenig befahren, warum nicht auch.

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Definitiv nicht so schnell, aber schnell genug mein XC, hier ein Streckeinbeinspiel von Saverne nach Straßburg am Kanal entlang.

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und hier ein halbes Jahr früher in den mittleren Vogesen fühle ich mich auf dem XC (Fully 100mm) halt deutlich wohler.

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Wenn ich nur ein Rad haben wollte, würde ich für mich das XC nehmen, treten muss man bei beiden um voranzukommen und ich hab hier zumindest für meine Fahrfähigkeiten die größer Bandbreite.
 
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