Hintere Bremse viel schneller verschlissen als vorne - falsche Fahrtechnik?

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Hallo Zusammen

Bei mir verschleisst die hintere Bremse viel schneller als die Vordere. Nach 1'200 km (Enduro in den Bergen, teilweise mit Lift) habe ich vorne noch den 1. Satz Beläge und 2.25 cm Bremsscheibe (von 2.3 cm), hinten bereits der 3. Satz Beläge und noch 2.1 cm Bremsscheibe. Ist das so normal, oder bremse ich hinten zu viel?

Ich versuche möglichst hinten zu bremsen auf den Trails, um vorne nicht die Haftung zu verlieren. So wurde mir dies beigebracht.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Basti138

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Hallo Zusammen

Bei mir verschleisst die hintere Bremse viel schneller als die Vordere. Nach 1'200 km (Enduro in den Bergen, teilweise mit Lift) habe ich vorne noch den 1. Satz Beläge und 2.25 cm Bremsscheibe (von 2.3 cm), hinten bereits der 3. Satz Beläge und noch 2.1 cm Bremsscheibe. Ist das so normal, oder bremse ich hinten zu viel?

Ich versuche möglichst hinten zu bremsen auf den Trails, um vorne nicht die Haftung zu verlieren. So wurde mir dies beigebracht.
Dann haben die Dir das falsch beigebacht. Die Bremsbeläge verschleißen bei richtiger Fahrtechnik vorne etwas mehr als hinten.
Du solltest vorne natürlich immer mit Gefühl verzögern und in Kurven möglichst nur bis vor der Kurve vorne anbremsen und sonst nur hinten Bremsen, so kannst Du dann auch kontrolliert driften. Auf geraden Trails in der Abfahrt immer vorne mehr verzögern als hinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
verschleisst die hintere Bremse viel schneller als die Vordere. Nach 1'200 km (Enduro in den Bergen ... Lift ... Ich versuche möglichst hinten zu bremsen auf den Trails, um vorne nicht die Haftung zu verlieren. So wurde mir dies beigebracht.
Eigentlich nichts ungewöhnliches. Welche Berge meinst Du genau? Bzgl. Berg hat hier irgendwie jeder andere Vorstellungen.
 
ich habs so gelernt: vorne bremst man, hinten reduziert man Geschwindigkeit. Wenn man stundenlang Forstwege mit relativ wenigen Kurven abfährt, beansprucht man ergo die hinteren Beläge und Scheiben wie bei dir mehr. Auf kurvenreichen Trails sollte es umgekehrt sein.
 
Falls du Rechtshänder bist, kann es auch sein, dass du unbewusst mit der rechten Hand mehr Druck ausübst und somit hinten stärker bremst.

Bei mir verschleißen die hinteren Bremsbeläge auch immer schneller, als die vorderen.
 
Auf Trails die ich nicht kenne reduziere ich immer die Geschwindigkeit, ob mit vorn oder hinten oder zusammen, das hängt vom Trail ab.
Das hat mit Forststrasse nichts zu tun.

Lang und steil und rutschig, da hilft nur rantasten ob mehr vorn oder mehr hinten. Damals LP8 LaPalma...
 
Falls du Rechtshänder bist, kann es auch sein, dass du unbewusst mit der rechten Hand mehr Druck ausübst und somit hinten stärker bremst.

Bei mir verschleißen die hinteren Bremsbeläge auch immer schneller, als die vorderen.
ich hatte mir auch schon gedacht, dass aus ergonomischer Sicht die Bremshebel getauscht sein müssten. Evtl. ist es aber bewusst so konstruiert, um das Risiko für OTB-Unfälle zu mindern🤔
 
ich hatte mir auch schon gedacht, dass aus ergonomischer Sicht die Bremshebel getauscht sein müssten. Evtl. ist es aber bewusst so konstruiert, um das Risiko für OTB-Unfälle zu mindern🤔
Das hängt vom Land ab. Anderswo werden Radls so ausgeliefert.

Greifkraft ist links rechts idR praktisch gleich, die paar Nm spielen sicher an einem Bremshebel keine Rolle.

Ein Grund ist IMHO, dass die Hinterradbremse gern einen wandernden Druckpunkt entwickelt, der einen dazu bringt diesen "festzuhalten", also schleifzubremsen. Warum das so ist, kA - Belagabnutzung, Hitze bei der Abfahrt, Konstruktion? Hatte es bei Shimano wie SRAM Code RSC, lange Abfahrten (5-10min am Stück, kein reiner Flowtrail).
 
Danke für die Antworten. Mit Berge meine ich echte Berge, also Alpen :). Wobei es auch bei weniger hohen Hügel schon steile Trails geben kann, wo man stark bremsen muss und fast die ganze Zeit auf der hinteren Bremse ist. Dann mache ich mir mal keine Sorgen darüber und tausche hinten einfach häufiger.

Auf festen Strassen und teilweise auch Waldwegen hat man ja genug Haftung und kann auch vorne kräftig bremsen. Gewisse Trails sind aber so rutschig, z.B. weil verblockt und nass, dass ich da ungern die vordere Bremse start verwende.
 
Danke für die Antworten. Mit Berge meine ich echte Berge, also Alpen :). Wobei es auch bei weniger hohen Hügel schon steile Trails geben kann, wo man stark bremsen muss und fast die ganze Zeit auf der hinteren Bremse ist. Dann mache ich mir mal keine Sorgen darüber und tausche hinten einfach häufiger.

Auf festen Strassen und teilweise auch Waldwegen hat man ja genug Haftung und kann auch vorne kräftig bremsen. Gewisse Trails sind aber so rutschig, z.B. weil verblockt und nass, dass ich da ungern die vordere Bremse start verwende.
Genau mach Dir keine Gedanken. Tausche einfach die Beläge wenn die verschlissen sind.
 
ich habs so gelernt: vorne bremst man, hinten reduziert man Geschwindigkeit. Wenn man stundenlang Forstwege mit relativ wenigen Kurven abfährt, beansprucht man ergo die hinteren Beläge und Scheiben wie bei dir mehr. Auf kurvenreichen Trails sollte es umgekehrt sein.
Wenn man vorne bremst reduziert man ja auch die Geschwindigkeit🤔
 
Wenn man vorne bremst reduziert man ja auch die Geschwindigkeit🤔
klar, ich habe mich etwas ungenau ausgedrückt. Eigentlich bremst man ja in den allermeisten Fällen gleichzeitig vorne UND hinten. Je nachdem mit verschiedenem Fokus. Wenn die Bremse hinten blockiert, hinterlässt man evtl. hässliche Spuren oder rutscht weg, aber einen Salto Mortale hat man dabei nicht zu befürchten.
 
Das hängt vom Land ab. Anderswo werden Radls so ausgeliefert.

Greifkraft ist links rechts idR praktisch gleich, die paar Nm spielen sicher an einem Bremshebel keine Rolle.

Ein Grund ist IMHO, dass die Hinterradbremse gern einen wandernden Druckpunkt entwickelt, der einen dazu bringt diesen "festzuhalten", also schleifzubremsen. Warum das so ist, kA - Belagabnutzung, Hitze bei der Abfahrt, Konstruktion? Hatte es bei Shimano wie SRAM Code RSC, lange Abfahrten (5-10min am Stück, kein reiner Flowtrail).
bei gleicher Griffkraft ist die Bremskraft aber unterschiedlich - 70% vorne, 30% hinten. Hat man mir mal erzählt 🤔
 
bei gleicher Griffkraft ist die Bremskraft aber unterschiedlich - 70% vorne, 30% hinten. Hat man mir mal erzählt 🤔
Das ist falsch. Die meisten MTB Bremsen haben vorne und hinten die gleichen Kolben mit identischen Durchmessern verbaut, daher ist die Bremskraft vorne und hinten gleich. Diese wird nur durch eine größere Bremsscheibe verändert.
 
bei gleicher Griffkraft ist die Bremskraft aber unterschiedlich - 70% vorne, 30% hinten. Hat man mir mal erzählt 🤔
Die Bremskraft ist bei gleichen Bremse vorne und hinten gleich. Durch die dynamische Radlastverteilung beim Bremsen und weil man beim MTB in der Regel in Steilem Gelände unterwegs ist, hat man auf dem Vorderrad aber deutlich mehr Last und kann daher auch deutlich mehr der Bremskraft auf den Untergrund übertragen. Das heißt du kannst mehr am Vorderradbremshebel ziehen als am Hinterradbremshebel, bevor das Rad blockiert.
So kommt man auf die ominösen 70/30 Bremskraftverteilung.

Ein gute Übung dafür ist, einen leichten Trail mal bewusst nur mit Vorderradbremshebel und mal nur mit Hinterradbremse zu fahren. Ist ein Eye-Opener😉
 
Bei mir verschließt die Hinterradbremse auch deutlich schneller, da ich (und wahrscheinlich viele andere Biker) mit dem Hinterrad in steilem Gelände die Geschwindigkeit kontrollieren. Während man beim "richtigen" Bremsen zur Reduktion der Geschwindigkeit stärker vorne bremst, benutzt man die HR-Bremse oft kontinuierlich, um z.B. in schweren Passagen nicht zu schnell zu werden. Das kontinuierliche und leichte Bremsen summiert sich dann zu mehr Verschleiß, zudem ist die HR-Bremse oft wärmer, obwohl man damit kaum "richtig" gebremst hat. Daher sind meine Bremsen bei langsamen Streckenbesichtigungen auch immer heißer als nach ein Paar Abfahrten, wo man es mehr stehen lässt.
 
Ich zitiere mich selbst

Viel simpler

Wir leben in einem Land mit Rechtsverkehr und beim links abbiegen hat man nur die rechte Hand am Lenker. Würde sich nun eine Gefahrensituation ergeben in der man stark bremsen muss, kann das zu einem blockieren des VR führen und damit zum Sturz.
Deshalb wird mit rechts hinten gebremst, weil wir alle kein Fahrrad fahren können und uns selbst schützen müssen.

Beim Motorrad verhält es sich so:
1. muss man das abbiegen nicht per Handzeichen anzeigen und 2. Sind die meisten Menschen Rechtshänder und haben somit mehr Gefühl in der rechten Hand, was theoretisch zu einer sicheren Bremsung führt. :)

Der Belagverschleiß ist abhängig von
Belagsmaterial
Scheibengröße (kleiner Scheibe > höhere Temperatur> höherer Verschleiß)
Benutzungsintensität (Verteilung der Bremskraft zw. vR und HR)

Außerdem von Umwelteinflüssen Matsch und Sand, die wirken wie Schmirgelpapier und sind an der HR Bremse mehr vorhanden.
Frag mal MX Fahrer nach einem Training auf einer Sandstrecke. ;)
 
Die Bremskraft ist bei gleichen Bremse vorne und hinten gleich. Durch die dynamische Radlastverteilung beim Bremsen und weil man beim MTB in der Regel in Steilem Gelände unterwegs ist, hat man auf dem Vorderrad aber deutlich mehr Last und kann daher auch deutlich mehr der Bremskraft auf den Untergrund übertragen. Das heißt du kannst mehr am Vorderradbremshebel ziehen als am Hinterradbremshebel, bevor das Rad blockiert.
So kommt man auf die ominösen 70/30 Bremskraftverteilung.

Ein gute Übung dafür ist, einen leichten Trail mal bewusst nur mit Vorderradbremshebel und mal nur mit Hinterradbremse zu fahren. Ist ein Eye-Opener😉
naja, dann nennen wir das Kind eben nicht Bremskraft, sondern Bremswirkung und schon sind wir d'accord. Außerdem ist bei den meisten Enduro und Trail Bikes heute die Scheibe vorne größer. Bei mir ist das jedenfalls so.
 
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