ist von Euch jemand schon mal von einem AMS 125 auf ein Fritzz oder ein anders vergleichbares Enduro umgestiegen. Möchte mir evtl. ein Enduro zulegen. Wie ist das Enduro beim bergauffahren im Vergleich zum AMS. Und wie groß ist der Unterschied beim bergabfahren (egal ob technisch oder vollgas). Sollte das hier schon ein Thema gewesen sein, dann muss ich noch ein bischen suchen.
Bin jetzt seit 2008 intensiv mit meinem auf härtere Gangart modifiziertem AMS125 unterwegs und werde mir auch demnächst einen tourentaugliches Enduro/Freerider zulegen.
Habe inzwischen wirklich sehr viele Bikes in dem Segment getestet. Einige leider nur am Parkplatz vor dem Shop, die meisten aber im richtigen Gelände bei Touren von 1000-2500hm.
Und da musste ich leider feststellen, dass
so gut wie alle tourentauglichen langhubigeren Bikes besser bergauf gehen wie mein AMS. Mit dem ich wirklich sehr gerne unterwegs bin. Bergab muss man sich halt fahrtechnisch gut drauf sein, wenn man mit sehr guten Bikern mit besseren Marterial unterwegs ist. Hat mich aber nur selten gestört, hat ja was, wenn man beweisen kann, dass den Hauptunterschied der Fahrer ausmacht - und das AMS125 ein toller Allrounder ist.
Darum werd ich mir wahrscheinlich etwas anschaffen, dass mein Einsatzgebiet zum AMS125 nicht nur ergänzt, sondern auch klar erweitert.
Das
Fritzz ist sicher kein schlechtes Bike. Steifere Gabel, flacherer Lenkwinkel und mehr Federweg. Ich hab´s aber in Saalbach als zuwenig erweiternd gefunden. Auf der leichten Blue-Line hats mich fast genauso durchgerüttelt wie mit dem AMS125. Und das Gesamtpaket vermittelt mir mittlererweile eher das Gefühl, es wäre ein "Super-Allmountain". Für Bikepark, Vertriding und alpine Trails
mir zuwenig. Auch den verbauten LRS (Easton Heaven, vorher irgendein DT1800) find ich von der Maulweite als All-Mountain. Das dann noch 3-fach (also ohne Bash) und keine Kettenführung verbaut ist, sagt eigentlich schon alles. Dazu ist es bergauf sicher keine Wunderwaffe. Absenkung & Propedal notwendig aber auch inkludiert.
Aber das nur meine Meinung. Ich fand auch das
Liteville MK8 mit 170/160 für den Bikepark nicht ideal. Tretlager, Radstand und Lenkwinkel haben mich nicht überzeugt. Ist aber auch Geschmacksache. Aber für den stolzen Preis muss IMHO
alles passen. Wenngleich dieses Bike bergauf (ohne Absenkung!) und bergab eine ganz andere Kategorie als die Cubes sind.
Ach ja, das
Hanzz hab ich in Saalbach auch "probegerollt". Hab mich aber gar nicht wohlgefühlt. Vor allem bergauf stelle ich mir das Hanzz mit dem sehr flachen Sitzwinkel (und nicht sehr langen Kettenstreben und Oberrohr). Für mich wäre wahrscheinlich auch das Sattelrohr eine Spur zu niedrig. Also lange Uphills mit technischen Passagen stelle ich mir sehr mühsam vor.
Das
Spicy hat ein super P/L-Verhältnis und geht bergauf sagenhaft. Liegt wahrscheinlich u.a. an den sehr langen Kettenstreben und der Kinematik. Bergab hat es einen flacheren Lenkwinkel als vom Hersteller angegeben und ist in steilen und schnellen Passagen auch klar besser als Cube AMS & Fritzz. Mir selbst ist das Bike aber in der größte Rahmengröße zu lang, Radstand und Kettenstreben (real ca. 442) machen mir das Bike zu wenig wendig und verspielt. Aber vielleicht täusche ich mich. Ein Freund von mir fährt es und ist unglaublich gut damit unterwegs.
Mein heimlicher Favorit ist das
Torque. Bin das Vertride in Saalbach ausgiebig gefahren und war begeistert, wie gut es bergauf geht (mit 180/180!). Vielleicht nicht ganz so toll wie Liteville od. Lapierre, aber trotz Totem viel besser als mein AMS125. Und das reicht mir. Bergab bin ich in sehr technischen verwinkelten Passagen od. große ausgesetzte Steilstufen auf Anhieb gefahren. Wäre mit dem AMS vielleicht auch gegangen - aber mit
viel mehr Risiko eines unkontrolliertem Abstiegs und möglichen Verletzung. Auf den Spielberg-Trails/Park hab ich mich auf Jumps und Noreshores auch gleich viel wohler gefühlt als mit dem AMS. Und auf einfachen Trails, wie dem klassischen Hacklberg-Trail, bin ich mir nicht so over-equipped vorgekommen wie mit einem Liteville 901. Die Geo gefällt mir einfach auf Anhieb

. Nebenbei ganz angenehm sind die Preise und die Ausstattung bei Canyon (heuer auch alle mit kefü + Bash). Soviel müsste ich ja nur allein für die Komponenten bei einem Custom-Aufbau ausgeben

.
FAZIT: Mach dir keine Sorgen, die meisten Enduros gehen sehr gut
bergauf. Solange du kein Rennen gewinnen willst, kann man nicht viel falsch machen.
Bergab hängt IMHO v.a. davon ab, was man sich erwartet und
wo man meistens unterwegs ist. Technisch kann man sich mit einem langhubigeren Enduro schnell entwickeln. Die Frage ist aber, ob man die entsprechenden Trails, Berge oder Bikeparks auch wirklich
in Reichweite hat.
Für flowige Wald- und Wiesentrails (od. ähnliches wie den Hacklberg-Trail), die auch ganz nett sind, bräuchte ich kein Enduro/Freerider. Auch nicht, wenn ich 1 x im Jahr einen Urlaub am Gardasee mache...
LG
