Ich denke Canyon gewinnt alles, weil sie beim P/L Verhältnis immer die Nase vorn haben und die Räder einfach top sind. Wenn ich mir die schwache Ausstattung mancher 4.000 Euro Räder ansehe, frage ich mich häufig wie dort kalkuliert wird, oder ob dort überhaupt kalkuliert wird.[/quote|
Canyon spart halt nicht beim Marketing, sondern beim Service. Und während andere Hersteller eine Marge für den Fachhandel einkalkulieren, vertreibt Canyon direkt. Davon kann man halten, was man will, aber es gibt eben Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist sicher, dass die Ausstattung für den Preis ziemlich schick ist. Aber oft ist der Händler am Ende gar nicht so viel teurer, weil er Spielraum hat, dem Kunden preislich entgegen zu kommen. Meine Meinung: Wer beim Bike-Kauf vor allen Dingen auf die Ausstattung schielt, und dann den Versender-Listenpreis bezahlt, hat womöglich nicht den besten "Deal" gemacht. Und am Ende müssen Bike und Fahrer zusammen passen, dazu gehört natürlich vor allem die Geometrie. Ich finde es klasse, wenn ich ein Bike "artgerecht" im Wald probefahren kann und nicht auf dem Parkplatz. Die Rückgabemöglichkeit bei Canyon ist ja Augenwischerei, weil eine Pauschale für Gebrauchsspuren anfällt, von der man vorher nicht weiß, wie hoch sie ist.
Trotzdem und auf jeden Fall: Das Canyon-Angebot ist wirklich attraktiv, das sind gute Räder, und ich wundere mich nicht, dass sie bei Tests gut abschneiden. Es ist aber unheimlich, dass sie quasi ein Abo auf den Testsieg in den für den Umsatz wichtigen Kategorien haben. Wenn man dann sieht, wo die Bike-Zeitschriften überall mit Canyon kooperieren, kann man sich die eine oder andere Frage stellen. Aber wie gesagt: Das gibt es in anderen Bereichen auch und man kann Canyon nicht vorwerfen, wenn sie ihre Hausaufgaben machen und ihre Gelegenheiten nutzen.
Gerade beim Spectral finde ich 27,5" passend, weil leichter als 29" und ich denke die Steifigkeit und Stabilität der Laufräder müsste aufgrund der kürzeren Speichen ebenfalls besser sein. Letztlich ist es Geschmackssache was man nimmt. Jedenfalls denke ich nicht, dass ein Spectral mit 26" Rädern wesentlich leichter wäre. So gesehen ist es tatsächlich fast egal.
27,5" kann sich von mir aus im AM Bereich durchsetzten, so wie die absenkbaren Sattelstützen. Die bringen ebenfalls Mehrgewicht, aber deshalb darauf verzichten?
Ja, das habe ich auch gedacht, bis ich die Tests der Laufräder in einer der letzten Zeitschriften gelesen habe. Ich habe ja nichts gegen 27,5", aber ich erwarte von einer neuen Laufradgröße eine deutliche Verbesserung, wenn sich schon die ganze Industrie und die Kunden umstellen sollen. Das Ergebnis war eben leider: Im Moment sind die 27,5" Laufräder vom Gewicht näher an 29", als an 26" (ich habe die Ausgabe daheim, müsste nachschauen). Nachdem die erste Marketing-Runde für 27,5" gelaufen ist, werden jetzt unter den Redakteuren und Bloggern auch immer mehr stimmen laut, die sagen: Unterschiede im Fahrverhalten sind kaum spürbar.
Jetzt frage ich mich, ganz ohne Aufregung: Warum sollte man für
kaum spürbare Unterschiede im Fahrverhalten Gewichtsnachteile in Kauf nehmen?
26" Laufräder sind weitgehend optimal entwickelt, und ohne 27,5" hätten wir auch bei den 2014er Modellen Gewichtsreduktion gesehen. Das betrifft nicht nur Canyon, sondern alle Hersteller.