Aerohelm für Radreisen

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Hallo Zusammen,

seit neuestem (Corona) bin ich auf den Geschmack gekommen meinen Urlaub auf Radreisen zu verbringen.

Nach meinen ersten beiden größeren Touren bin ich nun auf den Trichter gekommen mich und mein Fahrrad aerodynamischzu optimieren um mehr Strecke machen zu können.

Das heist mein neues Gravelbike wird die Tage kommen. Ich werde mir einen Aerolenker montieren. Nach und nach bessere (engere) Fahrradbekleidung usw.

Ich habe mal versucht semiwissenschaftlich an das Thema ran zu gehen und bin dabei darauf gestoßen, dass ein relativ großer Faktor ein Aerohelm sein kann.

Da ich bisher in meinem jugendlichen Leichtsinn noch gar keinen Helm habe, habe ich die konkrete Fragen:
  • Was spricht eigentlich dagegen statt einen normalen Helm einfach direkt einen Aerohelm zu kaufen? Mal abgesehen vom Preis?
  • Hat ein Aerohelm irgendeinen Nachteil gegenüber einem normalen? Belüftung, Abwärme abführen oder sowas?

Da meine bisherige Suche kein wirkliches Ergebnis gebracht hat hoffe ich, dass hier vielleicht jemand was dazu sagen kann.
 
Belüftung ist einer der Hauptpunkte, das hast du richtig erkannt. Gibt in den einschlägigen Rennrad Magazinen den ein oder anderen Test bezüglich der Luftwiderstandswerte. Aber wie schnell wisst du denn graveln? Der Aero Vorteil kommt erst bei hohem Geschwindigkeiten so richtig zum tragen. Da würde ich mir die Nachteile bei ner Radreise nicht antun um nach 100km ein paar Sekunden gespart zu haben. Und mehr wird es nicht sein, dadurch auch nur eine Minute rauszufahren ist eher unrealistisch. Wenn du es fürs gute Gefühl machst, dann wenigstens keinen reinen Aero Helm, eher was in Richtung Abus Gamechanger etc.
 
Wie "aero" soll es denn sein? Die Ersparnis wird jedenfalls nicht riesig, insbesondere im Vergleich zu dem von deinem ganzen Körper produzierten Luftwiderstand: https://www.bikeradar.com/features/how-to-ruin-an-aero-road-helmet-dont-do-this/

As for the basic split between an Evade and a Prevail, Specialized’s head of applied technologies Chris Yu said, “that’s almost exactly what we’ve seen on average over years of accumulated testing with athletes. We quote a difference of 46sec saved over 40km, which aligns very closely with your 11 watts at 45kph figure.”

Wenn es nur aus Spaß an der Freude für die Verbesserung ist, nur zu. Wesentlich merken wirst du es möglicherweise nicht ;) Wie sepplmail anmerkte, kommt der Vorteil erst richtig bei höheren Geschwindigkeiten zu tragen, da diese quadratisch in die Widerstandskraft einfließen. Gurkst man im Schnitt bei 20km/h rum, ist es fast schon egal wie der Helm aussieht.
 
Ich werde mir einen Aerolenker montieren.
:daumen:
dass ein relativ großer Faktor ein Aerohelm sein kann.
Sieht scheiße aus.

Immer erst mal um das grobe Zeugs kümmern!

Aero-Aufsatz ist wohl das mit dem größten Effekt. Dann achte auf nicht flatternde Klamotten.
Für Radreisen sind dann die Packtaschen noch wichtig. Arschrakete, Rahmentasche, Oberrohrtasche und vorne dann noch einen Packsack längs unter die Aero-Bars. Ende! Nichts sonst, was die Frontalfläche irgendwie vergrößert.

Beim Helm geht es in erster Linie um die Sicherheit. Dann sollte er bequem sein. Rest sekundär.
Mein Tipp wäre auf ein Netz innen zu achten, weil mir sind diesen Sommer schon mehrfach Insekten reingeflogen und ich hatte jedes mal echt Angst einen Stachel abzubekommen. Ist nicht lustig. Eine Wespe hat es mal auf die Innenseite meiner Sonnenbrille geschafft. Hat jetzt nichts mit dem Helm zu tun, aber es wurde die Zeit langsamer...
 
Wenn Du die paar Watt mit dem Aerohelm einsparen willst, solltest Du aber auch auf Radreisen deinen Antrieb peinlich sauber und immer gut geölt halten, dass kostet nämlich schnell mehr merkbare Watt ;). Zudem würde ich dein Rad erst mal richtig auf deinen Körper fitten lassen, das ist für Dauerleistung auch relevanter.

Ansonsten würde ich mir eher überlegen die nach vorne klappbare Sattelstütze von Redshift zuzulegen, mit der Du die Sitzposition an die Aufleger anpassen kannst. Das bringt vermutlich deutlich mehr, weil Du dann auf dem Auflieger nicht überstreckt liegst...

Aus Spass an der Freude kannst Du Dir natürlich einen Aerohelm kaufen, wie ja auch schon Vorredner gesagt haben.
 
Rad des French Divide Gewinners
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Danke für die vielen Antworten.

Der Tip mit der Sattelstütze ist gut.

Ich warte mal ab bis das Rad tatsächlich auf dem Hof steht.

Dann schau ich mal nach nem anständigen Aerolenker.

Dann seh ich mal weiter wegen dem Helm
 
Ein aerohelm für radreisen ist unfug. Selbst bei Straßenrennen fahren die Profis normale Helme, außer beim Zeitfahren. Der nachteil vom normalen Helm ggü. Einem aero am gesamten Luftwiderstand ist marginal

Ein aerolenker ist nicht ganz unsinnig. Der fahrer selbst hat doch einen ordentlichen Luftwiderstand. Aber vor dem helm gäbe es noch so viel anderes, exemplarisch seien die packtaschen genannt, wo man ohne Nachteile wie schlechte Lüftung und bescheuerte Optik, mehr an Luftwiderstand reduzieren kann
 
Ich werde mir einen Aerolenker montieren. Nach und nach bessere (engere) Fahrradbekleidung usw.


Zum Thema Aerolenker, habe ich einmal bei Lambda Racing folgendes bei ihrem Lenker gefunden:

Laut der Zeitschrift TOUR beträgt der Gewinn bei einem Aero-Lenker bis zu 20 Watt. Der Grund ist, dass ein rundes Rohr einen wesentlich höheren Widerstand besitzt als ein abgeflachtes Rohr.
Der Luftwiderstand allein durch das runde Rohr am Oberlenker ist 13 Watt bei 45 km/h. Das gleich lange auf 19mm abgeflachte Rohr hat weniger als einen Watt Widerstand ! Das ist eine Reduzierung des Luftwiderstandes um ca. 12 Watt bei 45 km/h nur durch den Oberlenker.

Widerstandsreduzierung aufgrund der Lenkerbreite:
In dem Artikel der TOUR wurde zwischen einem 46cm Lenker und einem 42cm Lenker mit Aero-Profil fast 50 Watt Unterschied bei 45 km/h gemessen. Zwischen 42cm und 40cm werden es ca. 15-20 Watt sein.


In wieweit jetzt die Kleidung in Watt gemessen werden kann, habe ich keinen Link.
Natürlich hat diese ebenfalls einen Einfluss, je höher die Geschwindigkeit wird, aber ob Du es spürst auf die ggf. längere Strecken bei Radreißen? Aber Radbekleidung ist in jeglicher Hinsicht zu empfehlen (Y)


Da ich bisher in meinem jugendlichen Leichtsinn noch gar keinen Helm habe, habe ich die konkrete Fragen:
  • Was spricht eigentlich dagegen statt einen normalen Helm einfach direkt einen Aerohelm zu kaufen? Mal abgesehen vom Preis?
  • Hat ein Aerohelm irgendeinen Nachteil gegenüber einem normalen? Belüftung, Abwärme abführen oder sowas?
Auch hier, gilt, er wird je höher die Geschwindigkeit wird mehr bringen gegenüber einem normalen Helm.
Allerdings stellt sich die Frage, ob bei Deiner Anwendung nicht ggf. eine bessere Belüftung im Vordergrund stehen sollte oder einen Kompromiss zwischen beidem.

https://www.roadbike.de/rennrad-zubehoer/aero-gegen-top-modell-14-rennradhelme-im-test/https://www.radsport-rennrad.de/test-teile/aero-helme-windkanal-test/

Im Ganzen darf man dann aber auch die Haltung / Position des Oberkörpers beim Fahren nicht außer Acht lassen, bei den Überlegungen. Hier hast Du ebenfalls einen sehr großes Aero-Potenzial ;) , was womöglich das andere alles in Schatten stellt ...
 
Fahre auf dem Rennrad den Giro Vanquish und bin sehr zufrieden damit. Das Visier ist magnetisch befestigt und lässt sich mit einer Hand abnehmen und durch eine Sonnenbrille ersetzten. Aber damit du den Vorteil spürst musst du schon gut über 25km/h fahren
 
..... bei 45 km/h 😊
Seid mal ganz ehrlich zu euch selbst, wie oft fährt man 45 und wie lange hält man die Geschwindigkeit? Und dann noch beim Graveln...... Kleinvieh macht auch Mist aber für theoretisch! 2 gesparte Watt würde ich mir z.B. mit Sicherheit keinen neuen Laufradsatz für über 2000€ kaufen.
Heute ist es Aero, in den 90ern war es der Gewichtssparer-Wahnsinn. Nichts gegen leichte Fahrräder, aber bitte sinnvoll und sicher. Fahrt mal mit einem Aerohelm bei 30 Grad plus einen Berg hoch.
Beim Strassenrennner, Triathlon oder Bahnrad kann ich das noch nachvollziehen, aber am MTB, Crosser, etc.......?
Habe im Schrank noch einen BMX Helm von TSG, sieht den aktuellen Aerohelmen verdächtig ähnlich. Damals 49 Euro. Ich werde mal etwas ausprobieren.......
 
Zuletzt bearbeitet:
..... bei 45 km/h 😊
Seid mal ganz ehrlich zu euch selbst, wie oft fährt man 45 und wie lange hält man die Geschwindigkeit?
Ich gehe davon aus, dass jeder Rennradler überwiegend mit 45 kmh unterwegs ist, denn sonst würde diese Zeitschrift nicht mit 45 kmh ihre Messungen machen. Es wäre doch hochgradiger Unsinn mit 45 kmh zu messen, wenn es nicht die am meisten gefahrene Geschwindigkeit wäre. So eine Zeitschrift würde doch niemand ernst nehmen und letzendlich auch nicht kaufen.
 
Ich gehe davon aus, dass jeder Rennradler überwiegend mit 45 kmh unterwegs ist, denn sonst würde diese Zeitschrift nicht mit 45 kmh ihre Messungen machen. Es wäre doch hochgradiger Unsinn mit 45 kmh zu messen, wenn es nicht die am meisten gefahrene Geschwindigkeit wäre. So eine Zeitschrift würde doch niemand ernst nehmen und letzendlich auch nicht kaufen.
Der war gut!:daumen:
 
Ich gehe davon aus, dass jeder Rennradler überwiegend mit 45 kmh unterwegs ist, denn sonst würde diese Zeitschrift nicht mit 45 kmh ihre Messungen machen. Es wäre doch hochgradiger Unsinn mit 45 kmh zu messen, wenn es nicht die am meisten gefahrene Geschwindigkeit wäre. So eine Zeitschrift würde doch niemand ernst nehmen und letzendlich auch nicht kaufen.
Naja, das ist gar nicht mal so lächerlich. Im Peloton fahren Renner durchaus mal dauerhaft mehr als 40 km/h. Allerdings ist da der Luftwiderstand grundsätzlich schon geringer eben wegen dem Peloton.


2005 hatte Lance Armstrong bei der Tour de France die Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,65 km/h. Durchschnitt! Das heißt, er war auch oft drüber.

Hat jetzt halt für ungespritzte Reiseradler wenig Relevanz, aber im Pro-Bereich...und wir wollen doch alle sein wie die Pros, oder etwa nicht?
 
Schon, aber ich würde nicht in eine Pro-Ausstattung investieren nur um das tolle Gefühl eines Profis zu haben. Wenn man die Messungen für die Hobby-Durchschnittsgeschwindigkeit machen würde, würde jede Hobbylette lachend die Zeitschrift weglegen. Die paar Watt sind das Geld nicht wert. Aber wenn ich glaube schneller zu sein, zahle ich doch gern.
Wer Langeweile hat, kann sich mal die Zeit- und Meterersparnis bei 100 km/h ausrechnen. Danach darf er sich über die großen Zahlen freuen.
 
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