Hallo,
wenn das Gewicht kein Problem ist:
- nimm Hammerschmidt, es ist ein völlig neues Schaltgefühl, und eine andere Anwendung. Ich habe für mich überraschenderweise festgestellt, dass ich auf einigen Strecken gar nicht mehr hinten schalte, sondern die Kette hinten in der Mitte liegt, und nur noch vorne mit der HS geschaltet wird. Da das so unglaublich schnell und auch unter Last problemlos geht, ändert sich da mein Schaltverhalten ziemlich.
- auch die Bodenfreiheit ist enorm!
Ungewohnt ist allerdings zuerst die inverse Schaltlogik der dezidierten HS X9 oder X0 Schalthebel ... Die sind nur 2 Gang und funktionieren in der Bedienung genau umgekehrt. Wird wohl nicht anders lösbar gewesen sein, man gewöhnt sich aber dran. So bleiben jedenfalls die grauen Zellen fit
RE: Wartung
In der HS Betriebsanleitung steht zu lesen, dass die HS alle 100 h zum Truvativ-Händler soll, "um dort auf Verschleiss geprüft zu werden". Dampfstrahler ist auch nicht. Stellt sich die Frage: 100 h...?
Jetzt ist die HS im Prinzip nichts anderes als eine 2 Gang Torpedo Nabe ohne Bremsmantel und sicherlich entsprechend robust. Da bei der HS im Gegensatz zu einer 3-Gang Nabe mit der dort üblichen Hitzeentwicklung durch den Bremsmantel beim Rücktritt und den dadurch ausgelösten Problemen (Verharzung des Nabenfettes, Rückstände etc) nicht gerechnet werden muss, gehe ich eher davon aus dass sich der Verschleiss auf Sperrklinken und Spannring beschränkt. Auch hat kommt die Hammerschmidt ohne Schubklotz-Prinzip aus, was bei den Gang-Naben manchmal für Probleme sorgt.
Ich habe einige Jahre lang neben
RockShox,
Avid und Truvativ auch 3-, 5-, und 7-Gang
SRAM Naben geserviced, und wenn die HS auch nur annähernd so robust ist, wie die arg geschundenen Sachs/
SRAM Naben auf den Strassen, dann mach ich mir da wenig Sorgen.
Es waren im Dezember und Feber bei meinen Vertrider BigMountain Week Gruppen auf La Palma auch zwei, drei HS Fahrer unterwegs, und die Vulkanasche kommt ja wirklich überall rein. Jedenfalls haben die HS Bikes dort geschnurrt wie am Schnürchen, und ich hab noch nichts gegenteiliges gehört, dass sie danach verreckt wären. In einer Vertrider BigMountain Week auf La Palma macht man rd. 17500 HM runter und knapp 2500 rauf.
RE: Lockere Kurbeln
Diese Horrorstories entstehen durch unsachgemässe Montage der Kurbel, bei der das vorgeschriebene Anzugsmoment nicht eingehalten wird. Im Moment, wo die Kurbel das erste Mal auf die Achse gezogen wird, entsteht bei korrektem Drehmoment von 48-54 NM eine Presspassung mit bleibender Verformung zwischen Verzahnung Kurbelachse und Kurbel.
Jetzt musst Du Dir vorstellen, was so 50 NM sind, das ist eine enorme Kraft, die man mit einem normalen Hebel gar nicht zustande bringt.
Wenn das erforderliche Anzugsmoment von 45-54 NM bei der Erstmontage nicht eingehalten wird, findet diese Verformung der Kurbel nicht ausreichend statt, und sie wird nicht weit genug auf die Verzahnung der Achse gezogen (auch wenn man das nicht sieht, es ist so).
Was passiert: 1-2 Wochen hält die Kurbel, dann wird sie immer wieder locker. Der Klassiker...
Eine solche Kurbel egal ob bei Hussefelt, Holzfeller, HS etc kannst wegwerfen, weil sie immer wieder locker wird.
ALSO: Bei der Erstmontage darauf bestehen, dass der Mechaniker (bei allen GXP, HOWITZER, HS Kurbeln) einen FUNKTIONIERENDEN
Drehmomentschlüssel verwendet - und KEINE AUSREDEN akzeptieren.
Dann kann da nichts mehr schief gehen. Und sollte die Kurbel tatsächlich einmal locker werden, kannst Du im Garantiefall darauf hinweisen, dass die Erstmontage korrekt war.
RE: HS versus Umwerfer
Auch wenn das Mehrgewicht der HS manchmal ein bissl schmerzt...
Vom Umwerfer habe ich mich gedanklich verabschiedet, und der kommt nur noch in gewichtskritischen Anwendungen zum Einsatz, und auch dort nur wenn es sich nicht vermeiden lässt.
Lg
Christoph