Cube und Qualität ?

Bei einer Besichtigung von Eurocopter vor einigen Jahren hat derjenige, der durch diese Besichtigung führte erklärt, dass das Hauptkreuz, an dem die Rotorblätter bei der BO105 befestigt wird deshalb aus Titan sei, weil es bei hochwertigen Alu Legierungen vorkommen könne, dass sich diese unter bestimmten Chemischen und mechanischen Konditionen in kürzester Zeit chemisch zersetzen und pulverisieren können, so ähnlich wie wenn man Magnesium anzündet, das dann ein weisses Pulver wird. Das meinte ich mit kritisch. Und Wald und Wiesenalu hat im Gegensatz dazu eben nicht die Eigenschaft, welche Stahl so unschlagbar macht: ein Microriss reisst bei Alu immer weiter, während Stahl in bestimmten Konstellationen Selbstheilungseffekte um Risse herum hat: um dem Riss herum binden sich die einzelnen Moleküle mit den Nachbarn.
Drum kann man sicher sein, dass dieser Stahl nach 1 Mio mit einer determinierten Kraft ausgeführten Lastwechseln nie reißen wird, während bei Alu sich vielleicht ein Microriss bildet, der dann auch bei kleineren Kräften unter der Kerbwirkung weiter geht. Und plötzlich bricht was schlagartig, auch bei den Lenkern. Da ist selbst ein Carbon Lenker noch zuverlässiger, weil der bricht halt sofort bei Überlastung, allerdings hoher Überlastung.
Ich werde nie die Szene vergessen, wo wir vom Rifugio San Pietro 50 Hm Trail auf eine Wiese unterhalb gefahren sind, von wo dann der eigentlich lange weiter gehen sollte: Ein Kumpel von mir fuhr die 50 Hm runter, harter Trail. Auf der Wiese spielte er mit seiner Rock Shox. Dabei brach der Lenker.
Wit lösten das Problem dann mit einem Eisen Weidezaunpfahl, der rumlag. Der Lenker wog dann zwar 3 Kilo, aber wir konnten die Teerstraße sicher runterfahren.
Was bei Deiner Eurocopterbesichtigung erklärt wurde wardas Thema Spannungsrisskorrosion.
Davor sind auch andere Werkstoffe nicht per se geschützt.
Auch hochwarmfeste Ti und Ni-Basislegierungen haben damit unter Umständen ihre Probleme, das ist im Fahrradbereich aber bis auf die Speichen kein Thema.
Wichtig ist, dass der Konstrukteur die Belastungen kennt und sowohl Belastungs- als auch fertigungsgerecht konstruiert. Dazu gehört die Kenntniss des Werkstoffs.

Auch Stahlrahmen brechen gern mal, vermutlich nicht grad seltener als Alurahmen.
 
Bei einer Besichtigung von Eurocopter vor einigen Jahren hat derjenige, der durch diese Besichtigung führte erklärt, dass das Hauptkreuz, an dem die Rotorblätter bei der BO105 befestigt wird deshalb aus Titan sei, weil es bei hochwertigen Alu Legierungen vorkommen könne, dass sich diese unter bestimmten Chemischen und mechanischen Konditionen in kürzester Zeit chemisch zersetzen und pulverisieren können, so ähnlich wie wenn man Magnesium anzündet, das dann ein weisses Pulver wird.

Und wo sind am Fahrrad chemische Konditionen?

Wit lösten das Problem dann mit einem Eisen Weidezaunpfahl, der rumlag. Der Lenker wog dann zwar 3 Kilo, aber wir konnten die Teerstraße sicher runterfahren.
Der hatte dann zufällig das richtige Klemmmaß?
 
Der hatte dann zufällig das richtige Klemmmaß?
Nein. Der hatte einen etwas kleineren Aussendurchmesser als der Innendurchmesser des Lenkers war und leichte Erhöhungen, kleine Rippen wenn man so will. Ein Holzklotz, der auch rumlag half dabei ihn innen in den Lenker zu treiben.
 
Was bei Deiner Eurocopterbesichtigung erklärt wurde wardas Thema Spannungsrisskorrosion.
Davor sind auch andere Werkstoffe nicht per se geschützt.
Auch hochwarmfeste Ti und Ni-Basislegierungen haben damit unter Umständen ihre Probleme, das ist im Fahrradbereich aber bis auf die Speichen kein Thema.
Syntace, 77Designz, Intend usw. hatten alle Rückrufe wegen Spannungsrisskorrosion.

Oder meintest Du Ti und Ni-Basislegierungen sind im Fahrradbereich kein Thema?
 
Syntace, 77Designz, Intend usw. hatten alle Rückrufe wegen Spannungsrisskorrosion.

Oder meintest Du Ti und Ni-Basislegierungen sind im Fahrradbereich kein Thema?
Ich sags mal so: wenn man nicht grad im Leichtbau unterwegs ist, ist das Thema auf Speichen begrenzt.
Die von mir erwähnten Legierungen werden im Radbereich nicht verwendet.
 
Ich sags mal so: wenn man nicht grad im Leichtbau unterwegs ist, ist das Thema auf Speichen begrenzt.
Etliche Naben und Felgen hab ich noch vergessen, Steckachsen uvm.

Dass das nur den Bereich Leichtbau betrifft würde ich jetzt nicht sagen.
Aber klar, prinzipiell kann man der Problematik anstatt mit z.B. der richtigen Wärmebehandlung auch mit unnötig viel Material an betreffenden Teilen begegnen. Genauso wie man eine schlechte Konstruktion mit viel Material haltbar machen kann oder ein schlechtes Carbonlayup.
 
Hier gehts aber ja eigentlich um Cube vs andere und nicht um billig vs teuer.
Und Cube sehe ich schon eher am unteren Ende, was die Detailverliebtheit, Verarbeitungsqualität, Qualitätskontrolle und Aufbauqualität angeht. Das kann durchaus auch großen Einfluß auf die Langlebigkeit haben (z.B. Passungen Hinterbau beim Fully, Lager, Sitz Innenlager, Sitz Steuerlager usw.).
Brechen wird am Rahmen des Mofas um das es hier geht wohl eher nichts, der wird nicht auf möglichst wenig gewicht optimiert sein. Dennoch gibts genug andre Dinge, die einen den Spaß vermiesen können.
Sehr gut geschrieben!
 
Bei Alu sind diese kleinen Bewegungen der langfristige Tod, deswegen wurde ja auch der Klemmdurchmesser beim Lenker größer.
Auch weiß man heute genau wo die Rahmen stark belastet werden z.B. Steuerrohr oder Unterrohr während das Oberrohr fast gar nichts abbekommt.
Was beim Rahmen ganz übel ist, der Hinterbau dort gibt es sehr oft Probleme mit den Schweissnähten. Das ist nicht nur bei Canyon so.
Deswegen wäre es eigentlich nicht dumm wenn man den Hauptrahmen aus Alu macht und den Hinterbau aus Carbon. Bei meinem Rahmen ist das teilweise so, nur die Sitzstreben sind aus Alu und genau die sind natürlich gebrochen.
Aus Gewichtsgründen wird es leider genau andersrum gemacht, Hauptrahmen Carbon und Rest Alu.
 
Ich hab grade ein Cube Acid von 2014 abgeholt und der Vorbesitzer meinte er ist damit 50tsd km gefahren. Soviel zur schlechten Qualität.
 
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