Endlich hab ich 's geschafft... Bin total im Stress. Hab noch 8 Berichte in der Warteschleife. Anto, ich übernehme...
Die selbe Veranstaltung, aber ne ganz andere Geschichte...
Harzer Hexenstieg und Co Teil I
Sonntag 16.50 Uhr. 8 dreckige, abgekämpfte Mountainbiker-Beine und eine blutige Nase sitzen in Ilsenburg vor nem Kaffee bei Bier, Bockwurst und Kartoffelsalat und nehmen Abschied. In wenigen Minuten fährt der HEX wieder gen Hauptstadt. Ein geiles Wochenende mit tollen Trails und auch einigen Ausfällen an Mensch und Material geht zu Ende, bei dem ich drei wirklich gute Kumpels kennengelernt habe. Schade, hätte noch ne Woche so weiter gehen können, schnüffel, schneuz
. Die Taschentücher werden gezückt und schon bin ich allein, halt nicht ganz, die zwei Finnen trinken noch ein Bier mit mir und verschwinden dann, mit Russisch-Wörterbüchern unterm Arm, zum Flughafen. Hab sie nur noch was von Baikonur faseln gehört. Was es mit denen auf sich hat, später in diesem Kino.
Aber der Reihe nach
Tag 1
Kapitel 1 Anreise
Laut Anto ist 11.00 Uhr Treffpunkt in Schierke. Um 9 Uhr bin ich auf der Piste. Geht natürlich nicht so glatt, wie man sich das vorstellt. Der übliche Freitags-Verkehr mit LKWs, Baustellen und Umleitungen. Zuckel, zuckel, nerv
Um 11.00 Uhr steh ich an ner roten Ampel kurz hinter Nordhausen. Ein Stück ist das noch
bin wiedermal zu spät, verflucht
Kurz nach halb 12 steh ich endlich auf dem Parkplatz der Pension Schmidt in Schierke
Die Jungs warten schon. Ist ein kleines Häufchen
von l.n.r. Vegeta, Roadrunner, Anto
Käptn Kaba scheint angesichts der Tourplanung von Anto die Milch sauer geworden zu sein, ist gar nicht erst angereist und der Taxifahrer hier
hat auch keine Lust. Setzt sich lieber wieder in sein Taxi und braust zurück nach Spreeathen
5 Minuten später bin ich abmarschbereit. Bis wir loskommen dauert s aber noch fast ne Stunde.
Die Mädchen müssen sich erst schick machen, tz,tz,tz
.
Die Presse hat uns für das ganze Wochenende die beiden finnischen Skandalreporter P.Hysio, von der schreibenden Zunft und T.Errorist, der für die Bilder verantwortlich ist, auf den Hals gehetzt. Seit ihrer sensationellen Aufdeckung des Skandals beim
thüringenUltra, der sie schlagartig berühmt gemacht hat, sind sie in aller Welt gefürchtet. Wo die auftauchen, werden die Kinder von der Straße geholt und die Rollläden geschlossen
Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, sie wären wieder einer großen Sache auf der Spur. Na mal sehen, was die zwei über s Wochenende so ermitteln
Kapitel 2 Tourplanung
Los geht s. Anto gibt die geplante Route bekannt. Torfhaus, Magdeburger Weg, Dammweg, Altenau. Bis hierher kenn ich alles von unserem
Harzcamp. Dann Okerstausee, Bad Harzburg und dann ist mein Gehirn nicht mehr aufnahmefähig. Anto rührt mit seinem Finger auf der Karte rum,
den Trail und den und den auch noch und erklärt und erklärt, bis keiner mehr weiß, wo Norden, Süden, Osten oder Westen ist
Ich mach jetzt einfach mal das, was ich am Besten kann und fahre hinter
Zuerst ne Forstpiste hoch zum dreieckigen Pfahl.
Von dort über n Kaiserweg
Richtung Goetheweg und Torfhaus.
Wenig später das erste lustige S1-S2 Wegerl. Genau das Richtige für n Aufgalopp
Ich brettere gleich mal vorneweg um ein paar Bildchen zu machen
Während Vegeta die richtige Linie gefunden hat
testen Roadrunner und Anto erstmal, ob sie das passende Schuhwerk eingepackt haben
Kapitel 3 Magdeburger Weg
In Torfhaus kein großer Aufenthalt, gleich weiter Richtung Steile Wand und Magdeburger Weg.
Auf dem ersten kurzen Stück nach dem Parkplatz ein übles Schlammloch. Ich bleib gleich mal gepflegt stecken. Nach erfolgreicher Bergung weiter. Die ersten Holzelemente. Am letzten der drei Stege bleib ich mit der Pedale hängen und schmiere ab. Landung im Bachbett. Außer nem nassen Fuß ist aber nichts passiert. Die beiden Finnen und die anderen drei haben es zum Glück nicht mitbekommen. Sind etwas zurückgeblieben, na da warte ich doch mal und mach dann,wenn sie auftauchen, ein paar Fotos.
Anto
Wenn man genau hin sieht, kann man noch die Spuren meines Absturzes erkennen
Die beiden Finnen decken dann den Grund für die Verspätung auf. Vegeta wollte mir nicht glauben und wählt am Schlammloch die selbe Linie. Den Rest erledigt die Schwerkraft
uijuijui
Gefundenes Fressen für die blöden Investigativreporter
Ein Glück, dass Schutzbleche dran sind, da kann s nicht dreckig werden..
Der Magdeburger Weg, eines der Highlights der heutigen Tour, jedenfalls für mich
S3-S3+, heute mehr Plus, da die Steine und Wurzeln durch den Regen der vergangenen Tage ziemlich rutschig und schmierig sind. Hier das schwierigste Stück
Das Witzige ist, hier gibt s ne fahrbare Linie. Wenn ich s irgendwann im Trockenen erwische, probier ich s mal
Heute ist mir die Sache zu heiß
Die Ausfahrt.
Vegeta und
Roadrunner mit Schwung und elegant, Anto
. nun ja,
nimmt die Abkürzung durch den Wald und erkundet erstmal die einheimische Pilzflora
Im Verlauf des Wochenendes verbessert sich übrigens Antos Bergabperformance deutlich.
Kapitel 4 Dammweg
Danach über n Dammweg bis zum Skihang von Altenau. Der Dammweg ist Bestandteil eines umfangreichen Be- und Entwässerungssystems der früheren Harzer Erzgruben. Ist übrigens mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe. Wie dem auch sei, fahren lässt sich der Dammweg, wie fast alle Grabenwege, einfach genial. Mit Null Höhenmetern und ganz viel Flow schlängelt sich der Weg immer am Hang entlang. In Altenau dann über die Skipiste, ein schneller Wiesenhoppeltrail.
Aus Altenau raus Richtung Okerstaussee. Zwischendurch immer wieder kurze, knackige Anstiege
.
Sausteil hier. Roadrunner mit nem Klicker-Unfall ins Brombeergebüsch
Rast an der Staumauer.
Gelegenheit für Anto uns wieder die Strecke zu erklären
Das Einzige, was mir immer wieder haften bleibt, ist das Wort rauf
Wir lassen s über uns ergehen wie die sieben Plagen aus der Bibel und fahren Anto einfach hinterher
Antos Lieblingstrails sehen übrigens so aus
und führen grundsätzlich bergauf
.
Kapitel 5 Jägersteig
Nach ner wiedermal üblen Bergauftreterei vernehme ich aus Antos Mund Hier muss es irgendwo rechts
RUNTER gehen
Sofort geht ein Ruck durch die Truppe. Lethargie weicht gespannter Erwartung
Hier soll irgendwo der Einstieg zum Jägersteig sein. Zu sehen ist nichts, doch da ist ein Schild, aber der Pfeil zeigt ins nirgendwo
5m Freifall, dann schlängelt sich ein kaum lenkerbreiter,
mit Brombeeren und Brennnesseln zu gebuschter Pfad in endlosen Serpentinen am Hang hinab.
Wer Serpentinen nicht fahren kann hat hier definitiv keinen Spaß. Ganz unten dann noch ein Baumhindernis. Vegeta zeigt uns hier mal einen vorbildlichen Bunny Hop
.
OK, ich weiß, das ist jetzt ein Klischee, aber auf Usedom gibt s halt keine Bäume, nur Sand und Dünen
Ne Viertelstunde später ist dann auch Anto da. Hatten uns schon Sorgen gemacht und die Nummer von der Bergwacht raus gekramt
Fast unmittelbar am Trailausgang liegt Romkerhall. Ne Kneipe mit Ausblick auf das
Antos Rache folgt prompt. Statt ner Pause mit nem kühlen Blonden
stehen wir 5 Minuten später da oben, wo eben noch das Wasser über die Felskante geschossen ist
Jetzt geht s in Richtung Bad Harzburg. An einem riesigen Steinbruch Suche nach dem richtigen Trail. Die endet leider auf der 8 m breiten Zufahrtsstraße zum Steinbruch. Alle 30 Sekunden donnert ein Vierzigtonner hier lang. Schön ist das nicht, wenn man hinterher in einer riesigen Staubwolke verschwindet und gefährlich obendrein, denn Rücksicht auf Fahrradfahrer nimmt hier keiner. Mehrmals rauscht so ein Monster nur Zentimeter an uns vorbei. Die schleppen hier so viel Schotter raus, wenn die so weiter machen, dauert s nicht mehr lange und der Harz ist Geschichte
Vielleicht ist es ja auch ein Geheimprojekt und hier wird ne Abkürzung nach Australien gebuddelt
Die Finnen sind jedenfalls hellhörig geworden und werden weiter recherchieren
Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Erst langsam, dann immer schneller, zu guterletzt aus Kübeln
Zumindest ist jetzt der Staub weg
Bei dem Dreckswetter gibt s nur noch eins, Diretissima nach Schierke. Haben sowieso einen eng gestrickten Zeitplan. Aus unerfindlichen Gründen müssen wir 19.00 Uhr in der Pension sein, wenn wir noch Abendbrot haben wollen. Deswegen werden einige Trails schon im vorhinein wieder gestrichen
Anto hat s nicht leicht mit uns
Kapitel 6 Salzstieg
Irgendwo auf dem Weg nach Torfhaus der Salzstieg. Fängt unten ganz harmlos an, wird aber oben immer steiler. Bei der Schmierseife und den glitschigen Wurzeln nicht einfach zu fahren. Rodrunner übertreibt s mal wieder mit dem Leichtbau. Ist der Meinung, dass das Steilstück besser ohne Schaltung zu fahren ist
20 Minuten Pause für uns, außer Roadrunner, der werkelt unter fachkundiger Anleitung an seinem Bike rum. Mit Single-Speed geht es zurück nach Schierke, unterbrochen von etlichen Bastelstopps, denn die Kette fliegt ständig wieder runter.
Das Problem muss gelöst werden, sonst droht Heimfahrt mit dem HEX und Weiterfahrt zu Dritt oder Totalabbruch
Wie s weiter geht dann in Teil II. Zum Abendbrot kommen wir grade rechtzeitig. Viel länger hätte es nicht dauern dürfen
Wir haben ein paar Probleme zu wälzen, mal sehen, ob uns ein Bier weiter hilft. Ihr dürft jetzt auch, Pause