Wieviel Kilometer willst Du fahren, bis Du uns sagen kannst, daß der angebliche "Produktionsfehler" ausgemerzt ist ?
Manche Falträder überleben z.B. 60 Jahre nur (60 Jahre bei in Deutschland normaler KM-Leistung eines Rades mit ca. 333 [km/Jahr) ~= 20 000 [km] ) , weil die Fahrer rechtzeitig wegsterben. In den Niederlanden und Dänemark (ca 1000 [km]/Jahr pro Rad) braucht man nur 20 Jahre für 20 000 [km]..
Generell werden die meisten Falträder nur in geringerem Umfang (100 [km]/Jahr ?) genutzt, das wären in 60 Jahren nur 6 000 [km]. Bei einem angenommenen Lastwechsel von 1/(Radumdrehhung (= ca. 1.50 [m] bei 406-er
Felgen)) sind das 6000x[10³]x[m]/ 1.50 [m] = 6x10³x10³ Lastwechsel, was etwa dem Beginn der Dauerfestigkeit von Stahl (danach ist die Dauerfestigkeit von Stahl konstant) entspricht. Etwas banaler ausgedrückt: Vor einer Kilometer-Leistung von 6 000 [km] sollte man über Dauerfestigkeit keine Aussagen treffen. Zu beachten ist, daß vor der Grenze von 6x10^^6 der Zeitbereich (Last-Kollektiv hat da größere Spannungen als die Dauerfestigkeit) durchlaufen wird. Bei z.B. 18 000 [km] ( = 3x6000 [km]) wird ein Belastungskollektiv dreimal hintereinander durchlaufen. In wieweit diese Überlegungen von Stahl auf Titan-Legierungen übertragbar sind, kann ich derzeit nicht beurteilen (da fehlen mir die Informationen !). Bei Aluminium-Legierungen rechnet man mit einer "technischen Dauerfestigkeit" von 50% des Wertes von 6x10^^6 der Alu-Legierung bei einer Lastwechselzahl von 10^^8. Das bedeutet zwei "linear abfallende Kurven" im doppelt logarithmischen Diagramm (Spannung vs Lastwechsel). Das Teil ist dann bei 10^^8 Lastwechseln endgültig kaputt. Mehrfaches Durchlaufen von Lastkollektiven (Schadens-Akkumulation nach Palmgren-Miner) 1:1 verbietet sich da aus mathematischen Gründen. Ob es eine belastbare Theorie der Schadensakkumulation entsprechend Palmgren-Miner für Aluminium-Legierungen gibt, ist mir nicht bekannt.
Auch für Titan-Legierungen sind mir entsprechende Theorien nicht verfügbar. Geben sollte es so Etwas schon, da Titan-Legierungen schon länger (seit den 1950-ern) im Flugzeugbau verwendet werden. Die sind evtl. wegen militärischer Verwendung so geheim, daß sie auch von den Professoren nicht wahrgenommen werden können (Geheim-Tinte ?) .
Die äußeren Belastungen an dem Rahmen werden am Tretlager aufgebracht (Seitenkraft) und führen auf 3-dimensionale Spannungstzustände in den Rahmen-Rohren, wodurch das Problem eine weitere Komplizierung erfährt. Das gilt erst recht für eine analytische Analyse (Ursachenorschung des aufgetretenen Risses). Ohne Analyse gibt es aber keine schnelle konstruktive Lösung des Problems. Hier scheint der Riß in der Schweißnaht entstanden zu sein. Da geht warscheinlich nur eine FEM-Rechnung mit nachfolgender Rumpfuschrei, solange bis gute Ergebnisse (FEM-Simulation und Versuch !) vorliegen. Ob der Hersteller da ausreichend Kompetenz besitzt ? Spannend sind Dauerfestigkeit-Probleme schon, manchmal führen sie zu heftigen Verletzungen des Radlers, manchmal können sie tödlich sein.
Mehr kann ich (der an seinem 406-er Faltrad einen Rahmenbruch nach ca. 10 000 [km]; Hauptrohr) hatte) nicht dazu sagen.
MfG EmilEmil