Abruzzix - durch Italiens Mitte

Darf ich fragen, warum du die Fox statt ner Pike dran hast, dickere Gabel wäre bei so steilen Sachen doch naheliegend?
Klar... du darfst alles fragen :).

Ich fahr doch nicht ausschließlich nur steile Sachen... ist halt bei mir alles ein Kompromiss aus hoch, runter, flach und Gewicht für lange Zorrotouren. Wenn ich bei 10% der Trails ne fette 180er-Gabel vermisse, schlepp ich sie 90% der Zeit unnütz durch die Gegend. Dann lieber einmal mehr absteigen.

Genauso mit Klickies vs Plattform, halbdünne Reifen vs Downschlappen, etcpp.
 
Pike ist ja nicht schwerer. Hat mich nur gewundert, weil das CF ja normal mit Pike verkauft wird und die doch deutlich steifer ist (aus meiner gefühlten Erinnerung), warum du die ausgebaut hast.
Aber egal, will jetzt keine Technikdiskussion lostreten. Wenns dir taugt.
 
Das Einzige was ich in der Schnelle zu Forcoletta und Fria gefunden habe, ist Folgendes:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hlgtfzhckyhyftew

Selbst war ich leider noch nie in der Ecke :-(

Beschreibung im Link:
"Die Tour startet im wildromantischen Binntal. Anscheinend sollen schon die Römer und später die Valser, den Albrunpass benutzt haben. Die erste Hälfte kann konfortabel gefahren werden. Der zweite Teil muss grösstenteils das Fahrrad geschoben, oder gar getragen werden. Der erste Teil vom Pass runter ist ziemlich stark verblockt, danach gehts problemlos und flüssig bis Baceno runter. Von da erwartet einem bis zum Passo della Forcoletta nochmals eine deftige Steigung von ca 1800Hm. Bis auf etwa 1800m über eine Konfortable, aber steile (bis ca 25%) Asphaltstrasse, danach Wanderweg welcher besser für Maultiere als Fahrräder geeignet ist (Viele Steintreppen). Vom Passo della Forcoletta gehts rüber zur Galleria, einem Tunnel welcher unter dem Passo della Fria durch geht. Eine Taschenlampe ist hier auf jeden Fall praktisch. Es hat zwar eine Beleuchtung, diese hat aber nicht funktioniert, als ich dort war. Der weg zurück in die Schweiz ist grösstenteils fahrbar, von Flow kann aber keine Rede sein sein.

Fazit: Landschaftlich sehr reizvolle Tour. Der Bikespass hält sich in Grenzen. Technisch und konditionell ist die Tour anspruchsvoll."
 
Übrigens: Henninger Bier wird in Frankfurt am Main gebraut (ist die Stadt mit dem geilen Fußballclub) und der höchste Berg der Monte Rosa Gruppe ist die Durfourspitze (4632m) ;-) - Ansonsten wieder richtig toll hier!
 
Binntal ist wenn man vom Albrumpass und dem Saflischpass absieht eine ziemliche Sackgasse...
Und meine Scatta Minoia (Talort davor wäre Canza im Val Formazza) nn...für Dich die falsche Richtung.

Ich würde an Deiner Stelle jetzt ab Domodossola ganz grob Cannobio im Osten anpeilen. Da gibt es feine Sachen an der Linea Cadorna, In Ascona am Rasa und oben am Tamaro/Gambarogno. Müsste sich alles ohne Fränklies in der teueren Schweiz abradeln lassen.

Nachteil: wenn Du lieber über der Baumgrenze bleibst, bist dafür zu weit südlich :)
 
13.07. 12:30 Colle di Turlo, 2738m


Die Walser waren auch schon in Alagna...


... und haben extra für mich einen Weg über den Colle di Turlo gepflastert.


Holprig zwar, aber auf der Westseite in der unteren Hälfte erstaunlich gut in Schuss.


Bis zu einer Alm auf knapp zweitausend Metern kann man's grad mal so erstrampeln, ...


... dann ist für achthundert Höhenmeter speckischieben angesagt. Finds mittlerweile echt gut, die Pedale dafür in den Rucksack zu packen. Warum mach ich das nicht schon seit fünfzehn Jahren? Abgesehen vom Gewicht schiebt sichs ohne das dauernde Gebammel an Schienbein oder Felsen wesentlich entspannter.


Freilich... ein e-bike wär für die Westseite des Turlo auch nicht so ganz verkehrt. Mit zweihundertfünfzig freundlich frisch geladenen Extrawatten auf den Pedalen würde man den Pass komplett hochradeln, zwar auch nicht ohne Anstrengung, aber immerhin überhaupt mal fahrenderweise. Dem unmotorisierten Selbstradler bleibt nur Schieben, eine Tick zu steil und zwei Ticks zu schottrig bauten die Walser weiter oben.


Aber auch als Schiebebiker kommt man irgendwann oben an.
 
Zuletzt bearbeitet:
13.07. 15:00 Macugnana, 1300m


Nach Osten... und nach unten!


...


...


Die Walser haben hier oben am Turlo wirklich gute Arbeit geleistet. Es holpert zwar ein bisserl, aber das ist in fast dreitausend Meter hohen Schotterwüstenbergen auch nicht anders zu erwarten. Der Turlotrail ist dort einigermaßen kunstvoll reingeschnitzt und serpentiniert sich eigentlich recht angenehm ins Tal hab. Fetzt ziemlich!


Je tiefer ich komme, desto unspaßiger wird der Spaß dann leider doch irgendwie. Zunächst zu steil und zu eng und zu holprig, dann deutlich zu flach und immer noch viel zu holprig. Insgesamt muss ich Specki sicher über eine halbe Stunde runterschieben oder isohypsig über Walserfelsen wuchten. Man kanns auch übertreiben mit der Pflasterung... ehrlich. Schade, die zweite Hälfte vom West-Ost-Turlo ist damit ein kleiner Schönheitsfehler an einem sonst durchaus gelungenen Übergang. In der anderen Richtung wärs allerdings ganz sicher auch kein Spaß: bergab führe man zwar alles (man beachte den coolen Konjunktiv frei nach Harald Lesch), aber die Tragestrecke bergauf wäre dafür doppelt so lang und einfach nur böse.


Immerhin ist das grüngumpende Flüsserl nebendran ganz ansehnlich, wenn mich schon der Trail ärgert.


Jedenfalls bin ich recht froh, nach einer coolen und einer eher krampfigen Turlohälfte endlich das Dorf Macugnaga am Talschluss vom Valle Anzasca zu erreichen. Hartes Brot für Bergradler... aber alternativlos. Und jetzt hab ich den Pass endlich auch eingesackt... damals beim Heraklix-Zugabix hats mir am Vortag nen Meter Septemberneuschnee draufgelassen... da war nix zu holen.
 
13.07. 19:00 Rifugio Oberto Maroli am Passo di Monte Moro, 2800m


In Macugnana vercappucciniere ich mich fast ein wenig zu lang und verpasse um ein Haar die letzte Gondel um vier auf den Passo di Monte Moro. Ich hab hier oben zwar sonst nix verloren, aber das Alpenvereinshütterl "Oberto Maroli" bietet ein exzellente Übernachtungsmöglichkeit für Bergfreaks.


Linker Fuß in Italien, rechter in der Schw... ich sags nicht! Hab mal kurz "rübergemacht" für ein bisserl Trailscouting, aber der Weg runter ins Saastal sieht wirklich nicht spaßig aus. Erkennbare Pfadspuren unter Altschneefeldern und Schotterchaos gibt's erst weiter unten beim Mattmarkstausee. Bei meiner angedachten Umrundung des Galmenhorns mit sofortiger Zurückitalisierung über Ofentalpass und/oder Jazzilücke würd ich nur im Tragegelände bleiben... gefolgt entweder von weglosen Abstiegskrempl oder Klettersteigen. Gesteigerter Mountainbikeblödsinn sozusagen, das überlassen wir mal lieber den Fußgängern. Danke übrigens für die exzellente Bildrecherche hier im Forum.


Ich freu mich statt dessen am Blick auf die italienische Ostflanke der Dufourspitze (4634m) am Monte Rosa... zweithöchster Alpenberg und von hier aus einfach nur erstaunlich steil. Drüben von Zermatt gesehen ist das quasi fast ein flachfreundlicher Tourenskiberg, hier von Osten hauts dir stattdessen die senkrechten Hängegletscher um die Ohren.

Das dürfte auf dieser Tour mein letztes Stelldichein mit den majestätischen Westalpen gewesen sein. Schade... aber morgen schon gehts raus in die "Niederungen" der Ossis... Lago Maggiore, Lago di Como... Zwergerlberge drumrum... jedenfalls verglichen mit dem was einem hier so vor der Nase steht : - ).

Apropos Westalpen... die sind halt einfach anders. Keine meiner bisherigen Touren (und das waren einige) hatte einen derartig hohen Trailanteil wie diese kleine Seealpenwestalpensüdnordwestostung. Ich komm grob geschätzt wohl auf über neunzig Prozent Singletrackabfahrtsquote, sowas ist in den Ossis einfach nicht dauerhaft drin. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber zu hoch hinauf ziehen sich dort die Almen, zu früh beginnen Forstspisten, Teerstraßen und Zivilisation. Hier in den Wessis und auch zuvor in den Seealpen holpert es grundsätzlich und generell immer bis ganz runter auf den Talboden. Gefällt mir!
 
Das Einzige was ich in der Schnelle zu Forcoletta und Fria gefunden habe, ist Folgendes:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hlgtfzhckyhyftew

Selbst war ich leider noch nie in der Ecke :-(

Beschreibung im Link:
"Die Tour startet im wildromantischen Binntal. Anscheinend sollen schon die Römer und später die Valser, den Albrunpass benutzt haben. Die erste Hälfte kann konfortabel gefahren werden. Der zweite Teil muss grösstenteils das Fahrrad geschoben, oder gar getragen werden. Der erste Teil vom Pass runter ist ziemlich stark verblockt, danach gehts problemlos und flüssig bis Baceno runter. Von da erwartet einem bis zum Passo della Forcoletta nochmals eine deftige Steigung von ca 1800Hm. Bis auf etwa 1800m über eine Konfortable, aber steile (bis ca 25%) Asphaltstrasse, danach Wanderweg welcher besser für Maultiere als Fahrräder geeignet ist (Viele Steintreppen). Vom Passo della Forcoletta gehts rüber zur Galleria, einem Tunnel welcher unter dem Passo della Fria durch geht. Eine Taschenlampe ist hier auf jeden Fall praktisch. Es hat zwar eine Beleuchtung, diese hat aber nicht funktioniert, als ich dort war. Der weg zurück in die Schweiz ist grösstenteils fahrbar, von Flow kann aber keine Rede sein sein.

Fazit: Landschaftlich sehr reizvolle Tour. Der Bikespass hält sich in Grenzen. Technisch und konditionell ist die Tour anspruchsvoll."

Ja, kann ich so bestätigen, standen um 19 Uhr vor dem besagten Tunnel und brauchten dann noch zwei Stunden bis zur ersten Hütte auf der anderen Seite. Der Weg hörte einfach auf und wir folgten dem Gps Track. Kurz vor Ende mussten wir sogar durch einen Knietiefen Fluss, weil wir die Brücke nicht gefunden haben (falls es eine gab).
 
Finds mittlerweile echt gut, die Pedale dafür in den Rucksack zu packen. Warum mach ich das nicht schon seit fünfzehn Jahren? Abgesehen vom Gewicht schiebt sichs ohne das dauernde Gebammel an Schienbein oder Felsen wesentlich entspannter.
Du kennst die abnehmbaren Steckpedale von MKS? http://www.amazon.de/CLIP-ON-Pedal-abnehmbar-titanfinish-Tasche/dp/B002NNES7I
Mich stört beim Schieben immer nur eins der Pedale - das linke. Es hat erfolgreich zahllose heimtückische, ansatzlose Schienbein- und Achillessehnen-Einschläge gelandet.
 
Ohne Abstimmung mit Zorro und Copyright bestimmt nicht und D.K. Verlag oder andere würden sich bestimmt interessieren. War auch nur ein Gedanke. Danke fürs teilen.
 
@Trail Surfer
Also wenn du nur was für dich privat Kalenderbilder von Stuntzis Fotos druckst, dann brauchst du den stuntzi nicht zu fragen. Den musst du fragen, wenn du den Kalender weitergibst. Es gab hier schon Leute, die wollten Stuntzis Beiträge rausziehen und zu einem Buch zusammenfassen, welches sie dann wieder weitervertreiben wollten. Das torpediert aber etwas Stefans Vorstellungen von Liveberichterstattung und wurde daher rundum von ihm angelehnt.

Gruß
waldkater
 
Möchte mich auch mal kurz zu Wort melden: Es ist wirklich eine wahnsinns Leistung, schon fast unglaublich, was du auf dem Bike in den ganzen Tagen hoch und runterstrampelst. Nicht tot zu kriegen, dieser Mensch. Einen riesen Respekt auch für die Arbeit, die Fotos (!!!) mit den Kommentaren, einfach klasse! Habe heute sicher in 6 bis 8 Std oder so das Thema komplett gelesen. Konnte einfach nicht aufhören und meine Dame ist dank dir heut auch sauer, weil ich ihr nicht zuhöre ;)

Habe solche Selbstauslöser Fotos im Riesengebirge auch gemacht (natürlich lange nicht in der Quantität und Qualität), unglaublich was du dir hier antust. Vielen vielen Dank dafür, werde wohl nie das Vergnügen dort unten haben aber das Fernweh ist schon unbeschreiblich groß geworden.
 
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