Avid Elixir R schleift + Druckpunkt verschiebt sich

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30. Mai 2017
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Hallo,

habe kürzlich ein Radon Team 7.0 gebraucht erstanden und jetzt ein interessantes Problem: Die Avid Elixir R Bremse blockierte nach extrem kurzer Betätigungsstrecke und war selbst unbetätigt bereits am schleifen. Um das zu beheben, habe ich Vorder- und Hinterradbremse ersteinmal mit einem Entlüftungsset nach Herstellerangabe entlüftet. Das hat bei der hinteren Bremse gut geklappt, bei der Vorderen zunächst auch, aber nach einem Tag (stehen) fing sie wieder an zu schleifen. Heute hab ich noch ein wenig rumgebastelt: An den Bremsbelägen liegt es schonmal nicht, die habe ich zwischen vorne und hinten ausgetauscht und das Ergebnis war dasselbe. Sehr spannend war dann aber, dass als ich das Fahrrad über Kopf stellte zwecks Einbau der Bremsbeläge, dass der Druckpunkt auf einmal komplett weg war (also nachdem das Rad inklusive Bremsscheibe wieder drin war und richtig rum stand). Nach 2 Minuten fahren kam der Bremspunkt dann zurück und es fing wieder an zu schleifen (seufz). Insgesamt scheint es so zu sein, dass die Bremsbacken vorne links stets stark ausfahren, während vorne rechts kaum etwas passiert, also dachte ich wäre möglicherweise blockiert. Dann habe ich diese auseinandergedrückt, was sich machen ließ, aber danach wieder alles beim alten, erneutes schleifen und erneut deutliche Lücke erkennbar bei der rechten Bremsbacke.

Meine unqualifizierte Vermutung: Da ist Luft im Bremssystem. Möglicherweise ist ein Kolben am Bremssattel undicht. Flüssigkeit konnte ich allerdings keine finden. Liege ich damit richtig oder ist eine solche Ferndiagnose nicht machbar?

Viele Grüße
Arnoldz
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein das du dir bei Vakuum ziehen zu stark an der Spritze ziehst und dir so wieder Luft über die Kolbendichtung ziehst?
 
@S-H-A: Kann prinzipiell natürlich sein, weil ich wenig Erfahrung mit Scheibenbremsen habe. Aber von dem her, was ich so gelesen habe, müsste die Bremse dann "weich" werden und nicht schleifen, sondern der Druckpunkt müsste zum Lenker hin wandern, bzw. evtl. nicht mehr auffindbar sein.
 
Hallo,
Sehr spannend war dann aber, dass als ich das Fahrrad über Kopf stellte zwecks Einbau der Bremsbeläge, dass der Druckpunkt auf einmal komplett weg war (also nachdem das Rad inklusive Bremsscheibe wieder drin war und richtig rum stand). Nach 2 Minuten fahren kam der Bremspunkt dann zurück und es fing wieder an zu schleifen (seufz). Insgesamt scheint es so zu sein, dass die Bremsbacken vorne links stets stark ausfahren, während vorne rechts kaum etwas passiert, also dachte ich wäre möglicherweise blockiert. Dann habe ich diese auseinandergedrückt, was sich machen ließ, aber danach wieder alles beim alten, erneutes schleifen und erneut deutliche Lücke erkennbar bei der rechten Bremsbacke.

Meine unqualifizierte Vermutung: Da ist Luft im Bremssystem. Möglicherweise ist ein Kolben am Bremssattel undicht. Flüssigkeit konnte ich allerdings keine finden. Liege ich damit richtig oder ist eine solche Ferndiagnose nicht machbar?

Viele Grüße
Arnoldz
Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun...
Das der Druckpunkt weg geht, liegt daran das noch Luft in der Bremse ist. Es gibt da so viele Ecken wo die noch stecken kann.
Das ein Bremskolben etwas klemmt kann schon mal vorkommen, da hilft mobilisieren.
Undichtigkeiten sehen anders aus...
- Also die Bremse -richtig- entlüften
- Bremskolben mobilisieren
- Bremse -richtig- ausrichten

Wie das alles geht, steht im Scheibenbremsen Kompendium, Downloadlink in meiner Sigantur. Mach dich da mal schlau.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, habe heute die Bremszylinder der vorderen Bremse mobilisiert und danach entlüftet. Das Mobilisieren hat soweit ich das beurteilen kann ganz gut geklappt. Auch das anschließende Entlüften verlief bis auf ein Detail problemlos: Und zwar als ich mithilfe des oberen Gebers Bremsflüssigkeit in die untere Spritze pumpen wollte, lief einiges vom DOT 5.1 aus dem oberen Geber heraus (nicht aus der Bleed Öffnung). Nach dem Abschluss der Prozedur war der Bremspunkt zunächst schön knackig, nun ist er nach ein paar Metern fahren schon wieder nicht mehr so schön und vor allem ist exakt dasselbe Problem aufgetreten, wie vorher: Der in Fahrtrichtung linke Kolben kommt deutlich vorher raus aus seinem Gehäuse und drückt gegen die Bremsscheibe auch und vor allem dann, wenn man die Bremse überhaupt nicht berührt. D.h. zunächst kein Geräusch und keine Bremswirkung nachweisbar, danach auf einmal leichtes Quietschen das dann immer stärker wurde, so wie auch die Bremsleistung stärker wurde. Auf der Seite ist auch deutlich mehr Abrieb erkennbar. Bin langsam am verzweifeln...
 
Und zwar als ich mithilfe des oberen Gebers Bremsflüssigkeit in die untere Spritze pumpen wollte, lief einiges vom DOT 5.1 aus dem oberen Geber heraus (nicht aus der Bleed Öffnung)

Warum wolltest du das machen? Du hast dann wohl oben auch keine Spritze, sonst kann ja kein Dot nachfließen.
Ich entlüfte mit Zeit und Gedult nach SRAM Anleitung. Das funktioniert in den meisten Fällen nach ein paar Versuchen ohne Experimente,
im schlimmsten Fall bei den abmontierten Bremsen.

Vorsichtig sein mit Unterdruck um die Membran nicht zu beschädigen, beim Entlüften des Sattels dran denken den Hebel zu ziehen.
Darauf achten dass die Anschlüsse dicht sind, und man keine Luft an den Schlauchanschlüssen zieht.
Wenn irgendwo an der Bremse DOT raus kommt ist was gehörig faul.

Schleifen liegt oft einfach daran, dass die Kolben ungleichmäßig ausfahren.
Den Bremssattel zentriert man einmal, damit die Scheibe mittig durch läuft.
Schleift es dann mit montierten Belägen, so kommen die Kolben nicht gleichmäßig raus.
Also zurückdrücken, die Kolben mobilisieren, dann sollte es spätestens nach ein paar Bremsungen passen.

Nach dem Entlüften oder Kolben zurückdrücken kann man die Beläge mit der dünnen Seite des Plastik-Werkzeugs zurück drücken,
damit die Belagsrückstellung "genullt" ist. So hat man sofort den Druckpunkt wo er sein soll.
Also die Beläge auf die Scheibe pumpen, Rad ausbauen, zurückdrücken und wieder rein.

Bilder helfen auch um dein Problem zu beschreiben, sofern die aussagekräftig machbar sind.
 
@Tob1as: Ich habe mit der Bremse DOT nach unten gepumpt, weil es so im Hydraulikbremsenkompendium steht. Ich habe vorher schon die Avid Anleitung ausprobiert, allerdings ohne Mobilisieren der Bremskolben. Ich habe das Plastikwerkzeug hier und habe es wie beschrieben benutzt, auch die Bremssättel habe ich vorher zentriert. Nein es hat keine Abhilfe geschaffen, des blöde Kolben in Fahrtrichtung links kommt von selbst weiter raus ohne, dass man groß bremst und schleift dann. Aussgekräftige Bilder kann ich kaum machen, erstens bräuchte ich ein gutes Makro und zweitens ihr wisst doch, dass der Bremskolben/die Beläge an der Bremsscheibe links anliegt, rechts aber nicht. Und das trotz Mobilisieren. Was kann man denn in so einem Fall noch machen?
 
Manche halten mit der Scheibe beim rauspumpen einem Kolben gegen,
die Scheibe verbiegt sich durch die 2-3 mm Bewegung nicht.
Sauberste Finger vorausgesetzt.

Bei älteren Bremsen habe ich auch schon die Kolben manuell angeglichen,
also mit einem passendem Maulschlüssel vorsichtig und gerade zurück gedrückt.
Also ähnlich wie beim Mobilisieren, dort müsste ja auch schon ein Kolben deutlich schneller raus kommen?

Das deutet aber drauf hin das die Bremse am Ende ist, oder zumindest die Kolben und Dichtungen getauscht werden müssten,
um nicht ewig ärger zu haben.
 
Vielleicht sind die Dichtungen tatsächlich schon am Ende, das kann bei älteren Bremsen, vorzugsweise die länger nicht oder nur wenig gebraucht wurden, auftreten.
Das lässt sich aus der Ferne nicht feststellen.

Und geht der Bremshebel beim leichten drücken langsam in Richtung Lenker dürfte auch die Primärdichtung im Geber kaputt sein.

Dann würde sich eine neue Bremse lohnen.
 
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