Hallo,
nachdem nun zwei Tage lang alle Beiträge hier gelesen habe bringe ich mich mal ein:
Nach jeweils protektorengeschützten 2010 Tossy1 rechts, 2011 Tossy1 links und längs (!) angebrochenem Schlüsselbein im Park habe ich am 23.09.12 auf einer Radtour mal Nägel mit Köpfen gemacht:
Tossy3 links, Abbruch der Schlüsselbeinkante aussen, weiter Hochstand (das abgebrochene Stück war zwischen Gelenk und Schlüsselbein) Das Röntgenbild sah etwas "gewürfelt" aus.
Da ich beim Sturz einen eng geschnürten Trinkrucksack anhatte konnte ich schmerzfrei weiterfahren. Allerdings war das Gefühl beim
Bremsen schon amüsant - der Arm bleibt stehen und die Schulter kommt vor.
Aufgrund der zerbröstelten Gangschaltung habe ich die Tour zum Glück abgebrochen, ich hätte mir vermutlich auf den noch zu fahrenden 15KM noch mehr zerstört. Beim Umziehen auf dem Parkplatz war dann innerhalb weniger Sekunden eine eindeutige Erstdiagnose auch für den Laien möglich. Erstversorgung drei h später im Heimat-KKH. Vier Tage später dann die OP, meine glücklicherweise frühzeitig desinfizierten Schürfwunden an der Schulter waren ohne Entzündung gut am abheilen.
Eine konservative Behandlung wurde angeboten, kam für mich zu keinem Zeitpunkt in Frage. Für den Park braucht es eine stabile Schulter! Das kann eine konservative Behandlung nicht bieten, weil es auch gar nicht deren Behandlungsziel ist.
Meine Meinung: gegen eine OP spricht ausschliesslich das unstrittig deutlich erhöhte Komplikationsrisiko - klar, daran könnte man sogar sterben. Und klar, das Ergebnis ist nicht garantiert. Aber konservativ wird es dafür garantiert nie mehr so stabil wie früher.
Die Hakenplatte hätte es wegen mir nicht sein müssen, aber aufgrund des Abbruches war das wohl die vernünftigeste (operative) Entscheidung. Ich habe diese den Arzt treffen lassen, der hat das schliesslich studiert.
Platte soll möglichst 12 Wochen drin bleiben. Laut KKH ist frühestens nach vier Wochen Belastung erlaubt, mein nachbehandelnder Arzt rät momentan eher zu sechs Wochen.
Den Gilchrist habe ich seit dem ersten Tag und soll ihn noch bis zum ziehen der Fäden dran lassen. KG soll dann offiziell starten - aber das kläre ich vorher schon mit der PT meines Vertrauens. Nach Tossy 1 habe ich auf eigene Rechnung viel mehr gemacht als verschrieben waren - und das war auch gut so.
Seit dem vierten PO tag bin ich so frei und hänge den Unterarm regelmässig aus, fixiere aber dann den Oberarm. Ich möchte so verhindern, dass sich die Sehnen im Arm verkürzen, aber ich möchte natürlich nicht die Schulter gefährden.
Noch aus der Erfahrung mit Tossy eins: Bändern dauern ewig, die schmerzbedingte Fehlstellung aus Schutzhaltung kann man nur mit PT Hilfe korrigieren und -zumindest bei T1- ist normales biken der am schnellsten wieder mögliche Sport. Aber Krafttraining, Schwimmen, und es im Park wirklich krachen lassen - das kann sich ne Weile hinziehen.
LG,
Holger