Das ist schon interessant. Gerade die, die allen Helmbefürwortern ihr persönliches Fazit ("...ohne
Helm wäre ich schwer verletzt oder gar tot ...") bei Crasherfahrungen absprechen, wissen aber ganz genau, dass eine zukünftige Helmpflicht Leute vom Radfahren abhalten wird.
Bei derzeit 30 Mio. Radfahrern in Deutschland wird es bei einer Einführung sicher einen Prozentsatz geben, der dann nicht mehr Rad fährt oder sich der Pflicht notorisch verweigert.
Die Parallelen zur Gurtpflicht sind sicher einfach zu ziehen. Mir ist aber keine Statistik bekannt, die einen Prozentsatz der bestehenden Autofahrer genannt hat, die nach der Einführung der Gurtpflicht ihren Führerschein zurückgegeben und aufs Auto fahren verzichtet haben. Auch steigen die Zulassungszahlen nach wie vor an.
Einen freiwilligen Helmverzicht als teilnehmender Radfahrer im Strassenverkehr ist für mich absolut unverständlich. Während im Gelände die Wahrscheinlichkeit für Unfälle mit Ursache durch Dritte (hier: andere Waldnutzer) relativ gering ist, sieht es im Strassenverkehr durch die viel höhere Verkehrsteilnehmerdichte ganz anders aus.
Das ist auch der Grund, warum wir als Mountainbike Verband Deutschland e.V. zusammen mit der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung und der Barmer die Kampagne "
Unter 3 - mit dem Rad dabei" unterstützen. Ziel ist, möglichst viele Menschen zu motivieren, Strecken unter drei Kilometern mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Und zwar mit
Helm.