Andix - von Kolumbien nach Feuerland

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Wie sieht es eigentlich mit Wasserverunreinigung aus, Bergbau, Quecksilber und sowas? Kann man das abschätzen, was trinkbar ist?

Gruss
waldkater
Ich bin auf meiner ersten Bolvienreise durch Wasser aus einem Fluß vermutlich an Cholera erkrankt. Wie ich später erfahren habe lag flussaufwärts eine Bergarbeitersiedlung in der sowohl Abwasser als auch giftige Überbleibsel aus dem Bergbau eingeleitet wurden.Wenn man in großer Höhe das Wasser gewissermaßen direkt aus dem Berg sprudeln sieht, muss man sich vermutlich keine Gedanken machen.
Bei dem hohen Bedarf in der Höhe bleibt der Wassertransport sehr wichtig und zumindest auf dem Rad eine echte Herausforderung. Neben dem hohen Gewicht kommt dann noch das Beschaffungsproblem dazu. In Bolivien war das Anfang der 90er in den Anden ein echtes Problem, es gab weder Trinkwasser für die Bevölkerung noch funktionierende Abwassersysteme. In den folgenden Jahren hat es sich dann enorm gebessert, vor allem die UNICEF hat sehr viele Brunnen bohren lassen. Trotzdem gibt es auch heute noch echte Versorgungsprobleme - und damit meine ich jetzt nicht Breitband-Highspeed-Internet :rolleyes:

Die Sonne im Norden hat mich auch mal fast verzweifeln lassen - ich war stundenlang davon überzeugt, eine fehlerhafte Karte zu haben :rolleyes::)
 
18.07. 12:00 Laguna Pelagatos, 3970m


Pelagatos-Tal mit diversen Lagunen.


Das gefällt selbst dem schwächelnden Blauhelm. Vor allem gefällt ihr allerdings, dass es wirklich nur noch runter geht. Hab ich erst mal auch nix dagegen ;-).


Das Tal wird dominiert von einer riesigen, verlassenen Mine. Den Ruinen der Wohngebäude nach zu urteilen hat hier früher mal ein ganzer Haufen Leute nach Schätzen gegraben.


Jetzt fließt nur noch rote Soße aus dem Berg. Die interessiert augenscheinlich niemand mehr.


Die Farben sind unglaublich, wie überhaupt die ganze Gegend hier. Einfach völlig anders wie daheim.


Bis runter ins Tal ists noch endlos weit, aber rollen passt schon.
 
18.07. 14:00 Pampas, 3200m


Verlassene Ruinen weiter unten im Tal. Ein Stück drüber gibts sogar einen kleinen Ort. Die "Wohnhäuser" dort sehen allerdings ähnlich aus und laden nicht zum bleiben ein.


Also weiter bergab...


... durch einen schluchtigen Canyon.


Peru ist einfach zerfurcht.


Der nächste Ort "Pampas" ist auf keiner unsrer Karten und sieht zunächst auch nicht besonders erfrischend aus.


Um so überraschter werden wir...


... von einem schön aufgeräumten Zentrum und mehr als herzlichem Empfang.


Resturants... Hospedajes... heiße Duschen... alles was das Herz begehrt. Mit 3200 Metern sind wir auch wieder richtig tief unten, hier kann sich die Gepäcktaschenspionin etwas erholen. Ist zwar erst früher Nachmittag, aber wir bleiben.


Citylife in Pampas.


Die Hüte sind mittlerweile auch ein bisserl anders, aber ohne geht noch immer nix, besonders bei den Omas.


Zorro bekommt fangfrische Forellen um zwei Euro, die Spionin begnügt sich mit einem Schluck Reis... immerhin schon ein Fortschritt! Morgen ist bestimmt alles wieder gut.
 
19.07. 12:00 Cochaconchucos, 2920m


Neuer Tag, neues Glück. Die Spionin ist noch ein bisserl langsamer unterwegs, scheint aber zumindest halbwegs wiederhergestellt. Die Chickenline bleibt für den ersten Pass zunächst eingepackt, es geht auch nur auf 3700 Meter rauf. Drüben dann gleich wieder 800 Meter runter und der nächste Anstieg wartet schon, in Peru wird dir nix geschenkt.


Nach ein paar schnellen Kehren bemerke ich endlich, dass man scheinbar die komplette Abfahrt auch auf einem alten Eselspfad statt der auf der neuen Piste bestreiten kann.


Leider war die Spionin schon ein Stück voraus, drum bleib ich dieses Mal auf meinem ganzen Gepäck sitzen.


Aber S1-S2 fahr ich auch mit der fetten Lenkerwurst noch ganz flockig ;-).


Der Singletrack ist ziemlich cool... und ziemlich lang... und ziemlich unerwartet...


... und darum gleich doppelt so lecker!


Darauf einen SUBLIME... ebenfalls lecker.
 
Die Alpen erscheinen tatsächlich ziemlich klein, wenn man sich diese Bilder hier eingberannt hat. Sie sind allerdings viel grüner und Schnee gibt es auch, sogar in 2000 Meter Höhe.
 
19.07. 20:00 Camp im Canyon über Conchucos, 3750m


Auf dem Uphill zwischen "Conchaconchucos" und "Conchucos" verirrt sich auf einmal ein kurzes Stück Teerstraße in den Canyon... der erste Asphalt seit einigen Tagen.


Die Leute hier fahren trotzdem Esel statt Auto.


Der Spuk ist auch schon bald wieder vorbei. Das Tal hinter "Conchucos" ist Holperpiste wie gehabt. Die Route ist ziemlich unklar... irgendwie rauf in die Berge und über drei bis sieben Pässe hinüber auf die andere Seite. Angeblich gibts eine Verbindung in der Ort "Sihuas", der taucht bei mir dann auch wieder auf der Karte auf. Meine Satellitenbilder geben auch nix her, also besteht die Navigation größenteils aus Locals fragen. Wird schon passen.


Tal über Conchucos. Soweit, so gut. Nur das Wetter macht ein paar Zicken... wo ist die Sonne hin?


Abendroutine: Ab vier wird nach Wasser gesucht, ab fünf nach einem Zeltplatz. Bis zur Dunkelheit sollte das Häuserl stehen.


Dann gibts Nudeln und heisse Schoki... man gewöhnt sich an die Kocherei. Was warmes im Bauch ist echt nicht übel wenns draussen stürmt und regnet.
 
Also von der Openandromaps gibt es prinzipiell doch noch gute Nachrichten, sie wird zur Zeit gerendert. Der Fertigstellungstermin ist allerdings noch unklar. Der unmittelbare Vorteil, den du jetzt noch von der haben wirst, ist allerdings überschaubar, denn die Woche an Vorarbeit, die ich da reingesteckt habe, hast du jetzt bei Erreichen der PE-12 bei Yuramarca bald abgeradelt.
Dank deines Blog-Hinweises hatte ich mich mehr auf die westliche Seite vom Rosco-Massiv gestürzt, quasi bis in die Schluchten des Rio Tablachaca, die du dann aber überraschend ca. 40 km östlich umfahren hast (die Gefahr von weggespühlten Straßen hätte mich persönlich auch nicht angezogen, zumal mit wertvoller Begleitung). Für OSM war das natürlich kein Nachteil, denn jetzt sind beide Varianten einigermaßen erfasst; zielgerichtete Vorarbeit war das dann allerdings nicht mehr.

Die Landschaftsfotos sind übrigens nach wie vor beeindruckend, vor allem mit der klaren Luft und der weiten Sicht. Beim Abmahlen der Straßen war mir bereits die verlassene Bergbaustadt aufgefallen, die in den Luftaufnahmen schon morbide wirkt. Da wäre fotografisch sicher noch einiges rauszuholen. Von mir auch noch die besten Genesungswünsche an die Partnerin.
Gruß
Guido
 
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Würde mich mal interessieren, wie du deine Route wählst.

Wieso du z.B. in Tarica dich westwärts bewegt hast und nicht geradeaus südwärts?

Hab schon Probleme hier auf dem grossen Monitor, geschweige den auf dem Note, den Überblick zu behalten.

@osmler Wo findet man eine Legende für die wegerl? Wodurch unterscheiden sich grüne und rosa Wege?
 

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In Chile gabs auch so einige nagelneue Asphaltstraßen in den Anden, mit richtig gut gemachten Sicherungen gegen Steinschlag. Dennoch lag die halbe Straße voller Steine und bei den Rückfahrten hatte ich das Gefühl, das da schon wieder neue dazu gekommen waren. Also immer Obacht uff so Strooße ;)
 
@gscholz, wenn ich gewusst hätte, dass du mir die Karten in meiner Richtung quasi in Echtzeit verbesserst, hätt ich mich viel früher um updates bemüht. Bzw nehm ich statt dessen jetzt einfach ne Onlinekarte in Locus statt mapsforge, das sieht schon ganz anders aus. Vielen Dank jedenfalls für die Arbeit!
 
Ultcutai, ist das das Dorf am Rio Rupac vor Sihuas, in dem ihr auf dem Sportplatz übernachtet habt? Das hat in OSM noch keinen Namen.
 
> @osmler Wo findet man eine Legende für die wegerl? Wodurch unterscheiden sich grüne und rosa Wege?

Die Legende für die Openstreetmap (Mapnik-Stil) befindet sich hier:
http://www.openstreetmap.org/
Rechts am Rand das grau hinterlegte "i" anwählen.

Bei der Opencyclemap ist die Legende hier:
http://www.opencyclemap.org/
Rechts unten hinter "Key and more Info".

Die Farb-Hierarchie wird international unterschiedlich genutzt und gibt nicht den Ausbauzustand wieder, sondern die Bedeutung der Straße. In Deutschland entspricht die grüne Straße (trunk, "hight performance road") einer kreuzungsfrei ausgebauten Schnellstraße. In Peru trifft das so definitiv nicht zu. Die Zuordnung ist aber nicht von mir; ein peruanischer Kollege hat sich gleich auf die von mir kartierten Nebenstraßen gestürzt und die Zuordnung vorgenommen. Ich nehme mal an, er weiß, was er tut.

Gruß
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
@gscholz, ultcutai stimmt. Und nördlich übern Berg ist Cingao. Sieht man auf dem Track als Pausengewusel. Jeweils keine Garantie für die Schreibweise... aber besser wie nix.
 
at Stefan:
Neuigkeiten von der Openandromaps:

Die Peru.zip ist ab morgen 7:00h MEZ 23.7.2014 am Server, ist bereits per Handy in den Transferbereich geladen. Link (542 MB) folgt dann.

Als Theme (Anm.: er meint wohl "Thema") entweder die “Elements” aus der Themensammlung von Tobias (Elevate-Familie) oder andromaps_hc verwenden.
Bitte komuniziert das an die Leutchen die die Karte brauchen.

Ist hiermit weitergegeben; am besten schon mal eine Übernachtung mit freiem WLAN suchen ;-).
Gruß
Guido
 
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