Bericht: Scheiss da nix, dann feid da nix!

Hmm ... schöne Bilder, aber so richtig schlau werde ich aus deiner Tour nicht.

Ich mache das genau andersrum: die lästigen Teerabschnitte mit erlaubten Hilfsmitteln (Bus, Bahn, Seilbahn) überwinden um möglichst viele Trails zu fahren, auch wenn ich keine Wundertechnikerin bin. Aber vielleicht fährst du auch sonst gerne Strecke auf Teer und Schotter?
 
Schöne Bilder, ehrlich geschrieben, was Bekanntes und einiges Unbekanntes für mich dabei. Mir hat es gefallen und die Teer- oder Trail-Entscheidung ist ganz allein Deine. Danke fürs Teilen. Zum Aletsch: wir sind mit Start in Binn und ohne Seilbahn spät am Gletscher angekommen und mussten (?) bei einsetzendem Schneefall und Wind wieder alles zurück durch den Tunnel. Schön, dass Du so gutes Wetter hattest und den Trail zurück mitnehmen konntest. Jetzt hoffe ich auch auf Runde 2.... :)
 
die Teer- oder Trail-Entscheidung ist ganz allein Deine.
Sehe ich genauso. Darum verstehe ich die Motzerei einiger Leser hier nicht. Wird ja niemand gezwungen, das hier zu lesen. Ich stelle mir auch immer vor, wie schön es wäre, flowig über die Trails zu düsen. In der Realität sieht es dann oft anders aus, weil ich ein viel zu schlechter Abfahrer bin. Da kann ich schon verstehen, dass man die einfachere Variante wählt.
 
In der Realität sieht es dann oft anders aus, weil ich ein viel zu schlechter Abfahrer bin. Da kann ich schon verstehen, dass man die einfachere Variante wählt.
Außerdem spielt sicher auch ne Rolle, ob man allein oder in Gruppe unterwegs ist. Schätze, daß mancher "Motzer" sich auch überlegen wird, ob er volles Risiko eingehen würde, wenn er allein auf hochalpinen Trails unterwegs ist.
Ganz abgesehen davon, daß man, wenn man älter wird, auch nicht mehr jedes Risiko eingehen will. Merk ich bei mir als Ü60 Biker inzwischen, und der TE kämpft ja offenbar auch schon mit ner magischen Grenze :D.
Meine Hochachtung auch für die körperliche Leistung. 3 Wochen am Stück mit ner Menge Höhenmeter. Das möchte ich auch nicht nur auf Trails (berghoch) machen.
Mir haben Bericht und Fotos auch gut gefallen. Gern mehr davon.
 
Möchte mich da gerne anschliessen!
Einer der Wenigen Tourenberichte die ich komplett mit verfolgt habe!
Vielen dank fürs "mitnehmen", tolle Fotos und schön geschrieben:daumen:
 
Danke für die positive Feedbacks. War schon am zweifeln ob ich noch weitermachen soll.

Du wirst dich doch nicht von der Kritik beeinflussen lassen.
Es hat ja nichts mit dir zu tun "wenn jemand den Ton nicht trifft"
Das sagt ja höchstens etwas über diese Person aus......
Es war dein Ding und du hast es mit uns geteilt- ich danke dir dafür.
Ich kann mir für mich auch nicht vorstellen das ich die meisten Trails umfahren würde und mit einem 301er auf Asphalttour gehen würde, aber das gilt für mich und eben nicht für dich.
Andererseits verstehe ich dich schon weil ich selbst Ü50 bin- da muss man nicht mehr alles machen und setzt die Prioritäten anders.
 
Dahoam
Nach einer Woche fahre ich wieder eine kleine Test-Runde, doch meine Beine sind noch schwer. Also gibt’s noch eine Woche Pause. Nach zwei Wochen bin ich wieder fit und voller Tatendran, aber es steht ein Tief mit Schlechtwetter an. Das sitze ich noch aus. So werden es drei Wochen Pause in der ich die nächste Runde plane. Sollen so etwas 10 Tage werden. In der 2. Augustwoche will ich wieder daheim sein, denn dann ist Hauptreisezeit in Italien und die Berge noch voller als sonst.

Dazwischen gibt’s neue Schuhe, da die Sohle meiner alten Treter gebrochen ist. Vor der Tour wollte ich schon neue kaufen, aber ich habe keine passenden gefunden. Also bin ich mit den alten gestartet, die mich schon mehrere Jahre begleitet haben … und gebeten, daß sie halten. Aber am Aletsch habe sie endgültig ihren Geist aufgegeben.
Neue zu finden war nicht so einfach. Ich will nur ganz einfache, möglichste nur mit 3 Klettbändern und kein Schnickschnack.
Ich war in etwa 10 Bikeläden bevor ich neuen gefunden habe … mit zwei Klettbändern und einen Ratschenverschluss


Neu und alt

Mein Bike hatte auch ein Service nötig. Gegen die quietschenden Bremsen gibt’s es eine neue Bremsscheibe und organische Bremsklötze. Zusätzlich macht mein Freilauf Probleme. Das kleine Ritzel dreht durch, wenn ich mit viel Kraft reintrete. Das liegt am Leichtbau von Syntace. Der Freilaufkörper ist einfach zu mickrig konstruiert, nur aus Kunststoff. Ich habe schon den zweiten innerhalb eines halben Jahres zerstört. Und war wohl nicht alleine, denn nun gibt es eine stahlverstärkte Version.

Eine neue Kamera habe ich mir auch geleistet, da die alte immer mehr rumgezickt hat. Nach eingehender Recherche habe ich mir eine Sony DSC-RX100 III gekauft, da sie das beste Bild in der Klasse haben soll. Dafür ist sie etwas schwerer und größer und hat kein GPS mehr. Dafür (hoffentlich) besseres Bild, schnelleres Ausschalten und ein schwenkbares Display, das beim Positionieren bei einem Selbstauslöserfoto hilfreich sein sollte.
 
29.07.17, 9:30 Uhr: Spitzingssee
Der zweite Teil meiner Sabbatical-Runde beginnt. Nördlich des Alpenhauptkamms regnet es noch, hier ist es schon sonnig. Also starte ich wieder in Deutschland, allerdings nicht ganz von zuhause aus, sondern vom Spitzingsee. Meine Nachbarn gehen eine Runde wandern und nehmen mich mit, so dass ich mir die bekannten heimischen Kilometer spare.


Ich muß wieder los
 
29.07.17, 15:00 Uhr: Rinn
Bis auf kurze Trink-, Foto- und Reparaturpausen bin ich durchgefahren. Aber jetzt brauche ich etwas in dem Bauch. Wird zwar nur ein Muffin und ein Spezi in einem Supermarktcafé, aber da ich nur noch bis Patsch fahren will reicht das.
Vom Spitzingssee fahre ich runter nach Vallep, es ist noch kühl. Auf dem folgenden Uphill wird mir dann aber warm. Nach der Abfahrt vorbei an der Erzherzog-Johann-Klause folge ich der Brandenberger Ache durch die schöne Schlucht. Vor Kramsach muss ich noch einen Anstieg erklimmen, dann bin ich auch schon auf dem Innradweg.
Die langweilige Strecke ist meinem Liteville zuwider, also bockt es mit einer springenden Kette … mein Bike muss eine Frau sein. Das Ärgernis behebe ich und habe nachher schwarze Hände und nichts zum Abwischen. Eine vorbeiradelnde Mutter hilft mir mit zwei Tempos aus. Danke.

Die nächsten Dörfer lasse ich links liegen und wage mich an eine neue Variante der Auffährt in Richtung Ellbögen … über Volmers - Tulfes - Rinn - Lans - Patsch … mit ein paar mehr Höhenmeter, aber weniger Verkehr. Der Versuch gelingt, dies ist die beste Variante, wenn man hier hoch will.


Hinab nach Vallep …


… und hinauf …


… nach Österreich …


… durch die Felsen …


… hinab gen EHJ-Klause


Leicht bergab …


… bei besten Wetter …


… entlang der Brandenberger Ache


Noch ein kleiner Hügel …


… dann quere ich die Autobahn …


… und fahre wieder den Innradweg


Bei der Karlskirche, die ich bisher nur von der Autobahn her kannte, …


… starte ich die Auffahrt …


… auf die ruhige Hochebene
 
29.07.17, 16:00 Uhr: Patsch
Der finale Anstieg nach Patsch kostet mich noch einige Körner. Ich bin froh, als ich in Hotel Bärenwirth … wie Booking.com voraus gesagt hat … ein Zimmer kriege. Komme gleich mit den Wirtsleuten und einen Radler ins Gespräch. Der Rennradler war mit einer Gruppe unterwegs und muss noch über den Brenner. Da er aber Krämpfe hatte, hat er ein Taxi geordert, kostet 90€. Da fahre ich morgen lieber selber.


Angekommen in Patsch …


… gibt es besten Blick ins Stubaital … hier von der Hotelterrase
 
Fazit
Daheim war es schön, aber es ist wieder schön unterwegs zu sein.
Die Fahrt vom Spitzingssee nach Kramsach ist eine schöne und trotzdem einigermaßen kraftsparende Variante ins Inntal zu gelangen.

Spitzingsee -Valepp -Pinegg - Kramsach - Schwaz - Wattens - Tulfes - Lans - Patsch
93km, 1281hm↑, 1370hm↓
Track auf gpsies
 
Technik-Intermezzo
Ein kurzer Blick auf meinen Lenker


Mein Cockpit … sicher nicht jedermanns Sache, aber meine.

Ergon Griffe mit Hörnchen an einen Carbon-Lenker … sorry, Style-Police, aber die brauche ich zwingend.
Oi-Klingel, optisch ein Eyecatcher, aber funktionell könnte es lauter sein.
Mein Samsung Galaxy S5 ist mit Quad Lock am Lenker fixiert. Bombenfest, hat alle Trails und Stürze überstanden. Darauf läuft OruxMaps mit OpenAndroMaps. Perfekt.
Warum ich dann noch ein Garmin Edge 520 habe? Damit ich während der Fahrt die wichtigsten Daten immer im Blick habe. Denn das Display meines S5 ist ja normalerweise aus. Nur zum Weg checken mache ich es an. Aber das Garmin würde ich nicht nochmal kaufen, da es bei Geschwindigkeit und Steigung extrem schlecht ist. Wenn ich gleichmäßig mit 20 km/h in der Ebene fahre, dann zeigt es innerhalb von 5 Sekunden alles zwischen 21,5 und 18,5 an. Und die Steigungsanzeige steht bergauf auch oft 0% an, wenn ich langsam unterwegs bin. So ein Glump!!! Eine Kaufwarnung. Wer kann mir was anderes in der Größe empfehlen?

Erahnen kann man noch die Lezyne Tasche für das Oberrohr. Da ist meine Kamera drin … immer griffbereit. Nicht perfekt die Tasche. Größe perfekt, hätte aber gerne statt dem Klettverschluß etwas was sicherer verschließt. Denn zweimal ist mir die Kamera unterwegs herausgefallen.
 
30.07.17, 10:45: Gries am Brenner
Bisher läuft's gut, den Knödel in der Kniekehle konnte ich auch raus fahren. In der Sportsbar nehme ich noch einen Erfrischung, dann kann der finale Anstieg folgen.


Auf der ruhigen Strecke über Ellbögen …


… fahre ich bis Matrei …


… nehme dort noch ein paar kleine Umwege mit …


… bevor ich auf der Bundestraße bis Gries fahre und dort in der Sportsbar einen Cappo zu mir nehme
 
30.07.17, 12:45 Uhr: Sterzing
Auf den letzten Metern hat es mich noch angeregnet. Am Brenner war aber wieder alles gut. Bin insgesamt gut rauf gekommen.
Unspektakulär fahre ich auf dem Radweg runter nach Gossensass und auf der Bundesstraße nach Sterzing. Jetzt gönne ich mir eine Kleinigkeit, dann geht es weiter nach Brixen.


Wieder am Brenner


Auf dem Radweg …


… bin ich nicht der langsamste


Über Gossensass …


… fahre ich nach Sterzing … es gibt Tagliatelle mit Pfifferlingen
 
30.07.17, 16:00 Uhr: Klausen
Auf dem Radweg treffe ich eine E-Biker-Truppe, die mir bergauf immer davon fährt und die ich bergab wieder einhole. Ich quatsche kurz mit dem Guide, der seinen Sumsum-Zusatz natürlich abgeschaltet hat.
Durch Brixen verliere ich wieder die Radwegschilder aus den Augen und fahre nach Orux quer durch die Stadt. Dann geht's am Radweg bis Klausen, wo das Hotel Bischof Hof noch ein Zimmer frei hat.


Lange auf Asphalt …


… und ein kurzes Stück auf Schotter …


… dann bin ich in Brixen und bald später in Klausen
 
30.07.17, 21:00 Uhr: Klausen
Bevor ich das Zimmer beziehe muss ich noch meinen Elektrolythaushalt ausgleichen. Dann Duschen und Radlklamotten waschen, die auf dem Sonnenbalkon sicher auch trocken werden. Nach einem kurzen Nickerchen gehe ich in den Ort und esse noch etwas.


Kaum im Hotel öffnet der Himmel seine Pforten
 
31.07.17, 11:45 Uhr: Schneiderwiesen
Zuerst runter auf dem Radweg bis kurz vor Bozen. Nun muss ich mich entscheiden, ob ich über die Straße nach Tiers oder wie schon 2015 über Kohlern fahre. Ich wähle die Seilbahn, da ich so schnell der Hitze im Tal entkomme. Von den Höhenmetern unterscheiden sich die Strecken gar nicht so viel, obwohl ich mir jetzt erstmal 800hm mit der Seilbahn erschwindle. Dafür geht es oben immer wieder bergauf und bergab.
Um 10:45 Uhr bin ich an der Seilbahn und um 11:00 Uhr oben. Noch 250hm bis zum Gasthaus Schneiderwiesen, wo ich eine traditionelle Cappo-Pause einlege.


Wieder auf dem Radweg …


… bis zur Talstation …


… der Kohlernbahn


Die Aussicht ist schon besser


Noch 3 km durch den Wald …


… bis zu den Schneiderwiesen
 
Zurück