Bei dem Skorpion und Schlangehaut-Bild (?) muss ich irgendwie an Snakebites denken...

Wie viel Luft habt ihr eigentlich aus den Reifen raus gemacht um das Gerüttel zu reduzieren?
Möglicherweise kann man für den ungefährlicheren, weil langsameren Uphill mit ziemlich wenig Luft fahren. Je holpriger, desto effizienter wird niedriger Luftdruck sogar, weil nur der Reifen nachgeben muss - und nicht das gesamte Rad 2cm auf den Stein hochgehoben werden muss - nur um danach wieder runter zu "fallen" :)
Und vom Fahrergewicht und Reifen-Durchmesser hängt der Minimal-Druck wohl auch ab.
Im Sommer hatte ich ungemütliches Gerüttel mit ca. 2.2-2,4 Bar @ ca. 95 kg mit Bike und 2,35" HansDampf - dafür keinen Snakebite.
Im Nachhinein, wäre weniger Druck vermutlich sinvoller gewesen.
 
Hallo Goldkettle,
das ist eine Pension in Ribeira da Cruz. Nette Leute und gutes Essen.
Hans
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Rechts unten im Bild die Pension
 

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Zwischen Ribeira da Cruz und Monte Trigo gibts nur noch eine Unterkunft, die ist in Morrin d' Egua, Casa Luciano.
Entweder den 306 oder 307 Weg hoch, da oben liegt das Nest.
Einfache Zimmer, aber gut Essen, und eine Telefonzelle steht auch vor dem Haus.
Hans
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Sieht ganz danach aus, dass der aktuelle Kringel in Gebieten mit wenig Mobilfunknetz bzw. keiner stationäre Netzwerkverbindung stattfindet. Der Live Punkt bei Man könnte fast meinen, sie sind im Deutschen Hinterland unterwegs :)

Obwohl, sehe gerade, das Z war gestern gegen 15:00 Uhr auf dem Vulkanhügel oben. Also eher Tröpfchendatenraten, als gar keine.

Wie dem auch sein, ich wünsche nen Guten Morgen an alle.
 
Ein Augenschmaus, diese Bilder. :daumen: Beste Werbung für die Kapverden! Und es tut gut, inmitten des hier herrschenden taubtrüben-Ginst-am -Musenhain-Wetters eine so irre Farbenvielfalt zu Gesicht zu bekommen. Aber hier im Vordertaunus ists immer noch trocken. Drum geht auch nachher ein kleiner dunkler Umweg auf dem Heimweg.
Und wenn draußen wettertechnisch wirklich gar nix mehr gehen sollte (Tornado o.ä.), bleibt immer noch Tiefgaragencruisen... :D
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sooo schlecht ist das hochgelobte Netz der Kapverden?!?

Dann wird's ja Zeit, dass es bald Space-X-Sateliten-Internet für Jedermann gibt.
Wobei die Bandbreiten da warscheinlich auch recht zügig voll sind und entsprechend teuer sein werden...
 
Mir sagt ja keiner was ...
Hab jetzt alles nachgelesen und bin absort live dabei.
Wieder mal ein suppenguter Bericht mit tollen Bildern.
Weiter so, vielen Dank fürs mitnehmen und Euch noch viel Spaß.
 
20.11. 08:00 Ribeira da Cruz, 300m

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Hier haben wir also die Nacht verbracht. Ich habe geschlafen wie ein Stein, nachdem mir beim Abendessen schon vor Erschöpfung fast der Kopf auf den Tisch gefallen wäre. Aber es war mal wieder ein unglaublich cooler Tag.

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Als wir gestern bei unserer späten Ankunft nach einer Unterkunft gesucht haben, wurden wir zu einem "Hotel" geschickt, welches aber belegt war. Die Besitzer vermittelten uns ein anderes Zimmer in der Nachbarschaft, und wir tapsten im Dunkeln durch verschlungene Zuckerrohr-Trails zu unserer Unterkunft. Ein anderer Neubau, noch nicht fertig, aber dort wurde eilig ein Zimmer für uns geräumt.
Zum Frühstück geht es ersteinmal durch die Felder zurück zum ursprünglichen Hotel.

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Wie man sieht wird fleißig gebaut in Ribeira da Cruz. Die Wanderer fordern Luxus, inklusive eines Pools, der im April fertig werden soll.
 
20.11. 11:00 Norte, 250m

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In Ribeira Cruz stehen die Zeichen auf Zuckerrohr: Die schönen alten Pressen sind hier wohl noch in Betrieb.

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Zumindest funktionieren sie noch, egal ob man jetzt zwei Ochsen oder einen Zorro einspannt. Ich bekomm das Ding aber nur leer halbwegs gedreht. Sobald da jemand auch nur ein dünnes Zuckerröhrchen reinstecken würde, wäre auch im ersten Gang vollständige Schicht im Schacht. Naja... so ein Ochsenpärchen hat sicher auch ein paar PS mehr in den Wadln.

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Fluffige Früchtchen wachsen hier allenthalben. Was bitte ist das hier für ein grusliges Teil?! Jedenfalls kommt extrem klebriges Zeug raus, wär bestimmt ne tolle Dichtmilch.

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Genug gefrüchtelt. Wir rollen aus Ribeira Cruz hinaus und verlieren erst mal dreihundert Höhenmeter...

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... auf einer Piste zum Meer.

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Immerhin gibt's hier unten ein recht neues Brückerl aus 2018... das spart immerhin ein paar Meter. Heiss ist's trotzdem, auf dem direkt folgenden und brutal steilen Anstieg vom Meer in den abgeschiedenen Ort Norte.

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Ich würde ja sagen "am Rande der Fahrbarkeit". Kettle meint, das war deutlich drüber. Wie auch immer, die nächsten Eintausend von Norte hinauf zu den Vulkanen sind einfach nur eine brutale Bergradler-Bestrafung. Zu steil, zu bröslig, viel zu heiss. Kenn die Piste schon von 2012 und fand's damals hart an der Grenze zum Hitzschlag. Und als wir in Norte einen Allradvan (weit und breit das einzige Fahrzeug) stehen sehen, fällt die Entscheidung leicht. Es wird mal wieder kapverdisch warmgeduscht. Echt jetzt... diesen Uphill brauch ich kein zweites Mal. Link dazu in die Vergangenheit: https://www.mtb-news.de/forum/t/kapverdix-tief-im-sueden.610178/page-13#post-10137287
 
Zuletzt bearbeitet:
20.11. 15:00 Tope de Coroa, 1982m

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Die gesparte Taxienergie bläst Goldkettle im kleinen Bergdorf Feijoal gleich wieder raus. Der Kindergarten braucht offensichtlich eine Aushilfsbespaßerin.

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Auf der Suche nach einer Unterkunft...

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... landen wir dann bei einer Familie, die offensichtlich dafür eins ihrer Kinder ausquartiert. Hoffentlich gibt's dafür wenigstens eine kleine Taschengelderhöhung. Wir lassen unseren Radlkram im Zimmer und marschieren los...

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... zum höchsten Berg Santo Antaos, ausnahmsweise mal ohne Radl.

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Der Tope de Coroa ist auch ein dermaßen ausgeprägter Schutthaufen, das selbst zu Fuß gehen kein besonderes Vergnügen darstellt. Weit ist's außerdem, gute zwei Stunden vergehen für sechshundert Höhenmeter bergauf in der Vulkanwüste, ...

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... bis wir endlich auf dem höchsten Punkt von Santo Antao sitzen. Naja... über den Wolken... bärige Aussicht... aber Vulkane sind und bleiben einfach Berge zum aus der Ferne begucken. Sobald man ihnen auf den Kopf steigt, werden sie zu einem Haufen fragwürdiger Brösel.
 
Morgen allerseits, jetzt sieht man auch mal die neue schicke Jacke vom Stefan...

Viele Grüße aus dem morgendlich verschlafenen Büro...
 
20.11. 19:00 Homestay in Feijoal, 1370m

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Runter geht es dann doch schneller, teilweise dann man durch den Schutt und Sand surfen. Wäre auch schön zum Fahren, aber alles rauftragen wollte ich nicht. Insgesamt ist die Hitze hier sehr ermüdend. Am Gipfel ging ein kühler Wind, aber in den windgeschützten Canyons ist es sehr heiß.

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Hier ist unsere heutige Unterkunft. HIER ist es rustikal, im Gegensatz dazu war das Haus in Ribera da Cruz ein Palast, wenn auch nur halb fertig. Wir dürfen das Familienbad mitbenutzen, es gibt aber quasi kein Wasser und die Verständigung ist sehr schwierig. Unsere Gastgeber sprechen nur Kreol, @stuntzi kommt mit Französisch am besten durch.

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Die Türen sind aus alten Schiffscontainern hergestellt.

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Als die Sonne im Wolkenmeer versinkt...

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... fällt in Feijoal auch prompt der Strom aus. Das Dorf hängt an ein paar Solarpanels, aber für Batterien hat's offensichtlich noch nicht gereicht. Und ich habe der Tochter des Hauses den ganzen Abend Bilder und Videos gezeigt. Handy leer, kein Netz, kein Strom, und nix los in Feijoal.
 
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21.11. 12:00 Auf dem 310a nach Monte Trigo, 1000m

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Auch morgens ist statt Glühbirne noch Kerzenlicht angesagt. Der Strom kommt erst später mit der Sonne zurück. Komisches Prinzip für die Energieversorgung irgendwie... tagsüber Strom wenn alle auf dem Feld sind und nachts ist er dann weg? Aber vielleicht sind die Batteriespeicher ja auch nur kaputt und werden irgendwann wieder gerichtet. Hätte gerne noch ein bisserl mehr über Feijoal erfahren, aber die Kommunikation gestaltet sich zum ersten Mal ausgesprochen schwierig, eigentlich zum ersten Mal auf Santo Antao. Nicht mal mit französisch oder spanisch gewinnen wir hier irgendwelche großen Blumentöpfe, das klappt eigentlich sonst immer. Demzufolge gibt's früh morgens auch ein wenig Chaos, nachdem der Herr des Hauses quasi noch bei finsterer Nacht verschwinden muss. Ihm gehört auch der kleine Dorfladen der "Cooperativa", also holt er uns aus dem Bett und organisiert noch schnell ein Early-Morning-Shopping-Session, damit wir tagsüber auch versorgt sind. Alles sehr rudimentär in Feijoal, aber auch sehr lustig. Verglichen vielen anderen Orten auf Santo Antao, merkt man deutlich, dass in dieser Ecke bisher kaum Touristen unterwegs sind... und erst recht nicht übernachten wollen. Aber auch bemühen sich alle, niemand wird im Regen stehen gelassen... auch wenn die seltsamen Fremden kein Wort Kreol sprechen.

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Wie auch immer: Frisch gestärkt gehen wir das nächste Projekt auf der Insel an: Der 310er-Wanderweg verbindet die letzten Ansiedlungen im Norden der Insel mit der Bucht von Tarrafal im Westen. Zwischendrin liegt staubtrockene Vulkanwüste, der unwirtlichste Platz von Santo Antao. Keine Passatwolken regnen sich hier ab, keine grunen Dschungeltäler, keinen Ortschaften, kein Wasser, kein gar nix. Der Weg durch diese Einöde wurde mir 2012 als absolut unfahrbar beschrieben und ich hab's bleiben lassen, aber gejuckt hat's mich seither schon immer.

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Also los... graben wir die allerersten Bikespuren in den Vulkansand. Hab im Netz nix gefunden, also wird das wenigstens vom Gefühl her eine Erstbefahrung.

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Der 310er beginnt gemütlich genug.

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Eintausend Meter über dem Ozean rollen wir auf fluffigen Pfaden durch die leere Landschaft.

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Schon bald ermahnt uns ein dicker weisser Pfeil allerdings, dem gemütlichen Pflasterweg bergauf zu verlassen. Meine verschieden Infos sind sich ein wenig uneinig, aber laut der Karte von Wanderpapst Herrn Reitmaier würde die Hauptroute wohl unten verlaufen. Viele Spuren führen allerdings bergwärts und ein einsamer kapverdischer Ziegenhirte deutet auf meine mehrfache Frage nach "Trigo" auch nur stumm bergwärts.

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Also muss es wohl so sein, vielleicht ist der untere Pflasterweg ja irgendwo später kaputt. Wir schleppen also eine Viertelstunde den Hang rauf...

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... und queren dann isohypsig auf einer höheren Spur weiter. Fortan wechseln sich tolle Trailstücke ab mit...

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... dummen Flowbreakern nach dem Motto "rein in den Barranco, raus aus dem Barranco".

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Ein einziges einsames Haus sehen wir unterwegs in der Vulkanwüste. Wo bekommt der Bewohner wohl sein Wasser her? Und warum wohnt er überhaupt hier am Ende der Welt? Wir mühen uns über eine Stunde weiter auf dem mittlerweile gar nicht mehr so freundlichen Weg. Spaßige Stücke werden zur Ausnahme, die gluthitzige Schufterei überwiegt.

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Aber die Hoffnung besteht durchaus, dass dieses Trail-Experiment auch wieder bessere Zeiten sieht!
 
Immerhin der erste Trail, der auch tatsächlich wie ein Singletrail ausschaut :) (also was sich der gemeine Mittelgebirgs- und Alpenradler halt so darunter vorstellt)
*duckundweg*
 
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