24.06. 20:00 Osteria/Bar in Macra im Valle Maira, 820m

Kurz hinterm Colle Intersile seh ich sogar mal ein Stückerl, aber das wars dann auch schon. Bald hat mich der Nebel wieder... und zwar so dick, dass ich auf den nächsten sechshundert Höhenmetern hinab zu einer Alm kein einziges Buidl mehr mach. Schadet nix, man hätte sowieso recht wenig gesehen. Der Trail bleibt allerdings fast so esseinsflowig wie oben und ich brezl einfach ohne anzuhalten durch ohne mich um das nicht vorhandene Panorama zu kümmern... auch mal heil.

Hinter der Alm auf etwa 2000 Meter Höhe wirds kurzzeitig ein bisserl arg vegetarisch, der Weg verschwindet und ich freestyle nach OpenStreetMap durch die Botanik. Bleibt aber alles cool und alles fahrbar.

Als der Pfad wieder auftaucht, befinde ich mich in einer engen Schlucht. Das Niveau wird deutlich härter, entgegen der Einstufung auf der Karte. Oben S1, unten S2, nicht umgekehrt, so wird ein Schuh draus. In dem Canyon ist nicht viel Platz neben dem Bergbach, da sind schon ein paar gewaltig enge Serpentinen und steilere Stückerl zu überwinden... macht Laune!

Später im tiefen Seealpenwald wirds wieder etwas leichter und ich rolle durch längst verlassene und etwas gruslige Minimaldörfer, hier "grange torre". Was um alles in der Welt hat die Menschen veranlasst, hier am steilen Hang mitten im dichten Wald fern von aller Welt ihre Häuslein zu bauen?! Das ist nun wirklich kein besonders einladender Platz.

Kein Trail ohne Trailblume!

Nach über fünfzehnhundert Tiefenmetern teils anspruchsvoller Trailabfahrt bin ich fast froh, als mich eine kleine Straße die letzten Meter hinab ins Valle Maira führt.

Im Weiler Macra im Mairatal ist die Hose sprichwörtlich tot, an den zwei Posto Tappas treffe ich niemanden an. Hab aber auch keinen Steinbock mehr, heut noch irgendwo anders hinzufahren. Also quatsch ich die Chefin des einzigen Restaurants an und sie vermietet mir direkt ein Frühstückszimmer. Bisserl rudimentär zwar und grad in Renovierung, aber der Blick von der Terasse passt schon mal. Und beim Abendmenü für nen Zwölfer gehts wieder fünfgängig zur Sache... bei der Küche lassen sie nix anbrennen, die vallemairianischen Piemonteser.

Darauf ein Blubberblasenmoretti!