23.06. 20:00 Posto Tappa "Trinità" im Val Sabbione, 1100m
Frau Steinbock macht sich dezent vom Acker, als ich über die teils groben Schotterbrockem am Colle Sabbione hinab nach Italien hopple.
Herr Steinbock scheint dagegen etwas mehr auf Krawall gebürstet.
Er überlegt wohl noch, ob er dem seltsamen Ding auf zwei
Reifen Platz machen soll oder nicht.
Egal, ich fahr einfach mal los. Platz da!
So ists recht... besonders eilig hat ers zwar nicht, aber immerhin macht er mal den Weg frei.
Dann kanns ja weiter gehen.
Nach den Kinderspielplätzen auf Elba und Finale hatte ich fast vergessen, wie sich "richtige Berge" anfühlen. Die Abfahrt vom Sabbione hat fast alles: groben Schotter, Spitzkehren, Altschneefelder, Flussquerungen, Steilstücke, Flachstücke, Gegenanstiege, zugewachsene Pfade, Flowstellen, im Gras versteckte Felsen, etcpp... ewig lang und ziemlich anstrengend.
Um kurz nach sechs erreiche ich den Weiler "Trinità" mit gleichnamigem Posto Tappa. Übernachtungsmöglichkeiten gibt's in den Alpen hinter jeder Ecke, drum bin ich ab sofort wieder als ultraleichter Warmduscherhüttenzorro unterwegs... kein Schlafsack... keine Isomatte... keine Unterlage... keine Rahmentasche. Draußen schlafen in den Alpen find ich weitestgehend sinnfrei, drum lass ichs bleiben.
Zweiundvierzig Euro für die Halbpension... und wie im Piemont üblich, bedeutet das Essen bis zum abwinken. Mahlzeit.