Alter Cyclocrosser vs. Modernes Gravelbike

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Mir gehen langsam die sinnvollen Bastel- und Optimierungsmöglichkeiten für unseren Fuhrpark aus. Darum überlege ich mein 2009er Focus Mares Alu-CX-Rad gegen etwas modernes zu tauschen. Das Problem: Das Mares erfüllt meine Anforderungen im Grunde zu 100%.
Ein modernes Rad soll also gar nicht groß was anders machen. Die Geometrie des alten Rades unterscheidet sich bis auf das relativ kurze Steuerrohr nicht von modernen Gravelbikes. Reifenfreiheit > 40mm brauche ich auch nicht. Ich bin ausschließlich im flachen Norden unterwegs, die normalen Abstufungen der Gravelschaltungen passen hier nicht, da müsste ich eh was passendes einbauen.
Was an Vorteilen bleibt ist eigentlich nur der Umstieg auf morderne Features und Standards:

-Scheibenbremsen
-Steckachsen
-Breitere Felgen (bislang 15C)
-Vollcarbongabel

Hat sich sonst was getan? Hat einer von euch einen ähnlichen Umstieg hinter sich und kann seine Erfahrungen teilen?
Ich fürchte mich ein wenig vor der Ernüchterung, die sich einstellt, wenn ein neues Rad am Ende nichts besser kann als das Alte.
 
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Was an Vorteilen bleibt ist eigentlich nur der Umstieg auf morderne Features und Standards:

-Scheibenbremsen
-Steckachsen
-Breitere Felgen (bislang 15C)
-Vollcarbongabel

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- Scheibenbremsen:
Wenn Du mit Felgenbremsen einen Stoppie schaffst, stellt sich die Frage ob Scheibenbremsen unbedingt nötig sind.
- Steckachsen:
Am HR eher hinderlich. Am VR sind Steckachsen tatsächlich ein (wenn auch minimaler) Vorteil.
 
Jetzt, nach einigen Tagen des abwägens, erwarte ich gar nicht mehr viel von einem neuen Rad. Ich will aber gerne was zum Basteln. Das Cinelli Zydeco in der niedrigsten Ausstattungsvariante hat es mir angetan. Das bietet im Grunde schon alles was ich brauche, trotzdem könnte ich vieles Upgraden.

- Scheibenbremsen:
Wenn Du mit Felgenbremsen einen Stoppie schaffst, stellt sich die Frage ob Scheibenbremsen unbedingt nötig sind.
Ich habe TRP CX8.4 Mini-V Bremsen. Die Bremskraft ist super, modulierbarkeit auch, zumindest mit den richtigen Belägen. In der Hinsicht besteht kein Unterschied zu den hydraulischen Scheibenbremsen an meinem Alltagsrad. Bei schlechtem Wetter sind die Scheiben aber schon etwas besser und wenn ich viel durch Matsch fahre, dann tut es schon weh zu hören wie die Bremsflanke regelrecht runtergeschliffen wird.
 
Was spricht dagegen noch eines der letzten Mares Carbon zu schiessen? Zur Abstufung, flache Regionen sind doch ideal für 42Z mit 11-34 bzw 11-36.
 
Das Mares wurde ja leider 2021 eingestellt. Da gab es irgendwann 2022 tatsächlich einige gute Angebote. Ich war mal kurz davor mir das 9.9 Topmodell neu für 1800€ zu kaufen. Ich schaue auch immer mal bei Kleinanzeigen ob es nicht einen schnapper in meiner Gegend gibt. Aber eigentlich möchte ich eine Befestigungsmöglichkeit für einen Gepäckträger und tendiere auch eher nicht zu Carbon. Das Koga Colmaro Allroad find ich auch sehr ansprechend, aber dem fehlen leider auch die Anschraubpunkte. Aber das ist nun auch preislich sehr attraktiv geworden. Das günstige Cinelli Zydeco ist in XL bei fahrrad.de nun ausverkauft und fällt damit raus.

Als Übersetzung fahre ich 48/38 vorne und 14-25 hinten.
 
Ich fürchte mich ein wenig vor der Ernüchterung, die sich einstellt, wenn ein neues Rad am Ende nichts besser kann als das Alte.

Verständlich. Geld ist schnell ausgegeben. Am besten, einfach Räder vor Ort anschauen und testen. Du wärst nicht der erste, der sich ein neues Rad zulegt, das zwar technisch gesehen moderner ist, aber von der Geometrie doch nicht so gut passt wie das alte.

Bzgl. Carbon: was spricht dagegen? Gibt auch einige Räder mit direkter Möglichkeit zur Gepäckträgermontage (siehe Thead im Unterforum Beratung).
 
Vor Ort ist so eine Sache. Im Grunde natürlich die beste Lösung. Aber die Räder, für die ich mich interessiere muss ich auch erstmal finden. Dann müssten die richtig eingestellt werden und die Probefahrt sollte auch gerne etwas länger sein als einmal durch die Halle oder um den Block. Hier in der Gegend in Summe leider eher schwer zu realisieren. Das was ich bislang so getestet habe, hat mich jedenfalls eher Abstand von einem Neurad nehmen lassen. Ich bin aber auch nicht wirklich aktiv auf die Suche gegangen, denn wie ich im Eingangspost schrieb: Eigentlich fehlt mir mit dem alten Crosser nichts.

Bzgl. Carbon: was spricht dagegen? Gibt auch einige Räder mit direkter Möglichkeit zur Gepäckträgermontage (siehe Thead im Unterforum Beratung).
Viele Carbonräder holen mich schon optisch nicht ab. Dann kommt oft ein nicht unerheblicher Aufpreis dazu, ich brauche aber hier im flachen weder das geringere Gewicht, noch den (evtl. vorhandenen) besseren Comfort. Dann noch die Themen Recyclebarkeit und Achtsamkeit im Umgang. In Summe denke ich, dass ein Metallrad einfach besser passt.
 
Ich muss schmunzeln wenn ich meinen letzten Beitrag lese:
Viele Carbonräder holen mich schon optisch nicht ab. Dann kommt oft ein nicht unerheblicher Aufpreis dazu, ich brauche aber hier im flachen weder das geringere Gewicht, noch den (evtl. vorhandenen) besseren Comfort. Dann noch die Themen Recyclebarkeit und Achtsamkeit im Umgang. In Summe denke ich, dass ein Metallrad einfach besser passt.
Es ist nun ein Carbonrad geworden. Ich habe eher zufällig eins gefunden, dass mich optisch abholt. Der Preis passte auch und da ich einfach gerne was neues ausprobieren wollte habe ich zugeschlagen.

Wie schlägt sich das neue im Vergleich zum alten Crosser? Anders als erwartet! Das alte Alu-Rad fährt sich signifikant komfortabler, dafür verwindet es sich auch in Kurven deutlich mehr, insbesondere mit Gepäck. Dazu ist es deutlich weniger wendig, hält aber entsprechend gut die Spur.
Der Komfort des Alu-Rades kommt meiner Einschätzung nach im wesentlichen von den Laufrädern und der wenig steifen Carbongabel, genauso wie die geringere Seitensteifigkeit.

Hydraulische Scheibenbremsen sind ein ordentliches Upgrade was Modulierbarkeit und Bremskraft angeht. Die 1x11-GRX schaltet aber langsamer als die uralte Wäscheleinen-Ultegra. Der nötige Hebelweg fühlt sich wesentlicher länger an. Haptisch liegt die GRX wiederum vorn. Die GRX-STI haben etwa 2cm mehr Reach und sind viel dicker was mir mit relativ großen Händen gut gefällt.

Das neue Rad wiegt 9,4kg, das alte ~1kg mehr.

Alles in allem kein krasses Upgrade. Ernüchtert bin ich trotzdem nicht, denn das Rad macht Spaß, @McDreck lag richtig:
Neu ist immer gut. Da würde ich mir keine Sorgen machen.
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