1. AX "Lahmschnecken-Tour" - Bericht

Lahmschnecke

numma net huddla
Registriert
6. April 2009
Reaktionspunkte
221
Ort
bay. Schwaben
Dies ist der Bericht unserer ersten Transalp.
Teilnehmer: Lahmschnecke und Lahmschnecken-Mann, 2 Rucksäcke, 2 Bikes... und gaaanz viele Mücken!
Route: Ehrwald - Riva in 7 Tagen
Zeit: 18. bis 24. Juni 2012

Vorbereitung:
Lahmschnecke hatte im Herbst nach ihrer ersten "Tremalzo-Befahrung" (wohl noch im Adrenalinrausch) die fixe Idee eines AX - Dank jkibler war auch schnell die grobe Routenplanung erstellt. Der Winter wurde (von Krankheiten unterbrochen) zum Training genutzt - biken auch im Schnee, Ski fahren, Laufen, Spinning, Fitness-Studio. Eine Woche "Trainingslager" am Gardasee Anfang Mai, Touren auf der Alb, im Allgäu und am Bodensee. Ziel war zu Tourbeginn mindestens 1.000 km und 10.000 hm absolviert zu haben - beide Werte wurden deutlich überschritten. Die Tourplanung wurde verfeinert, Hotels gesichtet, Wetterinfo- und Notrufnummern notiert, Karten studiert und im Forum jede Menge Fragen gestellt. Und dann war er da, der Tag des Packens ...
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... und das alles in einen Deuter Transalpin :confused: ??
Für eine weibliche Schnecke war der Lahmschnecken-Rucksack erstaunlich leicht, nur 5,1 kg - ok, der Lahmschnecken-Mann trug die Haarbürste und die Sonnencreme... Die Bikes werden verladen... und es ging los. Lahmschnecke war schon ganz schlecht...

Prolog oder "warm-up": 18 km, 300 hm
Ankunft in Ehrwald im "Ehrwalder Hof" bei blauem Himmel. Aufgrund eines frauentechnischen Defektes mußte der AX-Start um einen Tag verschoben werden, zum warm-up drehten wir aber am Nachmittag eine Runde über den Panorama-Weg (der knackige Anstieg nach dem Brückle zwang die Lahmschnecke aus dem Sattel, der Lahmschnecken-Mann trat hoch) zum Weißensee. Ein stetes Auf und Ab, gut fahrbar.
Die Nacht war unruhig, Lahmschnecken-Gedanken kreisten...
 

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1.Tag: Ehrwald-Fernpaß-Piller Höhe (Gacher Blick)-Prutz
64 km, 1350 hm
Bei strahlend blauem Himmel besteigen Lahmschnecke und Lahmschnecken-Mann die Bikes. Am Weissensee zum Fernpaß-Aufstieg fand eine Kuh das Lahmschnecken-Bike interessant, Lahmschnecke gefiel die Kuh aber weniger. Die Schnecke schlotterte vor Angst, deshalb verwackeltes Bild.
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Der Aufstieg auf Schotter war knackig, aber auch für Schnecken "gut fahrbar" - kleinstes Ritzel ;). Ein kurzer Trail nach der Ankunft an der Fernpaß-Höhe (mit Blick auf die Autoschlange) - wir fühlten uns gut und frohen Mutes. Die Strassenüberquerung nach rasanter Schotterabfahrt war problemlos, der dann folgende Trail auf der alten Via Claudia zum Schloß Fernstein allererste Sahne und purer Genuß.
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Weiter gings über einfache Waldwege nach Nassereith und über die zu Unrecht so oft verachtete Via Claudia nach Imst. Hier rasten die Schnecken, bevor es kurz vor der Brücke nach Imst links über einen netten Trail nach Arzl und über Schotter und Straße nach Wenns gen Piller Höhe hinaufgeht. Das Thermometer hat mittlerweile die 30 Grad Marke deutlich überschritten. In Wenns gibts Suppe und Kaiserschmarrn, dann geht es weiter nach Piller. Die Hitze zieht uns die letzten Körnchen, aber nach kurzer Pause schnecken wir doch bis zur Passhöhe weiter.
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Traumhafter Blick ins Inntal, und da es jetzt nur noch auf netten Wald- und Wiesenwegen bergab geht fühlen sich die Schnecken sofort erholt und rollen in ihr Quartier "Zur Post" in Prutz. Hier war vor traumhafter Kulisse Materialpflege angesagt, bevor es ins Körbchen ging.
Fazit Tag 1: Wider Erwarten ein toller Trail am Fernpaß, ruhiges Kilometer - Rollen auf der Via Claudia und eine für den ersten Tag zwar wunderschöne, aber lange Etappe.

Fortsetzung folgt.
 

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2.Tag: Prutz-Pfunds-Kajetansbrücke-Altfinstermünz-Scoul
55,5 km, 900 hm
Nach einer ruhigen Nacht beginnt der 2. Tag wie der 1. endete: Mit blauem Himmel. Wir starten gegen 9.30h auf eine vermeintlich leichtere Etappe. Doch bereits nach 6 km mußten wir auf dem Via Claudia Weg (für Wanderer ;)) die Räder kurz in die Hand nehmen... definitiv zu steil für Lahmschnecken. Traumblicke hinunter auf den Inn und super Trail (Lahmschnecken-mann fahrend, Lahmschnecke mußte ab und an absetzen)nach Tösens. Auf der Römerbrücke, deren Überweg man das alte Fundament nicht ansieht, ein kurzes Fotoshooting.
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Weiter gehts nun wieder auf der Via Claudia für Radfahrer zur Kajetansbrücke. Hier plauschen wir mit einem wirklich alten Herren der alleine gen Meran mit seinem E-Bike unterwegs war. Wir fahren ein Stück gemeinsam, bis wir kurz nach der Grenze wieder auf die Via Claudia nach links abzweigen und über schöne schmale Waldwege, kleine Holzbrücken und Geröllabgänge (vorgeschmack auf das Val Mora!) zur alten Römergrenzstation Finstermünz gelangen. Ein imposanter und traumhafter Anblick, der uns fesselt.
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danach war wieder bergaufschieben (Gott sei Dank im Wald) bis zur Strasse angesagt. Wir schnecken gen Martina und biegen in den Ort ab, wo uns freundliche Schweizer die beste Raststation unser Tour zeigen: Das "Allerlei-Lädle". Christina mag anscheinend (Lahm)Schnecken und wir bekommen ein wunderbares Vesper und einen Salat mit dem Hinweis, dass "Radler immer zuwenig Vitamine essen". Eine gelungene Rast, das Thermometer zeigt 36 Grad...
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Wir rollen weiter über Sur En gen Scoul auf guten Wald- und Schotterwegen, mit teils knackigen Anstiegen, die allerdings nicht allzu lang sind. Einige Bachquerungen, teils auch "etwas tiefer", geben den erhitzten Schnecken ein Abkühlung. Scouls kennen wir bereits von mehreren Aufenthalten und scheuen uns nicht, das komplette Dorf hinauf zu strampeln - wollten wir doch im Bellaval nächtigen. Der Empfang war leider abweisend, es sei kein Zimmer frei (im Tourismusbüro wurde uns etwas anderes gesagt) aber wir könnten ja ins Hotel garni gegenüber gehen und dann bei ihm a la carte essen - zu schweizer Preisen! Wir waren sehr enttäuscht und checkten nebenan im "Altana" ein, welches wir von diversen Aufenthalten im Winter kannten. Für uns wurde ein Zimmer zu einem Sonderpreis gefunden und wir genossen ein Bier, die Freundlichkeit der Familie Lehmann und die Küche auf Goumetniveau. Einfach nur lecker! Gestärkt und zufrieden kugelten wir in unsere Betten...

Fortsetzung folgt
 

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3.Tag: Scouls-S charl-Pass Costainas-Fuldera
35 km, 1160 hm
Der 3.Tag begann wie der 2. endete - mit blauem Himmel.
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Dies sollte sich jedoch noch ändern, und auch die Mücken werden bald eine Rolle spielen. Doch davon ahnten wir noch nichts, als wir gen Inn hinabrollten und gemütlich auf Asphalt gen Minger und S-Charl emporkurbeln. Die Steigung ist noch gut zu kurbeln - doch fanden immer mehr Mücken an der Lahmschnecke Gefallen ... was dieser mit Mückenphobie gar nicht taugte. Wild fuchtelnd und völlig aus dem Tritt kommend schlenkerte die arme Lahmschnecke gen Minger. Ein Trikotwechsel von rot auf grau brachte nur leichte Besserung. Während der Lahmschnecken-Mann fast mückenfrei von dannen zog konnte die arme Lahmschnecke vor lauter Mücken um den Kopf kaum die Landschaft genießen - und diese ist ein Traum! Zuerst fast moränenhaft öffnet sich ab Minger das Tal, grüne Wiesen, Wald, ein sprudelnder Bach begleiten uns nach S-Charl, ein kleines Bergdorf. Und Mücken. Kurz vor S-Charl überholen uns 3 große LKW, die dem Geläute nach Kühe geladen haben. Nur wagemutige Fahrmanöver retten unser Leben, als die LKW auf Schotter an uns vorbeidonnern. Die Steigung nach S-Charl ist gemäßigt, allerdings blies uns scharfer Gegenwind entgegen, beiden Schnecken kämpfen mit den Rhythmus. In S-Charl dann erst mal eine Gerstensuppe im Crusch alba - und Top-Plätze beim Almauftrieb!
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Die Befürchtung, dass wir nun um Kuhfladen herumschnecken müssen bewahrheitete sich nicht. Dafür zog sich der Himmel immer mehr zu. Lahmschnecke und Lahmschnecken-Mann schnecken weiter gen Passhöhe, immer an gurgelnden Bächen vorbei und von Kuhglockengebimmel begleitet (und von Mücken!). Als die ersten Tropfen fallen und der Himmel immer dunkler wird sehen wir bereits die Alp Astras am Horizont. Also Regenjacke an, Regenschutz über die Rucksäcke, und wie die Glühwürmchen spurten wir im Schneckengalopp zur Alp, wo wir im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen gelassen wurden - alle Türen waren mit Verbotsschildern verammelt. Es waren aber Menschen anwesend.
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gleich gehts weiter...
 

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und weiter gehts am 3.Tag...

Die Schnecken warten unter einem Dachvorsprung bis sich die Regenschauer verzogen haben, Lahmschnecke vespert ihren Power-Riegel Marke Eigenbau (Nutella-Vollkornbrot) und freut sich auf die nahe Passhöhe.
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Als die Sonne wieder hervorspitzelt ziehen die Schnecken weiter. Ab der Alp Astras führt ein Singeltrail bis zur Passhöhe. Kleine Bäche mit Schmelzwasser werden durchquert... als Lahmschnecke einmal im Bach stecken bleibt versinkt sie bis zum Knöchel im Schmodder... iiih!Das hat man davon wenn man zu lahm durch Bäche schneckt! Aber einer echten Schnecke macht das nichts aus, und bald ist die Passhöhe erreicht. Fotoshooting und ein "Making of.."
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Der Beginn der Abfahrt ist sehr steil - nach Berichten hier aus dem Forum haben wir aber einen steilen Trail erwartet, es war aber "nur" eine sehr steile lose Schotterpiste. Lahmschnecken-Mann stürzt sich todesmutig hinab und meistert das gesamte Stück fahrend - Lahmschnecke hat zu großen Respekt vor der Steilheit und fällt beim Schieben fast den Berg hinunter.
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Nach einer weiteren Bachquerung ist die Abfahrt problemlos über Wiese und Wald bis Lü. Hier verschnecken wir uns und landen, nachdem wir die Straße verlassen haben, auf einem schönen Wald- und später Wiesentrail, der uns bis Fuldera bringt. Dort werden wir im Hotel Staila sehr freundlich empfangen - und den angebotenen Wäscheservice nehmen wir nach 3 Tagen gerne an. Ein gutes Abendessen, und wir fallen erledigt in die Betten.
Highlight des Tages: Der Trail/Weg von Alp Astras bis zur Passhöhe - und die Mücken...
Fortsetzung folgt...
 

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4.Tag: Fuldera - Val Mora - Passo Fraele - Bormio
52 km, 850 hm (vermutlich mehr, da Höhenmesser aussetzte)

Der 4. Tag begann wie alle anderen Tage - mit blauem Himmel. Wir waren beide gespannt auf das Val Mora. Davor lagen aber 800 hm Schotterauffahrt. Wir schnecken los und kurbeln Höhenmeter um Höhenmeter nach oben. Der Schotter wird immer loser, Lahmschnecke kämpft wieder mit den Mücken und steigt schließlich vom Rad. Der Lahmschnecken-Mann steht helfend zur Seite und schiebt die letzten Höhenmeter bis Dös Radond zwei Bikes. Und dann sehen wir sie: Murmele (für alle Norddeutschen: Murmeltiere). Lahmschnecke ist begeistert. Wir kommen über eine Kuppe und wechseln die Trikots, da der Wind nun ziemlich bläst. Ein idyllischer Platz. Wir radeln weiter bis Dös Radond und rasten dort im Windschatten der unbewirtschafteten Hütte und schauen wieder den Murmele zu. Ein ruhiger Flecken Erde...
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Die dann folgende sanfte Abfahrt durch das Val Mora ist mit das Schönste, was ich bisher auf dem Bike erlebt habe. Beim Schreiben bekomme ich noch eine Gänsehaut... Das Tal öffnet sich, Bach und Almwiesen, auf einer Höhe von über 2000m, Schneereste am Wegesrand... dazu die Felswände... und eine Traumpiste!
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Der Weg wird schmäler, führt durch niederige kleine Kieferwäldchen auf trailigem Waldbogen und über Wiesen, langsam wird es verblockter, steiniger, der Trail wird ausgesetzt. Die Lahmschnecke kannte diese Stellen von Fotos, aber bevor sie darüber nachdenken konnte ob Schnecken hier herunter fallen können war sie schon darüber hinübergetrailt - kilometerlang geht es so weiter. Der Trail wird immer wieder durch lose Geröllabgänge unterbrochen, Lahmschnecken-Mann nimmt diese meist fahrend, Lahmschnecke hat Respekt und schiebt über diese Geröllhänge. Dieses Stück ist mit Worten und Fotos kaum zu beschreiben.

Gleich gehts weiter...
 

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weiter geht´s mit Tag 4 - Val Mora

Wir waren so begeistert, dass es vom Trail und den Geröllabgängen keine Fotos gibt. Der Weg erforderte auch volle Konzentration.
Alles hat ein Ende, so auch dieser Weg, und wir kommen am Passo Val Mora wieder aus dem Trail heraus.
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Hier sehen wir übrigens die ersten anderen Biker an diesem Tag - im Val Mora waren wir ganz alleine. Danach gehts bei kräftigem Gegenwind weiter über MoränenFelder an den Lago die St.Giacomo di Fraele. Eine kurze Rast, dann fahren wir rechts um den See herum. Unsere geplagten Schnecken-Popos und Oberschenkel werden auf der schlaglochübersähten Piste schwer geprüft. Aber auch dieser Weg hat ein Ende und wir gelangen über den Lago de Scale zum Torri die Fraele - ab hier gehts durch den Felsentunnel rasant herunter gen Bormio.
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In Bormio ereichen wir nach kleinen Stadtrundfahrt unser Hotel Alù - und teilen es mit einer Hundertschaft holländischer Rennradler. Leider war auch der Whirlpool, in dem ich so gerne meine müden Schneckenbeine relaxt hätte, mit Holländern belegt... naja. Wir hatten ein schönes Zimmer unter dem Dach und haben geschlafen wie die Murmeltiere...
Fazit Tag 4: Val Mora - für uns ein ungeahnter Traumtrail - und völlig mückenfrei!

Fortsetzung folgt...
 

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Tag 5: Bormio - Gavia Pass - Pezzo
42 km, 1450 hm
Als die Schnecken ihre Fühler aus den Betten streckten war alles wie an jedem anderen Morgen - strahlend blauer Himmel...
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Heute stand eine reine Asphalt-Etappe und gleichzeitig der höchste Pass unserer Tour auf dem Programm. Die 4 vergangenen Tage machen sich bereits beim Aufstehen in den Beinen bemerkbar.
Und so kurbelten wir los...und kurbelten...und kurbelten
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und kurbelten immer weiter. Rennradler überholen uns, kein Problem, eher der andere Mountainbiker, aber er trug keinen AX-Rucksack. Nervig waren die Horden von Motorradfahrern, und ein Rudel schwäbischer Porschefahrer. Die Etappe war zäh, die Mittagspause im "Bellavista" angenehm.
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Wir kurbeln weiter - bei schönen Ausblicken. Die letzten Rampen ziehen Körnchen... ein schönes Gefühl, dass die Passhöhe immer näher rückt.

Gleich gehts weiter mit der Ankunft am Gavia-Pass.
 

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Nach dem Kirchlein und dem Gletscherblick waren es noch rund 2 Kilometer...
Und dann war es geschafft! Wir hatten den höchsten Punkt unserer Tour erreicht. Und es lag noch ziemlich Schnee... 2 ziemlich erschöpfte Schnecken waren froh, diese Kurbelei geschafft zu haben.
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Die Abfahrt mit tollem Panorama war bis auf die Tunnelumfahrung unspektakulär, die schmale Strasse erfordert jedoch volle Aufmerksamkeit. So rauschten wir wenig später in Pezzo ein und bezogen beim legendären Yuri Quartier. Nach einer riesigen Pizza gabs Fußball vom Bett aus - Deutschland gewann, wir schliefen zufrieden ein.
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Fazit Tag 5. Ein bis auf die Passhöhe völlig unspektakulärer Tag ohne Mücken.

Fortsetzung folgt...
 

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6. Tag: Pezzo - Tonale - Dimaro
45 km, 560 hm
Am 6. Tag war morgens alles anders... tiefhängende grauen Wolken, wir trauten unseren Augen nicht. Sollte das Wetterglück uns verlassen? Eines war sofort klar: Montozzo-Scharte konnten wir knicken - worüber die Lahmschnecke aber insgeheim sehr froh war. Sie war nach 5 Tagen im Sattel ziemlich k.o...Allerdings war die Aussicht auf weiteres Asphalt-Gekurbel auch nicht prickelnd.
So zogen wir nach dem Frühstück unsere Regenjacken und knielange Hosen an und schneckten los. Von Pezzo führt ein schöner Panorama-Wanderweg zur Tonale-Straße, man spart auch einiges an asphaltierten Höhenmetern. Gut zum Einrollen...
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Und dann kurbelten wir auf den Passo Tonale - der übrigens potthäßlich ist. Lahmschnecke schwor sich: nie wieder!
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Kurz nach der Passhöhe verließen wir endlich den Asphalt und vernichten die Höhenmeter auf gut fahrbaren Forstwegen mit einigen kurzen Traileinlagen. Der Weg hat wieder etwas für den Tonale entschädigt.
Wir hatten vor, an diesem Tag bis Madonna di Campiglio zu fahren - doch vor den letzten 800 Höhenmeter nach Madonna graute uns immer mehr, zumal es zwischen Dimaro und Madonna keine Unterkunftsmöglichkeit mehr gab. So beratschlagten wir beim Mittagessen, ob wir diese Etappe nicht in Dimaro beenden und den Rest des Tages im "Sporthotel Rosatti" relaxen und neue Kräfte für die Schlußetappe sammeln sollten. Wir waren schneck k.o...
So schneckten wir bis Dimaro und checkten im Sporthotel ein. Nach einer kurzen Runde im Pool legten wir uns bei mittlerweile wieder blauem Himmel in den heißen Whirlpool, blickten in die Brenta-Berge und fanden die Enscheidung zum relaxen einfach nur gut! Denn wir waren ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.
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Bei einem üppigen Antipasti-Buffet und anschließendem Abendessen ließen wir den Tag ruhig ausklingen.
Fazit Tag 6: Mut zur Lücke!
 

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7. Tag: Dimaro - Madonna di Campiglio - Beg´n Ors - Sarca-Tal - Riva del Garda
95 km, 1800hm
Der 7. Tag begann... mit blauem Himmel!
Nach dem (halben) Schnecken-Relaxtag fühlten wir uns gut und frisch und schnecken frohen Mutes gen Madonna empor. Einen Kompromiss mußten wir allerdings eingehen: Durch die Etappenverkürzung am Tag zuvor standen uns heute knackige 1800 hm bevor - soviel ist Lahmschnecke noch nie an einem Tag gen Gipfel geschneckt. Würde sie das nach bereits 6 Tagen im Sattel schaffen? So entschlossen wir uns ein Stück des Weges bis Madonna auf Asphalt zu fahren und so Körnchen für den Aufstieg zum Begn Ors zu sparen. Diese Entscheidung war richtig, die Auffahrt nach Madonna gestaltete sich so unkompliziert und wir waren bereits nach 1 1/2 Stunden in Madonna. Die Lahmschnecke mutiert zur Kampfschnecke.
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Ab Modanna (voll häßlich!) folgten wir der Brenta-Expert-Runde. Sanft ansteigend durch den Wald, ein schöner Weg. An der Cascate gabs die üblichen Fotos (übrigens sehr schön dort!).
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Anschließend mußten leider 200 hm auf losen Schotterwegen vernichtet werden, was einer Schnecke nicht wirklich Spaß macht. Mußten wir doch die vernichteten Höhenmeter später wieder hochfahren. Kampfschnecke alias Lahmschnecke bekam es mit der Angst zu tun. War die Mission Begn Ors zu schaffen?
Dann gings wieder aufwärts zur Malga Val d´Agola. Die Auffahrt auf gutem Schotter war relativ gleichfömig, sodaß beide Schnecken einen runden guten Tritt fanden. Und wieder waren wir einsam auf weiter Flur - neben uns rauschte ein Bach, immer wieder blickten wir zu den Gipfeln der Brenta empor.
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Gleich gehts weiter...
 

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Dann ein Schild...
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Die Malga Val d´Agola war nun bald erreicht. Dort füllten wir unsere Trinkflaschen am Quellbrunnen auf (lecker und eiskalt!) und trafen einen verrückten Spanier, der heute in Ponte die Legno gestartet war und bis zum Ledro wollte. Ein bischen Smalltalk auf englisch, dann drängte die Zeit. Die Lahmschnecken-Mission mußte erfüllt werden.
Ein kurzer Trail zum Lago d´Agola, am See vorbei... dann war für die Kampfschnecke alias Lahmschnecke schieben angesagt, der Lahmschnecken-Mann fuhr noch ein Stück weiter und mußte dann auch absteigen.
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Die Aufstieg mit Transalp-Rucksack und Rad in der Hand war mühsam - der Lahmschnecken-Mann erwies sich wieder als Held und half der Lahmschnecke beim Bike schieben. Und dann waren wir endlich oben - leider waren die Berge rings herum wegen Dunst und Wolken kaum zu sehen.
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Nun war klar: Wir würden heute Abend in Riva sein, die Mission wird erfüllt. Doch der Weg dorthin war weiter als gedacht...
Da wir den Passo Ballino bereits von allen Seiten kannten beschlossen wir über das Sarca-Tal nach Riva zu fahren... Die Höhenmeter wurden vernichtet, die Schnecken wollten endlich ankommen. Stenico, Ponte Arche... Riva war das Ziel! Die Tunnel bei Sarche konnten wir im Mai umfahren (die Sperren ließen sich umgehen); diesmal war die erste Tunnelumfahrung Richtung Sarche verriegelt und wir mußten 1 km durch den Tunnel. Gott sei Dank ging es bergab. Die Sperre vor der nächsten Tunnelumfahrung konnten wir öffnen und fuhren auf frischem Teer um die weiteren Tunnel herum. Im Mai war hier noch Schotter - schade. Dem Blick hinunter ins Sarca-Tal tut dies aber keinen Abbruch. Sarche war erreicht, und wir rollen in rasanter Fahrt gen Dro. Hier wechselten wir auf den Wanderweg, düsten durch Arco... das Ziel vor Augen setzte die letzten Kräfte frei. Um 20 Uhr rollten wir bei unserem "Tiziano" in den Garten - Lahmschnecke mußte Tränen verdrücken, vor Glück und vor Erschöpfung. Das Ziel war erreicht, die Mission "Alpencross" erfüllt.Glücklich fielen sich Lahmschnecke und Lahmschnecken-Mann in die Arme. Das Finisher-Photo mußte bis zum nächsten Tag warten...
 

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Glückwunsch zum erfolgreichen Alpencross und zu diesem klasse Bericht!
Seit heute nachmittag fieberte ich jedem Teilbericht der einzelnen Tage entgegen und hab mit Interesse Eure Strecke auf der Karte verfolgt....

Ciao
Laul
 
Ausklang und Fazit

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Es ist geschafft, das Abendteuer "Lahmschnecken-Alpencross" ist beendet. Es wird uns noch eine Weile gedanklich beschäftigen. Wir hatten von wenigen Stunden abgesehen super Wetter und konnten die Tour fahren wie geplant - wenn auch die letzte Etappe durch den Relax-Nachmittag mit über 7 Stunden Sattelzeit und fast 100 km und 1.800 hm für mich eine Etappe am Limit war. Wir haben tolle Landschaften gesehen, einsame Orte wie das Val Mora, belebte Orte, hübsche Dörfer, nette Menschenkennen gelernt und wider Erwarten auch tolle Trails befahren... und wir haben viele Erinnerungen mitgenommen, die hier in diesem Bericht keinen Platz fanden. Wir hatten keinen Unfall und keine Panne, wohl weil vom Ersatzmantel über -schläuche, Notfalldecke, Medikamente, Notration und Notfallnummern bis zu den wasserdichten Überschuhen alles in unseren Rucksäcken Platz fand. Was man dabei hat braucht man ja bekanntlich meistens nicht...
Wir haben es auch genossen, nur zu Zweit und nicht im Rudel unterwegs zu sein. Wir konnten unsere Etappen einteilen wie wir wollten und auch kurzfristig die Etappenorte ändern. Wir sind stolz, ohne Guide und Gepäcktransport mit eigenen Mitteln dieses Abenteuer bestanden zu haben.
Mein Dank gilt meinem Schatz und Lahmschnecken-Mann, der mich immer wieder motiviert und mir geholfen hat. Er ist im Alltag der Richtige und war auf diesem Alpencross ein wunderbarer Partner.
Mein Dank gilt auch Jürgen, der diese Tour vor 4 Jahren mit seiner Frau fuhr und die wir (von wenigen Abwandlungen abgesehen) übernommen haben.

Wir haben noch weitere 5 Tage am Gardasee verbracht, sind dort auch noch einiges geradelt und haben uns einfach relaxt. Ich sage nicht, was auf unserer Hotelrechnung alles an Getränken stand :D

Zum Schluß noch unser "Roadbook", old-fashioned wie wir auch.
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Dem kann der Lahmschnecken Mann nur zustimmen und seiner Lahmschnecke zu dieser Leistung gratulieren!:love: Hat sie doch erst vor wenigen Jahren mit diesem Sport begonnen :daumen: und das in unserer Altersklasse.:D
 
Danke für den schönen Bericht.
Ich möchte ab nächste Woche meinen ersten Alpencross fahren und habe mir die gleiche Strecke (samt Pillerhöhe) ausgesucht. Der Bericht hat die Vorfreude nochmal gesteigert.:daumen:
 
Gratulation zum ersten Alpencross!
Schön geschriebener Bericht, der viel über den Spirit verrät.
Genau so sollte man einen AX fahren: Alles kann, nichts muss.
Bin mir sicher, es wird nicht euer letzter gewesen sein.
 
Gratulation zum gelungenen Alpencross.
Und toller Bericht. Hat Spass gemacht hier zu lesen.
Wenn ich das hier so richtig heraushöre/lese (Begeisterung) kann Dein nächster Alpencross schon geplant werden.

cu RedOrbiter
 
Von mir auch Gratulation! Super, dass ihr das so entspannt gesehen habt und euch keinen Stress gemacht habt. Ich hatte unterwegs auch schon mal mehr Lust zum Baden als zum Weiterfahren. Ist ja Urlaub, wie du richtig bemerkt hast.

Echt netter Bericht
 
Hey Lahmschnecke,
toller, unterhaltsamer Bericht, war sehr kurzweilig zu lesen!
Gratuliere zum geschafften 1. Alpencross :daumen:
Dann werdet ihr das sicher die nächsten Jahre wiederholen, nehme ich mal an? :D
 
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