Der Sommer neigt sich dem Ende, Big Foot war in Italien, im Wallis und natürlich in der Zentralschweiz. Es war bisschen Park dabei, alpine Rütteltrails, etwas Bikestolpern, viel Fels, auch Schotter, flowiges in Föhrenwäldern und diverse wurzelige Trails im Voralpengelände. Einige Eindrücke haben sich herauskristallisiert. Handlungsbedarf besteht bei gewissen Anbauteilen, das Yeti selbst ist cool.
Der LRS hat angefangen zu knacken. Nicht beim Rollen, sondern beim
Bremsen. Die Bremse ist es nicht. Mein Verdacht sind die Speichenkreuzungen. Felix von Light-Wolf hat dazu mal was im Chinafelgen-Thread geschrieben. Flanschhöhe der
Acros Nineteen ED ist nicht besonders hoch, wirkt sich ev. neg aus? Speichenspannung erhöhen, hat das Knacken reduziert aber nicht weggebracht. Noch höher möchte ich nicht gehen, sind eh schon ziemlich hart. Elastischere/belastungsgerechte Einspeichung wäre ev. schlauer gewesen? Wir werden sehen.
Hole mir einen 2. LRS. Absicht war ohnehin da, ein Grund mehr. Hope Pro 4 Evo mit CX Ray und Spank Oozy 345 Trail. Dann habe ich 1x Carbon und 1x Alu, gleiche MW, Gewicht wird auch nicht wesentlich höher sein. Bin gespannt auf den Unterschied bei Fahrgefühl/Komfort.
Noch zu den
Acros Naben, mein Eindruck ist zwiespältig. Die Idee mit der durchgängigen 19 mm Achse ohne Anschlag hat Vor- und Nachteile. Zerlegen und Wartung sehr einfach. Probleme birgt der XD Freilaufbody. Die beiden Kugellager werden einfach von aussen in diesen gesteckt, mit ner Distanzhülse dazwischen. Die Kassette übernimmt dabei die Konterfunktion. Bei
Sram 11fach mit der frontseitigen Verschraubung via Innenvielzahn ist das der Fall. Andere Befestigungsarten wie bei der E13 Kassette wurden von
Acros offensichtlich nicht bedacht/berücksichtigt. Bei dieser werden die 3 grössten Ritzel aufgesteckt und mit einer Mutter verschraubt. Das restliche Ritzelpaket via Bajonettverschuss eingerastet. Die Kassette liegt also nicht stirnseitig am vorderen Kugellager auf. Die Folge, der Body samt montierter Kassette fängt nach ner Weile an, auf der Lagerung nach innen, Richtung Zahnscheibenfreilauf zu rutschen. Erst wird's lauter, dann klemmt's und fertig. Abhilfe schafft nur Wechsel auf
Sram Kassette (zum Glück am anderen Bike vorhanden).
Meine subjektive Ansicht, der Fehler liegt bei
Acros. Eine Nabe sollte zu sämtlichen Kassetten eines bestimmten Befestigungsstandars kompatibel sein. Nicht nur zu denjenigen des Marktleaders...
Weiter zum Cockpit, Lenker und Vorbau werden getauscht. Einerseits wollte ich mehr Höhe, gehe nun von 18 auf 30 mm Rise. Zudem taugt mir Backsweep/Kröpfung des RF irgendwie nicht. Am DH gut, am EN ist er mir eine Spur zu gerade. Gehe nun auf 9 Grad. Joystick Analog Carbon 35. Bedingt durch den 35er Durchmesser müsste auch ein anderer Vorbau her, Builder Stem in 50 mm. Lenker wird auf 780 gekürzt.
Die Fox Transfer funktioniert einwandfrei und angenehm. Hat aber Spiel. Seitlich, in geringerem Ausmass auch vor/zurück. Beim Fahren nicht spürbar, daher lasse ich's vorerst mal. Wird ev. dann reklamiert.
Der Hinterbau ist - wie erwähnt - ganz anders als das FSR, was ich gewohnt bin. Traktion gut, straff und sportlich, auf der Bremse aber nicht so aktiv wie der Viergelenker.
Wegen lustig werde ich mal einen DVO Jade montieren. Bin gespannt, wie der Hinterbau mit dem DH Coil funktionieren wird. Yeti erklärt den Rahmen ausdrücklich für coil-tauglich. 400 Gr. schwerer als mit Float X.
Vorne habe ich immer noch DHF 2.5 Exo MaxxTerra drauf. Mittlerweile ohne Procore. Bringt mir nichts, mag Walken nicht, fahre 1,7 bar, das geht mit normalem TL.
Hinten Slaughter Grid mit Procore. Für den Durchschlagschutz lasse ich es drin, ebenfalls 1,7 bar. Semislick rollt gut. Ansonsten ist mir der
Reifen zu digital. Geradeaus kaum Bremstraktion, in Schräglage greifen die Seitenstollen und generieren viel Grip. Subjektiv wünsche ich mir einen harmonischeren Übergang. Wenn erhältlich, werde ich dann mal den Aggressor probieren.
Die Shigura tut inzwischen, was sie soll. War einige Male entlüften plus vorne erneut Olive verpressen nötig. Nicht so simpel wie erwartet, nun aber gut
. Einfingerbremse. Druckpunkt subjektiv etwas weich.
Zum Fahrverhalten abschliessend... ausgewogen. Es gibt 29er mit mehr FW, mit tieferem BB, mit flacherem LW, die Geo ist ausgewogen, ohne Extreme und so fährt es sich auch. Bin sehr zufrieden.
Auf Trails genial und spritzig, insb. auch in den Kurven. Habe ich schon geschrieben, bleibt dabei. Tolles Bike für anspruchsvolle Naturtrails.
Im Park rund und hoch in die Anlieger fahren, Schwung halten und mitnehmen. Zu spitz rein und rumdrücken wollen funktioniert nicht wirklich. Beim Springen muss ich mit spürbar weniger Speed ran als mit dem Demo, sonst fliege ich dauernd zu weit.
Warm geworden bin ich damit beim Bikestolpern. Spitzkehren umsetzen in steilem Gelände geht sehr gut. Mit der höheren Front umso mehr. Sehr viel Vertrauen in die Front. Auf neudeutsch würde man sagen, grosser Sweet Spot.