Ich finde, du siehst das irgendwie schon richtig, nur das mit dem Alleskönner passt da irgendwie nicht dazu.
Im Grunde hängt ja viel an der Geschwindigkeit. Man will ja nicht mehr Federweg, weil die Steine größer sind (mal auf blöd gesagt), sondern weil man schneller fahren will. Bei der Geo ist es nicht viel anders, flachere Lenkwinkel und längerer Radstand sind auch Dinge, die sich vor allem bei höherem Tempo auszahlen. Genauso auch bei Reifen. Gummimischung jetzt nicht so, aber Karkasse ganz bestimmt und Profil auch ein wenig, denn wenn ich nur langsam unterwegs bin, brauch ich weniger massive Seitenstollen, alleine weil man dann das Rad ja gar nicht in eine Schräglage bringt.
Natürlich hat das auch mit dem Gelände zu tun, aber eben auch mit der Geschwindigkeit. Ein Enduro lässt sich eben schneller fahren als ein Trailbike. Gibt natürlich Terrain, da spielt das keine Rolle, weil du mit dem Trailbike so schnell fahren kannst, wie das aufgrund von Gefälle etc. überhaupt möglich ist. Aber anders herum kann man mit einem Trailbike ja das meiste, was man mit einem Enduro fahren kann, auch fahren, nur halt nicht so schnell, bzw. mit weniger Komfort oder wahlweise Spaß.
Ich sehe da beim Enduro eigentlich eher den „Alleskönner“, weil ich das Enduro besser „downgraden“ kann als das Trailbike „upgraden“, bzw. bleibt beim Trailbike dann einfach der größere Kompromiss, weil ich in gewissem Terrain einfach zurückstecken muss, während ich beim Enduro theoretisch „downgraden“ könnte, was aber halt die wenigsten tun, weil man dafür halt neben anderer Bereifung eigentlich auch das Fahrwerk umbauen muss. Ohne richtiges Downgraden ist das Enduro dann halt vielleicht träge und in einfachem Terrain eher langweilig.
Die Frage ist halt, was fährt man vor allem bzw. wie groß ist die Bandbreite und wieviel Aufwand will man gegebenenfalls für eine Anpassung betreiben oder geht man nicht lieber aus Bequemlichkeit (oder auch Zeitgründen) Kompromisse ein. Sinnvoll ist sicherlich, sein Bike entsprechend seiner Prioritäten auszusuchen, aber der Einzelfall ist da oft wohl durchaus komplex und jeder Fahrer ist unterschiedlich. Allgemeine Regeln wird man da nur schwer finden können.