5 Gründe gegen Strava & Co.: Warum das ständige Sich-Vergleichen dem Radsport schadet

5 Gründe gegen Strava & Co.: Warum das ständige Sich-Vergleichen dem Radsport schadet

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Arne Bischoff hat sich Gedanken zu Strava und Co. und deren negative Auswirkungen auf den Bikesport gemacht. Er ist der Meinung: Das ständige Sich-Vergleichen via App schadet dem Radsport – und begründet diese Meinung mit 5 Thesen.

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5 Gründe gegen Strava & Co.: Warum das ständige Sich-Vergleichen dem Radsport schadet
 
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Re: 5 Gründe gegen Strava & Co.: Warum das ständige Sich-Vergleichen dem Radsport schadet
Ich bilde mir ein, dass in meinem Heimrevier die Trails deutlich mehr zerbremst, (teilweise grobschlächtig) abgekürzt oder absichtlich von jeglichen Hindernissen befreit werden seit Strava zum Massenphänomen geworden ist. Kann Zufall sein, oder auch nicht. Ebiker auf Trails sehe ich hingegen extrem selten, auch wenn jedes 2. Rad auf der Straße bzw. Forstpiste einen Motor hat.
Da würde ich eher gegenhalten, dass immer weniger sauber mit Technik fahren wollen/können, da man in jedem Video sieht, dass man am besten nur vollspeed mit stehendem Hinterrad die Kurven shredded soll. Denn das ist Enduro in der Werbung...
Strava glaube ich macht da nur einen kleinen Teil der Schuld aus.
 
So ein Bullshit in diesem Aufmacherartikel.

Als ob eine App das Leben und die Einstellung von Leuten verändern würde - bestes Beispiel ich selber.

Normalerweise bin ich (ob mit Auto, Fahrrad oder sonstwas) ein entspannter, rücksichtsvoller Mensch, der niemandem etwas zuleide tun möchte und gerne mal ein Schwätzchen (mit Omas Dackel) hält.
Aber dann gibt es so Momente, wo ich auf einmal etwas am (gedanklichen) Horizont erkenne, das mich einfach Vollgas geben lässt.
Mit 58 habe ich es mittlerweile so halbwegs hinbekommen, dabei niemanden totzufahren und trete rechtzeitig auf die Bremse. Fahre nicht mehr mit dem Auto 150 auf der Landstrasse (nur mal kurz 120 und nur zum Überholen).

Aber wenn ich mir ein STRAVA Segment gebastelt habe, auf dem ich den KOM haben will, dann gibt es kein Halten - ausser für Omas Dackel natürlich.

Sprich: nicht die App ist das Problem, sondern die Selbstkontrolle. Und die muss jeder für sich selber lernen, ständig; sich zu bremsen ist nicht angeboren !

https://www.strava.com/athletes/13923851
Mit ner ähnlichen Argumentation kann man auch sagen daß die BILD-Zeitung nicht mies sind, sondern deren Leser. Denn die haben es ja selber in der Hand ob sie ihr tägliche Gift einnehmen oder halt nicht.. :D

Ganz Unrecht haste da selbstverständlich nicht, aber Strava verleitet sicher schon auch da zur Raserei, wo es gerade nicht angebracht ist. Entscheiden muß daß in der entscheidenden Sekunde der Nutzer selber, ist klar. Verbieten oder so ein Unsinn würde ich Strava auch nicht, aber mal den mahnenden Zeigefinger zu erheben wozu das bei Einigen führt finde ich mehr als legitim.
 
Ich finde STRAVA gut. Man kann sich nicht nur mit anderen vergleichen, sondern auch mit den eigenen Zeiten. Nur weil man die App nutzt, schaltet man doch nicht gleichzeitig das Gehirn aus und rast rücksichtslos durch den Wald. Hier wird stark schwarz-weiß gemalt. Einen KOM bekommen eh nur die Wenigsten. Jetzt gnadenlos durch den Wald zu heizen, um auch nur entfernt an diese Zeiten ran zu kommen ist sinnlos. Die Wegesperrung in den USA, aufgrund der Strava-Daten hat mich allerdings dazu bewogen, nicht alle Touren öffentlich zu machen. Das kann in der Tat ein Problem geben.
Bedenklicher finde ich aber Werbe-Videos, wie den vor kurzem von Joe Smith. Die Art wie hier gefahren wird, ist ein äußerst schlechtes Vorbild.
 
So ein Bullshit in diesem Aufmacherartikel.

Als ob eine App das Leben und die Einstellung von Leuten verändern würde - bestes Beispiel ich selber.

Normalerweise bin ich (ob mit Auto, Fahrrad oder sonstwas) ein entspannter, rücksichtsvoller Mensch, der niemandem etwas zuleide tun möchte und gerne mal ein Schwätzchen (mit Omas Dackel) hält.
Aber dann gibt es so Momente, wo ich auf einmal etwas am (gedanklichen) Horizont erkenne, das mich einfach Vollgas geben lässt.
Mit 58 habe ich es mittlerweile so halbwegs hinbekommen, dabei niemanden totzufahren und trete rechtzeitig auf die Bremse. Fahre nicht mehr mit dem Auto 150 auf der Landstrasse (nur mal kurz 120 und nur zum Überholen).

Aber wenn ich mir ein STRAVA Segment gebastelt habe, auf dem ich den KOM haben will, dann gibt es kein Halten - ausser für Omas Dackel natürlich.

Sprich: nicht die App ist das Problem, sondern die Selbstkontrolle. Und die muss jeder für sich selber lernen, ständig; sich zu bremsen ist nicht angeboren !

https://www.strava.com/athletes/13923851
Verdammt! Jetzt bist du nicht mehr nur auf den Trails schneller (laut STRAVA :D), sondern auch noch mit dem was ich sagen möchte... :bier:
Strava ist definitiv das, was man daraus macht.
Für mich Tacho und Socialnetwork.
Woher sollte ich denn sonst wissen, dass die Svenja und der Tobi auf einmal auch rudern? :ka:
Klar, ist nicht wichtig, aber es ist lustig zu wissen - nicht vergessen: Lustig = Spaß!
Außerdem gibt einem Strava die Möglichkeit, sich einzuordnen. Ich hab einen in der der Liste, der kurbelt oft mal 3.000hm und 90km - mit dem MTB wohlgemerkt. Für mich außer Reichweite, aber: Hut ab!
Die KOM´s auf meiner Hausrunde? Für mich außer Reichweite, aber: Hut ab!
Damit ist es für mich gegessen und ich fahr einfach für mich und meinen Spaß.
Ein Dackel-Talk auf dem Segment? Klar, gerne, außer der Dackel hat die Schulterhöhe wie mein Oberrohr und die Halterin sagt: Oh, Moment bitte! Ich nehm ihn erst an die Leine, denn er mag Fahrradfahrer nicht! :spinner:
 
Ich finde STRAVA gut. Man kann sich nicht nur mit anderen vergleichen, sondern auch mit den eigenen Zeiten. ......

Na wenn man des denn wenigstens könnt.
Meine Freundin hat Strava auch immer aktiviert. Wir vergleichen dann oft nach der Tour Tacho, Edge und Strava und noch so ein Handyufzeichnungsdingens.
Bei Strava ist es ja schon unterschiedlich je nach Handy, welche Zeit gefahren wurde :D
GPS ohne Kartenabgleich ist Müll, wer sich darauf verläßt ist schon verloren. Egal ob Km oder Höhenmeter. So zumindest meine Erfahrung. Vielleicht funktionierts ja im Fachland :ka:

G.:)
 
Bis gerade eben wusste ich garnicht, was Strava tut...:spinner:. Die negativen Auswirkungen sind alle nachvollziehbar(...)

Bingo. So funktioniert Meinungsmache: Ich hatte bis eben keine Meinung dazu weil ich mich bisher auch noch gar nicht damit beschäftigt habe. Dann kam jemand, der den Anschein machte, Ahnung zu haben und der hat mir nachvollziehbar erklären können, dass das Sch... ist. Jetzt habe ich auch seine Meinung.

(Ich nutze Strava nicht. Aber ich glaube fest daran, dass nicht die Sache den Menschen schlecht macht sondern umgekehrt - wie der Mensch die Sache verwendet macht den Unterschied zwischen gut und schlecht.)
 
Warum kaprizieren sich denn alle auf die downhill Segmente? Da reicht es in meiner Gegend schon einmal ohne anzuhalten von oben bis unten durchzufahren für eine top 10 Platzierung. Bei den uphill Segmenten sieht die Sache ganz anders aus, da findet der echte Wettkampf statt - sowohl auf dem Rennrad als auch auf dem MTB. Und auf dem MTB bergauf schnell zu sein ist für die Wanderer sicher unproblematisch, auf der Straße mit dem RR sowieso.

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Super Artikel der es bezüglich KOMs auf den Punkt bringt :daumen:

Richtig ... Strava ist mehr als KOM's. Ich mache selbst seit ca. 1 Jahr den Selbstversuch. Es ist das Facebook der Sportler, nur leider verfehlt es aufgrund der KOM Funktion damit total seinen Zweck. Es soll Menschen vernetzen, zusammen bringen wenn ich das richtig verstanden habe. Stattdessen hecheln sie alleine irgendwelchen KOMs hinterher. Ich kenne genug die auf ihren Touren darauf achten das auch mögliche Segmente drin sind. Totaler Schwachsinn sowas. Leider ist das halt bei vielen DAS DING ! Sich vergleichen, wer hat die dicksten Klöten.
Statt es einfach als Trainingstagebuch zu nutzen und sich zu vernetzen, was ich pers. an Strava gut finde.

Diejenigen die sagen da kann Strava nix für haben auch nicht ganz recht wie ich finde ! Es ist nunmal so das Strava die Funktion KOM bereit stellt. Und jeder der schonmal versucht hat auf einem MTB Downhill Segment versucht hat die Top-Zeit zu brechen weiss das das nur geht wenn man jenseits jeden vernünftigen Verstandes einen Trail runterknallt. Spricht bei extra dafür angelegten Trails nix dageben aber auf Wanderwegen o.ä. hat sowas absolut nichts zu suchen. Es gibt im nahegelegen Naturschutzgebit keinen Winkel mehr der nicht "stravanisiert" ist. Seither entstehen dort ständig neue Abkürzungen, mal abgesehen davon das jeder der auf "Top-Zeit" Niveau unterwegs ist überhaupt gar nicht vernünftig zum stehen kommt begegnet er einem Wanderer. ich rede nicht von zum stehen kommen um einen Unfall zu vermeiden sondern von "vernünftig zum stehen" ohne Bremsspuren und sonstigem.

Aber egal ob man das hier ausdiskutiert oder nicht. STRAVA wird einen feuchten tun und die KOM Funktion deaktivieren. Denn das würde viele Nutzer von der App abringen. Es sei denn jemand verklagt Strava ... Grund: Anleitung zu illegalen Rennen :lol:
 
Sich mit anderen vergleichen schadet dem Radsport?

Alleine diese These ist in meinen Augen im Wortsinn schon Unfug.

Wettkampf ist ein Bestandteil von Sport. Nicht der einzige, aber in meinen Augen ein relevanter.
 
Jein.
Du hast sicher Recht, dass man der Technik keine Schuld für die eigenen Verfehlungen geben kann und jeder erst mal an sich selber arbeiten müsste. Allerdings glaube ich, dass so ein Technik-Hilfsmittel dennoch das Problem deutlich verschärfen kann. Es bietet ein Ziel, es motiviert und es kanalisiert.
Wenn man nur gegen die Uhr oder das eigene Ego fährt, schaltet sich gegebenenfalls die Selbstkontrolle doch etwas früher ein, es kriegt ja eh niemand mit also ist es egal. Wenn man das Ziel hat, sich öffentlich mit anderen zu messen, wiegt das vielleicht im Zweifelsfall doch stärker als die Vernunft. Außerdem bietet es noch eine zusätzliche Ausrede vor der eigenen Vernunft: "es macht ja eh jeder also ist es ja nicht so schlimm wenn ich es auch tue".
Wenn es sich früher vielleicht mehr verteilt hat und jeder seinen eigenen Trott gefahren ist, ballt es sich nun auf den beliebtesten "KOM" Segmenten die dadurch deutlich stärker zerfahren werden und plötzlich zum Problem werden.
Danke! Du bringst es genau auf den Punkt.
 
KOMs sind sowieso bald alle wertlos. Da Strava nicht zwischen Bikes oder E-Bikes unterscheiden kann und auch nicht versucht wird scheinbar überirdische Leistungen rauszufiltern, erledigt sich das zumindest Uphill von selbst.
 
Hab Strava ca. 2 Jahre benutzt und kann den Reiz der KOM-Jagd nachvollziehen. Ich glaube auch, dass man sich dem nur schwer entziehen kann. Ich jedenfalls bin einer von den erwähnten Trotteln, die genau wissen, wo am Hometrail die Segmente starten (und hier gibts dutzende, hab selbst welche eingestellt) und am Ende der Tour die Rangliste für die Segmente nachschaut. Ich will auch nicht hinter dem ersten viertel platziert sein, weder bergab, noch bergauf. KOM ist seit hier 20% E-Bikes bergauf ohnehin utopisch. Wenn ihr euch dem wirklich entziehen könnt, Respekt! Wenn ihr euch dem gar nicht entziehen wollt, auch gut.

Zum Beiken motivieren mich vier Dinge: Naturerlebnis 30%, Adrenalin 30%, Laktatbildung 30%, sportlicher Wettkampf 10%. Seit ich die App nicht mehr benutze, hab ich deutlich mehr Freude beim regelmäßigen fahren auf dem Trail. Wettkampf krieg ich bei Bedarf beim offiziellen Rennen.
 
Man stelle sich eine vergleichbare App für Auto- bzw. Motorradfahrer vor. Ich vermute mal daß der erste schwere Unfall, der nachweislich im Zusammenhang mit der Nutzung der App steht, zugleich das Ende der App darstellen würde. Denn auch wenn letztlich der Nutzer entscheidet, wird dennoch so klar zur Raserei verleitet. Das würde für ein Verbot allemal ausreichen.

Nun ist das Gefährdungspotential durch Radfahrer nicht annähernd so hoch einzustufen, weshalb man das da nicht ganz so eng sehen muß. Ich sehe das auch nicht so eng und würde es bei Radfahrern nicht verbieten wollen. Bei Autofahrern allerdings schon. Aber das kann man sicher auch anders sehen. Und wenn es bei Radlern in Zukunft zu schweren Unfällen in Zusammenhang mit Strava/KOM kommt, wird man sehen wie darauf der Staat reagiert.
 
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So. Das E-Bike als Feind ist ausgeschlachtet.
Suchen wir uns doch was anderes...
Mal wieder jemand der Aufmerksamkeit sucht.
Eine vernünftige Gegenüberstellung der Pros und Kons wäre schön gewesen.
So ist es nur Effekthascherei.
Und ja. Ich nutzte Strava als Trainingsunterstützung und Auswertung. KOM's sind mir hupe.
Cheers.
 
Ich bilde mir ein, dass in meinem Heimrevier die Trails deutlich mehr zerbremst, (teilweise grobschlächtig) abgekürzt oder absichtlich von jeglichen Hindernissen befreit werden seit Strava zum Massenphänomen geworden ist. Kann Zufall sein, oder auch nicht. Ebiker auf Trails sehe ich hingegen extrem selten, auch wenn jedes 2. Rad auf der Straße bzw. Forstpiste einen Motor hat.
2015 sind 23.000 mehr Kinder in D auf die Welt gekommen als 2014.
Mein in dem Jahr auch mehr Storche gesehen zu haben.

:rolleyes:
 
Ich frage mich schon länger was daran so geil ist sich mit Zeitmessungen auf seinen Hometrails mit anderen zu messen.Genießt doch einfach mal das draussen sein ohne Hetze.Für mich ist Mountainbiken ein Lebensgefühl und dabei brauche ich keine Stoppuhr.Und bevor sich hier die sogenanntem Racer einmachen das ist meine persönliche Meinung.Jeder gern wie er mag aber ganz ehrlich .Der Alltag ist doch schon Wettbewerb genug.
Viele Grüße Thomas
 
Fahrradfahren kann man aus verschiedenen Gründen betreiben.
Ich mach es u.a., um ständig besser zu werden und meine Leistung zu steigern. Wenn ich mich dann außerhalb der Rennen an den Zeiten anderer (und meiner bisherigen) messen kann, motiviert mich das und macht auch einfach Spaß.
Was natürlich gar nicht geht ist damit andere in Gefahr zu bringen oder Trails abkürzen u.s.w., aber die, die das tun sind von Natur aus A...löcher. Mit oder ohne Strava.
Ich kann auch mit dem Hollandrad und total locker drauf ein A..loch sein.. Letztens fuhr genau so einer ganz locker über eine rote Ampel und brachte andere in Gefahr... da hab ich ihn zur Rede gestellt und ihn drauf hingewiesen, was er für ein Bild als Radfahrer abgibt. Original Antwort "ey, sei doch nicht so spießig"..

Außerdem ist es ein prima Tool zur Dokumentation... jaja, macht auch nicht jeder, finden einige toootal überflüssig, ich für mich aber nicht.

Also, verantwortungsvoller Umgang mit dem System und alles ist gut. Kann man sinnvoll finden oder nicht, spielt aber keine Rolle, ist Geschmackssache. Punkt.
 
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