Meine Güte, ist das in den Dolomiten inzwischen überall so? Mein letzter Besuch dort war 2003, aber so etwas habe ich in zwei Wochen im Juli dort nicht erlebt, meist begegnete man den ganzen Tag über nur einem Dutzend anderer Menschen. Die ganze Diskussion um das Video hat allerdings wenig mit dem Topic zu tun.
Anderseits kann man doch froh sein, wenn der Massentourismus, für den die Alpen kaum mehr als ein gigantischer Natur-Freizeitpark ist, auf solchen Strecken kanalisiert wird. Sind Wanderer=böse ("Italiener ohne Kondition") und Biker automatisch gut, auch wenn beide offensichtlich in großer Zahl in den Alpen unterwegs sind?
Der Ehrenkodex der "wahren" Natur- und Bergfreunde mag ja gut und schön sein, aber es geht doch um mehr als Bremsspuren zu vermeiden, keinen Müll wegzuwerfen und Rücksicht auf Wanderer zu nehmen. Abseits der Hauptwege oder der Wege überhaupt fragt man sich, ob eine Grupe Bikebergsteiger z.B. wirklich weiß, wann an entlegenster Stelle die Balz der gefährdeten Birkhühner stattfindet, und eine Störung die diesjährige Fortpflanzung ausfallen lässt. Auch andere Tiere, die sich zwar an die Menschenmassen auf den Hauptwegen gewöhnt haben, lassen Brut und andere Pflichten oft im Stich, wenn sie durch Extremnaturfreunde in ihren versteckten refugien aufgescheucht werden.
Leider hat auch der DAV dazu nur eine sehr ambivalente Haltung, man legt es sich so zurecht, wie es gerade passt, um die Klientel nicht zu vergraulen. Egal, es gibt ja noch den Alpenzoo in Innsbruck, wo den Tierarten ein Überleben gesichert wird, damit Vertrider sich in deren ehemaligem Lebensraum austoben dürfen.
Wenn ich dies Summitride-Foto mit dem Kaffeekocher und den Zimtkringeln auf dem Gipfel sehe, könnte ich kotzen. Was kommt als nächstes? Ghettoblaster mit epischer Musikuntermalung des Gipfelglücks? Stimmungsvolle Illumination mit Solarfackeln?