Hallo zusammen,
hier dreht sich alles um meinen ersten Eigenaufbau eines Bike, in diesem Fall basierend auf einem Open Wide. Sicher habe ich die ein oder andere Frage, freue mich aber auch ansonsten über Tipps, Erfahrungen, Kommentare oder Fragen eurerseits.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, starten wir daher doch gleich mit einem. Mittlerweile ist der dezent gefärbte Rahmen nämlich bereits angekommen und hat auch ersten Kontakt zum frostigen Sauerländer Boden aufgenommen:
Im Folgenden beschreibe ich wie es überhaupt zu diesem Projekt kam, wen das interessiert der ist herzlich eingeladen weiterzulesen.
Fast 30 Jahre lang habe ich mich als reiner Mountainbiker durchs heimische Sauerland und die Weltgeschichte bewegt. Als die Touren länger wurden stand der Weg zum Zoll öfter an: Die in Fahrt kommende Bikepacking Bewegung aus USA brachte innovative Produkte von Manufakturen wie Revelate Designs hervor die ich unbedingt haben musste. 2012 wurde ich mit meinem Setup inklusive „Arschrakete“ noch ziemlich interessiert bis kritisch beäugt und bei so manchem Stopp von anderen Rad Begeisterten drauf angesprochen:
Als sich mein Radius erweiterte und daher zwangsläufig auch hier im Sauerland längere Überland Etappen notwendig waren fand ich es zunehmend anstrengend hoch im Wind zu sitzen und habe neidisch die Rennradfahrer beäugt deren Vorbeigleiten bei Gegenwind nahezu mühelos erschien. Die dumme Idee auf dem Fully den Lahntalradweg zu fahren, um mein neues Zpacks Ultralight Zelt zu testen, gab mir dann endgültig den Rest als ich drei Tage lang das dauernde Rattern der Nobby Nics auf Teer bei über 30 Grad ertragen musste.
2014 erwähnte ich dann bereits hier im Forum, neben einigen Bildern der Tour und meiner Packliste, meine Lösung des Dilemma:
https://www.mtb-news.de/forum/t/ultralight-bikepacking.420532/post-11764693
Nach einigen Nächten Recherche empfand ich seinerzeit einen Cyclocrosser als optimalen Kompromiss um einerseits effizienter zu pedalieren und andererseits trotzdem die Reifenbreiten fahren zu können die ich benötigte um auch im Sauerland alle Ziele anfahren zu können, „Go Everywhere“ eben. In einer Rabattaktion bekam ich von Canyon aus Koblenz ein Inflite für etwa 1000 €, mit Alurahmen und Shimano 105 Kompaktkurbel (50/34).
Über die Jahre hat mich dieses Rad auf zwei 700c Laufradsätzen (einmal 28-32mm Slicks + einmal 38mm Gravelking SK) durch dick und dünn begleitet, irgendwann auch mit Wattmesskurbel, einer Aerobar und einer 11-32 Kassette so das ich zumindest fast auf eine 1-1 Übersetzung komme. Ich habe viel gelernt und es brauchte auch die ein oder andere Felge um ein gutes Gefühl zu entwickeln welche Geschwindigkeit im Wald mit welcher Reifenbreite noch möglich ist.
Zuletzt haben wir zwei gestern eine Stunde Mittagspause durch den Frost im Sauerland genossen:
Zwischenzeitlich zogen ein YT Jeffsy für die Urlaube in den Bergen und den ein oder anderen Bikepark Besuch ein und als man Pandemie bedingt ja gar nicht wusste wie man sein Geld ausgeben kann auch mein erstes Vollblut Rennrad. Mit dem habe ich dieses Jahr gute 3000 km gefahren und die Kombination aus Carbon Rahmen, elektronischer Red Etap AXS, Carbon Laufrädern, einer tollen Lenker-Vorbau Kombi aus Carbon & Co wirklich zu schätzen gelernt.
Die Bilder des reinrassigen Renners und des restlichen Fuhrparks erspare ich euch, wen das und Tourenbilder interessieren der kann hier klicken.
Nach den Touren auf diesem „High End Boliden“ auf mein Inflite zu steigen hinterlässt nun jedes Mal ein gewisses Vakuum, das ich nun füllen möchte. Ich habe mir auch erfolgreich eingeredet das ich ein neues Rad brauche um verschiedene Touren und Events die ich nächstes Jahr plane wie den Smugglers Path zu bestreiten, obwohl das natürlich auch mit dem Inflite problemlos ginge. Und da ich den Renner schon nicht selbst aufbauen konnte bzw. wollte (Liefersituation sei Dank) sondern auf ein Bike von der Stange zurückgegriffen habe wird mein neues „Go-Everywhere Bike“ nun mein erster vollständiger Eigenaufbau.
Was die Basis des Ganzen, also das Frameset angeht, habe ich lange überlegt und recherchiert. Der Markt gibt ja mittlerweile von Carbon - Titan wirklich einiges her. Eine gute Übersicht von Rahmen / Herstellern die sich für den Aufbau eignen liefert zum Beispiel Torsten Frank in seinem Blog, hier der zweiteilige Artikel:
https://torstenfrank.wordpress.com/2018/11/09/das-perfekte-gravelbike/https://torstenfrank.wordpress.com/2019/07/15/das-perfekte-gravelbike-2019-edition/
Seit vielen Jahren verfolge ich die wirklich erstklassigen Analysen und Erfahrungsberichte von Torsten Frank. Wer ihn nicht kennt dem lege ich hiermit vor allem seine Berichte über seine Teilnahmen an Events wie Atlas Mountain Race, TCR, Three Peaks und vielen mehr ans Herzen.
Schlussendlich habe ich mich auf folgende wesentlichen Kriterien festgelegt:
So, der zweite Kaffee ist geleert und der Start gemacht, die nächsten Bilder und Updates folgen wenn ich das halbe Dutzend Pakete das sich hier türmt weiter ausgepackt habe. Mit dem Laufradbauer telefoniere ich gleich auch noch zum zweiten Mal und platziere meine Bestellung da er voraussichtlich alle benötigten Teile besorgen konnte, keine Selbstverständlichkeit in diesen Zeiten.
Ich wünsche euch schöne Weihnachtstage aus dem Sauerland,
Daniel
hier dreht sich alles um meinen ersten Eigenaufbau eines Bike, in diesem Fall basierend auf einem Open Wide. Sicher habe ich die ein oder andere Frage, freue mich aber auch ansonsten über Tipps, Erfahrungen, Kommentare oder Fragen eurerseits.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, starten wir daher doch gleich mit einem. Mittlerweile ist der dezent gefärbte Rahmen nämlich bereits angekommen und hat auch ersten Kontakt zum frostigen Sauerländer Boden aufgenommen:
Im Folgenden beschreibe ich wie es überhaupt zu diesem Projekt kam, wen das interessiert der ist herzlich eingeladen weiterzulesen.
Fast 30 Jahre lang habe ich mich als reiner Mountainbiker durchs heimische Sauerland und die Weltgeschichte bewegt. Als die Touren länger wurden stand der Weg zum Zoll öfter an: Die in Fahrt kommende Bikepacking Bewegung aus USA brachte innovative Produkte von Manufakturen wie Revelate Designs hervor die ich unbedingt haben musste. 2012 wurde ich mit meinem Setup inklusive „Arschrakete“ noch ziemlich interessiert bis kritisch beäugt und bei so manchem Stopp von anderen Rad Begeisterten drauf angesprochen:
Als sich mein Radius erweiterte und daher zwangsläufig auch hier im Sauerland längere Überland Etappen notwendig waren fand ich es zunehmend anstrengend hoch im Wind zu sitzen und habe neidisch die Rennradfahrer beäugt deren Vorbeigleiten bei Gegenwind nahezu mühelos erschien. Die dumme Idee auf dem Fully den Lahntalradweg zu fahren, um mein neues Zpacks Ultralight Zelt zu testen, gab mir dann endgültig den Rest als ich drei Tage lang das dauernde Rattern der Nobby Nics auf Teer bei über 30 Grad ertragen musste.
2014 erwähnte ich dann bereits hier im Forum, neben einigen Bildern der Tour und meiner Packliste, meine Lösung des Dilemma:
https://www.mtb-news.de/forum/t/ultralight-bikepacking.420532/post-11764693
Nach einigen Nächten Recherche empfand ich seinerzeit einen Cyclocrosser als optimalen Kompromiss um einerseits effizienter zu pedalieren und andererseits trotzdem die Reifenbreiten fahren zu können die ich benötigte um auch im Sauerland alle Ziele anfahren zu können, „Go Everywhere“ eben. In einer Rabattaktion bekam ich von Canyon aus Koblenz ein Inflite für etwa 1000 €, mit Alurahmen und Shimano 105 Kompaktkurbel (50/34).
Über die Jahre hat mich dieses Rad auf zwei 700c Laufradsätzen (einmal 28-32mm Slicks + einmal 38mm Gravelking SK) durch dick und dünn begleitet, irgendwann auch mit Wattmesskurbel, einer Aerobar und einer 11-32 Kassette so das ich zumindest fast auf eine 1-1 Übersetzung komme. Ich habe viel gelernt und es brauchte auch die ein oder andere Felge um ein gutes Gefühl zu entwickeln welche Geschwindigkeit im Wald mit welcher Reifenbreite noch möglich ist.
Zuletzt haben wir zwei gestern eine Stunde Mittagspause durch den Frost im Sauerland genossen:
Zwischenzeitlich zogen ein YT Jeffsy für die Urlaube in den Bergen und den ein oder anderen Bikepark Besuch ein und als man Pandemie bedingt ja gar nicht wusste wie man sein Geld ausgeben kann auch mein erstes Vollblut Rennrad. Mit dem habe ich dieses Jahr gute 3000 km gefahren und die Kombination aus Carbon Rahmen, elektronischer Red Etap AXS, Carbon Laufrädern, einer tollen Lenker-Vorbau Kombi aus Carbon & Co wirklich zu schätzen gelernt.
Die Bilder des reinrassigen Renners und des restlichen Fuhrparks erspare ich euch, wen das und Tourenbilder interessieren der kann hier klicken.
Nach den Touren auf diesem „High End Boliden“ auf mein Inflite zu steigen hinterlässt nun jedes Mal ein gewisses Vakuum, das ich nun füllen möchte. Ich habe mir auch erfolgreich eingeredet das ich ein neues Rad brauche um verschiedene Touren und Events die ich nächstes Jahr plane wie den Smugglers Path zu bestreiten, obwohl das natürlich auch mit dem Inflite problemlos ginge. Und da ich den Renner schon nicht selbst aufbauen konnte bzw. wollte (Liefersituation sei Dank) sondern auf ein Bike von der Stange zurückgegriffen habe wird mein neues „Go-Everywhere Bike“ nun mein erster vollständiger Eigenaufbau.
Was die Basis des Ganzen, also das Frameset angeht, habe ich lange überlegt und recherchiert. Der Markt gibt ja mittlerweile von Carbon - Titan wirklich einiges her. Eine gute Übersicht von Rahmen / Herstellern die sich für den Aufbau eignen liefert zum Beispiel Torsten Frank in seinem Blog, hier der zweiteilige Artikel:
https://torstenfrank.wordpress.com/2018/11/09/das-perfekte-gravelbike/https://torstenfrank.wordpress.com/2019/07/15/das-perfekte-gravelbike-2019-edition/
Seit vielen Jahren verfolge ich die wirklich erstklassigen Analysen und Erfahrungsberichte von Torsten Frank. Wer ihn nicht kennt dem lege ich hiermit vor allem seine Berichte über seine Teilnahmen an Events wie Atlas Mountain Race, TCR, Three Peaks und vielen mehr ans Herzen.
Schlussendlich habe ich mich auf folgende wesentlichen Kriterien festgelegt:
- Montagepunkte am Unterrohr
- Reifenfreiheit mindestens 700x45C und 2,3x 650B (letzteres um dem Sauerländer Matsch und Winter etwas entgegenzusetzen)
- 12mm Steckachsen, damit ich Laufräder tauschen kann, Mann was nerven diese vielen Standards.
- FlatMount Standard
- Gutes Gewicht
- Internes Routing
- Titan oder Carbon
- Für mich fotogene Rahmenfarben die dem grauen Sauerländer Wetter etwas entgegenzusetzen hat, ohne das ich „custom lackieren muss“.
So, der zweite Kaffee ist geleert und der Start gemacht, die nächsten Bilder und Updates folgen wenn ich das halbe Dutzend Pakete das sich hier türmt weiter ausgepackt habe. Mit dem Laufradbauer telefoniere ich gleich auch noch zum zweiten Mal und platziere meine Bestellung da er voraussichtlich alle benötigten Teile besorgen konnte, keine Selbstverständlichkeit in diesen Zeiten.
Ich wünsche euch schöne Weihnachtstage aus dem Sauerland,
Daniel
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: