Ängste und Phobien

Ich schätze, das große Problem ist nicht zwingend die Angst vor zum Beispiel wegrutschenden Reifen, sondern eher die Angst vor der Möglichen Konsequenz, sprich: einem Sturz und den möglicherweise schmerzhaften Folgen.

Es ist bei mir ja auch so: Wie ich in einem früheren Post geschrieben habe, werd ich enorm langsam, wenn es steil bergab geht. Weil ich eben Angst vor dem Sturz habe und davor möglicherweise verletzt und hilflos alleine im Wald rumzuliegen. Das wär nämlich echt Kacke.

Ich werde mir jetzt (auch wenn es unsinnig ist) Protektoren zulegen, da man damit eine gewissen Sicherheit und Selbstvertrauen bekommt. Mal kucken wie das so klappt.

Grüße
 
Wenn du Angst hast, dass du alleine irgendwo im Wald liegst, dafür gibts inzwischen diverse Apps für Iphone, Android und Symbian. Ich kann da den ViewRanger empfehlen, da er auf fast allen Systemen läuft. So kann eine Person deines Vertrauens immer verfolgen und sehen, wo du dich gerade aufhälst. Das nennt sich BuddyBeacon (Standort-Sharing).
Diverse britische Rettungsorganisationen nutzen den ViewRanger beispielsweise, auch international, wenn die z.B. in Katastrophenregionen unterwegs sind. Kosten für die GPS-App zwischen kostenlos und 0,99 Cent. Teuer ist das Ding nur, wenn man deren Zusatzkarten kauft. Braucht man aber nicht. Man kann auch sehr gut mit den kostenlosen Online-Karten arbeiten, die automatisch gespeichert werden und ab dann auch offline zur Verfügung stehen.
 
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Danke für den Tipp. Imo ist diese "Angst" aber völlig irrational. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das ein Sturz so schwer sein könnte, das ich hilflos in der Wallachei liegen bleibe. Ich fahr ja schließlich nur S0 bis S1 mit kurzen S2-Passagen. So schlimm kann das nicht sein. Aber es gibt halt dieses kleine Männchen im Kopf... ;)
 
Man sollte immer testen, ob in dem befahrenen Areal überhaupt ein Netzkontakt besteht. Man wird sich vielleicht wundern, wie oft und lange man z.B. am Albtrauf in einem Funkloch fährt.

Paul

im Odenwald ist's genauso! Da hilft selbst das angeblich ach so tolle Telekom-Netz nicht ;)

Alleine fahr ich eh nicht gern, und wenn es sein muss dann fahr ich lieber die langsamen "Bastelabfahrten", wo man schlimmstenfalls höchstens mit 5 km/h umkippt. Sachen wo man irgendwo abstürzen könnte etc. werden dann lieber geschoben. Die schlimmeren Stürze passieren ja oft bei viel Geschwindigkeit und auf eher einfacheren Strecken, wo man manchmal unaufmerksam ist oder zu wagemutig fährt.
 
Auch in vielen Alpentälern ist es so! Auf dem Weg zur Esterbergalm mal erlebt, das musste der Kumpel des Verunfallten bis fast nach Wallgau abfahren, um die Rettung alarmieren zu können.
Allein bin ich der totale Schisser, da fahr ich nicht mal Bastelabfahrten, sondern nur Sachen, die ich zu 110% beherrsche. Ich glaub, allein schon dadurch, dass man sich verkrampft, steigt die Sturzgefahr um 50% ;) Wobei ich trotzdem auch gern mal alleine fahr, einfach um auch mal die meditative Seite beim MTB zu genießen.
 
Ich würde gerne mal ein Thema angesprochen über dass man irgendwie nicht oft was ließt (empfinde ich zumindest so) - und zwar Ängste bis hin zu Phobien.

Ich würde gerne wissen wie ihr damit umgeht, welche Erfolge ihr erzielt habt und mit welchen Tricks, Wegen und Mitteln ihr euch entgegen eurer Ängste steigert.

In meinem Fall ist es so dass ich Höhenangst habe und noch viel schlimmer Angst davor Kontrolle abzugeben - anders ausgedrückt Fahrgeschäfte wie Achterbahn, Kettenkarussell usw. wo es etwas schneller wird und ich keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit habe lösen in mir eine ungeheuere Angst aus.

Gutes Thema.
Ich hab Höhenangst, Flugangst, Panikattacken, Menschen ansprechen oder sonstige Angst mir weh zu tun.

Gegen die Höhenangst kann ich garnichts tun, ich scheiss mir fast in die Hose, wenn ich mit dem LKW mal die Autobahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal und ein wenig Wind weht.

Panikattacken hatte ich fast drei Jahre lang, sind mittlerweile weg und auskuriert, ich hatte jedesmal das Gefühl nen schlechten Lebensstil zu führen, mich abends ins Bett zu legen und morgens tod zu sein. Ich hab mich in der Zeit total zugelötet. Es hat sich erst wieder gebessert, weil ich körperlich aktiver wurde und viel Zeit an frischer Luft verbracht habe, eben sozusagen den Job umgestellt habe. Die Panikattacken hatte ich allerdings auch schon, wo ich 10 Jahre alt war.

Menschen direkt ansprechen habe ich immer noch Probleme und ich versuche das zu vermeiden, nur beinhaltet das mein Job und ich mach das zwangsläufig und muss feststellen, dass ich darin supergut bin und Andere sich auf mich verlassen, dementsprechend ist auch Druck da.

Die andere Angst mir weh zu tun habe ich immer, aber ich bin schon oft auf die Fresse gefallen, aufgestanden, nicht rumgejammert und weitergemacht.

Was mich stärker gemacht hat, Andere habe genauso viele Ängste und reden nicht drüber. Ich weiss diese Ängste, weil ich sie selbst durchlebt habe und damit lebe und das macht mich stark.

Verlieren oder Angst zeigen ist eine Stärke.
 
Panikattacken hatte ich fast drei Jahre lang, sind mittlerweile weg und auskuriert, ich hatte jedesmal das Gefühl nen schlechten Lebensstil zu führen, mich abends ins Bett zu legen und morgens tod zu sein. Ich hab mich in der Zeit total zugelötet. Es hat sich erst wieder gebessert, weil ich körperlich aktiver wurde und viel Zeit an frischer Luft verbracht habe, eben sozusagen den Job umgestellt habe. Die Panikattacken hatte ich allerdings auch schon, wo ich 10 Jahre alt war.

Menschen direkt ansprechen habe ich immer noch Probleme und ich versuche das zu vermeiden, nur beinhaltet das mein Job und ich mach das zwangsläufig und muss feststellen, dass ich darin supergut bin und Andere sich auf mich verlassen, dementsprechend ist auch Druck da.

Ich kenne das nur zu gut. Auch das mit dem "zulöten". Ich benötige einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer. Manche kommen besser mit MAO-Hemmer klar. Ich sehe das als eine Stoffwechselstörung an, ähnlich wie Diabetes. Es ist nur schwer dies der Umwelt zu vermitteln.
Das sind dann echte Ängste und Phobien. Was hier zum grossen Teil diskutiert wird, sind eher gesunde Ängste, die uns die Natur mitgegeben hat, um uns vor gefährlichen Situationen zu warnen und um mehr Adrenalin auszuschütten damit wir im Notfall schneller reagieren können. Ohne die hier geschilderten Ängste nun herabstufen zu wollen.

Aber auch mir hat der Sport, die vermehrte Aktivität und eben die Medikamente stark geholfen. Du bist also nicht alleine hier mit dieser Problematik.
 
Hallo zusammen,

ich fahr jetzt seit 2,3 Wochen täglich - je nachdem wieviel Zeit ich habe. Ich habe mir bei uns ein anspruchsvollen Trial rausgesucht der mich schon ziemlich auslastet. Wurzeln, Sand, nur Gefälle, keine Steigungen. Für manche nicht wirklich eine Herausforderung aber für mich die Welt. Am Anfang hatte ich auch enorme Angst, bin abundzu abgestiegen oder habe "abgebrochen" in dem ich zwischendrin mal abgebogen bin. Ich habe mir vorgenommen diesen einen Trial so oft zu fahren bis ich ihn bis ans Maximum beherrsche - erst dann will ich mich steigern. Und ich sehe bisher aufjedenfall schon eine Steigerung. Mittlerweile fahre ich den Trial durch und versuche mich auch daran zB. Wurzeln besser "zu nehmen".

Was bringt es mir wenn ich als Anfänger jeden Tag einen anderen Trial fahre und mir zwischendrin in die Hose ********? Da tobe ich mich erstmal bei meinem "Stammtrial" aus, bevor ich mich im unbekannten Terrain auf die zwölf haue.

Grüße
 
@ Joe und Manurie
sowas ist ja schrecklich... Dagegen werden ein paar Fahrprobleme wirklich zu Kleinigkeiten!
Im Ansatz kenne ich das nur, vom beispielsweise Schiff- oder Fähre fahren. Jetzt hab ich nicht mal Angst, daß Ding könnte sinken, aber mir ist schlicht mulmig, sobald ich festen Boden unter den Füßen verlassen muß. Und enge Räume mag ich auch nicht sehr gerne Mit Ablenken hat's bisher funktioniert...
Geflogen bin ich noch nie und Aufzug fahre ich auch nicht
Gondel fahren macht mir komischerweise nichts, auch so ein Phänomen...

wie gesagt, sehr schlimm ausgeprägt, ist es nicht bei mir. Trotzdem frag ich mich manchmal, wo kommt sowas her? Ich hatte keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht, man hat mich als Kind nirgendwo eingesperrt, ich habe wie gesagt, keine blöden Erlebnisse mit Schiff, Fähre, Flugzeug, Aufzüge gehabt und ich erinnere mich deutlich, daß ich als Kind mit wachsender Begeisterung Aufzug gefahren bin .....
 
irgendwie merk ich grad das es etwas unpassend von mir war in diesem thread zu posten. hier geht´s ja schon um was anderes als das von mir beschriebene...

@derjoe: danke für´s aufklären.
@larslangfinger: von der grundidee ist es nicht falsch was du machst, aber ein bisschen abwechslung tut dem eigenen können schon ganz gut. und, nebenbei, du fährst auf einem trail nicht trial. ;)

so, ich glaub jetzt werd ich mich wieder auf´s stille mitlesen beschränken und den thread den leuten überlassen, die "richtige ängste" haben, denn darum geht´s hier ja.
 
Ne, du warst schon ganz richtig hier. Die Leute mit den 'echten' Ängsten und Phobien sind hier eher die Ausnahmen. Ich wollte damit nur mal darauf hinweisen, dass es da Unterschiede gibt.
Es gibt normale, gesunde Ängste und eben nicht so gesunde, krankheitsbedingte Ängste.

Um den Bogen wieder zu den 'fachbezogenen' Ängsten zu spannen:
Ich brauchte auch eine Weile um zu verstehen, dass mich Geschwindigkeit sicher macht. Da ist dieser innere Widerspruch. Man fühlt sich in einer Sektion unsicher und geht diese langsam an. Weil man Angst hat, zu stürzen. Und genau dann stürzt man oft auch. Wenn man aber die Sektion schneller nimmt, kommt man besser durch.
Unsere Räder sind nichts anderes als Kreisel. Nehmen wir einen Kreisel, drehen den schnell und stupsen den dann an. Es passiert nicht viel. Der Kreisel stabilisiert sich sofort wieder selbst und dreht sich unbeeindruckt weiter. Dreht sich der Kreisel aber langsam und wir stossen den an, so beginnt er zu eiern, verliert seinen Stand und kippt um.
Auf Biken übertragen bedeutet das, dass ich wesentlich stabiler fahre, wenn ich eine gewisse Geschwindigkeit habe. Steine und Wurzeln machen mir weniger aus. Sie bringen mein Rad nicht so schnell ins Ungleichgewicht.
Ein weiterer Vorteil ist, dass mein Rad nicht über jedes Hindernis hopplet und dahinter in ein Tal fällt und ich mit Kraft da rauskommen muss. Der Schwung bringt mich über dieses Tal hinweg. Ich merke es gar nicht und eigentlich läuft das Rad mit höherer Geschwindigkeit ruhiger.
Das ist einfache Physik und wenn man das erstmal für sich angenommen und verstanden hat, verlieren viele Sektionen ihren angsteinflössenden Mythos.
Probiert es einmal aus, an einer Stelle, die ihr sonst nur sehr langsam und vorsichtig fahrt, die aber eigentlich höhere Geschwindigkeiten zulassen würden. Tastet euch vorsichtig an diese höheren Geschwindigkeiten ran. Ihr werdet sehen, dass das Bike stabiler bleibt, wenn ihr etwas mehr Speed drauf habt.
 
ich kann meine klappe doch nicht halten. die thematik ist einfach zu interessant...

Das ist einfache Physik und wenn man das erstmal für sich angenommen und verstanden hat, verlieren viele Sektionen ihren angsteinflössenden Mythos.
guter punkt. als wir früher mal gefragt wurden, wie wir es schaffen mit einem skateboard verschiedene tricks über treppen und co zu ziehen, hab ich gesagt: "physik und psychologie. das ist alles." das kann man selbstverständlich auf jede sportart übertragen. macht man sich die physikalischen vorgänge in der jeweiligen sportart bewusst, ist praktisch jeder extremsport leicht. aaaber... dann kommt die psychologie, die bei der frage des könnens, die gewichtigere rolle spielt. traut man sich auch zu die jeweiligen physikalischen vorgänge in gang zu setzen?!
 
Ich hab hier im Nachbarort eine Treppe, da traue ich mich einfach nicht runter. Ich stand schon oben und hab dann wieder umgedreht. Ich bin schon steilere Treppen gefahren, die Stufen sind aus Beton und griffig, meine ich, nicht beschädigt und es gibt sogar ein Geländer.
Und warum komme ich da nicht runter?
Weil sie elend lang ist und unten nach einem 2m Fußweg der See beginnt.
Wenn also was schief geht, kann ich mir aussuchen, ob ich in den Beton beiße oder planschen gehe. :rolleyes:
Aber eines Tages fahr ich da doch runter, bestimmt. :)


Damit kann man natürlich leben.
Schlimmer sind andere Ängste, wie schon weiter oben beschrieben.
Ich bin schon mal hungrig schlafen gegangen, weil ich mich nicht getraut habe, zum Einkaufen die Wohnung zu verlassen.
In dieser Zeit tat mir oft mein Fahrrad gut, denn so konnte ich immer unter Leute, ohne sie ansprechen zu müssen. Und auf meinem Fahrrad fühlte ich mich immer sicher. Und doch bin ich oft erst im dunkeln los gefahren.
Auf Arbeit muss ich auch fremde Menschen ansprechen. Und? Nichts schlimmes passiert. Und zu Hause? Da weiß ich, dass auch nichts schlimmes passieren wird, aber ... tja, es geht nicht. Es geht einfach nicht. Auf einmal, gibt es so viele Gründe es nicht tun zu müssen.
Mit der Zeit wurde es besser, aber quälend langsam. Und es hat viel damit zu tun, dass ich an Selbstsicherheit gewonnen habe. :)

@"zulöten":
darunter verstehe ich eigentlich: `ne Buddel Schnaps und rinn in Kopp, bis nich mehr geht. :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Joe und Manurie
wie gesagt, sehr schlimm ausgeprägt, ist es nicht bei mir. Trotzdem frag ich mich manchmal, wo kommt sowas her? Ich hatte keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht, man hat mich als Kind nirgendwo eingesperrt, ich habe wie gesagt, keine blöden Erlebnisse mit Schiff, Fähre, Flugzeug, Aufzüge gehabt und ich erinnere mich deutlich, daß ich als Kind mit wachsender Begeisterung Aufzug gefahren bin .....

Ich bin jetzt auch nicht so schlimm dran und man hat mich als Kind auch nicht schlecht behandelt. Ich weiss auch nicht wo das herkommt. Nur ich konnte dagegen was tun, zumindest gegen die Panikattacken. Ich hab meinen Job geändert, also ich bin viel auf Reisen(Montage), ein wenig Verantwortung(bin Montageleiter) und bin darin richtig gut. Dazu viel Bewegung an frischer Luft, Sonne usw. und Kommunikation. Und ständig neue Herausforderungen und Situationen. Ich hab das auch nur zufällig herausgefunden, weil ich wurde von der Firma nur als Not für Montage eingesetzt, 2 Wochen Montage Panikattacken weg, 1 Woche Firma Panikattacken wieder da. Jetzt bin ich nur noch Monteur und wohne auch von Firma 300km weit weg. Mal kurz zwischendurch habe ich woanders gearbeitet am Wohnort, ich hab da wieder freiwillig gekündigt, nicht weil der Job schlecht war, sondern weil ich mich unfrei fühlte.

Ich bin von jeher schon als Kind ängstlich gewesen und auch in der Schule damit konfrontiert worden, also ich hab vor alles Angst gehabt und mich am liebsten verkrochen, dabei hatte ich gar keinen Grund. Meine Leistungen waren mehr wie überdurchschnittlich, ich habe nie lernen müssen um etwas zu begreifen, ich habs sofort begriffen, sofern ich dazu Lust hatte.

Aber sowas wie Ängste sind auch vererbbar und auch verschieden, mein Vater krabbelt keine Leiter über 4m hoch, war aber technischer Taucher und ging bis 100m runter. Mir machen auch keine beengten Räume was aus, bloss in der Höhe krabbel ich einiges höher, trotz Höhenangst. Ich bin letztes Jahr aus 3m Höhe abgestürzt und direkt mit dem Kopf(Auge) auf Beton aufgeschlagen, 4 Wochen Krankenschein. War nichts Schlimmes passiert, kein Knochenbruch und noch nicht mal ein blaues Auge, nur paar fette Cuts am Auge. Die Höhenangst habe ich nicht verloren, bloss in dem Moment wo du fällst denkst du nur ********, warum muss das jetzt sein und stehst auf.

Ängste wie irgendwo runterzufahren sind normal und wenn man die nicht hätte wäre es falsch. Ich fahre auch erst langsam runter und steiger mich dann, wichtig ist nur, wenn man in einer Gruppe fährt, sich nicht. in Ansprüche steigern wegen Gruppenzwang, das Meiste lernt man selbst und in der Wiederholung wird man besser. Das könnt ihr mir glauben, ich bin gelernter Schweisser und bin dabei nicht mit Talent gesegnet worden, erst die Fehleranalyse(eigene Fehler) und die regelmässige Wiederholung haben mich gut gemacht. War letztes Jahr auf einem 4-Wochen-Kurs und jeder hat mir zugesehen, bewundert und wollte wissen wie das geht, ich war am Schluss besser wie der Lehrschweisser. Denen kannste auch nichts erzählen, wichtig ist üben, üben , üben ... Dann geht auch die Unsicherheit weg.
 
@"zulöten":
darunter verstehe ich eigentlich: `ne Buddel Schnaps und rinn in Kopp, bis nich mehr geht. :confused:
Das meinte ich auch in der Ähnlichkeit.

@zarea
Ja Fahrrad, Anonymität der Grossstadt ist gut um sich verstecken.

Ich fahre meistens früh los mit dem MTB und da treffe ich meist Gleichgesinnte, egal ob Skater, Jogger, Hundeführer usw., die grüsse ich alle. Und manchmal habe ich da auch ein Gespräch, echt geil.

Lies mein Beitrag vorher, ich bin viel auf Montage und manche Privatpersonen(Kunden) erzählen mir soviel aus ihrem Leben, als wenn sie nur auf mich gewartet haben um das alles los zu werden. Da biste nur am lachen, ich mag das und gerade das hat mir viel geholfen.

Ich hab zb. in Pinneberg nen 90jährigen getroffen, der Zigarre paffte und mir dann erzählte, er hätte nie geraucht und erst vor drei Jahren angefangen hat und deswegen seinen Arzt konsultiert hat, der Arzt hat gesagt: Rauchen sie weiter. Und die Krönung war, der plauderte einfach weiter, eben: Das ich heute noch lebe habe ich nur der SS zur verdanken, ich bin in Litauen verletzt worden und die gesamte Wehrmacht hat mich liegenlassen, bis die SS kam und die mit den Worten: Wir lassen keinen Deutschen im Stich. Und ihn mitgenommen haben.

Das sind Geschichten die real sind und mit so einer Fazination erzählt werden, da siehst das Leuchten in den Augen der Menschen. Aber nur wenn du auf die Strasse gehst, bekommst du solche Geschichten.
 
Ich schätze, das große Problem ist nicht zwingend die Angst vor zum Beispiel wegrutschenden Reifen, sondern eher die Angst vor der Möglichen Konsequenz, sprich: einem Sturz und den möglicherweise schmerzhaften Folgen.
Das ist der Unterschied zwischen Jugend und Alter. Als Kind / Jugendlicher kann man die möglichen Folgen kaum realistisch abschätzen. Es fehlt die Erfahrung. Hat man erst diverse Verletzungen gehabt, vielleicht durch lächerliche Auslöser verursacht, dann schätzt man die Schmerzen und Einschränkungen nicht mehr als unbedeutend ein. Man ist auch nicht mehr stolz auf seine Verletzungen, wie es im Forum manchmal durchscheint. Die zugehörige Angst ist unbewusst aufgebaut worden. Das ist eine sinnvoller Lernvorgang der Natur.
Das vorsichtigere Vorgehen ermöglicht das schrittweise Lernen und gibt wieder Selbstvertrauen.

Ich werde mir jetzt (auch wenn es unsinnig ist) Protektoren zulegen, da man damit eine gewissen Sicherheit und Selbstvertrauen bekommt. Mal kucken wie das so klappt.
Das klappt. Wenn man sich Knie und Ellbogen oft genug lädiert hat, ist es eine sehr positive Überraschung, bei einem Sturz keine derartige Folgen zu verspüren.
Deswegen fahr ich nicht einmal mehr zum Bäcker ohne Helm.

"physik und psychologie. das ist alles." ... macht man sich die physikalischen vorgänge in der jeweiligen sportart bewusst, ist praktisch jeder extremsport leicht.
sicher?

aaaber... dann kommt die psychologie, die bei der frage des könnens, die gewichtigere rolle spielt. traut man sich auch zu die jeweiligen physikalischen vorgänge in gang zu setzen?!
Können ist ein Lernergebnis. Gerade aber die Fehltritte beim Lernen erzeugen Ängste, wenn die Folgen erheblich sind. Es gibt Vorgänge, die man in ihrer Schwierigkeit nicht allmählich steigern kann. Hopp oder Topp.
Wer eine gute Veranlagung hat, wird bestimmte Fehler nicht machen und weiter kommen. Andere mögen mutiger sein (wenn man so die Videos bei youtube anschaut) sind aber weder mit motorischer Begabung noch mit Verständnis irgendwelcher Vorgänge gesegnet.
Die erzählen dann von ihren Heldentaten und zeigen ihre Narben vor. :D

Paul
 
... Lies mein Beitrag vorher, ...
Hab ich.
Ich arbeite auch auf Montage, seit 15 Jahren. Finde es aber nicht so toll, kann aber ganz gut von leben. :rolleyes:

Und die Leute erzählen gerne, ist mir auch schon aufgefallen, und das tun sie mit so einer Inbrunst, dass ich nicht mehr zu Wort komme. Na ja, ich lass sie dann labern.
Mit manchen Menschen möchte ich mich aber doch unterhalten, weiß aber oft nicht, was ich sagen soll. Erst hinterher fällt mir ein, was ich alles hätte antworten können. Ich muss für alles zu lange überlegen, und beim Small-Talk muss man spontan antworten, das gelingt mir nicht sehr oft. Das ist schade. :rolleyes:
 
Ich hab bis hierher mitgelesen, möchte mich nun doch auch mal einklinken bzw. auch von dem schon geschilderten Problem "Angst vor Sprüngen" berichten...

Ich fahre nun seit 1,5 Jahren wieder aktiv, aber in der letzten Zeit erst wieder "richtig".. Habe mir ein Enduro zugelegt und stelle nun (vllt. unbewusst) an mich selbst die Erwartung, dass ich mit dem Ding doch mal was reißen muss... War heute auf einer Freeride Strecke, die ein paar Kids im Wald gebaut haben, ein paar knackige Abfahrten, Rampen, 3 Tables etc. Ich wollte unbedingt das springen üben, bin auch ein paar mal über die Dinger rüber, auch abgehoben, aber jedes Mal steif wie ein Baum... Habe iwie derbe Schiss mich zu maulen und/oder das Bike kaputt zu machen. So war das ganze dann eher unbefriedigend für mich... :(

Vor ein paar Jahren (vor 15) um genau zu sein war es nicht so das Problem, da bin ich mit dem BMX über alle möglichen Dinge gesprungen bzw. habs versucht und hatte nie das Problem dass ich mir Gedanken gemacht habe "was passiert wenn Du dich packst?!"...

Das ärgert mich schon ganz schön, da ich eig. denke ich könnte mehr schaffen, aber aus Angst & mangelnder Technik mich nichts traue.. :/
 
So, dann will ich nach der "lustigen" Fahrt heute auch mal...

Ich habe erst dieses Jahr so richtig mit dem Fahren begonnen, quasi ganz von Null. Da in der ersten Zeit die Kondition absolut noch nicht so mitgemacht hat, wie ich das wollte, hat es dann auch doch etwas länger gedauert, bis die ersten "richtigen" Fahrten kommen konnten.

Im Grunde bin ich mit meinem aktuellen Stand auch ganz zufrieden. Ich merke aber immer öfter, wie mir einfach die Angst oder besser gesagt mein Bauchgefühl einen Strich durch die Rechnung macht.

Die Hauptprobleme habe ich in Kurven - vor allem in sehr steilen Abschnitten oder bei höheren Geschwindigkeiten.
Nun ist es nicht so, dass ich einfach nicht weiß, wie man Kurven richtig fährt oder dass ich es nicht hinkriegen würde. Nein, ich weiß ganz genau, wie man Kurven bei höherer Geschwindigkeit richtig fährt und dass ich es drauf habe. Ich weiß auch, dass ich meinem Bike in der Hinsicht absolut vertrauen kann und dass die Reifen auf so etwas ausgelegt sind und nicht wegschmieren werden. Da existiert einfach so eine unbegründete, tief verwurzelte Angst im Hinterkopf, die Kurve nicht zu kriegen oder den Anker werfen zu müssen.

Rational betrachtet müsste es also ohne Probleme klappen, tut es aber einfach nicht. Wie oben schon geschrieben, macht mir mein Bauchgefühl alles kaputt.
Bestes Beispiel von heute: Ich komme einen relativ steilen Trailabschnitt mit höherer Geschwindigkeit herunter, es folgt eine 90° Linkskurve. Sehr viel Platz, griffiger Boden - normalerweise kann garnichts schief gehen.
Ich war mir 10m vor der Kurve noch absolut bewusst, wie ich sie angehen muss, suche meine Linie, fange an, das Bike in die Kurve zu drücken und dann plötzlich der Gedanke: "Das kannst du nicht machen, du rutschst weg, du erdest dich...".
Mir war in dem Moment auch genau bewusst, dass ich die Kurve nicht mehr kriege, wenn ich mich mit dem Rad aufrichte, aber das flaue Gefühl im Magen hat obsiegt und mich hat es aus der Kurve getrieben. Zum Glück war nebem dem Weg noch genügend Platz im Unterholz, so dass ich zwischen dem Gestrüpp noch heil abbremsen konnte.

Das Problem ist einfach, dass es fast jedes Mal so abläuft und ich es einfach nicht in den Griff bekomme. Der Witz daran ist ja auch, dass ich die Kurven, in denen ich mich einfach mal zusammenreiße, wunderbar hinbekomme - und auf die Gusch gefallen bin ich dabei ja auch noch nicht.
Nebenher fahre ich Moped/Motorrad und habe dort absolut kein Problem damit, mich ordentlich in die Kurve zu legen. Woran es liegt...ich habe keine Ahnung.
 
Das Problem ist einfach, dass es fast jedes Mal so abläuft und ich es einfach nicht in den Griff bekomme. Der Witz daran ist ja auch, dass ich die Kurven, in denen ich mich einfach mal zusammenreiße, wunderbar hinbekomme - und auf die Gusch gefallen bin ich dabei ja auch noch nicht.
Nebenher fahre ich Moped/Motorrad und habe dort absolut kein Problem damit, mich ordentlich in die Kurve zu legen. Woran es liegt...ich habe keine Ahnung.


Oft ist das Problem bei Kurven nach langen oder steilen Abfahrten, dass man auf dem Bike steif wird, und die Arme durchdrückt. Wenn du darauf achtest die Arme locker zu halten und die Ellbogen etwas zu Knicken wird es vielleicht besser.
Generel ist es empfehlenswert an der allgemeinen Beweglichkeit zu arbeiten.
Und so doof es auch klingt, wenn dir Linkskurven im speziellen Probleme machen, könnte es daran liegen, dass du vielleicht links schlechter aus den Klicks kommst, oder absteigen kannst.

So ist es zumindest bei mir. ;)
 
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