Carbonrahmen selber bauen Thread

Ein Bekannter aus einem Mitbewerber-Forum baut selbst Carbon-Rahmen; er beziffert die Kosten pro Rahmen auf ~4k€.

Uuh, er meint wohl mich...

Und hat auch einige Fehlschläge hinter sich.

Fehlschläge eigentlich nicht, aber viele Bruchversuche, (Steifigkeits)Messungen usw.

Ein CAD ist fürs reine Design nicht unbedingt erforderlich, meine ersten Stahlrahmen hab ich nach guter alter Papierzeichnung gebaut. Für die Berechnung des Faserverlaufs aber schon (FEM). Oder man zersägt einen Carbonrahmen, und schaut nach, wie die das da gemacht haben...Auch wenn da nicht immer alles so ist, wie es sein sollte ;)

Eine erste Frage sollte die nach der Bauart des Rahmens sein. Als Monocoque, positiv- oder negativ-Bauweise, als tube-to-tube, gemischt oder oder oder...

Plane mal fürs erste ein paar tausend Euro und vieeeele Arbeitsstunden ein. Mit ein paar qm Carbon-gewebe/gelege, einer Spule Rovings und einem Liter Harz ist es nämlich nicht getan...Ofen war schon von dir angesprochen (ein Industrieofen in der Größe, wo ein Rahmen reinpasst, kostet neu ein paar Tausend), Rahmenlehre (kann man selber bauen, aber auch dafür braucht man Material und Werkzeuge), Verbrauchsmaterial (Abreissgewebe, Handschuhe, Atemschutz, Waage, Schleifpapier usw.), evtl. Vakuumpumpe und und und.

Viel Spaß beim Bauen wünscht: robbie

Und noch n Tipp: erstmal klein anfangen, mal nen Sattel oder ne Ahead-Kappe aus dem schwarzen Gold bauen, um "Gefühl" fürs Material zu kriegen.
 
Hallo tafkars

Ich sehe du hast Ahnung auf diesem Gebiet!!
Wäre es möglich das du mir eine Liste aller Arbeitsgeräte(die du ein wenig angeschnitten hast) und Materialien zusammenstellst um mit dem Bau kleinerer bzw grösserer Carbonkomponenten zu beginnen.
Um die Kostenfrage zu beantworten ich bin bereit einige tausend € dafür auszugeben (ca.10k€ könnens schon sein)
 
Hallo tafkars

Ich sehe du hast Ahnung auf diesem Gebiet!!
Wäre es möglich das du mir eine Liste aller Arbeitsgeräte(die du ein wenig angeschnitten hast) und Materialien zusammenstellst um mit dem Bau kleinerer bzw grösserer Carbonkomponenten zu beginnen.
Um die Kostenfrage zu beantworten ich bin bereit einige tausend € dafür auszugeben (ca.10k€ könnens schon sein)

Ich sehe, wenn du bereit bist, entsprechendes Geld auszugeben, dann scheint es nicht nur eine fixe Idee zu sein.

Also, bevor ich eine kurze Liste mache, erst noch der Tipp, mit Glasfaser anzufangen, die ist erheblich günstiger als Kohle. Und anfangs kann einiges für die Tonne gebaut werden.
-Epoxid-Harz und Härter, da gibt es natürlich zig verschiedene Harzsysteme. Einfach mal bei www-r-g.de gucken, für den Anfang empfehlenswert etwas mit ~1 Stunde Topfzeit was nicht getempert werden muss. ! Liter ist schnell verbraucht, gerade am Anfang.
-Waage zum abwiegen. Je genauer, desto besser, wenn du kleine Harzmengen anmischen willst.
-Mischbecher, was zum Rühren, Pindel, evtl. Schaumstoffrollen etc.
-100er-Pack Einweg-Handschuhe (sind auch schnell verbraucht)
-Glasfasergelege und -gewebe zum "Experimentieren" und evtl. zum Formenbau
-Abreissgewebe, einmal als Leinwand (für großflächige Teile), einmal als Gewebeband z.B. für Rohre, Rohrverbindungen etc.
-Trennmittel, Wachs, usw.
-Schere für Glas- bzw. Kohlegewebe
-Kohlegewebe (für Formteile Köperbindung), UD-Kohlegelege, Kohlerovings
Jetzt kanns ans "Basteln" gehen
Wenn es handliche Bauteile sind, kannst du auch im Backofen tempern.

Ich empfehle, mal drauflos zu basteln, vielleicht einen Sattel abformen, sinnfreie Bauteile mit engen Radien, weiten Radien, sphärisch geformt, ein- u- zwei-dimensional, ein Rohr um einen Kern mit verschiedenen Faserwinkeln zu laminieren, um Wachskerne, Styroporkerne usw., um ein Gefühl für die Verarbeitung und manche Tücken zu kriegen.
Und Teile zerstören! Platten biegen, Rohre knicken und quetschen. Auch das ist gut, um ein Gefühl dafür zu kriegen, auch wenns so alles andere als wissenschaftlich klingt.

Später können dann weitere Sachen angeschafft werden, doch nicht gleich für 5000 Euro einkaufen.

So, hab bestimmt was vergessen,
nur eins vorweg: ich bin gerne bereit, Tipps zu geben, aber zur Auslegung von Bauteilen werde ich nichts sagen
 
ich finds klasse:lol:

"ich hab keine ahnung von nix, aber ich will jetz gleich mal n rahmen baun":lol:

die auslegung is eigentlich relativ einfach wenn man bereit sie sich ein wenig geld kosten zu lassen.
käufst dir n günstigen alurahmen der nicht zu schwer is, und schneidest den in viele kleine stücke, misst die wanddicken an verschiedenen punkten, und nachdem du TM1 und 2 durchgearbeitet hast solltest zurück rechnen können was die konstrukteure von dem alurahmen für lastfälle angenommen haben.

ich persöhnl. find die konstruktion eigentlich recht einfach, die umsetzung dann dafür alles andere als einfach, will mans richtig machen. Nen rahmen zu panschen der zwei kilo wiegt is keine kunst, kostet nur n haufen geld.

was CAD und co angeht...was willst du damit? oder hast du jemanden an der hand der dir ausgehend von den cad-daten die passenden formen fräsen kann? wenn nicht, dann verschwende deine zeit nicht mit sowas, wenn doch, herzlichen glückwunsch, hat die sache so eben um geschätzte 50% einfacher gemacht

was die temperei angeht...wenn du wirklich n rahmen baun willst, dann bau dir halt ne kleine wärmekammer, passendes isolationsmaterial im baumarkt besorgen, 1 oder zwei halogenstrahler und ne passende schaltung die bei zu hoher temperatur abschaltet(gibts bestimmt bei konrad)...lässt dann zwei tage statt der üblichen 12 std. drin und das harz sollte durchgehärtet sein

aber ideen haben die leute:lol:
 
Schon erstaunlich, auf welche Ideen manche Leute kommen, sinnlos Geld zu versenken... :rolleyes:

Ich fahr lieber meinen Großserien-Carbonrahmen, der mit ziemlicher Sicherheit 1. billiger, 2. leichter und 3. an den richtigen Stellen steif, bzw. flexibel ist...

Aber ich will nicht weiter stören, bin schon wieder weg. :rolleyes:

LG

Bernd
 
ich finds klasse:lol:

"ich hab keine ahnung von nix, aber ich will jetz gleich mal n rahmen baun":lol:

die auslegung is eigentlich relativ einfach wenn man bereit sie sich ein wenig geld kosten zu lassen.
käufst dir n günstigen alurahmen der nicht zu schwer is, und schneidest den in viele kleine stücke, misst die wanddicken an verschiedenen punkten, und nachdem du TM1 und 2 durchgearbeitet hast solltest zurück rechnen können was die konstrukteure von dem alurahmen für lastfälle angenommen haben.

ich persöhnl. find die konstruktion eigentlich recht einfach, die umsetzung dann dafür alles andere als einfach...


so ein unsinn.
du kannst nichts von einem alurahmen auf einen carbon rahmen übertragen, außer die reinen lastannahmen, die an den querschnitten herrschen und mit tm1 und 2 kommst du bei carbon bauteilen nicht weiter.
das einzge wirklich vernünftige buch ist das von schürmann oder puck.
die haben als so ziemlich einizige gute rechenverfahren aufgestellt, wie mann carbon teile ordentlich dimensionieren kann.
diese bücher sind aber schon lange nicht mehr erhältlich und mit viel glück in einer guten techinischen universität erhältlich.
auch auf manchen uniseiten kann man diese kostenfrei!! downloaden.
wenn du nicht tatsächlich ein maschbau studium durchziehen willst, wirst du deinen rahmen entweder gnadenlos über oder unuterdimensionieren und somit die von der kohlefaser gegeben möglivhkeiten nicht im gewünschten sinne ausreizen können.
aber seis drum, wenn ich kohle hätte, würde ich vielleicht auch so ein projekt starten, interessant ist es ja allemal:)
 
Ich habe mir mal ein Grossposten Carbonmaten, Rovings und Harze usw mal geleistet.
Habe daraus, für mein MTB einige Sättel, Motorradschutzbleche und bisschen Kleinkram gebastelt.
Bei einigen Sachen bin ich aber klanglos gescheitert, obwohl ich eigentlich über technischen IQ verfüge.
Ein Rahmen, kann ich mir nicht vorstellen!
 
Nee nee, ist schon witzig. Ein Neuling im Forum erlaubt es sich, zu sagen "Ich will'n Rahmen bauen, habe aber keine Ahnung". Natürlich ruft das die Zweifler, Nörgler, und auch die amüsierten Zuschauer inkl. Bier und Chips auf den Plan.

Denen möchte ich sagen: Es ist noch kein Maschinenbauingenieur und kein Kunststofftechniker vom Himmel gefallen, Und vieles kann man sich durchaus selbst aneignen. Dazu braucht es Zeit, Geld, und Bissvermögen, weil mit Sicherheit viele Misserfolge den Weg pflastern werden.
Da finde ich es nicht sehr nett, wenn gleich einige schreien "Geht nicht, kann man nicht, lass das bleiben".

Wenn speedbiker bereit ist, diesen Weg zu gehen, warum nicht? Ich glaube nicht, dass er sich einen Rahmen bauen will, weil die käuflichen zu teuer, zu schwer sind oder doofe Aufkleber haben, sondern eher aus dem Grund "Der Weg ist das Ziel", oder?
Aber wie gesagt, fang erstmal klein an, der "Carbonkappen etc. Sebstbauthread im Leichtbauforum sollte Pflichtlektüre für dich sein.

was hast du den für tipps für mich tafkas

Tipps gebe ich gerne, bei konkreten Problemen. Sonst könnt ich gleich ein Buch schreiben
 
@speedbiker: an deiner STelle würd ich mich mal mit robbie per pm unterhalten, ob ihr nicht in gemeinsamer Arbeit (mit allem drum und dran) ein Rahmen bauen könnt. Er mit dem nötigen Material/Wissen und du mit dem nötigen Kleingeld... und ich denk du wirst dich intensiv mitdem Material ausseinandersetzen, und hast zusätzlich am Ende einen 1a Rahmen, ein Unikat und trotzdem 10 Jahre Garatie...
 
so ein unsinn.
du kannst nichts von einem alurahmen auf einen carbon rahmen übertragen, außer die reinen lastannahmen, die an den querschnitten herrschen und mit tm1 und 2 kommst du bei carbon bauteilen nicht weiter.
das einzge wirklich vernünftige buch ist das von schürmann oder puck.
die haben als so ziemlich einizige gute rechenverfahren aufgestellt, wie mann carbon teile ordentlich dimensionieren kann.
diese bücher sind aber schon lange nicht mehr erhältlich und mit viel glück in einer guten techinischen universität erhältlich.
auch auf manchen uniseiten kann man diese kostenfrei!! downloaden.
wenn du nicht tatsächlich ein maschbau studium durchziehen willst, wirst du deinen rahmen entweder gnadenlos über oder unuterdimensionieren und somit die von der kohlefaser gegeben möglivhkeiten nicht im gewünschten sinne ausreizen können.
aber seis drum, wenn ich kohle hätte, würde ich vielleicht auch so ein projekt starten, interessant ist es ja allemal:)
:lol: :lol:

puck war der doktorvater vom schürrmann und schürrmann wird evtl. meiner:D
und dass das buch vom schürrmann nicht mehr erhältlich is wag ich zu bezweifeln...das gibts erst seit 2 oder 3 jahrn.
ach und doch, man kann sehr viel von nem alurahmen auf nen carbonrahmen schliessen. wurd jahrelang gemacht und mehr als genügend teile werden nach wie vor genauso ausgelegt, aber wenn du gelesen hättest was ich geschrieben hab, hättest du erkannt dass ich darauf hingewiesen hab dass man von nem alurahmen auf die lastfälle schließen kann, mehr nicht.
Dass man die CLT einigermaßen verstehn sollte um dann den Verbund zu berechnen stimmt schon, aber ma ganz ehrlich, mehr als TM2 is das auch net...sagt sogar de schürrmann immer wieder.

Weiß net was alle immer mit der auslegung haben...was bringt einem n maschbaustudium wenn man nicht die fingerfertigkeit hat die theorie umzusetzen?
das is deutlich schwerer, weil man das eben nicht in büchern nachlesen kann sondern probiern muss, wieder und wieder und wieder. Die Auslegung wird erst kompliziert wenn man sich im 1Kg-bereich bewegt, vorher reicht n Messschieber und n bischen gesunder Menschenverstand, vorausgesetzt man hat die Fingerfertigkeit um die ideen dann auch umzusetzen

naja...mein maschbaustudium hat sich trotzdem bis jetzt gelohnt, behaupt ich jetz einfach mal:D auch wenn ich (noch) keinen Rahmen gebaut hab.


@speedbiker
wenn der weg das ziel ist wie vermutet wurde, dann fang trotzdem erstma mit kleineren teilen an...die Erfahrungen die Du dabei gewinnst wirste beim Rahmenbau brauchen können und unter umständen kommen dabei schon brauchbare Teile raus.
Klassiker fürn Anfang wären Sattelklemmen, sattelstützen(auch hier kann man sich hervorragend an den erhältlichen Alustützen orientiern), Sättel, dafür gibts super Anleitungen hier im Forum (im carbonteileselbstbauthread).
Nächste Stufe wär dann Lenker und Vorbau, aber hier sollte man schon n bischen Erfahrung gesammelt haben, weil wenn da was kaputt geht dann kanns schnell richtig weh tun. Gleichzeitig haste gerade beim Vorbau schon ne echte Herausforderung was Formenbau angeht, da is nämlich nix mehr mit trennbrett und zweiteiliger form nach den R-G Handbuch
Wenn du Rennrad fährst, denk ma über nen Zeitfahrlenker nach, auch leicht zu machen, und da schafft man meist für wenig geld produkte die denen für 500€ und mehr um welten überlegen sind:daumen:
im tour-forum gibts dazu massig anleitungen oder Beispiele.

ich weiss nich was du fürn vorwissen hast, aber es bringt meines erachtens nich viel sich jetzt gross/schnell/hauger und Schürrmann reinzuziehn wenn man dann doch nich versteht worums eigentlich geht. Also wenn du von Konstrukion wenig Ahnung hast, dann such dir vielleicht jemanden der dich dabei unterstützt
 
ach und doch, man kann sehr viel von nem alurahmen auf nen carbonrahmen schliessen.

Leider ist es schwierig, allein aus der Dimensionierung eines Bauteils aus einem isotropen Werkstoff auf die tatsächlichen zu beachtenden Lastfälle zu schliessen. Das Bauteil aus einem anisotropen Werkstoff (hier CfK) würde dann überdimensioniert werden.

Besser ist es, die wirklichen Lastfälle zu kennen, die bei einem Rahmen leider sehr komplex sind.
 
das im überdimensioniern is so ne sache.
schau dir doch mal die meisten teile, ja sogar im flugzeugbau an...warum wohl heisst flugzeugbaulaminat flugzeugbaulaminat?!

nimm nen quasiisotropen laminataufbau und du bist auf der sicheren seite und bewegst dich dennoch was überdimensionierung angeht in nem bereich der nicht zu groß ist.
wenn man sich dann mal die mühe macht höherwertige aluteile genauer zu betrachten kann man meist sehr schnell auf die zu grunde liegenden lastannahmen schliessen.

is die wanddicke über den querschnitt konstant kannste davon ausgehn dass das rohr entweder auf torsion oder querkraft ausgelegt wurde(klassisches beispiel vorbau) sind die wanddicken unterschiedlich dann isses auf biegung ausgelegt, siehe tune sattelstütze, oder auch thomson.
beim masterpiece is n steg drin, großen schub überträgt der nicht, aber er hilft gegen beulen, also is die wanddicke wahrscheinlich nah am tatsächlichen optimum, aber dann eben so dünn dass keine beulsteifigkeit mehr da is...
klar, man muss bischen nachdenken, aber mit bischen menschenverstand und etwas budget kann man da schon viel rausfinden.
Wirklich genaue lastfälle sind kaum bekannt.
Rotwild hat in zusammenarbeit mit dem LBF (das sind wir :-) ) vor einem oder zwei jahren erst entsprechende Versuche gemacht. Vorher warn solche Daten praktisch nicht vorhanden, und trotzdem gabs leichte räder die funktioniert haben.

Flugzeugbauer sind erzkonservativ und trotzdem heben die Teile ab, trotz überdimensioniertem Laminat...so what?! Bevor das Scale nicht auf den Markt kam hat kein Hersteller auch nur ansatzweise über UD nachgedacht, heute weiss jeder dass das "optimal" ist, aber das heisst nich dass man es unbedingt so machen muss um n brauchbares ergebnis zu bekommen, oder?
 
Ja, in gewissem Maße kann man sicher Rückschlüsse auf die angenommen Lastfälle schliessen, aber leider nicht vollständig.

Zersägen wir mal spaßeshalber einen hochwertigen Alurahmen, dessen Hauptrohre einen runden Querschnitt haben -das macht es in der Betrachtung einfacher, als wenn wir zusätzlich profilierte Rohre betrachten. Tatsächlich gibt es ja solche Rahmen.
Was werden wir vorfinden? Rohre mit einer um den Umfang gleichmäßigen Wandstärke, zu den Enden hin aber konifiziert, also dicker werdende Wandung.
Ein solches Rohr kann Biegebelastungen und Torsionsbelastungen gleichermaßen gut aufnehmen.
Bloß: in welchem Maße muss es überhaupt Biege- bzw. Torsionbelastunegn aufnehmen, wie sind diese Belastungen zueinander gewichtet? Wenn ich weiss, dass ein bestimmtes Rohr zum größten Teil Biegebelastungen unterliegt, und nicht oder nur kaum Torsionsbelastungen, dann ist der Laminataufbau anders, als wenn ich ein Rohr, das ein großen Torsionbelastung ausgesetzt ist, auslegen muss. Mit einem quasiisotropen Laminataufbau bin ich zwar auf der sicheren Seite, verschenke aber viel Potential und lege Fasern in Richtungen, wo sie überhaupt nichts nützen.

Anderes Beispiel, Vorbau. Der hat eine gleichmäßige Wandstärke. Was schließe ich daraus? Er unterliegt also offensichtlich einer Torsionsbelastung. Ich kann aber auch darauf schliessen, dass er Biegebelastungen unterliegt, und zwar gleichmäßig in die eine Richtung, als auch in die Richtung im rechten Winkel dazu. Was stimmt nun? Zum Glück ist es beim Vorbau relativ einfach, Lastfälle anzunehmen. Wenn ich aber die Lastfälle nicht kenne, kann ich allein aus der Dimensionierung eines bewährten Vorbaus nicht darauf schliessen. Das ist das fiese an der Isotropie...:p
 
ja das stimmt schon, aber wie schonma erwähnt spielt das keine rolle bei dem konkreten vorhaben.
auch unter verwendung von nem quasiistropen laminat schafft man nen Rennradrahmen der 1kg+- wiegt.
die rohre des hauptrahmens selbst nehmen praktisch gar keine torsion auf, is alles nur biegung, zur seite, alles andere übernimmt das fachwerk mit ausnahme des unmittelbaren tretlager und steuerkopfbereichs.
aber da wird dann eben material spendiert...machen scott, cervelo und co ganz genauso

wenn ich richtig verstanden hab was die idee hinter dem projekt ist, dann geht es eben NICHT darum den perfekten Rahmen zu baun, sondern darum einen Rahmen zu baun der idealerweise nicht sch*** ist.

was vorbauten angeht...da biege und torsionmomente letztlich aus den gleichen quellen kommen, kann man sich ganz einfach herleiten was wichtiger is...was is länger...lenker oder vorbau:lol:

beim rahmen isses doch das gleiche. wenn ich weiss welche wanddicke, egal ob aus stahl oder alu oder cfk verbaut wird bei guten rahmen, dann kann man relativ leicht die vergleichsspannungen für jeden einzelnen lastfall ausrechnen.
da die lasten nicht allein auftreten sondern immer gekoppelt sind empfiehlt sich ein möglichst isotroper laminataufbau im bereich der fügestellen ohnehin.
was bleibt sind n paar zug und druckstäbe.

die verluste die man durchs quasiisotrope laminat hat liegen bei vielleicht 20-30% gegenüber der optimalen faserausrichtung...wie schon erwähnt, flugzeuge werden daraus gebaut eben ganz genau aus dem grund dass man so sehr einfach annahmen aus dem metallbau übertragen kann und damit die sache sehr konservativ ausgelegt werden kann. Offenbar ist boeing und airbus die sicherheit mehr wert als die gewichtseinsparung, auch wenn man inzw. vereinzelt dazu übergeht speziellere laminate zu verbaun.

die ganze "optimale faserausnutzung" is ne schöne theorie, aber von nem laien niemals nicht zu erreichen. Macht bis heute kein einziger hersteller wirklich konsequent, und trotzdem gibts Rahmen die unter 800gr. wiegen.
Ich behaupt jetz einfach mal wenn am ende des projekts n rahmen steht der 1 kg wiegt dann is das schon n großer erfolg, und dazu reichts alle mal sich bei bestehenden rahmen zu orientiern
 
Anderes Beispiel, Vorbau. Der hat eine gleichmäßige Wandstärke. Was schließe ich daraus? Er unterliegt also offensichtlich einer Torsionsbelastung. Ich kann aber auch darauf schliessen, dass er Biegebelastungen unterliegt, und zwar gleichmäßig in die eine Richtung, als auch in die Richtung im rechten Winkel dazu. Was stimmt nun? Zum Glück ist es beim Vorbau relativ einfach, Lastfälle anzunehmen. Wenn ich aber die Lastfälle nicht kenne, kann ich allein aus der Dimensionierung eines bewährten Vorbaus nicht darauf schliessen. Das ist das fiese an der Isotropie...:p

die biegebelastung daraus zu schliessen is unlogisch...dann hätten sich viereckige profile durchgesetzt, zumindest im oberen preissegment und bei den gewichtsweltmeistern...is aber nicht so;)
 
die rohre des hauptrahmens selbst nehmen praktisch gar keine torsion auf, is alles nur biegung, zur seite, alles andere übernimmt das fachwerk mit ausnahme des unmittelbaren tretlager und steuerkopfbereichs.

Woher glaubst du das zu wissen? Es ist nämlich leider nicht so.

Ausnahme ist das Sitzrohr. Und das ist blöderweise rund, woraus man schließen könnte, es unterliege einer Torsionsbelastung. Tut es aber nicht. Es ist rund, weil man da eine (ebenfalls runde) Sattelstütze reinstecken will, und weil die meisten Umwerfer leider eine runde Schelle haben...
Eben deshalb ist es schwierig bis unmöglich, allein aus der Dimensionierung eines Rahmens aus isotropem Material auf die Lasten und auf die Kraftverläufe zu schließen.
Natürlich haben wir noch zusätzliches Wissen um die Lasten, wenn wir dieses Wissen mit dazu mixen, sind wir ein Stück weiter.

:)
 
doch es is so.
beweis?
gugg dir die neuen simplon/ghost/nosaint/storck/scottrahmen an...wenn dem nicht so wär, dann wärn die nich UD.
Scott Scale is auch UD, die paar querlagen sind nur optik...hab son ding im keller stehn und mir vor zwei wochen das innere des laminats angeguggt...komplett UD

sitzrohre rund? schon lange nicht mehr:D

aber wir reden aneinander vorbei.
du willst nen rahmen scheinbar neu auslegen, ich halte es bei der ursprünglichen zielsetzung für unsinnig. dadurch wird der rahmen weder leichter noch sonstwas, nur fertigungstechnisch deutlich aufwändiger

hier schrein immer alle nach nem maschbaustudium...das wichtigste was du bei dem studium lernen kannst, und da kann ich nur wieder n schürrmann zitiern: "man erfindet das rad nicht ständig neu"
hier kann mans sogar wortwörtlich nehmen:lol:
 
wenn man sich dann mal die mühe macht höherwertige aluteile genauer zu betrachten kann man meist sehr schnell auf die zu grunde liegenden lastannahmen schliessen.

Da möchte ich auch mal meine Zweifel anmelden. Man weiß ja überhaupt nicht, ob der Konstrukteur mehr für Dauerfestigkeit oder für die größtmögliche Last bemessen hat. Außerdem kann es sein, daß die Steifigkeit maßgebend war. Oder vielleicht hat sich sogar jemand Gedanken gemacht, was passiert, wenn ein Rahmen umfällt und auf Stabilität bemessen.
Da kannste ganz gehörig danebenliegen, wenn du anfängst irgendwas zurückzurechnen und das auf einen ganz anderen Werkstoff anwendest.
 
nix für ungut, aber was is dass denn für ein blödsinn?!

das is doch jacke wie hose.
wenn ne wanddicke von meinetwegen 2mm rauskam bei ner berechnung, dann isses doch sch*** egal wie man zu den 2mm kam, fakt is dass der rahmen gefahrn wird und in der regel hält.
wenn man jetz die dazugeöhrigen vergleichspannungen ausrechnet, meinetwegen geht man davon aus dass auf torsion belastet wird, dann bekomm ich nen wert für die spannungen raus und darüber dann die last die der konstrukteuer dem rahmen zu grunde gelegt hat.

wenn ich jetz weiss mit welchen kräften er gerechnet hat kann ich das auf dem gleichen wege wieder für mein material und meine geometrie zurück rechnen.

beispiel: scott konstrukteuer legt auf dauerschwingfestigkeit aus(keine ahnung worauf die auslegen, nur ein beispiel), dann rechnet man die spannungen und darüber die lasten zurück, von den lasten ausgehend rechnet man den eigenen rahmen durch und hat dann nen rahmen der auf dauerschwingfestigkeit ausgelegt is.
wenn scott jetz auf steifigkeit hin rechnet (was unwahrscheinlich is) dann bekomm ich bei gleicher vorgehensweise eben n rahmen raus der auf steifigkeit ausgelegt is
 
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