Nacharbeit an den Belägen:
Was man vielleicht auch wissen sollte: Wer eine Trägerplatte aus Stahl auf der Rückseite abschleift, der muss auch den Korrosionsschutz wiederherstellen oder der darf nur noch bei schönem Wetter fahren. Andernfalls wird er nach kurzer Zeit den ganzen Bremssattel voller Rost (Ablagerungen auf den ganzen Teilen die selbst nicht rosten) haben.
Gelegentlich fräse ich an den Bohrungen am Belag für die Belagshalteschraube rum, damit die V4 Belagsform auch in meine LHT reinpasst. Selbst die dabei freigelegte Stahl-Oberfläche hat in kurzer Zeit schon reichlich Rost generiert. Ich habe mir daher angewöhnt, diese Stellen nach dem Bearbeiten lokal mit Lack zu überziehen (Pinsel).
Ebenheit der Trägerplatte und gebrauchte Scheiben:
Die Ebenheit der Trägerplatte war für mich noch nie ein Thema. Keilförmig abgefahrene Beläge (unterschiedliche Abnutzung zwischen einlaufender und auslaufender Seite, bei beidem Belägen gleichermaßen) habe ich schon oft ausgebaut ohne dass ich irgendwelche Probleme mit der Performance wahrgenommen habe. Wenn ich die in den Messchieber mit der Reibfläche gegen den Schenkel anlege, sieht das auch so aus, wie auf dem Foto weiter oben.
Was mir eher schon mal die Performance versaut hat, waren gebrauchte Scheiben. Wenn man einen anderen Bremssattel ("Modell X") mit leicht anderem Reibring mit einer Scheibe gefahren ist und dann bei gleicher Scheibe auf einen neuen Bremsssattel ("Modell Y") mit frischen Belägen geht, liegt der neue Belag ggf. radial an unterschiedlich verschlissenenen Bereichen der Scheibe an. Da wird dann der Belag in eine vollkommen ungleichmäßige Abnutzung gezwungen und das ganze wird nie mehr richtig Freunde machen. Also besser beim Wechsel des Sattels auch auf eine neue Scheibe gehen.
Justieren vom Bremssattel bzw. den Kolben:
Beim Ausrichten der Sättel zur Scheibe habe ich mir eine vielleicht eher ungewöhnliche Vorgehensweise angewöhnt, die für mich aber sinnig ist und auch mit MT7 gut funktioniert. Früher habe ich immer die Kolben an die Scheibe gepumpt um dann mit gezogener Bremse den
Sattel fixiert, anschließend manchmal noch minimal nachjustiert bis es schleiffrei war. Das Ergebnis war häufig, dass durch die immer ungleichmäßig ausfahrenden Kolben auch die Scheibe nicht zentral durch den
Sattel lief und im extremfall sogar am
Sattel schleifen konnte. Was für mich besser funktioniert: Mit zurückgedrückten Kolben richte ich den
Sattel so aus, dass die Scheibe mittig im Schlitz ein und ausläuft. Dann
Pumpe ich die Kolben ran. Dann kontrolliere ich den Belagsspalt bzw. ob sich die Scheibe beim
Bremsen axial bewegt (das versaut die Performance auch). Dann nutze ich ne Parallelzange, um den zu weit ausgefahrenen Kolben eines gegenüberliegenden Paares zu fixieren und
pumpe den Gegenspieler etwas weiter raus. Am Ende darf sich die Scheibe beim
Bremsen nur minimal axial bewegen und das Schleifen soll auch erträglich ausfallen, das bessert sich dann eh mit etwas fahren nochmal. Das kann man dann auch immermal nachprüfen und durch die Parallelzange ohne Lösen des Sattels korrigieren.