Allroundreifen für XC/Marathon Fully

Da es sich bei meinem Reifenvergleich um die gleiche Gummimischung handelt, nämlich die 60a von Maxxis, spielt das soweit keine Rolle. Solche pauschalen Aussagen sind insofern mit Vorsicht zu genießen, weil sich besonders weiche Gummimischungen oft nicht linear verhalten, sondern sich bei Kälte um so mehr verhärten. So sind bei Minus 10 sowohl die 42a von Maxxis als auch die GG-Mischung von Schwalbe härter als nominell härtere Mischungen wie z.B. die 60a. Dies soll allerdings auf die BCC nicht zutreffen, und es gibt auch andere Hersteller, die es schaffen, weichere Gummimischungen zu bauen, die bei Kälte auch weicher bleiben.
 
Jungs, härter oder weicher klar spielt das eine Rolle, aber sicher nicht nur. Ansonsten holt Euch mal einen Chili Reifen und fahrt den selber auf Schnee, dann könnt Ihr Euch dann selbst ein Urteil bilden. Ich für meinen Teil bin schon lange überzeugt.
 

Maxxis selbst spricht davon, daß man die Supertracky-Mischung nur bis +5 Grad verwenden sollte. Das heißt natürlich nicht, daß sie darunter sofort unbrauchbar wird, aber sie verliert in der Tat deutlich ihren überragenden Grip. Schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hat sie nach meinen Er-Fahrungen kaum mehr Grip als die 60a. Das spürt man und man hört es am harten Abrollgeräusch. Aber erst bei -7 bis -9 Grad sind sie etwa gleich hart. Unter -10 versprödet sie und bekommt Risse, weswegen ich sie nie unter -12 verwendet habe. Bei ca. -15 soll sie nach Berichten hier "hart wie Glas" werden, das habe ich aber nicht ausprobiert. Die 60a-Maxxpro-Mischung lassen auch extrem niedrige Temperaturen "kalt". Ähnliche Herstellerangaben und Berichte gab es zur GG-Mischung von Schwalbe, die nicht mehr hergestellt wird. Von der Vertstar wird hier das gleiche berichtet, aber ich weiß nicht, was Schwalbe dazu sagt. Jedenfalls bleiben z.B. die sehr weichen Nokian bei Kälte wirklich schön weich. Die in Finnland wissen wohl schon länger, was Radfahren bei Kälte bedeutet.
 
@siq

Es ist jetzt zwar etwas OT. Aber ich möchte nochmals auf diese Black Chili Technologie zurückkommen. Du behauptest, dass diese vom den Autoreifen stammt.
Wenn diese Technologie so gut bei Autoreifen und gleichzeitig auch bei Fahrradreifen funktionieren soll und um Welten besser ist als „normale“ Gummimischungen, weshalb wird sie dann nicht im Automobilrennsport eingesetzt? Das müsste doch auch bei Rennreifen funktionieren, oder sehe ich das falsch? Guter Grip und lange Lebensdauer in jeder erdenklichen Situation.
Leider kann ich nichts im Internet über Erfolge von Conti bei grösseren und bekannteren Auto-Rennsportserien in neuster Zeit finden.

Das ist doch schade, wenn man einen solchen Vorteil nicht Wettbewerbsmässig zur Werbung einsetzt.
 
Ein Autoreifen leidet vor allem unter zu hohen Temperaturen. Erst recht im Rennsport. Ein Problem, das es bei Fahrradreifen nicht gibt, da diese selten über 60 Grad warm werden. Den Spagat eines guten Ganzjahres-Autoreifens hat bislang keiner außer Goodyear geschafft. Die Verbindung von Reifen und Karkasse ist insbesondere unter Berücksichtigung der hohen Gewichte, des enormen Antriebsdrehmoments, der Querkräfte und der hohen Drehzahlen probematisch. Das alles spielt beim Fahrrad keine Rolle.
 
Genau das war ja meine Meinung, dass bei Autoreifen und Fahrradreifen völlig andere Bedingungen herrschen. Aber da wurde ich hier eines besseren belehrt, dass die Black Chili Technik diesen Spagat schafft. Deshalb diese Frage. Für mich sind normale Autoreifen und Rennsportreifen eher zu vergleichen, als Fahrradreifen mit Autoreifen.
 
Finde ich nicht. Ein Fahrradreifen ist mit einer Art Winterreifen-Gummimischung sinnvoller als mit einem Sommerreifen-Gummi, da es die hohen Temperaturen nicht gibt, aber sehr wohl oft Frost, Nässe usw. Die Anforderungen der Karkasse, die bei einem Auto im allgemeinen und beim Auto-Rennsport im besonderen eine Rolle spielen, sind hier wie gesagt völlig anders. Da haben Hersteller wie Continental oder Michelin sicherlich Vorteile gegenüber Maxxis oder Schwalbe, weil sie auf entsprechende Gummi-Technologien zurückgreifen können.
 
Ein Fahrradreifen ist mit einer für Fahrräder entsprechenden Mischung am sinnvollsten! Ich habe ja nicht behauptet, dass zum Beispiel eine Schwalbe eine Autoreifen Sommermischung hat!
Für mich macht es keinen Sinn einen Mountainbikereifen mit einem Autoreifen zu vergleichen.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, warum da so sein sollte.

Schau Dir an, wie besch...eiden Maxxis-Winterreifen für Autos sind, dann verstehst Du das vielleicht besser. Continental-Winterreifen sind wirklich gut. Autoreifen-Hersteller haben ganz andere Budgets für die Entwicklung, da können reine Fahrradreifen-Hersteller wie Bohle=Schwalbe nicht mithalten. Ich sehe in Bezug auf die Gummimischungen keinen relevanten Unterschied von Winter-Autoreifen und Fahrradreifen. Es geht um Grip bei Frost und auch Nässe kurz über Null, Abriebsfestigkeit und UV-Beständigkeit und somit Langlebigkeit, es dürfen sich auch bei Blockierbremsungen keine Versprödungen/Risse bilden, Temperaturbeständigkeit zwischen -40 und +60 Grad und Möglichkeiten einer preisgünstigen Herstellung.
 
Man kann genauso gut Argumentieren, dass Autoreifen Hersteller nur von ihrem „guten“ Namen profitieren und nicht in die Fahrradreifenentwicklung investieren. Wir wissen es nicht!
 
Doch, wissen wir. Die Erfahrungsberichte mit den Black-Chili-Mischungen im Winter sind sowohl in den Zeitschriften als auch hier im Forum eindeutig: Selbst die weichen Varianten wie beim 2,5er Baron verlieren auch bei starkem Frost kaum an Grip, im Unterschied zu Schwalbe und Maxxis. Die weichen Nokian bleiben zwar auch im Winter weich, reiben sich jedoch nach meiner Er-Fahrung im Sommer übermäßig schnell ab.
 
Es geht auch um die Möglichkeit viele Tests mit verschiedenen Mischungen zu fahren und deren Ergebnisse zu protokollieren.

Autoreifenhersteller haben da garantiert einen viel größeren Datenfundus und können nachschauen ob eine bereits getestete Mischung die erforderlichen Kriterien erfüllt.

Mal als Beispiel das Streitthema "Black Chili". Meines Wissens nach wird heute in Autowinterreifen Silikat eingesetzt um deren Grip zu verbessern.
Als dieses Material noch nicht verfügbar war, wurde ein anderer Stoff eingesetzt. Da kam Ruß zum Einsatz. Heute nicht mehr notwendig.

So, wem von euch fällt jetzt etwas auf?
Kleiner Hinweis: "Black Chili"-Reifen gibt immer nur in schwarz... ;)

Dies bedeutet das "Black Chili"-Reifen auf dem Wissen von Autowinterreifen basieren. Und warum?
Ein Autoreifenhersteller kann natürlich auf seine gesammelten Daten aus Testreihen zurückgreifen.
Es gibt für Fahrradreifen genauso definierte Eigenschaften wie für Autoreifen, also kann man diese Definitionen zum Suchen in Datenbeständen werwenden.
Damit kann die beste Mischung für Fahrradreifen ohne großes Experimentieren bestimmt werden, für den Feinschliff werden sicher noch ein paar Tests gefahren.
 
Wollen wir diesen Thread jetzt wirklich zu einer Grundsatzdiskussion ob der Vor- und Nachteile eines Herstellers, der sich auch im Automobilsektor betätigt, verkommen lassen?
Es ging hier nur um konkrete Empfehlungen für XC Allround Reifen, also jene die sich bei allen Bedingungen achtsam schlagen und nicht nur, welche Mischung bei Schnee besser klebt, welches Profil sich am besten in dem Matsch gräbt oder sonstwas.

Habe inzwischen die Specialized GroundControl 2.1 (vorn) und FastTrak 2.0 (hinten) bekommen. Schauen gut aus und dürften von der Breite wirklich ziemlich genau gleich sein, obwohl die Herstellerangabe was anderes behauptet. Hoffe, sie sind mir nicht zu schmal. Das sieht an nem Mountainbike finde ich nämlich immer etwas doof aus.
 
Find ich gar nicht so daneben. Wenn es um die eierlegende Wollmilchsau geht, dann spielt ALLES eine Rolle. Der Rollwiderstand auf Asphalt ebenso wie das Fahrverhalten im Schnee und im Matsch. Denn all das begegnet einem im Laufe des Jahres. Und nicht jeder will im Winter andere Reifen fahren als im Sommer. Hier hat Conti mit RK, XK und MK bemerkenswerte Reifen im Programm. Wobei ich Conti bislang nur auf dem Motorrad fahre.
 
Eben drum. Warum dann darüber diskutieren, ob die Contis mit PKW-Winterreifen vergleichbar sind oder nicht? Das interessiert doch überhaupt nicht. Entweder die MTB-Reifen sind gut oder nicht. ;)
 
Heute erste Hausrunde mit den neuen Specialized Ground Control und Purgatory als S-Works-Versionen in 26x2.3 gefahren. Die neuen Schlappen haben im Schnee richtig Spaß gemacht. Die NN Evos sind erstmal eingewintert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich möchte nochmals auf diese Black Chili Technologie zurückkommen. Du behauptest, dass diese vom den Autoreifen stammt.

Nur noch zur Klarstellung. Ich habe das nicht behauptet (ist weiter vorne nachzulesen), sondern habe das von einem Contimitarbeiter an der Eurobike. Ob stimmt oder nicht weiss ich auch nicht. Von der Logik her würde es für mich jedoch durchaus Sinn machen und ich wüsste jetzt auch warum mir der Mitarbeiter Unsinn erzählen sollte.

Dem TE wünsche ich jedenfalls weiterhin viel Spass mit seinen neuen Spezi Reifen.
 
Nur noch zur Klarstellung. Ich habe das nicht behauptet (ist weiter vorne nachzulesen), sondern habe das von einem Contimitarbeiter an der Eurobike. Ob stimmt oder nicht weiss ich auch nicht. Von der Logik her würde es für mich jedoch durchaus Sinn machen und ich wüsste jetzt auch warum mir der Mitarbeiter Unsinn erzählen sollte.

Dem TE wünsche ich jedenfalls weiterhin viel Spass mit seinen neuen Spezi Reifen.

Du hast es behauptet:

so oder so. Gerade auf Schnee ist Contis Chili DIE Macht. Da kann Bohles Triple aber sowas von zusammenpacken. Man sieht das auch, wenn man die Dinger im Schnee fährt. Der Schnee haftet praktisch nicht am Reifen und setzt damit das Profil auch nicht so zu. Das ist im Prinzip auch kein Wunder, denn die Technologie vom Chili Gummi wurde ursprünglich bei PKW Winterreifen eingesetzt.
 
Wintercheck Specialized Ground Control SW und Specialized Purgatory SW beide in 26x2.3 mit Nobby Nic Evo 26x2.25

Bin jetzt eine Woche beide Reifenkombinationen wechselweise auf meiner Hausstrecke hier im Odenwald bei Eis und Schnee gefahren.
Mein Fazit: Mit beiden Kombos hat es Spaß gemacht, Grip haben beide. Der NN neigt zu Ausreisern (VR wie HR), speziell wenn der Schnee etwas tiefer wird. Die Specialized halten sauber die Spur. Generell ist der Rollwiderstand bei den Species etwas geringer, die Traktion (Dynamik) bei den Specialized spürbar besser. Kaum zu glauben, was der unscheinbare GC am Hinterrad leistet.
medium_MTB15_02_2013Hpfingeru_WalldrnerWald013.JPG

Mit einem kleineren Schlamm/Matsch-Abschnitt hatten keine der beiden Kombos Probleme. Auf Asphalt hört man beide Kombos schnurren, was bei den Specializeds wohl am Purtagory liegt, da AM-Reifen. Von den Maßen her sind die Reifen gleich breit (56mm auf 19"-Felge), der NN wirkt aber fülliger.

Damit bin ich in diesem Winter mit jetzt insgesamt mit 3 Allrounder-Reifen-Kombinationen bei Eis und Schnee unterwegs gewesen und all das gefahren, was bei dieser Witterung eben möglich ist. Unterm Strich haben mir die Specialized-Reifen mit ihrer Dynamik am meisten Spaß gemacht. Genau damit hätte ich aber vorher nie gerechnet. Eher spurtreu und träge. Contis XKing Protection (allerdings Twentyniner - läuft deshalb außer Konkurrenz) war ebenfalls sehr zuverlässig. Die Nobby Nics sind ok, zeigen aber hin und wieder Ausreiser und sind etwas schwerfälliger.
medium_MTB15_02_2013Hpfingeru_WalldrnerWald007.JPG

Bin gespannt, wie der Vergleich im Frühling/Sommer weitergeht... sind ja schließlich Allrounder.
 
Danke für die tollen Infos. Hast dir ja richtig Mühe gemacht. :)
Ich hab jetzt schon seit einigen Tagen die S-Works Reifen hier liegen. Aber bislang konnte ich sie noch nicht fahren, da ich noch darauf warte, dass die Roval Control SL ankommen. Bin momentan am Fully ohne Laufräder und Gabel ist auch noch beim Service. Und am Hardtail hab ich RoRos. Bin aber wegen den Scheißwetter (hier ist ständig Schnee + Tauwetter = Matsch pur) und ner hartnäckigen Erkältung zuletzt auch damit nicht mehr gefahren.
 
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