Immerhin der erste Trail, der auch tatsächlich wie ein Singletrail ausschaut :) (also was sich der gemeine Mittelgebirgs- und Alpenradler halt so darunter vorstellt)
*duckundweg*
Gerade ausgesprochene Stoppelhopser wie du würden auf Santo Antao vermutlich glücklich werden. Die Mehrzahl der uralten Pflasterwege befindet sich mittlerweile mehr oder weniger im Stadium des fortgeschrittenen Verfalls, was sie immer näher an "echte Singletracks" (falls man das so definieren möchte) ran bringt. Aufgrund der exorbitanten Steilheit der Weganlage (meist durch fast senkrechte Felswände) ist dann aber unter S3 nix mehr zu holen, da ist eher S4 und drüber angesagt. In diesem Urlaub hab ich bisher nur die absoluten Flow-Rosinen gepickt, leichter wird's auf Santo Antao nicht. Nur deutlich schwerer... :)
 
Wenn ich mir das radfahrende @Goldkettle auf den Bildern so anschaue, habe ich den Eindruck, sie sitzt zu tief. Bei einem Bild berühren sich fast Knie und Unterarme. Täuscht das, ist so gewollt oder werden die Bilder immer mit eingefedertem Hinterrad aufgenommen?
 
Wenn ich mir das radfahrende @Goldkettle auf den Bildern so anschaue, habe ich den Eindruck, sie sitzt zu tief. Bei einem Bild berühren sich fast Knie und Unterarme. Täuscht das, ist so gewollt oder werden die Bilder immer mit eingefedertem Hinterrad aufgenommen?
Früher waren wir alle mit 26" unterwegs, da war so eine Position ganz normal! Wenn dann noch die Kurbel etwas länger, der Vorbau kurz und der Rahmen klein ist sieht das ungewohnt aus. Aber es geht drum wo die zwei fahren, super Gegend, weiter so!!:cool:
 
21.11. 12:00 Auf dem 310a nach Monte Trigo, 1000m

Ein einziges einsames Haus sehen wir unterwegs in der Vulkanwüste. Wo bekommt der Bewohner wohl sein Wasser her? Und warum wohnt er überhaupt hier am Ende der Welt?
trigo-lonelyhouse.jpg

Vielleicht wegen dem 'einzigartigen' Meerblick? :)
 
So jetzt habe auch ich es gemerkt, dass ihr wieder unterwegs seit.
Viel Spass euch weiterhin!:)
Bei dem ganzen Kopfsteinpflaster hat man am Abend doch sicher das Gefühl, als hätte man den ganzen Tag mit dem Presslufthammer gearbeitet?!
Das passt schon, fährt sich erstaunlich fluffig mit wenig Luft. Als achtbariger Rennradler würd ich allerdings sicher nicht Santo Antao wählen, da wird man seines Lebens nicht mehr froh.
 
apropos Dichtmilch. Fahrt ihr tubeless oder classic?

Hast sicher irgendwo schon beantwortet aber die Antwort zu finden ist sicher eine Mehrtagesaufgabe ;-)
Ohne Schlauch geht's auch. Aber ich mag Schläuche. Und ein System was man unterwegs nicht wieder hinbekommt, ist mir immer noch unsympathisch. So riesig viele Plattfüße hatten wir bisher auch nicht, vielleicht drei oder vier zusammen. Dornen sind bisber kein besonderes Thema.
 
Sooo schlecht ist das hochgelobte Netz der Kapverden?!?

Dann wird's ja Zeit, dass es bald Space-X-Sateliten-Internet für Jedermann gibt.
Wobei die Bandbreiten da warscheinlich auch recht zügig voll sind und entsprechend teuer sein werden...
Tja... "Norte" ist eher die untouristische Ecke. Aber immerhin inzwischen auch hier fast überall 2G, reichte nur nicht für Bilder.
 
Ein Augenschmaus, diese Bilder. :daumen: Beste Werbung für die Kapverden! Und es tut gut, inmitten des hier herrschenden taubtrüben-Ginst-am -Musenhain-Wetters eine so irre Farbenvielfalt zu Gesicht zu bekommen. Aber hier im Vordertaunus ists immer noch trocken. Drum geht auch nachher ein kleiner dunkler Umweg auf dem Heimweg.
Und wenn draußen wettertechnisch wirklich gar nix mehr gehen sollte (Tornado o.ä.), bleibt immer noch Tiefgaragencruisen... :D
Anhang anzeigen 797622
Tiefgaragencruisen?! Na wenn's mundet :).
 
21.11. 14:15 Monte Trigo nach dem 310er, 1m

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Nach der vielen Isohypserei in der ersten Hälfte des Trails geht unser Wegerl jetzt endlich gescheit bergab.

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Blau, blauer, Atlantik.

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Bisserl staubig wird man schon, wenn man sich hier ablegt. Aber statt auf Pflastersteine fällt man erst mal in weichen Sand, besser ist das.

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Ohne Worte.

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Hinter der siebenundzwanzigsten Ecke taucht tief unter uns schließlich die Bucht von Monte Trigo auf.

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Und bis dahin folgen wir einem unglaublich genialen Mix aus Singletracks...

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... und achterbahnartig in den Berg gelegten Pflasterwegen.

trigo-trail19.jpg

G...

trigo-trail20.jpg

...EIL.

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Die letzten zweihundert Tiefenmeter hinab nach Monte Trigo werden dann nochmal steil und knackig.

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Nach fünf Stunden durch die Vulkanwüsten von Norte erreichen wir schließlich das einsame und völlig straßenlose Fischerdorf Monte Trigo in der Bucht von Tarrafal: Erstbefahrung erfolgreich abgeschlossen. Und wie geil der 310er in der zweiten Hälfte war, das geht eigentlich auf keine Ziegenhaut. Für so ein fantastisches Finale schiebt man sein Radl zu Beginn doch gern ein bisserl über vulkanische Brösel.

trigo-map.jpg

310er? Pink und leistet, auch in der Zorro-Variante "obenrum". Den unteren Weg auf der Belavista-Karte muss dann jemand anders probieren, Freiwillige vor!
 
Zuletzt bearbeitet:
jooo,
echt G... EIL - wenn auch ziemlich karg, sind es wohl enorme Eindrücke, die einem im Kopf bleiben werden.:daumen:

"Die letzten zweihundert Tiefenmeter hinab nach Monte Trigo werden dann nochmal steil und knackig."

schwerer als damals Montenegro runter nach Kotor?
 
Post 374 von Stuntzi:
Ein einziges einsames Haus sehen wir unterwegs in der Vulkanwüste. Wo bekommt der Bewohner wohl sein Wasser her? Und warum wohnt er überhaupt hier am Ende der Welt?
Am ca. 200 Hm. tiefer gelegenen Hauptweg befinden sich mehrere kleine Ansiedlungen, die Saisonbedingt, und sollte es mal Regen geben, ihre Ziegen hüten.
Wasser wird 700 Hm tiefer von der Küste, wo Süßwasserquellen vorkommen, geholt. Einen halben Tag dauert dieser Transport.
Jetzt hast du, bis auf kleine Teilstücke, beinahe die Insel fertig, Gratuliere.
Hut ab auch vor Goldkettle, und eine heiße Dusche im Mar Tranquilidade.
Da trinke ich zwar gerne ein Bier, aber Essen und pennen ist wo anders billiger.
 
Den unteren Weg auf der Belavista-Karte muss dann jemand anders probieren, Freiwillige vor!
karstb schrieb:
Heute habe ich für neun Uhr mit dem höchsten Punkt der Insel eine Verabredung zum Frühstück. So lasse ich mich um fünf Uhr vom Aluguer abholen (das fährt jeden Tag um diese Zeit), nehme mit meinem Radl zusammen Platz auf der Ladefläche (für mich gibt es sogar eine Holzbank, auf der auch noch vier Einheimische mitfahren), und nach anderthalb Stunden Ritt, in denen mir meine MTB-Erfahrung zugute kommt (Schläge mit den Knien abfedern, ordentlich festhalten, Sitzpolster und abgehärteter Hintern) werde ich noch in der Dämmerung auf 1550 m am Pass abgesetzt. Mit dem ersten Tageslicht rolle ich bei schätzungsweise 10°C über die Hochebene. Die hohen Gipfel strahlen schon im Licht der aufgehenden Sonne. Bald biege ich links vom Hauptweg ab, kann noch ein Stückchen fahren und schiebe dann mein Radl bis 1620 m, wo ich es zurücklasse. Der Weg zum Tope de Coroa ist inzwischen markiert, sodass die Orientierung recht einfach ist und ich um Punkt neun Uhr auf 1982 m bin. Den westlichen Vorgipfel (1979 m), der durch ein ca. 100 m tiefes Tal getrennt ist, besteige ich nicht, sondern genieße lieber ein über einstündiges Frühstück bei bester Sicht und strahlend blauem Himmel. Nur von Nordosten ziehen Wolken herein, die aber weit unter mir liegen. Der Abstieg zum Radl durch tiefen Kies ist eine knieschonende Entschädigung für den anstrengenden Aufstieg auf diesem tiefen rutschigen Untergrund. Ziemlich weglos schlage ich mich zur Fahrstraße durch. Dabei habe ich das Vergnügen, ca. 200 Hm auf einem steilen, tiefsandigen Hang hinabsurfen zu dürfen. Besser als jeder Trail! (Natürlich war das in der Karte als Weg markiert, aber in losem Sand wird man nie Wegspuren sehen können.) Nach wenigen Minuten verlase ich die Fahrstraße schon wieder und biege auf einen alten Pflasterweg ein, über den der gesamte Verkehr zu den Siedlungen ium Nordwesten abgewickelt wird, d.h. nur zu Fuß und mit dem Esel, denn jeeptauglich ist der Weg nun wirklich nicht. Es geht viel bergauf und bergab, wobei bergauf meist zu schieben oder tragen ist. Der Weg ist mal in perfektem Zustand, als sei er gestern frisch gepflastert worden, und mal ist er kaum noch zu erkennen. Nach dreieinhalb Stunden (ab Fahrweg) erreiche ich Monte Trigo. Von dort geht der Weg in ähnlicher Qualität entlang der Küste, teils aber auch 200 m über ihr, weiter nach Tarrafal. Insgesamt ist der Weg nur bedingt fahrradtauglich. Von Monte Trigo nach Tarrafal wäre man zu Fuß wohl nur unwesentlich langsamer (ca. 1.9h vs. 2.5h). Zwischen Monte Trigo und Tarrafal gibt es zahlreiche äußerst schöne Strände, die jedoch zu Fuß unerreichbar scheinen.
Kurz nach 18:00, nach mehr als 13 Strunden, erreiche ich wieder Tarrafal. Fünf Liter Wasser habe ich verbraucht und auch die vom Frank (Chef des Mar Tranquilidade) zubereitete XXL-Lunchbox restlos verzehrt. Da kommt nach einem reinigenden und erfrischenden Bad das Gourmet-Abendbuffet genau recht - und als alle anderen Gäste mit dem Essen fertig sind, esse ich nochmal die gleiche Menge.
Es ist einfach besser, wenn man seine Tracks nicht online stellt. So hat auch der nächste das Gefühl eines echten Abenteuers.
 
Cool, wie auf der Karte das Inselchen langsam voll von stuntzi Tracks wird... Alles ganz rot (und blau)...
Nen schönen sonnigen Tag wünsche ich euch. Vor allem wenn ich hier so in das neblige Novembergrau schaue :) Denke, bei den Temparaturen könnt ihr sicherlich auch wieder 30 Grad drauflegen zu hier....
 
Es ist einfach besser, wenn man seine Tracks nicht online stellt. So hat auch der nächste das Gefühl eines echten Abenteuers.
Auch ne Einstellung. Streng genommen müsstest du dann allerdings auch ohne OpenStreetMap und ohne Papierkarten fahren. Schlussendlich sind das ja auch bloss "Tracks" von Leuten, die vor dir schon da waren.

Ich bin ja eher der Meinung, je mehr Info im Netz desto besser. Was man davon verwendet oder ob man überhaupt sucht, kann ja immer noch jeder selbst entscheiden.

In welchem Jahr warst du auf dem unteren Weg?
 
Ich finde die Informationen sollten im Netzt (Openstreetmap) stehen.

Ich persönlich bevorzuge Individualreisen. Aber ich habe nicht die Zeit um wie Stuntzi mehrere Wochen auf der Insel zu verbringen ( neidisch bin ich definitiv ;-)... positiv neidisch).
Ich plane meinen Trip und was ich fahren will anhand von allem was sich im Netz findet.

Wären solche Infos nicht im Netz wäre das sicher gut für die vielen Bike-Reiseveranstallter aber schlecht für viele Locals die jetzt nicht gerade an den Standardstrecken dieser Reiseveranstallter sitzen.

Touristen sollten der ganzen Insel etwas bringen, eben auch jenen die z.b Homestay weit ab der "Hotspots" anbieten.
 
21.11. 19:00 Lodge Mare Tranquilidade in Tarrafal, 1m

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Direkt am Ortseingang wurden wir bereits von einem "Captain" abgefangen, der uns nach Tarrafal bringen will. Es kommen nicht sehr viele Leute von Norte nach Trigo, und wohl noch seltener Radfahrer. Er erzählt es dem ganzen Dorf, das sich mit unseren Rädern vergnügt, während @stuntzi und ich unsere Kohlenhydrat- und Flüssigkeitsspeicher wieder auffüllen. Anschließend wird alles auf einen mehr über minder vertrauenswürdigen Kahn verfrachtet und los geht's.

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Die Verladeaktion ist nicht so trivial. Stege gibt es keine, die Boote liegen entweder am Strand oder an der Boje. Die starke Brandung macht das Anlanden und Einsteigen nicht gerade einfach. Aber die Jungs haben es im Griff, Specki und Goldi bekommen ein separates Abteil und reisen im Liegewagen erster Klasse. Als wir dann unterwegs sind, stellt der Käptn fest, dass er eventuell nicht genügend Diesel dabei hat. Also fahren wir schnell noch einen Kringel zum Nachbarboot. Dort wird ein Eimer voll Sprit gefüllt, zu unserem Kahn balanciert und per Schlauch und Mund in den eigenen Tank umgefüllt. Gott sei Dank hatten die Typen ihr Feuerzeug in Trigo vergessen, so bleiben wenigstens die Zigaretten während der improvisierten Freiluftbetankung aus.

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Jetzt aber auf nach Tarrafal.

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Heute habe ich ziemlich viel Sonne abgekriegt.

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Angekommen in der Lodge Mar Tranquilidade am Strand in Tarrafal. Ich hab immer noch Durst, ...

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... drum erst mal einen Super Bock. Prost.

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Hier plumpst jeden Abend die Sonne fotogen ins Meer. AFS eben.

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Im Dorf ist nochmals größere Aufregung, als die Fischer mit ein paar Prachtexemplaren Thunfisch zurückkommen, eins der Meeresmonster wiegt wohl über 50kg. Genau kann's keiner sagen, in Tarrafal gibt's keine ausreichend große Waage.

tarrafal-dinner.jpg

Am Abend futtern wir Barbecue mit Zicklein und Frischfisch. Habe ich erwähnt, dass ich mal wieder ziemlich ausgelastet bin? Die Sonne und die anstrengenden Schiebetragereien brutzeln mir einfach das Hirn weg.
 
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