Hallo zusammen, ich möchte von einer sehr skurilen Begegnung am gestrigen Sonntag berichten.
Ich fuhr an einem Trail vorbei und bin unweit dessen eingekehrt. Traileingang war frei. Nach der Einkehr stand der Trail auf dem Programm, dieser war dann durch dicke Äste blockert. Mein Kumpel räumte frei. Auf dem weiteren Weg auch weitere Äste auf dem Weg. Wir fuhren ihn dann, bereits nach einem Drittel trafen wir auf einen Mann, der uns sofort hysterisch anbrüllte, wir würden querfeldein durch den Wald fahren, er widersprach sich mehrmals, mal meinte er der Weg ist gesperrt, mal dass es garkein Weg ist. Hat sich nicht zu erkennen gegeben, ob er nun ein Förster ist oder ähnliches. Wir fuhren letztlich an ihm vorbei, er zog sein Funkgerät (?) heraus und meinte er ruft nun die Polizei.
Einige Meter weiter stand die Polizei bereits mit einem weiteren Mann, den er scheinbar angefunkt hatte. Im Gespräch sagten diese uns, dass sie von Mountainbikern gerufen wurden, weil ein Mann hier Mountainbiker belästigt. Wir meinten, wir waren dies nicht, wurden aber wenige Meter weiter oberhalb auch von einem Mann unschön angesprochen. Wir hatten uns schon auf eine Knolle gefasst gemacht. Zitat des Polizisten: "Wir gehen jetzt den Mann suchen, scheint ja nicht weit zu sein. Solange ihr euch ordentlich benehmt, könnt ihr fahren wo ihr wollt. Gute Fahrt und passt auf, da vorne liegt ein Baum quer." Ich konnte meinen Ohren nicht trauen, setzte aber die Fahrt dann fort.
Ich selbst fahre seit Jahren im Siebengebirge, mir sind Kontrollen bekannt, kam aber bisher immer drumrum. Mit Wanderern: Nie Probleme. Stoßzeiten meiden, freundlich grüßen, Platz machen, nicht mit 30kmh an ihnen vorbeischießen, fertig. Gab nie Stress. Viele sogar eher aufgeschlossen und interessiert was man so fahren kann.
Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob wir es gestern mit einem Spinner in Bürgerwehr-Manier zu tun hatten oder mit einem Förster. Wenn er letzteres war hätte er sich mal zu erkennen geben sollen, dann wäre die Diskussion ganz anders gelaufen. Sozialkompetenz hatte er zudem null, weshalb wir uns auch auf keine Diskussion mit ihm eingelassen haben. Zeigt vielleicht auch den Kurs, auf den man MTBern gegenüber aus ist.
Wenn Wege tatsächlich nicht gewünscht sind, sollte man allerdings keine "Trailfallen" bauen, sondern lieber mit Absperrband und Hinweistafeln arbeiten und dann langfristig dafür sorgen, dass diese nicht mehr begehbar sind und zuwachsen.
Unterm Strich: Schade, dass ein sehr schönes Revier zum Biken leider immer unattraktiver wird, da ich meinem Hobby ungern mit der Gefahr von Strafzetteln und Ärger nachgehe. Und solange solche Menschen wie der, den wir gestern gesehen haben, existieren, muss man ja Angst haben, dass Drähte gespannt und Nägeln in Wurzeln geschlagen werden, wie anderswo bereits passiert.
Ich kann Gründe des Naturschutzes verstehen, aber das scheint mir im Siebengebirge mehr vorgeschoben zu sein und man stilisiert halt die Biker als Feindbild...