Der "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs" Thread

Es wurde MK I. DB-Navigator sagte zwar, such dir was anderes. Aber ich habe es in den 60 Sekunden geschafft. Raus, runter, rauf, Tür auf - Tür zu und Abfahrt. Hatte zur Not noch Weiterfahrt mit dem ersten Zug und dann Tour MK II -weil 10 Minuten Aufenthalt.
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RedBullBike 🚲 🪽
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Eiger Nordwand
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Deco-Paradise
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Gestern früh ging es mal wieder ins Murrtal runter und auf der anderen Seite hoch. Im „Anstieg“ gleich mal die erste Bank angesteuert, um die Windweste auszuziehen.
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Kurz darauf dann der Blick zurück.
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Hoch nach Altersberg hatte ich nette Begleitung.
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Weiter gings auf der Höhenstrasse Richtung Nassach, dann nach Prevorst und Wüstenrot. Die Anstiege im Schwäbischen Wald waren eigentlich meistens gut zu fahren bis zur nächsten Rampe😅
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Nachdem ich dann endlich in Wüstenrot war, habe ich die Pläne umgeschmissen und entschieden doch noch übers Rottal zu fahren. Jetzt war ich ja schonmal da😀 Etliche Mühlen, Sägewerke, Fischteiche und Grillplätze sind natürlich attraktiv für Sonntagsausflügler. Also zügig durch, ohne viele Fotos.
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In Fichtenberg hat es dann gerade so auf den Zug gepasst, so habe ich mir einige Kilometer gespart.
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Dann nochmal 7 km heimradeln und freuen, dass ich mich richtig entschieden hatte:cool:
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Ich war die letzten Tage auch ein bisschen unterwegs. Leider konnte ich wegen zu wenig Stroms und zu vieler Tageskilometer nicht wie sonst üblich live berichten. Entsprechend hoffe ich, dass ihr mir die weite Auslegung des "heute" im Fadenthema nachseht...

Am Donnerstagmorgen vor 11 Tagen purzle ich zum Bahnhof von Sion. Sieht zwar nass aus, aber die Strassen sind zum Glück ziemlich trocken.
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Donnerstag und Freitagmorgen habe ich ein Meeting in Bern. Der Regen dort macht die Logistik nicht ganz einfach, aber es geht schon irgendwie.
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Nach dem Meeting verschwinde ich auf der Toilette und wechsle die Klamotten. In solchen Momenten kommt mir immer Rudi Carrell in den Sinn: "Eben noch in/auf ..., jetzt auf unserer Show-Bühne!" Als mir auch noch der Meetings-Batch in die WC-Schüssel fällt, scheint mir das sehr symbolisch 😅
Ich gebe meine Arbeitsklamotten einer Kollegin mit und besteige um 13:04 den EC nach Bremen. Denn: ich will meine Tour vom letzten Jahr fortsetzen und endlich
den echten Norden
erfahren!

Die Zugfahrt ist nicht ganz einfach: ich bin total ko von der Arbeit, und irgendwo nach Köln, inzwischen mit über einer Stunde Verspätung, überlege mir ernsthaft auszusteigen. Wäre es nicht gescheiter, von hier gemütlich Richtung Heimat zu radeln, um in meinem Walliser Nest ein paar schöne Tage zu verbringen? Aber ein feine innere Stimme meint, dass es schon in Ordnung ist, den Norden zu erkunden. So bleibe ich sitzen und komme wegen der Verspätung mit meiner Sitznachbarin ins Gespräch. Sie ist Soldatin bei der Bunderwehr und erzählt ein bisschen von der veränderten Gefühlswelt aufgrund der dräuenden Kriegsgefahr - ein eindrücklicher Einblick in eine mir total fremde Welt!

Am Ende erreichen wir mit 80 Minuten Verspätung Bremen - dem Tourziel des letzten Jahres.
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Vor ein paar Wochen sah ich mich in meinen kühnen Plänen die erste Nacht durchfahren, schliesslich will ich vorankommen, und Niedersachsen fand ich letztes Jahr nicht so prickelnd, also kann man das auch in der Nacht erledigen. Aber jetzt ich will einfach nur pennen und checke daher in ein bahnhofnahes Hotel ein.

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Ach Bremen, was bist Du für ein gemütliches Ding an diesem Samstagmorgen!
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Vor der Bäckerei Rolf geniesst ein anderer Kunde ebenfalls sein Frühstück. Er erzählt von seiner Fahrradtour von Bremen nach Hamburg, und ich erzähle von meinen Plänen. Er meint, die Elbfähre sollte fahren - das ist doch schon mal eine gute Nachricht!
Letztes Jahr habe ich ein paar böse Worte über Niedersachsen verloren, dieses Jahr ziehe ich alles zurück: kein Mais links und rechts, und nur wenige Radwege entlang von grossen Strassen. Dafür purzlige Weglein...
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...und schöne Moore mit stärkenden Einkehrmöglichkeiten:
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Und diese Weiten! Da atmet das Herz des Berglers befreit auf :love:
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Ich kreuze Romain. Er fährt von Bordeaux ans Nordkap. Er mag auch keine Autos und hat auch keins. Aber sein Taschensetup und sein Zeitbudget sind ein bisschen voluminöser als bei mir, und so ziehe ich schon bald wieder davon.

Es ist irritierend, wenn man nach Norden fährt und dann die Oste trifft.
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Aber egal: Hauptsache Kühe...
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...und irgendwann die Elbe:
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Ewig lockt der Ozean.
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In Glückstadt angekommen erleben meine Ohren einen Glücksmoment: die Gänse sind für mich mit ihren Rufen das Symbol des Nordens :love:
Eine Frau erlebt nicht wegen der Gänse, sondern wegen mir einen kleinen Glücksmoment: ich sehe sie in einiger Entfernung an einem Kopf stehenden Rad rumwerkeln. Ich frage sie, ob ich was helfen kann. Ihre Antwort: "Nein! Aber danke - sie sind sehr sehr ein guter Mensch!"

Auf dem Elbdamm gibt es ozeanisch und orientalisch Angehauchtes zu sehen:
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Auf dem Weg zum Nord-Ostsee-Kanal meldet sich ein mächtiger Durst, aber es hat keine Brunnen und keine Einkehrmöglichkeiten. In meiner Verzweiflung halte ich vor einem Haus, bei dem ein paar Leute draussen sind. Ich werde mit grossem Hallo empfangen: es ist eine Junggesellenabschied! Ich werde sofort mit Wasser und Cola versorgt, und auch allerhand Alkoholisches wird mir angeboten - unglaublich nette und witzige Kerle :love: Ich kann mich fast nicht lösen vor lauter Lachen und Rumblödeln, aber als der Bräutigam mit WD-40 meinen leicht trockenen Antrieb einnebelt, ziehe ich dann doch lieber Leine 😅
Partythema war übrigens Gangsta's-Paradise oder so ähnlich, und so entsteht kurz darauf dank eines grosszügigen Geschenks der Jungs mein Lieblingsbild der Tour :love:
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Kurz vor dem Nord-Ostsee-Kanal sind die Gangsta-Kette wieder ab und der Helm wieder an. Besser so, denn ein recht seriöser Graveller informiert mich über den Kanal und die Routenmöglichkeiten. Und so geht's schon bald über den Kanal...
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...und dem Kanal entlang...
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...und vom Kanal weg (natürlich nicht ohne mich vorher im Kanal 33 noch tüchtig verpflegt zu haben):
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In Albersdorf muss ich wegen des Dorffestes ein bisschen zickzack fahren, und dann bolze ich weiter Richting Husum.

Sehr coole Leute, sehr grüne Wälder und sehr blaue Seen: an diesem Tag habe ich mich ziemlich in Schleswig-Holstein verliebt!
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Und diese Weite :love:
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Dann wird es doch langsam Zeit, ans Übernachten zu denken. Eigentlich wollte ich zwecks Erholung nochmals eine Nacht ins Hotel, aber als ich in einem kleinen Kaff an der Hütte des Bolzplatzes vorbeikomme, kann ich nicht widerstehen.
Fehlt bloss das Wasser... Ich frage einen jungen Mann beim Bauernhof. Er zeigt mir den Hahn beim Stall, dort kommt aber nur braunes Wasser raus. Das sei schon trinkbar, meint er, aber ich habe meine Zweifel und frage noch ein paar Gartenfussballer. Die finden die braune Brühe bedenklich und offerieren sauberes Wasser und leckere Erdbeeren - so lieb!
Ich erzähle von meinen Plänen, und danach tönt der Vater ein bisschen wie eine Hausgans, wenn die Wildgänse vorbeiziehen... Aber wegen einer Verletzung kann er (zum Glück) momentan eh nicht velofahren.

Ein mückenfreier Bolzplatzunterstand, was will man mehr?
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Noch ein Sonnenuntergangstelefon mit dem Sohn und der Liebsten - der perfekte Tag 🥰
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Dieses Mal gibt die Karten bei Komoot, ich hoffe das Teilen funktioniert...

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Juhu, auf nach Dänemark @drWalliser ! Da war ich auch mal ungeplant und mit schlechtem Navi damals noch mit dem Mountainbike :spinner: unterwegs. Ich musste von Helsingor nach Rodbyhavn (-Fehmarn).

Mangels besserer Alternativen bin ich der zufällig aufgefundenen Muschel nachgefahren, denn Santiago liegt von Dänemark aus gesehen ja im Süden und Süden als allgemeine Richtung war gut. Das ging eine ganze Weile lang gut, bis ich dann an einer T-Kreuzung senkrecht auf diese Markierung traf :ka:
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Ansonsten kann ich mich noch an Mücken, Schnecken und einen Platten durch einen Flintsplitter erinnern.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!
 
Am Wochenende hat der gefühlte Dauerregen der letzten Woche nachgelassen und ich konnte mir bei der cycleweek in Zürich meinen jährlichen MTB-Fix holen. Zwei verschiedene Bikes habe ich getestet und über die Trails am Uetliberg gejagt. Bilder davon hat's keine, ich habe meinen Ausweis vergessen und musste stattdessen das Telefon als Pfand bei den Ausstellern lassen.

Ist vielleicht auch besser so, Ordnung muss sein und der Thread heißt ja "ich war heute mit dem Gravelbike unterwegs". Da will ich eure Geduld nicht mit MTB Bildern von vorgestern überstrapazieren ;)

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Der Heimweg führt mich über den Uetliberg (also nicht notwendigerweise, ich wollte da einfach hoch). Pünktlich zum Sonnenuntergang mit Alpenglühen bin ich oben.

Von HEUTE gibt's dann noch ein weiteres Wetterphänomen:
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Helligkeit und Vogelgezwitscher? Für mich mitteleuropäischen Bergler ein glasklarer Fall: Zeit loszufahren! Und so entsteht das erste Bild des Tages um Viertel vor fünf:
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Egal wo man ist, der Morgen ist einfach eine tolle Tageszeit!
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Ich treffe Hasen, einen Fasan und die Eider.
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In Friedrichstadt ist die Bäckersfrau am Aufschliessen, und ich frage sie in meinem besten Hochdeutsch, um wie viel Uhr sie öffnen wird. Ihre Antwort nimmt mir jegliche Illusion bezüglich der Qualität meines Hochdeutschs: "7 o'clock" 🥴
Beim Bahnhof gibt's lecker Frühstück. Die Verkäuferin verkauft einem alten Mann liebevoll eine kleine Anzahl an Eiern, die seinem kleinem Budget angepasst ist.
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Hinter Friedrichstadt fliegen der Distelfink und die Ente neben mir her, und aus dem Feld gucken zwei Rehohren.

In Husum merke ich, dass der Morgen wirklich eine tolle Zeit ist, aber im Norden halt einfach ein verdammt früher Kerl. Entsprechend mache ich auf dem Marktplatz ein erstes Nickerchen.
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Bei der Ortsausfahrt kommen mir zwei Typen aus dem Ausgang entgegem, die ihren pennenden Kollegen in einem Einkaufwagen mitschieben. Da merke ich, wie fit ich eigentlich bin, und purzle frohen Mutes weiter 😅

Oh Schleswig-Holstein, wie schön Du bist! Diese Weite!
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Unter mir rattert der Schotter...
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...und vor mir hoppeln die Hasen:
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Kurz vor dem Wattenmeer komme ich mit einem lokalen Velofahrer ins Gespräch. Er ist von hier bis nach Spanien und ans Nordkap geradelt und wünscht mir alles Gute für meine Tour.

Der Velofahrer empfiehlt mir nicht unbedingt, auf der Meerseite des Damms zu fahren: nicht weniger Gegenwind, dafür mehr Schafskacke und Gatter. Aber ich find's eindrücklicker dort.
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Vor mir stieben Gänse davon und machen dabei dieses Sehnsuchtsgeräusch.
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Am Horizont erblicke ich Warften.
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Schafskacke in überschaubaren Mengen und ungefähr jeden Kilometer ein Gatter? Passt schon.
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Kurz vor Dagebüll blockieren demonstrierende Schafe die Halligbahn nach Oland und Langeneß. Kein grosses Risiko angesichts der Geschwindigkeit 😝
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In Dagebüll pausiere ich ausgiebig im Strandhotel. Als ich die Fähren sehe, spiele ich kurz mit dem Gedanken, via Föhr-Amrum nach Sylt überzusetzen und von dort nach Rømø, aber die Fahrplansucherei verleidet mir rasch.
Stattdessen kämpfe ich mich gegen den Wind nordwärts. Kurz vor der dänischen Grenze verordnet der Sylt-Shuttle eine willkommene Pause.
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Nach hundert Kilometern erreiche ich das elfte Land by fair means: Dänemark! Es gibt keinerlei Anzeichen, dass man die Grenze überquert. Nur die Zäune sind anders: links deutsch, rechts dänisch. Und: es hat mehr Wolken bei den Dänen.
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Ich fertige noch ein Bild von dänischen Kühen an, danach verleidet mir das Fotografieren: der Gegenwind ist stark, auf den frisch geschotterten Feldvelowegen versinke ich mit dem Pathfinders zentimetertief, und wenn's Teer ist, verläuft nebenan eine Hauptstrasse.
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Für eine Weile kämpfe ich mit einem leicht bepackten Graveller gegen den Wind, aber dann kommt ein Restaurant, und ich ziehe Essen und Trinken dem Windschutztandem vor. Nach einer Schorle und Schokokuchen geht's wieder raus in den Wind. Später merke ich, dass die Kellnerin das mitbestellte und ungetrunken eingepackte Cola geöffnet hatte - und so umweht mich fortan ein leichter Colageruch, wenn ich meine Jacke anhabe 😝

Dänemark und ich: das ist am ersten Tag kein Amour fou. Vor lauter Frust verpasse ich eine magische Grenze: hier sind es bereits 1003 km Luftlinie nach Hause. Das auf der Strasse kein Auto zu sehen ist, ist übrigens ein ziemlich grosser Zufall...
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Ich muss aber die unglückliche Route auf meine Kappe nehmen: im Rad-Forum wurde mir empfohlen, mit Ribe die älteste dänische Stadt mitzunehmen. So habe ich denn auf bikerouter.de mit Gravel schnell Bremen mit Ribe und Hauvrig verbunden. Heraus kamen vor und nach Ribe die ungeliebten strassenbegleitenden Radwege - und dann ist Ribe nicht mal besonders schön 🙈
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Erst nach Bramming wird's ein bisschen besser - wobei, landschaftlich haut mich das dänische Hinterland kaum aus den Socken...
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Zum Abschluss gibt's in der Nähe von Varde ein sehr weiches Bett zu einem anständigen Preis. Ich schlafe aber leicht besorgt ein: wenn Dänemark so weitergeht, werden das eher trostlose Tage...
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Später bestätigen mir andere Radler auf dem Westküstenweg, dass ihnen Dänemark am Anfang auch nicht sonderlich gefallen hat. Aber ich kann euch beruhigen: wir sind alle total Fan geworden 🇩🇰🫶
Karte.

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Helligkeit und Vogelgezwitscher? ... Zeit loszufahren! ... um Viertel vor fünf:
... mache ich auf dem Marktplatz ein erstes Nickerchen.
... Diese Weite! ... Vor mir stieben Gänse davon ...

Nach hundert Kilometern erreiche ich das elfte Land by fair means: Dänemark!

Dänemark und ich: das ist am ersten Tag kein Amour fou. ...
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... Dänemark am Anfang auch nicht sonderlich gefallen hat. Aber ich kann euch beruhigen: wir sind alle total Fan geworden 🇩🇰🫶
Karte.
Beeindruckende Strecken, sehr nett beschrieben und tolle Bilder :daumen:
Ohne Höhenmeter versuchst Du wohl, die Belastung über "unendliche Weiten" / sehr lange Etappen möglichst hoch zu halten ;).
Daher auch noch : beachtliche Leistung :anbet:
 
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Am Wochenende kurzes Zeitfenster genutzt um eine weitere Eingewöhnungstour für meine Frau zu machen. Sie kommt mit dem ersten Gravelbike super klar. Bisher ja nur Trekkingbike. Plötzlich ist sie viel schneller unterwegs und liebt es. Ich stelle die Touren so zusammen, dass der Schwierigkeitsgrad sich ganz langsam steigert. Kleine Trails gehen auch schon. Hat Spaß gemacht.
 
Also ich bin schwer beeindruckt davon, wie ihr es hinkriegt, dass es von Euren Touren dann so viele Bilder gibt 🫣 Ich bekomme maximal ein Bild pro 70km hin. Ärgert mich im Nachhinein immer, weil ich gerne mehr Bilder hätte, aber wenn ich so durch die Gegend toure, fällt es mir immer extrem schwer zwischendrin anzuhalten.
Ich bin wieder durch den Mainhardter Wald gefahren, Richtung Ellwangen/Jagst. Einfach wunderschön da.
Leider hat mir OSMand wieder eine wüste Tour zusammengestellt und ich hatte einen ca. 2km Abschnitt bergauf, der unfahrbar war. Ich kann es nur vermuten, aber ich denke fünf der sechs Zecken, die ich auf dem Gesamtweg eingesammelt habe, kamen von diesem Marsch 🤬
Trotzdem sehr schön da, aber sprüht Euch dieses Zeckenzeugs überallhin..
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Es wurde MK I. DB-Navigator sagte zwar, such dir was anderes. Aber ich habe es in den 60 Sekunden geschafft. Raus, runter, rauf, Tür auf - Tür zu und Abfahrt. Hatte zur Not noch Weiterfahrt mit dem ersten Zug und dann Tour MK II -weil 10 Minuten Aufenthalt.
Falls Du die Tour nicht privat halten möchtest, könntest Du die Route teilen? Würde mich interessieren 🙃
 
Gestern Abend bin ich mit dem Gedanken "etwas ist faul im Staate Dänemark" ins weiche Bette gesunken, heute Morgen holen mich die Vögel und das Licht früh aus den Federn. Irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass mir der dänische Westen heute besser gefallen wird - und tatsächlich, das überquerte Plateau hat durchaus seinen Reiz.
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Es folgt ein sehr gefälliger Veloweg entlang einer aufgegebenen Bahnlinie, und dann kommt die Küste :love:
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Die Route schlängelt sich auf Schotterweglein durch die ziemlich raumgreifenden Ferienhäuser (von denen ich aber kein Foto mache).
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Oh, die geliebten Grasnelken :love: Und klare Signalisation :daumen:
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Mal beschleunige ich, weil ein Hase den Hasen macht, mal bremst mich der Sand.
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Was ständig bremst ist der Wind: der hat schön viel Platz, um Geschwindigkeit aufzubauen.
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In Hvide Sande ist's Zeit für ein erstes Nickerchen.
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Der Leuchtturm von Hvide Sande spielt im gleichnamigen Krimi eine Hauptrolle. Insgesamt kommt aber der Ort nicht ganz so charmant rüber wie in der Serie.
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Mal führt der Weg zwischen Meer und Fjord entlang, mal hinter dem Fjord. Die Landschaft ist für mich Bergler atemberaubend flach und schön :love:
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Was immer gleich bleibt: der hohe Schotteranteil, die Windräder am Horizont, die Kuckucks-Lichtnelken in den Wiesen - und natürlich der Gegenwind. Trotz des Windes treffe ich auf diesem Abschnitt recht viele Velofahrer, einschliesslich einer Familie mit selbstfahrenden kleinen Kindern - Chapeau!
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Vor und nach Thorsminde ist's mir dann zu blöd mit dem Gegenwind, und ich reihe mich in eine E-Bike-Rentnertruppe aus der Eifel ein 😇 Die sind nett und entspannt und haben Freude an mir, aber sie haben ein bisschen Mühe, eine gleichmässige Geschwindigkeit zu halten. Und so überhole ich sie irgendwann definitiv.

Bei der Steilküste von Kirkeby geht's endlich mal ein bisschen bergauf, aber der Wind bläst immer noch gnadenlos von vorn. Ich hoffe auf ein Windschattentandem mit einem anderen Tourenfahrer, aber der will reden und fährt neben mir her - da mache ich am Ende lieber Pause und geniesse die Ausblicke.
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Beim Ferring Sø führt der Weg durch die Hauptdüne. Sandige Sache 😅
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Im nächsten Beitrag geht's gleich weiter mit Teil 2 von Tag 3 vom echten Norden.
 
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Der Weg nach Thyborøn ist wunderschön!
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Was für die Eisenbahnfreunde: ein Triebwagen der weltberühmte Lemvigbanen.
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In Thyborøn reicht es tipptopp auf die letzte Fähre des Tages von 18:00. Ach, tut das gut ein bisschen vorwärtszukommen, ohne gegen den Wind kämpfen zu müssen!
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Im Naturreservat von Agger Tange heisst's dann wieder kämpfen. Zum Glück fahren zwei deutsche E-Biker in dieselbe Richtung, die bieten grosszügig ein bisschen Windschatten an.
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In Agger esse ich auf einer Sonnenterrasse Znacht. Dabei merke ich, dass jetzt dann auch mal gut ist mit Sonne...

Ich beschliesse, noch bis zum Shelter beim Leuchtturm Lodbjerg Fyr zu fahren. Unterwegs treffe ich wunderbare Freunde aus dem ganz hohen Norden :love:
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Beim Shelter ist bereits ein überaus netter Graveller einquartiert. Nach ein bisschen quatschen und einrichten purzle ich noch zum Strand.
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Gestern war nicht nur die Route in Dänemark nicht so toll, auch die Wildtiere verschwanden nach der Grenze fast gänzlich. Heute sehe ich wieder Hasen und Rehe :daumen:
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Zurück beim Shelter lege ich mich bald hin, werde aber sogleich von den Mücken gefressen. Auf der Bank vor dem Shelter ist's noch schlimmer 🥴 Da packe ich um 11 Uhr meine Sachen zusammen und sause im Halbdunkel auf einem wilden Waldsumpftrail ins nächste Dorf. Bei der Kirche finde ich ein mückenfreies Plätzchen. Dummerweise gucke ich noch rasch ins Innere der Kirche: das löst das Licht aus, und ich fürchte ein bisschen, dass noch jemand schauen kommt, was da los ist. Aber ausser ein paar Stunden Schlaf kommt zum Glück niemand.
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Am nächsten Morgen sieht's dann so aus:
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Trotz des enormen Gegenwinds und des Mückenshelters hat mich der heutige Tag mit Dänemark versöhnt - was für ein schönes Land, was für eine schöne Route!
Karte (ah, da fehlen noch die 5 km zur Kirche 😂).

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