trial street lenkwinkel geogesuch

das wetter war letztes jahr noch zu gut und wir sind lieber radlgefahrn.
rainscobike proto one ist fast täglich im testeinsatz:
http://videos.mtb-news.de/videos/view/4092

aber jetzt gehts weiter.
nachdem wir vorgestern mit einem 300 euro china schneidplotter meinen T5 beschrifteten, haben wir heute wieder einen rahmen gebaut.
wir fühlen uns in letzter zeit ein bisschen wie schüler die ein auslandsberufspraktikum in china machen müssen.
der T5 ist wirklich schön geworden.
der rahmen ist ahhhh!.. ich schau mir grad die fotos des grauens so durch und frag mich ob man das hier wirklich zeigen kann.

aber im endeffekt muss man den ganzen thread als anfang eines langzeitprojektes sehen. was ist eine story wert die keinen anfang hat. jeglicher später fotografierte rahmen wird von diesen fotos nur profitieren weil er einfach nur besser werden kann.

nachdem ich jetzt festgestellt habe wie gut mir eine custom geo fahrerrisch tut und wieviel spass das testen und probieren macht kann ich eh nicht mehr zurück. die pläne für ein custom fullie mit dem verändert angelenkten hinterbau meines helius sind beschlossene sache und der aufriss existiert schon.

jetzt zu tobis neuen rahmen.
von den körpermassen ist er etwa gleich gross aber er hat etwas längere beine.
die angestrebte prototypen geo mit einer rock shox pike bei 95mm:

lenkwinkel: 71,5grad
sitzwinkel: 74,0grad
radstand: 1060
kettenstreben: 390
tretlager: -1

der radstand ist etwas länger und der lenkwinkel etwas flacher so dass der rahmen auch mit länger ausgefahrer gabel noch gut funktioniert. im grunde wirds sowas wie mein rahmen. eine streettrialtaugliche geo mit ner standardgabel. sowas gibt der markt einfach nicht her.
und mit meinem rad kommt der tobi super zurecht.

als hinterbau haben wir, da wir noch im prototypenstadium sind und noch keine rahmenlehren usw haben, der einfachheit wieder einen taiwan rahmenspender verwendet.
zum glück denn ich bin froh nicht die teuren kettenstreben in dem versuchsrahmen versenkt zu haben.

der hauptrahmen besteht aus 0,8mm columbus rohren, die sich sehr einfach ablängen und anpassen
aber sehr schwierig schweissen lassen!!!!
besonders wenns drum geht das dickere steuerrohr oder tretlager an die dünnen rohre anzuschweissen komm ich noch nicht klar.
ich hab jetzt mal jegliche optik ausser acht gelassen und versucht das ganze haltbar durchzuschweissen. soll heissen ich bin überhaupt froh dass sich die dünnen hauptrohre nicht ganz aufgelöst haben.

jetzt gehts los.
die 8millionen pixel einer SLR können grausam sein.

anpassen der rohre. zu ablängen hab ich jetzt leihweise eine winkelvertellbare bandsäge. die werd ich mir auch kaufen.
das steuerrohr ist somit fix und fertig. ein grandioser fortschritt zu meinem proto one weil sich der steuersatz spielfrei einpressen lässt.
nächstes mal werd ich die rohre nicht mehr mit augenmass und gefühl anpassen sondern mit aufklebbaren abwicklungen. aber erst mal das programm installieren usw das hätt uns heute zu sehr aufgehalten. das anpassen der rohre ist auch das kleinste problem und klappt gut.

tobiframe01.jpg


verbratener hauptrahmen. dadurch das steuer, sitz und hauptrahmenrohre verschiedene durchmesser haben muss man aufkeilen.
vielleicht lags auch am standard schweisszusatz das es nicht so lief wie ich mir das vorstellte.

tobiframe02.jpg


hier wird nix beschönigt. von naht kann man nicht reden. ich hatte schwierigkeiten dass sich die rohre mit dem zusatz verbinden bzw dass ich die rohre nicht abschmelze und musste den brenner etwas weiter weg schwenken damit sich das alles verschmelzt. das resultat ist eine wild gebrutzelte flächige "naht".

tobiframe03.jpg


hier sieht man die rückseite des dickeren steuerrohrs. wenn man so durchschweisst ist es schwierig dass einem das 0,8er hauptrohr nicht wegschmilzt.
zwei 0,8er rohre konnte ich sehr gut mit 45er stromstärke verschmelzen. steuer und tretlager verbindungen musste ich mit fast 60 fahren. da gibts noch viel trainingsbedarf.

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nächstes mal muss man sich einfach mehr zeit nehmen und auch mal auf einem tisch schweissen.

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der steuersatz liess sich aber perfekt und fest ins rohr einpressen.

tobiframe05.jpg


der hinterbau war etwas lieblos angepasst weils eh schon wurscht war.

tobiframe06.jpg


übles detail. es ist ein schmaler grat. auf der einen seite ist das 08er blech sofort weg und auf der anderen seite haftet nix am tretlager. wenn ich den brenner zu stark am tretlager anschwenk dann brät es mir durch und schmelzt mir das gewinde auf!!! not easy.

tobiframe07.jpg


fertiger rahmen. bekommt demnächst noch eine scheibenbremsaufnahme und gussets am steuerrohr.
eigentlich sehr leicht. ich war überrascht wie leicht die stahlrohre sind. und jetzt sind das die minderwertigsten die ich bekommen hab. ich glaub die ganzen bmx und streetrahmen unter 600euro sind alle aus dickeren stahlrohren ala wald wiesen.

hauptsächlich müss ma die belastbarkeit testen. optik hin oder her. ein rahmen der nix aushält ist nix wert. ein rahmen der ******** aussieht, meine geo hat und hält ist eigentlich ok für mich.

tobiframe08.jpg
 
Wieder mal ein schickes Projekt.:daumen::daumen:

Und beim Schweißen darauf achten dass die Nadel IMMER 100% spitz ist. Dadurch tust du dir beim schweißen leichter, auch wenn es heißt dass du alle 2min Nadel schleifen musst.
Und für die Optik kann man nach dem Schweißen einfach noch mal über die Schweißnaht drüber gehen und außen, ohne Draht, verlaufen lassen. Dann hat man auch keine so großen "Löcher" drin die früher oder dpäter rosten werden.

Weiter so.
gruß
erwin
 
die optik mal ausser acht gelassen. was meinst du zu den wärmeverfärbungen am steuerrohr die ja kaum vorhanden sind. ich hab extra die innenseite fotografiert. traust du den nähten stabilität zu?

wir haben mit den restrohren mal einen bruchtest gemacht. sprich zwei rohre mit einer 3cm naht zusammengeschweisst und dann eingespannt und abgeknickt. das 08er blech ist dann neben der naht langsam gerissen. also verbindung muss wohl da sein und wenn ich mir die nähte an den taiwanrädern so anschaue dann sind die so klein und nach dem aufschneiden innen kaum durchgeschweisst das ich dem ganzen einfach noch zu wenig traue.
 
Die Durchschweißung ist schon sehr arg. Das heißt es müsste nicht einmal so viel sein. Das Problem bei einer zu großen Durschschweißung ist, dass du das Rohr nicht selbst unter Schutzgasatmosphäre hast, und das Rohr dann dadurch mit O2 reagieren kann. Ich hätte aber keine Bedenken dass es nicht hält.
Zu den Schweißnähten. Es ist besser eine durchgehende Schweißnaht zu haben. Diese nimmt die Kräfte besser auf und hat im ganzen eine größere Verbindungsfläche:

tobiframe05.jpg


Der Vorteil von kleineren Schweißnähten ist, dass man weniger Wärme in das Material einbringt (geringere Gefügeveränderung) und außerdem (für die Taiwanesen eher relevant) geringerer Zusatzverbrauch. Die bessere Optik nicht außer acht zu lassen.
Außerdem ist die Schweißnaht im Vergleich zu einem 0,8er Rohr einfach überdimensioniert.

Also im ganzen kein Problem, aber eigentlich zu groß.
Mal versuchen mit weniger Strom, und langsamer zu schweißen. Möglichst nahe hingehen mit dem Brenner und eine richtig spitze Spitze haben. Und erst auf das dickere Rohr halten und mit leichten Pendeln die Rohre miteinander Verbinden.
Und das ist einfach ne Übungssache. Vor allem bei Rohren nicht ganz trivial. Es empfiehlt sich das lieber einmal mehr abzusetzen, abkühlen zu lassen und neu anzufangen als lauter Löcher reinzubrennen. Und bitte ordentlich heften und ne Schweißreihenfolge einhalten. Das heißt erst ein Stück von der einen Seite schweißen und dann absetzen und n Stück auf der gegenüberliegenden Seite schweißen. Das vermindert den Verzug.

Viel Spaß und Erfolg, ich hoffe du hast noch ein paar Tage Urlaub dafür??

gruß
erwin
 
danke für deine tipps.
es sind einfach so unglaublich viele faktoren die da eine rolle spielen. allein mit stromstärke, gasmenge, spitzenwinkel, abstand und schweisswinkel hat man schon soviel zu kontrollieren. dann noch der zusatz und die verschiedenen metallstärken.
ich hab mal irgendwo gelesen dass es für die stabilität besser ist schnell und mit viel strom als langsam und mit wenig hitze zu schweissen. ich glaube das sollt ich mal andersrum probieren.

nein raimund. ich stell ausschliesslich prototypen her.
prototypen mit wegweisenden fantastischen geometrien mit denen ich das system der bikeindustrie vom untergrund aus aufsprengen werde.
die marionette hat ihre lenkschnüre mit der flamme des wigs durchflammt und sich vom diktat des marktes gelöst.

vorbei die zeiten der erfolglosen suche nach einem passenden rahmen!
zur not 2mm wandstärke und MAG gettho frame!
 
ich hab mal irgendwo gelesen dass es für die stabilität besser ist schnell und mit viel strom als langsam und mit wenig hitze zu schweissen. ich glaube das sollt ich mal andersrum probieren.

Das ist vielleicht schon richtig, aber erst dann wirklich anwendbar wenn man die richtigen Schweißskills erlangt hat.

es sind einfach so unglaublich viele faktoren die da eine rolle spielen. allein mit stromstärke, gasmenge, spitzenwinkel, abstand und schweisswinkel hat man schon soviel zu kontrollieren. dann noch der zusatz und die verschiedenen metallstärken.

Prinzipiell sollte man erst mal nach Gefühl schweißen, Stromstärke einstellen und dann einfach probieren. ie Gasmenge zum Beispiel würde ich pauschal einstellen. So 7L/min sollten für Stahl vollkommen reichen.
Alles andere einfach probieren und so schweißen wie es am besten geht.

gruß
erwin
 
Hut ab vor der Energie und Detailverliebtheit in diesem Projekt. Macht Spaß einfach nur zu Lesen!
 
Beim Schweißen von Rohren vergisst man leicht, dass sich in den Rohren ja Luft befindet. Da du deine Rohre ja nun nicht mit ner Fräse 1a passig zurichtest, kommt eine nicht unerhebliche Menge Luft von innen genau in dein Schweißbad und brennt da schön rum. Der Schweißvorgang findet also nicht unter sauberer Schutzgasatmosphäre statt und deshalb blubbert es auch und das gibt diese unschönen Löcher.

Du solltest also die Rohre mit einer zweiten Flasche (oder nem Abzweig und zweitem Druckminderer) mit geringem Druck während des schweißens spülen.
Da, wo du nicht schweißt, mit Tape o. ä. abdichten.

Viel Spaß noch...
 
Beim Schweißen von Rohren vergisst man leicht, dass sich in den Rohren ja Luft befindet. Da du deine Rohre ja nun nicht mit ner Fräse 1a passig zurichtest, kommt eine nicht unerhebliche Menge Luft von innen genau in dein Schweißbad und brennt da schön rum. Der Schweißvorgang findet also nicht unter sauberer Schutzgasatmosphäre statt und deshalb blubbert es auch und das gibt diese unschönen Löcher.

Du solltest also die Rohre mit einer zweiten Flasche (oder nem Abzweig und zweitem Druckminderer) mit geringem Druck während des schweißens spülen.
Da, wo du nicht schweißt, mit Tape o. ä. abdichten.

Viel Spaß noch...

nennt sich dann formier-schweißen :daumen:
ist halt mit etwas höherem gasverlust gekoppelt. aber das der einfluss der innenrohr-luft so gravierend ist glaub ich nicht.

wir schweißen die rahmen unser fsae-rennwagen auch mit wig ohne formierung, achsschenkel sind auch blechkonstruktionen ohne formierung und das ganze sogar mit 0,635mm blech :D
schwer zu schweißen, aber hält den querkräften von bis zu 1,5g stand.
einmal durfte/musste ich auch einen der achschenkel schweißen, das war echt krass anstrengend den nicht durch zu brennen.
 
die rahmenbauer bohren löcher ins steuerrohr und tretlager. warum genau die das machen hab ich auch noch nicht rausgefunden ich glaube damit sich die luft im rohr nicht erhitzt und entweichen kann. wir haben beim neuen rahmen mal beide varianten ausprobiert. und keinen unterschied bemerkt :rolleyes:

ich werd mir für den nächsten rahmen entweder abwicklungen basteln. eine fräse wär echt komfortabel. vielleicht geht sich mal ein alter dinosaurier für klein geld aus. die werkstatt ausm video wär schon ein traum.
 
also vor allem hat das damit zu tun, das hohle knoten meines wissens tragen wie volle (vermutlich nicht ganz genauso, aber ähnlich)

dann ist der effekt fürs schweißen schon wichtig. die luft im rohr dehnt sich doch mächtig aus durch das schweißen und auf dem letzten millimeter würde es dir die schweißnaht richtig versauen. wir hatten auch mal kleine behälter als verdrängervolumen geschweißt, sollten im motor dem öl seinen platz nehmen... (ewiges thema)
jedenfalls haben wir es anfangs auch ohne loch probiert, aber die hat man nicht dicht bekommen. am ende musste ein kleines loch mit eingeklebter schraube helfen.

ds thema rost ist auch ganz wichtig, natürlich kann die feuchte luft dann besser durch die rohre zirkulieren.
 
Also ich denke man könnte das ganze schon dichtschweißen. Allerdings ist das Problem wie schon erwähnt dass sich beim Schweißen die Luft im Rohr ausdehnt und auch wenn man es dann am Ende dichtgeschweißt bekommen würde, was meiner Meinung nach schon möglich ist, die Luft nach dem Abkühlen sich ja wieder zusammenzieht was zu einem Unterdruck im Rohr führt. Dadurch wird das Rohr Dellenanfälliger (siehe Überdruckprinzip).
Das Problem mit dem Überdruck während des Schweißens könnte man dann durch ein kleines Loch (wie erwähnt) Löasen, das man nach dem Abkühlen der restlichen Nähte dann auch mit wenig Wärmeeinbringung wieder zuschweißen könnte. Der Rost ist denk ich weniger das Problem da man ja bei einem offenen Rohr davon ausgehen muss wirklich WASSER ins Rohr zu bekommen. Das würde dann rosten. Und eine wirkliche Durchlüftung solch eines Rohres wird nicht wirklich stattfinden (Löcher im Verhältnis zu klein) Und die meisten Rahmen sind ja eh aus Alu.
Der angeprochene Grund der Gewichtsersparnis ist mir wenig plausibel weil dazu die meisten Löcher noch viel zu klein sind.

Meine Meinung. Hinterfragbar und Korrigierbar.
gruß
erwin
 
Also ich denke man könnte das ganze schon dichtschweißen. Allerdings ist das Problem wie schon erwähnt dass sich beim Schweißen die Luft im Rohr ausdehnt und auch wenn man es dann am Ende dichtgeschweißt bekommen würde, was meiner Meinung nach schon möglich ist, die Luft nach dem Abkühlen sich ja wieder zusammenzieht was zu einem Unterdruck im Rohr führt. Dadurch wird das Rohr Dellenanfälliger (siehe Überdruckprinzip).
Das Problem mit dem Überdruck während des Schweißens könnte man dann durch ein kleines Loch (wie erwähnt) Löasen, das man nach dem Abkühlen der restlichen Nähte dann auch mit wenig Wärmeeinbringung wieder zuschweißen könnte. Der Rost ist denk ich weniger das Problem da man ja bei einem offenen Rohr davon ausgehen muss wirklich WASSER ins Rohr zu bekommen. Das würde dann rosten. Und eine wirkliche Durchlüftung solch eines Rohres wird nicht wirklich stattfinden (Löcher im Verhältnis zu klein) Und die meisten Rahmen sind ja eh aus Alu.
Der angeprochene Grund der Gewichtsersparnis ist mir wenig plausibel weil dazu die meisten Löcher noch viel zu klein sind.

Meine Meinung. Hinterfragbar und Korrigierbar.
gruß
erwin
Als Logiker und Schweißnoob kommt mir das höchst plausibel vor!
 
auch die alurahmen haben solche löcher bei den knotenpunkten. und auch bei billigst rohren sind immer löcher auch bei den kettenstreben usw.
ich hab schon mal irgnedwo gelesen warum. es hat was mit der luft zu tun aber weiss nicht mehr wo. so ist das mit dem internet!
 
also unser schweiser der das ganze trialzeug hier in wroclaw schweist (an der Tech.Un. wrocław :) sagt auch immer das die locher do sein MUSSEN. weil sonst bei schweisen die erhitzte luft die noch flussiege nacht durchpfeift.
 
kann jemand mal die fotos irgnedwo hochladen wo man sie ansehn kann? ich bin nicht lang genug registriert in dem forum.
 
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