Ist auf der Alb echt so ein riesiges Konfliktpotential? Ich war dort bisher noch nicht mit'm Rad unterwegs, aber oft genug zu Fuß. Bisher immer ohne Probleme.
Ich hab keine Ahnung was in dem Artikel noch drinsteht (ist hinter einer Paywall, und die 0.99€ sind mir zu schade; ich reg mich ja doch bloß auf...), aber man kann sich seine Probleme auch herbeireden. Wie soll mit solchen Einstellungen und Parolen ein Kompromiss möglich sein? Da stösst er die Gegenseite, d.h. unter anderem uns, doch nur vor den Kopf.
Wenn ich mir ansehe, wie die Wanderwege teilweise zugerichtet werden (
aktuelles Beispiel aus'm Schwarzwald), dann frag ich mich schon, ob so Verbandsobere wissen wie's "draußen" zugeht? Wenn der Forst den Weg umpflügt, dann ist es in Ordnung? Wenn einer mit'm Rad dort fährt und Reifenspuren hinterlässt, dann ist es ein Problem?
Ich versteh nicht, warum die Wanderverbände solche Probleme mit den Radfahrern zu haben scheinen? Was spricht denn gegen einen Dialog mit den Radfahrern, bzw. konkret den Mountainbikern?
Was konkret sind die Probleme, die der Herr Rauchfuß sieht? Daß Mountainbiker auf den Wanderwegen unterwegs sind? Daß die Wege kaputtgefahren werden? Ich behaupte mal, daß ein Großteil der Mountainbiker selbst kein Interesse daran hat, die Wege "kaputt zu fahren".
Was hat der Schwäbische Albverein bisher unternommen, um die Konflikte, die der Herr Rauchfuß sieht, zu entschärfen? Ich hab mich auf der Webseite des SAV umgeschaut, aber außer einem abgesagten
Workshop, einem
Interview vom Mai und einem Bericht über die
Branchenbefragung Wandertourismus nix konkretes aus der jüngeren Vergangenheit gefunden, vor allem nix konkretes zu Problemen mit Mountainbikern. In dem Interview geht's auch nicht direkt um Probleme mit Radfahrern, sondern allgemein um höheren Nutzungsdruck aufgrund der Pandemie. In dem Bericht über die Branchbefragung steht dieser nette Absatz:
Vielleicht sollten sie sich den mal zu Herzen nehmen?
Die Zahlen aus der Branchenumfrage 2020 sind deutlich: 56% der Teilnehmer sehen mehr Nutzungskonflikte. Auf Platz eins der Nennungen sind mit 87% die Mountainbiker, gefolgt von Hundebesitzern mit 27% (im
PDF auf Seite 15).
Irgendwas mach ich falsch: ich hab in über 10 Jahren MTB-fahren bisher erst eine Begegnung gehabt, bei der es gerechtfertigt ist von Konflikt zu sprechen. Auch bei meinen Wandertouren hatte ich bisher keine Probleme.
Wenn man beim SAV nach "Mountainbike" sucht, findet sich unter anderem dieses Schmankerl in einer
Rede von Guido Wolf von 2017:
Ja, genau.
Noch was: Der Herr Rauchfuß ist auch
Präsident des Deutschen Wanderverbandes. Mit "Einfach reden lassen" wäre ich an der Stelle eher vorsichtig.
Sorry für den Rant.