Mal abgesehen davon, dass beim Abtrag auf der linken Wegseite die Wurzeln frei gelegt wurden und damit die Bäume selber sowie ihre Standfestigkeit (oder heißt es Standhaftigkeit

) zerstört wurden, kann man davon ausgehen, dass bei der Auffüllung auf der echten Seite die Gesundheit der Bäume hin ist: man darf den Stamm oberhalb des Wurzelansatzes nicht zuschütten (weder mit Mutterboden noch mit Kalkschotter) - und schon gar nicht verdichten.
Das sollten Waldarbeiter eigentlich wissen ... und dafür gibt´s auch Gesetze und Vorschriften.
Meld mich auch mal zu Wort. Bin im Forstbereich tätig und hab auch schon Wege "gebaut".
Zum besseren Verständnis, Waldarbeiter bauen keine Wege, dass macht eine Baufirma, die den Auftrag bekommen hat oder wenn es bei uns in Bayern Staatswald ist der Maschinenring der BaySF (über die "Panzeraktivitäten der BaySF will ich jetzt nicht eingehen).
Das mit den Bäumen an den Rändern kann man halt nicht ändern. Oder man macht gleich die Kronenbreite entsprechend breiter und macht halt nochmal 2 m auf jeder Seite weg. Aber dann regen sich auch gleich wieder alle auf. Der Verlust durch Absterben der Randbäume ist halt einkalkuliert. Wenn ich z.B. Rückegassen auszeichne, dann gehen halt auch mal ein paar gute Bäume mit verloren. Deswegen leg ich die Gassen auch nicht kreuz und quer in den Bestand, nur um keine guten Bäume zu verlieren.
Und zu dem wie der Weg aussieht. Viele Wege im Privatwald werden nun mal mit Förderung durch den Staat gebaut. Im Staatswald nicht. Und auch für Forstwege gibt es verpflichtende Baustandards. Wenn die nicht eingehalten werden (Auftrag, Abtrag etc.) gibt es keine Förderung oder Rückforderungen. Bei Baukosten von 40-60 (100+ im Hochgebirge) pro lfm kommen da schon Summen zusammen. Die Wege müssen auch deshalb so breit sein, dass sie entsprechend trocknen können. Sonst sieht so ein Weg gleich wieder aus wie Sau und jeder regt sich drüber auf.
Wenn ihr euch wundert, warum nun an der Stelle ein Forstweg notwendig war, dann fragt doch mal freundlich den zuständigen Förster und lasst euch in die Thematik einweihen. Vielleicht macht er auch eine Führung für euch. Fragt ihn mal nach Baustandards, optimaler Rückeentfernung, Rückekosten, Kardinalpunkte, Tragschicht, Deckschicht, Maschinen, Bodentypen, Wertsteigerung durch Erschließung, Unfallverhinderung, Arbeitserleichterung, Kosteneinsparungen etc.
Außerdem müssen Wege an manchen Stellen so breit sein, dass auch mal zwei LKW's aneinander vorbeikommen, ohne dass der eine die Böschung runterkippt.
Zu den Waldwegen an sich. Bei uns steht z.B. im BayNatSchG
auf geeigneten Wegen. Bisher gibt es noch keine Regelung was geeignet heißt. Aber idR. sind geeignete Wege auch als Radwege gekennzeichnet oder als solche in Karten verzeichnet. Sicher, mit meinem Bike ist auch jeder Weg geeignet, allerdings nicht im Sinne der Auslegung der Forstbehörden. Wenn sich die Mehrheit daran hält, auf freigegebenen (Rad)wegen zu fahren, dürfte es keine Probleme geben.
Der Worstcase könnte halt sein, dass auch z.B. in Bayern die 2m Regel eingeführt wird. Versteht mich nicht falsch, auch ich stell mir bei meinen Arbeiten im Wald vor, was man da und dort alles für super Trails fahren oder an Northshore-Elementen in den Wald stellen könnte.
Und noch was. Das Wild gewöhnt sich sehr schnell an Wegebaumaßnahmen und die Befahrung neuer Wege. Wenn es allerdings ständig vor Radfahrern, Wanderern oder Pilzesammlern seine Standorte wechseln muss, muss es auch dort fressen und trägt damit zum vermehrten Wildverbiss bei.
Und noch was zu den Harvestern und Rückezügen (und der derzeitigen Forstwirtschaft). Schaut euch mal auf DMAX die Sendung mit der Ami-Forstwirtschaft an. Cut and Run sag ich nur. Da leben wir noch im Paradies. Da gäbe es bald überhaupt keine Trails mehr, wenn das auch bei uns so wäre.
Zu den Forstmaschinen. Die sind immer noch bodenschonender als die landwirtschaftlichen Schmalspurschlepper, mit denen viele Waldbesitzer in den Wäldern rumkurven. Bei entsprechenden Breitreifen mit Niederdruck gefahren, erzeugen die weniger Druck pro cm² als ein Mensch. Und da die eben auch nur auf den Rückegassen, Rückewegen und Maschinenwegen fahren (die paar Umsetzungen im Wald jetzt mal außer Acht gelassen) machen die im Wald auch keine Bodenverdichtung und Bodenschäden. Dazu sind die Gassen da.