gefährliches Fading Code R(S) - besser umsteigen?

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Hi,

ich fahre ein Levo SL (2021) mit der Code RS (soweit ich weiss eine OEM Version der R). Ich wiege jenseits der 110kg.
Rund um Regensburg habe ich keine Probleme mit der Bremse, allerdings wenn ich in den Alpen unterwegs bin, passieren gefährliche Sachen.
Letztes Jahr hatte ich nach einer Abfahrt über 1000hm keine hintere Bremse mehr. Am Tag drauf, nachdem ich mich bemüht habe, mehr vorne zu bremsen, dann keine vordere Bremse mehr. Die Überquerung der Landstraße war ungeplant und ging glücklich aus.

Als Maßnahme habe ich auf 220er HS2 Scheiben (von 200) gewechselt und die Power Bremsbeläge von Trickstuff. Das ständige Klingeln und Schleifen hat mich aber wahnsinnig gemacht.
Also 200er HS2 vorne und hinten, weiter mit Trickstuff.

Beim Ausflug letzte Woche habe ich nun erneut die hintere Bremse verloren. Nach Abkühlen alles wieder gut. Diesmal nach einer sehr steilen, eher langsamen Passage im Bereich von 300hm.

Mein Vertrauen zur Code ist zutiefst gestört und ich habe tatsächlich Angst vor längeren Downhill Passagen.
Als Maßnahme habe ich mir eine Umrüstung auf MT7 überlegt. Vorne 220, hinten 203 MDR-P.

Macht das Sinn?
Der finanzielle Aspekt ist mir im Moment egal, aber funktionieren sollte es dann schon.

Danke, Sebastian
 

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Re: gefährliches Fading Code R(S) - besser umsteigen?
Bremstechnik ist wichtig, die 110kg sollten kein Problem sein. MDR-P Scheiben sind gut und haben ganz ordentlich potential Hitze abzuführen. Ein reiner Wechsel der Bremse wird nicht viel ändern, gönne deinem Rad lieber einen Service und wechsle die Bremsflüssigkeit, die könnte gekocht haben, wenn dass einmal passiert ist gehört die eigentlich gewechselt, kannst hier gleich auf DOT5.1, dass hält mehr aus und braucht keine anderen Dichtungen o.Ä. Ansonsten gibt es hier eine schöne DIskussion welche Scheiben dein Problem beheben können. Am Ende haben alle ähnliche Einschränkungen und wenn du nichts an dir ändern willst muss die thermische Masse der Bremse hoch (bspw. 2,3mm Scheiben) und entsprechende Beläge. Die Code mit den Bakelit-Kolben ist schon ganz gut, da sie wenig Hitze in die Bremsflüssigkeit leitet. Bei einer Bremse mit Mineralöl kann sich im Sattel Wasser sammeln, und das kocht dann bereits bei 100°, wenn das Öl nicht regelmäßig gewechselt wird, aber eine Diskussion über die Bremsflüssigkeit ist ähnlich ergiebig wie die über Motoröle oder Reifen bei Fahrzeugen ;)
 
Alles eine Frage des Gefälles 😊

Letzte Woche war’s extrem steil und verblockt. Also schon sehr viel langsame Passagen über lange Zeit.
 
Mit einer stärkeren Bremse bremst man kontrollierter und lässt sie dadurch auch eher mal zwischendurch offen zum abkühlen. Ich hatte zwar kein Fading aber auch mit 75kg ist die Code (R) nichts das mich glücklich gemacht hat. Mit einer Saint oder MT7 o.ä. wirst du wahrscheinlich mehr vertrauen in die Bremswirkung und dadurch kürzere Bremsphasen haben.
 
Alles eine Frage des Gefälles 😊
Wieviel Prozent Gefälle denn?
5, 10,15 oder 25%

Wie ist denn die Wegbeschaffenheit?

Singletrail, Forstautobahn oder verblocktes alpines Gelände?

Wie schätzt Du denn Dein Fahrkönnen ein?
Fahre seit 2 Jahren MTB, fahre seit 20 Jahren, bin ein Bikeparkfreak, kann Strecken "lesen" oder huch, da liegt ein Stein im Weg - > Vollbremsung notwendig.
 
Letztes Jahr hatte ich nach einer Abfahrt über 1000hm keine hintere Bremse mehr.

dann keine vordere Bremse mehr.

Beim Ausflug letzte Woche habe ich nun erneut die hintere Bremse verloren.
Ich würde dringend anraten nicht mit solchen Worthülsen zu kommunizieren, da dies zu Missverständnissen führt. Offensichtlich kennst du die richtigen Begrifflichkeiten.

Du hattest also verminderte Bremsleitung und vermutest wegen Fading durch Hitze.
Ist dir der Geruch nicht aufgefallen? Meine Bremsen haben bisher immer ordentlich gestunken bevor die Leistung nachgelassen hat.

Wären die Bremsbeläge korrekt eingebremst und ausgegast?

Organische Bremsbeläge? Gesintert? Semi-metallisch?

Waren die Bremsscheiben verfärbt?
 
Richtig, ich vermute Fading durch überhitzen.
Das erste Mal als das Problem auftrat, war das Rad einige Monate und 300km alt.
Original Centerline und Original Sinterbelag.

Dieses Mal HS2 und Trickstuff Power. Und ja. Alles eingebremst.
Die Scheibe hatte sich golden verfärbt. Gestunken hat nichts.

Die Flüssigkeit wurde zwischenzeitlich nicht gewechselt. Es ist noch die Originale in den Bremsen.
 
Mach dir keinen Kopf, bei (notgedrungen) Dauerschleifbremsen ist das normal, da hilft nur eine größere und dickere Scheibe.

Ich hatte das trotz leichterem Rad und nur 88kg auf LaPalma immer auf den steilen Trails. Ob Formula the One, Zee oder Code. Die Code ging sogar etwas besser. Alle 200er, ob Sinter oder TS Power. Wobei Sram Sinter schon sehr standfest sind.
 
Ich würde auch zu potenteren Scheiben raten. Nach dem Wechsel von 200/180 Centerlines auf 223/203 Trickstuff war meine Code RSC stabiler bei langen steilen Abfahrten, und der Kraftaufwand war auch angenehm reduziert. Noch besser könnten die TRP R1 in 2,3mm Dicke sein, liegen schon auf Lager aber ich muss erst mal die Trickstuff runterfahren. ;)
 
Ich denke auch, dass ein Wechsel auf eine andere Bremse deutlich weniger bringt (eigentlich gar nix) als auf größere und dickere Scheiben. Die Trickstuff-Power-Beläge sind schon sehr fadingstabil (laut bike-Test stabiler als alle anderen, inklusive Sinter!), so dass nur die Scheiben als Tuningpotential bleiben.

Denn eine andere, "bessere" Bremse bei gleichen Scheiben/Belagssorte könnte ja nur noch mehr Hitze erzeugen, das Problem also nur noch verschlimmern.

Trickstuff 223/203 oder meinetwegen TRP mit 2,3 mm Dicke müsste das Problem lösen.

Das Ganze setzt voraus, dass du mit "Fading" wirklich Fading meinst (also temperaturbedingte Abnahme des Reibwertes) und nicht kochende Bremsflüssigkeit.
 
Wenn DOT kocht (bzw das Wasser darin), dann hast du deine Bremse aber extrem vernachlässigt und warst die meiste Zeit unter Wasser unterwegs.
Das ist normal erst ab 6-7 Jahren überhaupt vorstellbar, dass ein geschlossenes System soviel Feuchtigkeit zieht.
 
Er hat doch bereits auf dickere und größere Scheiben und zwar die HS2 gewechselt. Ich glaube da werden die Trickstuff Dächle kaum weiterhelfen, wenn du sie nicht schleiffrei hinkriegst. Das Klingeln passiert mit vielen Scheiben insbesondere dickeren auf hartem Untergrund, da sich das System etwas aufschwingt. Ich würde es mit den Hs2 und Sinter Belägen erneut probieren.
 
Die erste Frage, die mir in den Kopf kam, war: "Was sagen denn die Kollegen aus dem eMTB Forum...?"

Zweitens: So pauschal würde ich das mit dem Gewicht nicht abtun! Das ist schon 50% mehr kinetische Energie, wenn Man(n) mit 80 kg oder 120 kg den Berg runter macht! Die Unterschiede zwischen guten und sehr guten Belägen werden die 50% niemals kompensieren können. Von daher muss parallel in dem Verhältnis Material auf Seiten der Bremsscheibe aufgebaut werden: größer und dicker.

Im DH die eine oder andere Pause einlegen ist sicherlich auch hilfreich, damit die Schieben sich abkühlen können.
 
verblocktes alpines Gelände.
Wanderweg. S4
Das ist reines Stolperbiken. Also steil und extrem langsam. Da kriegt man normalerweise keine solche Temperaturen zusammen, vor allem nicht, wenn es nur um 300hm geht.
Ich halte ja von den SRAM Bremsen nix, aber so schlecht sind sie dann bestimmt doch nicht. Irgendwo ist hier noch ein Fehler in der Beschreibung. :ka:

Ich fahre beim Stolpern eine TS HD 203 vorne und kann über zuviel Temperatur nicht klagen. Das ewige Klingeln kommt von sich verziehenden Scheiben und fehlendem Servo Wave und weichen Naben. Läßt sich alles mit wenig Aufwand abstellen. Bei Deiner Gewichtsklasse würde ich aber eher 223er Scheiben benutzen.

Edit hats jetzt auch geschnallt, daß es um ein Mofa geht. Das plus die 110kg Fahrergewicht sind dann wahrscheinlich für die Code doch zuviel.
 
Da stehen jetzt 20 Beiträge. :awesome:
Und es wird interepretiert und spekulatziert aber es wird nicht gesagt was offensichtlich ist.

@buzz2912
ich interpretiere folgendes:
Der Druckpunkt deiner Bremsen bleibt hart. Der Hebel lässt sich nicht zum Lenker durchziehen. --> Entlüftung der Bremse ist also nicht notwenig.
Was du nicht gut findest, ist dass bei hartem Druckpunkt und durch die längere Abfahrt etwas passiert, und also die Bremskraft abnimmt. (deine Beschreibung Fading)

Weil wenn das Medium überhitzen würde, würden die hebel ja wieder zum Lenker durchfallen. =?

Mei, gegen zu viel Hitze am belag helfen die größten verfügbaren bremsbeläge, Bremsscheiben, viel Material. Im Bikepark Schladming war bei mir z.B. erst Ruhe als ich 220 v/h gefahren bin.. und ich wiege 90 kg, fahre kein Ebike.
 
Code RS (soweit ich weiss eine OEM Version der R)
Jain. Die Code RS hat im Gegensatz zur R einen Swing Link. Der ändert die Übersetzung mit dem Hebelweg. Dadurch fahren die Beläge schnell genug ran und am Ende hat man mehr Kraft. Das soll im Vergleich zur Code R tatsächlich was bringen (konnte ich selber noch nicht testen).

Die Code RS bekommt man aber nicht im Laden zu kaufen, sondern die wird nur Bike-Hersteller verkauft.

Als Maßnahme habe ich auf 220er HS2 Scheiben (von 200) gewechselt und die Power Bremsbeläge von Trickstuff. Das ständige Klingeln und Schleifen hat mich aber wahnsinnig gemacht.
Also 200er HS2 vorne und hinten, weiter mit Trickstuff.
Die HS2 harmoniert nicht besonders gut mit TS Belägen. Bzw. genauer gesagt bei mir hat es eine Weile gedauert, bis die Paarung gut miteinander funktioniert hat. Anfangs hatte ich auch gerade in steilem Gelände Schleifgeräusche. Das ist aber mittlerweile komplett weg.

Bei dem dem Gesamtgewicht würde ich es noch einmal mit der 220er Scheibe probieren. Das günstiger und wird dir vermutlich mehr bringen als eine andere Bremse. Dann kannst du es entweder noch einmal mit den TS Power versuchen und schauen, ob die Geräusche besser werden. Oder du nimmst andere Beläge (z.B. SRAM Sinter).
 
@buzz2912
ich interpretiere folgendes:
Der Druckpunkt deiner Bremsen bleibt hart. Der Hebel lässt sich nicht zum Lenker durchziehen. --> Entlüftung der Bremse ist also nicht notwenig.
Was du nicht gut findest, ist dass bei hartem Druckpunkt und durch die längere Abfahrt etwas passiert, und also die Bremskraft abnimmt. (deine Beschreibung Fading)

Weil wenn das Medium überhitzen würde, würden die hebel ja wieder zum Lenker durchfallen. =?
Ich interpretiere genau letzteres. Weil "Bremse verloren" ist ein Begriff den ich schon häufiger gehört habe in Bezug auf Hebel bis zum Lenker ziehen, Bremswirkung extrem verringert, etc. Darauf deutet auch das unfreiwillige Überqueren der Landstraße hin.

Die Flüssigkeit wurde zwischenzeitlich nicht gewechselt. Es ist noch die Originale in den Bremsen.
! Nur weil die Bremse neu war heißt das nicht das das auch für frisches DOT in der Bremse oder deren saubere Entlüftung spricht.

Beides lässt sich normalerweise wunderbar durch

a) kompletten Austausch der Bremsflüssigkeit +
b) entlüften beheben.

Keine Bremse hat NULL fading, aber eine sauber befüllte und entlüftete Code RS mit 200er Scheiben und frischen Belägen bremst schon sehr ordentlich. Auch über 1000hm und bei hohem Fahrergewicht.

Persönlich würde ich zu Sintermetall Belägen raten da die zwar etwas brauchen um auf Temperatur zu kommen, danach aber länger Standfest bleiben.

220er Scheiben sind natürlich auch eine Option, würde ich persönlich dann aber mal mit den original Sintermetall-Belägen testen.


Meine 2 cent ....
 
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