Abruzzix - durch Italiens Mitte

Auf jedenfall würde ich mich über weitere Bilder und Berichte freuen. Wie soll ich denn sonst in den Tag starten ohne deine Guten Morgen Lektüre.
 
wegen mir kannste den ganzen Kram zwanzig mal fahren... Ist dann immer noch spannend bei dir mitzulesen.
Von daher: Weitermachen! Dir wäre es doch sonst auch langweilig... ;-)
 
23.06. 14:10 Colle Tenda, 1880m


In Ventimiglia werden noch schnell ein paar Lebensmittel gebunkert, auf der geplanten Route heute stehen keine Refugios am Wegesrand.


Dann lass ich mich zum letzten Mal für die nächste Zeit von ein paar Fremd-PS chauffieren und verlasse den freundlichen italienischen Bummelzug irgendwo im französischen Nirgendwo: "Vievola" im Val Roya.


Sieht lustig aus, die alte Straße von Vievola auf den Colle Tenda. Da habens die militärischen Pistenbastler mit den Serpentinen mal recht großzügig gemeint.


Die Realität ist nicht weniger spaßig. "Nach oben schrauben" triffts ziemlich genau.


Also schraube ich mich Kehre um Kehre die knapp 900 Meter hinauf aus dem grünen Royatal zum alten Fort am Colle Tenda.


Dort halt ich mich nicht lang auf, sondern biege direkt links ab... weiter bergauf, hin zu den "richtigen Bergen" im "verbotenen" Nationalpark Mercantour in Frankreich. Wird schon schief gehen...
 
Uiuiui, mutig. Ich drück die Daumen, dass dich keiner erwischt!
Wir haben letztes Jahr von französischen Wanderern schon einen ziemlich grummeligen Anschiss bekommen, bevor wir von Italien kommend nur einen Fuß über die Mercantour-Grenze gesetzt hatten. Erst als wir ganz kleinlaut versicherten, dass wir wirklich und wahrhaftig nach Italien runterfahren wollten, haben sie uns mit skeptischen Blicken ziehen lassen. Da wir sowieso nur ca. 500m lang auf einem höhengleichen Wanderweg parallel zur Park-Grenze durch den Mercantour mussten, haben wir es dann vorgezogen, die Bikes demonstrativ zu schultern und das kurze Stück zu wandern :rolleyes:

Sieht aber auf dem letzten Bild ermutigend schneearm aus, fein :)
 
Danke fürs Weiterfahren. Hab von dieser Ecke vor zwei Jahren eine Woche Bikeurlaub im Val Roya gemacht und war begeistert von dieser Ecke. Auch auf den Tendapass sind wir raufgefahren um danach auf unendlichen Trails wieder ins Tal zu gelangen. Es war der Wahnsinn.

Deshalb freue ich mich umso mehr auf mehr Bilder von dieser Region. In diesem Sinne weiterhin gute Fahrt und alles Gute!
 
Oh ja, die Franzosen, sogar beim Schimpfen höflich: "Ssie wissen sschon, dasss Ssie 'ier nischt fahren dürfen, in Doischland würden Ssie dasss auch nischt machen!"
 
> geh, sabbione wird eh toleriert, info unter der hand...

Pah, alles gelogen! Ich habe vor zwei Jahren da oben ein Knöllchen über 60 EUR kassiert!
 
hihi, erwischt! bist gfahren oder hast mit sattel im rucksack getragen?
hmmm, wir waren vor 3 jahren, da haben die kühe noch nichts gesagt. der sattel war im rucki...

is aber eh eine okkasion gegen die € 75 - 7120 in AT... (strafrahmen der verwaltungsstrafe bei verstössen gegen das forstgesetz).
 
@zweiheimischer hast du etwa Kaffee getrunken? o_O

ja, war ein langer tag im büro.
aber normal sprechen die rinder schon zu mir. das is nix neues. nur die simmenthaldosen sind vergleichweise ruhig.

vll isses auch trailentzug. die olympdosis is schon verbraucht. aber in zweieinhalb wochen bin i eh drüben irgendwo zw digne und briancon...

sabbione: aufgrund der tatsache, dass es außer dem duca nix gscheites gibt (gut, ein trailchen nach limone p...), und man beim passo di duca dann irgendwo im nirgendwo rauskommt, würd ich die maut riskieren. mei, einmal im schafstall statt in der osteria pennen und die marie/kohle is drin. außerdem kommts eh ausn bankomaten ;-)

btw, @rayc : wo seidsn ihr im sommer?
 
Zuletzt bearbeitet:
23.06. 16:30 Colle Sabbione, 2360m


Nach ein paar Kilo- und Höhenmeterchen auf einer Piste zwischen Colle Tenda und der "Baisse du Peyrefique", zweige ich rechts bergauf in Richtung Colle Sabbione ab. Schon nach wenigen Metern belehrt mich ein verblasstes aber doch unmissverständliches Schild, das Mountainbikes hier nicht erwünscht sind.


Naja... ich streife den Nationalpark Mercantour quasi nur ganz kurz... muss nur da hinten ums Eck. Bis rüber ins freie und freundliche Italien sinds vielleicht zwei Kilometer und zweihundert Höhenmeter.


Das riskier ich jetzt einfach mal kurz... ist sowieso kein Mensch unterwegs hier im Juni. Könnte ja auch schieben... aber naja... jeder so wie er mag. Ist eh schon ein bisserl spät und das Wetter scheint im Norden etwas abzuschlaffen, also beeil ich mich lieber.


Colle Sabbione erreicht, keine Parkranger getroffen... oder sonst irgendjemand. "Strafzettelgefahr" ist gebannt, stehe schon wieder mit beiden Beinen in Bella Italia. Nur die Wolken die von dort raufbrodeln, kasen mich etwas an. Das hält hoffentlich noch, bis ich unten bin.


Gesellschaft am Colle Sabbione... Italienerin oder Französin?
 
na alsdann, isser eh mautfrei durchgekommen.

@scylla : irgendwie verpassen wir einander immer knapp. mal schauen, heuer sind - denk ich - wir früher dran. ein paar trails werdma schon über lassen... bier keines.

den stuntzi holma nimmer ein. muss ja noch zweieinhalb wochen haggln.
 
@stuntzi Falls Du vorm Valle Maira eine Übernachtungsgelegenheit suchst, dann kannst Du in Marmora beim Camping Lou Dahu für 20€ inkl. Frühstück im Tipi übernachten.
GPS 44.457286, 7.090031
http://www.campingloudahu.com/index.php?page=listino
und im Ceaglio gegenüber kann man sich abends hevorragend den Bauch vollschlagen und nebenbei sicherlich auch noch ein paar Trail-Routentips abholen:
http://www.mtb-piemonte.it/
Das Valle Maira eignet sich überhaupt hervorragend zum kringeln ... Aber wem sage ich das :)

Ride On! Gruß, Kolli
 
23.06. 20:00 Posto Tappa "Trinità" im Val Sabbione, 1100m


Frau Steinbock macht sich dezent vom Acker, als ich über die teils groben Schotterbrockem am Colle Sabbione hinab nach Italien hopple.


Herr Steinbock scheint dagegen etwas mehr auf Krawall gebürstet.


Er überlegt wohl noch, ob er dem seltsamen Ding auf zwei Reifen Platz machen soll oder nicht.


Egal, ich fahr einfach mal los. Platz da!


So ists recht... besonders eilig hat ers zwar nicht, aber immerhin macht er mal den Weg frei.


Dann kanns ja weiter gehen.






Nach den Kinderspielplätzen auf Elba und Finale hatte ich fast vergessen, wie sich "richtige Berge" anfühlen. Die Abfahrt vom Sabbione hat fast alles: groben Schotter, Spitzkehren, Altschneefelder, Flussquerungen, Steilstücke, Flachstücke, Gegenanstiege, zugewachsene Pfade, Flowstellen, im Gras versteckte Felsen, etcpp... ewig lang und ziemlich anstrengend.


Um kurz nach sechs erreiche ich den Weiler "Trinità" mit gleichnamigem Posto Tappa. Übernachtungsmöglichkeiten gibt's in den Alpen hinter jeder Ecke, drum bin ich ab sofort wieder als ultraleichter Warmduscherhüttenzorro unterwegs... kein Schlafsack... keine Isomatte... keine Unterlage... keine Rahmentasche. Draußen schlafen in den Alpen find ich weitestgehend sinnfrei, drum lass ichs bleiben.


Zweiundvierzig Euro für die Halbpension... und wie im Piemont üblich, bedeutet das Essen bis zum abwinken. Mahlzeit.
 
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