Centerlock überdreht - was tun?

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10. September 2004
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Hallo zusammen,

es geht um mein Hinterrad: Nabe Shimano FH-RM65; Bremsscheibe Shimano SM-RT53, Centerlock.
Das Fahrrad ist von 2009, ich hab nun erstmalig die Scheibe abgebaut, um die Nabe einzustellen. Anschließend habe ich die Scheibe montiert und den Sicherungsring mit 40 Nm angezogen. Dabei ist der Ring irgendwann durchgedreht.

Hab die Scheibe wieder demontiert, beide Gewinde mit Druckluft ausgeblasen, Gewinde auf Freigängigkeit geprüft (ohne Scheibe aufgedreht), hat sich intakt angefühlt. Funktionsprüfung am Drehmomentschlüssel durchgeführt, diesen auf 20 Nm (niedrigster Wert) eingestellt. Sicherungsring drehte schon bei 20Nm durch. Hab es dann handfest angezogen, dabei mehrere Raster in der Verzahnung vom Sicherungsring mitgenommen. Scheibe hat kein Spiel.

Was soll ich jetzt tun? Einfach beobachten? Neuen Sicherungsring und nochmal probieren? Der Ring müsste ja hoffentlich ein weicheres Material haben, als das Innengewinde an der Nabe. Ich will die Nabe auf keinen Fall tauschen müssen, deswegen will ich da nicht unnötig dran rumspielen.

Hat jemand eine Erklärung dafür? Ich hab den Ring jedenfalls nicht einfach fest gerobbt. Der Drehmomentschlüssel ist hochwertig mit Prüfprotokoll (<2% Abweichung).

Gruß
Jan
 
Naben ist aus Alu, der Lockring wahrscheinlich aus Stahl.
Probiers mit nem neuen Ring.
Wie sieht das Gewinde aus? Da müssen doch dann Gewindereste übrig sein, sind die von der Nabe oder vom Ring?

Und lass bitte den Dremomentschlüssel weg, das stimmt sowieso nicht, weil du ne große Abweichung wegen der Rasterung hast.
40NM ist schon recht viel und du hast wegen dem langen Hebel kein Gefühl und dann knackts halt - offensichtlich wars zu viel :ka:
 
Die Rasterung müsste doch dafür sorgen, dass das Moment früher erreicht wird.

Gewindeabrieb war innen vorhanden aber Gewinde sieht noch gut aus.
 
Probiers...
Die Rasterung soll die Schraube am lösen sichern.
Problem ist, wenn du die mit 40NM festziehst, ist sie weniger Vorgespannt, als sie eigentich mit 40NM wäre, weil du ja noch übern Berg drüber müsstest, deshalb ist das sehr ungenau.
 
Moment mal: 2009????

26", Schnellspanner,...

Du brauchst ein neues Fahrrad!

Plus, Boost, tapeted,.. den krassen neuen Shit! Nen 26" Laufrad neu einspeichen lohnt sich doch vorn und hinten nicht...
 
Ist ein Cross mit 28''
Das Fahrrad wollte ich noch etwas behalten.
Ich werds beobachten und im Zweifel einspeichen lernen. Wollte ich schon immer mal
 
Der Centerlock Ring besteht aus Aluminium, nicht aus Stahl. Der Ring ist aus Aluminium 6061, die Nabe vermutlich aus 7075. Mit etwas Glück reicht daher ein Ersetzen des Rings aus. Falls nicht, besteht noch die Möglichkeit Loctite 270 zu benutzen. Grundsätzlich rate ich aber zu einem sofortigen Austausch. Ein Laufrad auf Alivio-Niveau bekommt man für weniger als 50 €, das sollte einem die eigene körperliche Integrität schon wert sein.
 
Bei mir hat der Ring nachgegeben...
Tausch den doch erstmal.
Und zu den Behauptungen das handanziehen genauer ist als ein drehmo würde ich erstmal nicken und lächeln.

Bei mir war das Gewinde das rings untermasig. Beim anziehen komprimiert es den ring und er springt über.
 
Danke für die vielen Antworten!
Ich werde mir einen neuen Ring holen. Muss ich da was beachten? Gibts da Unterschiede oder kann ich einfach in den Laden und einen Ring von Shimano holen?
An Loctide hab ich auch schon gedacht, aber nicht hochfest, ich wills ja auch noch runter bekommen. Ich hab Loctide 243.
Werd die Bremse auf jeden Fall unter strenger Beoabachtung halten, fahre mit dem Fahrrad meistens auf Straßen, also nicht viele Vibrationen... Wenn ich ein neues Lager hole, dann gleich XT.
 
Danke für die vielen Antworten!
Ich werde mir einen neuen Ring holen. Muss ich da was beachten? Gibts da Unterschiede oder kann ich einfach in den Laden und einen Ring von Shimano holen?
Es gibt verschiedene Centerlock-Ringe. Welche für kleine Achsen (z. B. für Schnellspanner) und größere (z. B. für Steckachsen). Wobei ich nicht weiß, ob da nur die Werkzeugaufnahme oder auch das Gewinde anders ist. Nimm deinen Abschlussring einfach mit in den Laden.
 
Kann es sein, dass ein falscher Lockring verwendet wurde? Lockringe für Centerlock haben einen Gewindeaußendurchmesser von 31 mm, Lockringe für die Kassette haben ca. 30 mm. Die Gewindesteigung ist die selbe. Wenn fälschlicherweise ein Kassettenlockring eingeschraubt wird, fällt dies zunächst kaum auf - er geht ja problemlos rein. Beim Festziehen rutscht er dann durch. Und viele Späne hinterlässt er auch nicht, weil ja grad mal die Zahnspitzen getragen haben.

Die Annahme von HansGuenther ist sehr optimistisch. Ich glaube nicht, dass so eine billige Shimano-Nabe aus 7075 besteht. Niemals. Und der Lockring wird vermutlich auch ein billiger aus Stahl sein.
 
Der Lockring ist der original verbaute, das müsste also ab Werk der falsche sein.
Ich fürchte auch, dass er aus Stahl ist, denn an dem Ring war nix dran.

Ich frag mich immer noch wie es überhaupt dazu kommen konnte. Ich extra den Dremomentschlüssel aus dem Keller geholt. Das darf eigentlich nicht passieren. Schlechtes Material wahrscheinlich, die Nabe ist ja wirklich billig.
 
Das ließt man sehr oft "ja aber ich hab doch extra nen Dremo verwendet"
Es garantiert dir keiner, dass das Material das aushält, was drauf steht.
Mit geeignetem Werkzeug fühlt es ein geübter Schrauber, bevor die Sache nachgibt. Aber mit nem großen Hebel eben nicht.
Wenn das ein Dremomentschlüssel ist, der bis 150 oder mehr geht, ist der bei 20 - 40 sehr sehr ungenau.
Und wenns dann noch ein Graffl ist...?
Wenn du nen Dremo nimmst, dann nen kleinen, der nicht größer ist wie eine normale Ratsche und von 5 - 60 oder so geht.
Wenn der erst an 20 losgeht, ist das wahrscheinlich ein größerer?


Nächstes Beispiel:
6 Loch Bremsscheiben mit Loctite drauf.
Ziehst du die mit dem vorgeschriebenen Dremoment an, ist die Scheibe locker. Oder bei weitem nicht so vorgespannt, wie vorgesehen.

Ich will nicht sagen, dass man per Gefühl genauer anziehen kann - aber per Gefühl ist oft geeigneter für eine Sache - so wie in deinem Fall. :ka:

Schicks ein zu Shimano, du bekommst als Antwort wahrscheinlich "Überdreht, selber schuld"
 
Das ließt man sehr oft "ja aber ich hab doch extra nen Dremo verwendet"
Es garantiert dir keiner, dass das Material das aushält, was drauf steht.
Mit geeignetem Werkzeug fühlt es ein geübter Schrauber, bevor die Sache nachgibt. Aber mit nem großen Hebel eben nicht.
Wenn das ein Dremomentschlüssel ist, der bis 150 oder mehr geht, ist der bei 20 - 40 sehr sehr ungenau.
Und wenns dann noch ein Graffl ist...?
Wenn du nen Dremo nimmst, dann nen kleinen, der nicht größer ist wie eine normale Ratsche und von 5 - 60 oder so geht.
Wenn der erst an 20 losgeht, ist das wahrscheinlich ein größerer?


Nächstes Beispiel:
6 Loch Bremsscheiben mit Loctite drauf.
Ziehst du die mit dem vorgeschriebenen Dremoment an, ist die Scheibe locker. Oder bei weitem nicht so vorgespannt, wie vorgesehen.

Ich will nicht sagen, dass man per Gefühl genauer anziehen kann - aber per Gefühl ist oft geeigneter für eine Sache - so wie in deinem Fall. :ka:

Schicks ein zu Shimano, du bekommst als Antwort wahrscheinlich "Überdreht, selber schuld"
Entschuldigung aber das ist wiederholt Käse.
Ein Drehmomentverschraubung wird mit Faktor 1.4-1.8 ausgelegt. Das schafft selbst ein Drehmomentschlüssel vom Aldi spielend.
Viel größeren Einfluss hat die Gewindesauberkeit. Ein weiterer Einfluss ist die Schmierung. Ich kenne leute die da untersuchungen gemacht haben und eine Reibwertschwankung von 1000% und mehr Prozent festgestellt haben (geschmiert, ungeschmiert.)
Unabhängig davon ist es ein Mythos das Drehmomentschrauben am Anfang und am Ende ihrer Genauigkeit sehr ungenau sind. Das ist Käse. Wenn ein Drehmomentschlüssel 10% Genauigkeit hat, dann gilt das für jeden Wert einzeln. Die % Angabe bezieht sich meines wissens bei keinem Model auf Fullscale.
Ich kann nur vermuten woher das Gerücht kommt. Ich glaube jedoch es kommt von Messinstrumenten und die Leute haben es 1 zu 1 umgemünzt ohne nachzudenken. Edenstahl ist ja schließlich auch nicht magnetisch.

Aber sei es drum...
 
Na ja, also wie du siehst, hats beim TE offensichtlich nicht geklappt.
Man kann das jetzt durchdiskutieren - es war zu viel :ka:
Das garantiert die in der Fahrradindustrie kein mensch, dass die Verschreubung 40nm hält. Bei einem hälts, beim anderen knackts, Pech gehabt.


Mit dem großen Unterschied der Reibunng hast du völig recht!
Und mit dem "1:1 ohne Mitdenken" auch.
Dann haste nen großen Hebel am Schlüssel, kein Gefühl und dann knackts.


Was ist "Edelstahl" ?
Ferritischer "Edel"Stahl ist magnetisch und austenitischer ist ganz schwach bis gar nicht magnetisch.
Und dann gibts noch 1000 verbindungen.
Dass Edelstahl grundsätzlich nicht magnetisch ist, ist ein Gerücht.
Das ist abhängig, vom Gefügezustand.
Austenit bei Zimmertemp wird durch Legierungselemente erreicht.
Ansonsten entsteht bei Zimmertemp nach dem abkühlen wieder Ferrtit und das Gefüge ist magnetisch.


Drehmomentschrauben
Meinst du die hier, nach Din 900?:D
 
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Also ich bin auch der Meinung, dass das Gewinde 40Nm aushalten muss(!) wenn es da drauf steht. Mein Dremo hat 20-100 NM mit einer Abweichung von max(!) <2%, je nach eingestelltem Bereich mal mehr mal weniger. Er ist auch nicht sehr lang, so wie ein großer Dremo. Für 60-80 Nm muss man schon einigermaßen zulangen. Das mit weniger Gefühl wg. längerem Hebel stimmt zwar auch, aber ich war noch nicht annähernd bei 40Nm und ich zieh sowas sehr langsam an, damit ich nach dem "Klack" nicht weiter drehe.

Das mit Dreck im Gewinde kann schon eher sein. Ich hab nach Sichtkontrolle keine Verschmutzung gesehen. Fetten tue ich Gewinde in der Regel nicht, weil das Drehmoment dadurch beeinflusst wird. Hätte ich eurer Meinung nach das Gewinde reinigen und fetten sollen?

Es ist übrigens definitiv das Innengewinde, was hinüber ist. Ich werde ein neues Hinterrad holen, mit XT Nabe. Was wäre ein angemessener Preis? (28'' Hohlkammer, XT Nabe).
 
Du hast schon recht - aber da beisst die Maus keinen Faden ab, es war der Verschraubung zu viel.

Wenn du das Gewinde fettest, ist die Streckung größer, neigt also eher zum abreissen.
Also eher trocken. Wenn ein bisschen Dreck drin ist, ist das grad egal.
Also 40NM an der Stelle ist sehr viel - mit 35 werden innenlager angezogen.
Probiers mal mit 20. Du hast ne Lockmutter und das Gewinde in der Nabe, einzelne Gewindegänge die hier greifen - natürlich ist das nicht unzerstörbar... :ka:

Dass man bei gezogeger Bremse das Rad etwas vor und zurückschieben kann bei Centerlock, weil die Centerlockverzahnung Spiel hat, ist auch fast normal, kannste anziehen wie du willst, das kriegste nicht weg.
Sollte halt zumindest so fest sein, dass per Hand kein Spiel fühlbar ist - nachziehen kannste immer noch.
 
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Eben ne neue 6 loch Bremsscheibe montiert. 6.2NM steht auf der Bremsscheibe, original Avid G2 Scheibe mit neuen Schrauben, versehen mit dieser Microverkapselung.
Dremomentschlüssel auf 6,5NM eingestellt, Dremoment löst aus, 4 Schrauben sind aber nur halb eingeschraubt.
Was soll ich jetzt machen?
- Laufrad mit Schrauben und Scheibe einschicken? weil das kann ja so nicht sein, wenn 6,2NM drauf steht, muss das doch mit 6,2 auch gehen.
- Heulen
- Aufs Dremoment scheissen und einfach wie immer festziehen, dass der Schraubenkopf anliegt und dann eine paar Grad vorspannen und zwar ohne Dremomentschlüssel.

Das ist genau das, was dkc-live meint mit dem Mitdenken.
>4NM klaut das Loctite, mit <2NM ist die Schraube dann wenn überhaupt vorgespannt, Dremomentschlüssel löst aus, Bremsscheibe ist alles, nur nicht fest. => 6,2NM fürn Arsch.
=> mit umbekanntem Dremonent anziehen, wozu dann der Dremomentschlüssel?
 
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