Der Mountainbike-Podcast von MTB-News.de: 20.000 Stützen für Moritz-Bikes – mit Stefan Sack

Der Mountainbike-Podcast von MTB-News.de: 20.000 Stützen für Moritz-Bikes – mit Stefan Sack

Mit wem könnte man eigentlich „über die Industrie“ sprechen? Vielleicht mit einem, der in besagter Industrie seit vielen Jahren unterwegs ist und sich mit seiner Firma als Zulieferer für Bike-Hersteller und Händler bestens in der Branche auskennt. Was er zur aktuellen Situation der Bike-Branche sagt, warum er sich so gerne in die Forumskommentare einschaltet und was 20.000 Variostützen hier für eine Rolle spielen, erzählt uns in dieser Episode Stefan Sack alias “Sacki“ – Gründer von BikeYoke.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Der Mountainbike-Podcast von MTB-News.de: 20.000 Stützen für Moritz-Bikes – mit Stefan Sack

Was ist eure Meinung zum aktuellen Stand der Bikebranche?
 

Anzeige

Re: Der Mountainbike-Podcast von MTB-News.de: 20.000 Stützen für Moritz-Bikes – mit Stefan Sack
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Sackmann

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ist ganz einfach....

- Mtb Industrie hat vor ein paar Jahren das Geld gewitter

- hat den Ballon aufgeblasen, um alles an Geld zu machen

- MTBs für 12000€, andauernd neue Standards oder Neu Vermarktung von altem (Mullet)

- Cooperate Identity was geht (zb "Audinines") gab's vorher auch (Swatch, Toyota) aber nicht in dem Ausmaß.

- MTB Prost werden als Superstars vermarktet, fangen an mit dicken Karren zu Posen. Bei Verletzungen werden sie fallen gelassen.

- COVID hat den Kram nochmal verstärkt

- nutzlose Onlinestores schießen aus dem Boden und führen einen Preiskampf. Alt eingesessene Shops kriegen Probleme

- EverGreen steckt fest mit Bestellungen aus Asien. Bestellungen kommt kurz vor den Bestellungen für das darauffolgende Jahr an. Doppelter Lagerbestand

- Mega Investmentgeoups (siehe BC) kaufen online Stores auf

- das Überangebot zerstört eingesessene Onlinestores (siehe CRC)

- der Markt ist kaputt

- Investoren ziehen sich zurück

Ciao Kakao 💁🏼‍♂️

(23 Jahre auf dem MTB und Connection zu Industrie, ich denke ich hab ein bissel Überblick)
 
ich hab vor allem mitgenommen: hardtails sind echt kein ding mehr. ich bin froh um meine 240er dropper, und würde auch easy ne 270er reinbekommen :)
 
Sehr interessanter Einblick in die Industrie - vielen Dank. Deckt sich (leider) mit Berichten von anderen Herstellern.
Eine Amerkung habe ich allerding: Aus der Automobilindustrie kenne ich den Begriff OEM als Bezeichnung für das Unternehmen mit der Endmontage, sprich z.B. BMW. Der Zulieferer des Getriebes, bspw. ZF, ist dann Tier 1. Im Podcast wurde allerdings der Zulieferer SRAM / Rockshox bereits als OEM bezeichnet. Bedarf das einer Korrektur?
 
Sehr interessanter Einblick in die Industrie - vielen Dank. Deckt sich (leider) mit Berichten von anderen Herstellern.
Eine Amerkung habe ich allerding: Aus der Automobilindustrie kenne ich den Begriff OEM als Bezeichnung für das Unternehmen mit der Endmontage, sprich z.B. BMW. Der Zulieferer des Getriebes, bspw. ZF, ist dann Tier 1. Im Podcast wurde allerdings der Zulieferer SRAM / Rockshox bereits als OEM bezeichnet. Bedarf das einer Korrektur?
Nein, das Bedarf keiner Korrektur, da die Automobilindustrie anders agiert, als die Fahrradindustrie.
Siehe dazu zB Wikipedia, dort wird erklärt, dass die Autoindustrie die Begriffe anders (falsch) verwendet.
Stefan hat es exakt übersetzt, wie die Begriffe im Englischen besetzt und in der Radindustrie verwendet werden.
Die englische Übersetzung ist da auch sehr eindeutig, M für Manufacturer, der Rad"Hersteller" setzt in den meisten Fällen Teile zusammen, produziert wird an anderer Stelle, daher sind dies die OEMs.
 
Nein, das Bedarf keiner Korrektur, da die Automobilindustrie anders agiert, als die Fahrradindustrie.
Siehe dazu zB Wikipedia, dort wird erklärt, dass die Autoindustrie die Begriffe anders (falsch) verwendet.
Stefan hat es exakt übersetzt, wie die Begriffe im Englischen besetzt und in der Radindustrie verwendet werden.
Die englische Übersetzung ist da auch sehr eindeutig, M für Manufacturer, der Rad"Hersteller" setzt in den meisten Fällen Teile zusammen, produziert wird an anderer Stelle, daher sind dies die OEMs.
Wieder was gelernt :) Danke für die Klarstellung.
 
Vielen Dank. Es ist aber eigentlich schade, dass sowas erwähnenswert ist. Für mich und für das, wie ich aufgewachsen und erzogen worden bin, ist das einfach eine völlig normale Einstellung.
Aber "die Wirtschaft" tickt strategisch oft nicht so.... Geblendet und getrieben von unendlichem Wachstum wird die Panikkeule ausgepackt, wenn nicht alles weiter nach oben geht.
 
Dafür, dass das System so krank ist, geht's uns aber sau gut.

Das denke ich mir regelmäßig: Viel Kritik, vieles läuft ja wirklich nicht ideal, aber dann schau ich in den Keller und sehe dort ein Bike stehen, von dem ich als Jugendlicher nicht mal träumen konnte.


In vielen Bereichen ist IMHO nicht mal das Overstocking der Problem, sondern die gestiegenen Zinsen. Andererseits sind die Spannen groß genug, um das ein Stück weit kompensieren zu können. Bei Sattelstützen: Da ändert sich doch eh nix mehr. Sattelstützen, die heute gefertigt wurden, kann man auch in 10 Jahren noch verkaufen, oder?

Enge Produktzyklen sind ein Problem. Bei E-Bikes nicht anders möglich, aber sonst? Innovation ist außerhalb der E-Bike Welt kein Argument mehr.
 
Dafür, dass das System so krank ist, geht's uns aber sau gut.

Das denke ich mir regelmäßig: Viel Kritik, vieles läuft ja wirklich nicht ideal, aber dann schau ich in den Keller und sehe dort ein Bike stehen, von dem ich als Jugendlicher nicht mal träumen konnte.


In vielen Bereichen ist IMHO nicht mal das Overstocking der Problem, sondern die gestiegenen Zinsen. Andererseits sind die Spannen groß genug, um das ein Stück weit kompensieren zu können. Bei Sattelstützen: Da ändert sich doch eh nix mehr. Sattelstützen, die heute gefertigt wurden, kann man auch in 10 Jahren noch verkaufen, oder?

Enge Produktzyklen sind ein Problem. Bei E-Bikes nicht anders möglich, aber sonst? Innovation ist außerhalb der E-Bike Welt kein Argument mehr.
Klar profitieren wir Kunden davon, wenn's kracht und alles billiger wird.
Auf Konzern Level ist das halt anders. Da gehts um die großen KPIs, um's Verhältnis aus Personalkosten, forecast, vergangenen Umsatz usw. So schnell kannst net schauen und Mitarbeiter werden eingespart, weil größenwahnsinnig investiert wurde, statt sich einen Polster zu schaffen. Es ginge auf den Aktienkurs, und das wäre schlecht. So läuft es halt. Und im Kleinen ticken manche Unternehmer auch so. Stellen sich ein fettes neues Geschäft hin nach 2020,weil es ja so weiter geht....
 
Es sind bei weitem nicht alle so und gerade in der MTB Branche hat der Kunde die Wahl.
Weil das eine Marktwirtschaft ist, stabilisiert sich das System auch weitgehend von selbst.
Das ist ja schließlich nicht die Banken Branche. :)
Wie man sieht, hat die MTB Branche die letzten zwei Jahre gar nicht so schlecht überstanden.
 
Weil das eine Marktwirtschaft ist, stabilisiert sich das System auch weitgehend von selbst.
Es geht nicht darum, dass der Markt nicht die Eigenschaft hat, sich wieder zu stabilisieren. Es geh darum, dass es völlig unnötig ist, so eine Krise überhaupt heraufzubeschwören und damit sich und andere in große Schwierigkeiten zu bringen.
Es sind bei weitem nicht alle so und gerade in der MTB Branche hat der Kunde die Wahl.
Was meinst du mit: Er hat die Wahl? Wobei hat er denn die Wahl? Der Kunde kauft in den seltensten Fällen das, was wirklich gut für ihn ist, bzw. würde er oft etwas viel geeigneteres bekommen. Problem ist halt: Er weiß es selbst nicht, was er braucht. Und wenn er zum Händler geht, dann bekommt er teilweise Stuss erzählt, da halt mit nix mehr zu ein. Ich geh öfter mal in große Fahrradläden und lasse mich inkognito beraten. Die Inkompentenz ist teilweise erschreckend.
Ich rede hier nicht von den Enthusiasten, die hier im Forum unterwegs sind und das hier geradevlesen. Ich rede vom normalen Kunden, der zahlenmäßige einen viel größeren Teil ausmacht.
Wie man sieht, hat die MTB Branche die letzten zwei Jahre gar nicht so schlecht überstanden.
Oh, habe ich was nicht mitbekommen?

OK eine "Branche" in dem Sinne. Es wäre ja kaum zu erwarten, dass die Fahrradindustrie plötzlich ausstirbt. Du hast aber schon mitbekommen, wer was in den letzten Jahren und vor allem Wochen übernommen hat oder übernommen wurde oder sich verkauft hat, oder? Das Ergebnis is selten im Interesse des Kunden oder des Enthusiasten, der das als Leidenschaft betreibt.
Und wenn Marken sich zusammenschließen, dann passiert das wohl meist nicht, weil man unbedingt dem Kunden was Gutes tun will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel zu viel Drama.
Viele sind vermutlich zu jung, um die post Finanzkrisenzeit mitbekommen zu haben. Das waren ganz andere Zeiten. Trek hat über Jahre keine MTBes gebaut, Cannondale war ebenso über Jahre weg, Rock Shox war 2002 faktisch insolvent, Marzocchi 2008. Dann erinnere ich mich noch gerne an schillernde Namen aus Deutschland wie Fusion Bikes, Bergwerk Bikes ... alle weg. Nur, weil die letzten 10 bis 15 Jahren so umfassend stabil waren, war das nicht vorher auch so und muss das auch in Zukunft nicht so sein.
Geschuldet war's der Niedrigzinspolitik. Keiner wusste 2020, dass sich die globale Wirtschaft 2022 komplett auf den Kopf stellen wird. Niemand weiß, wie sich das alles ohne den Russlandkrieg entwickelt hätte. Dass die Geldmengenausdehnung gerade oder eben erst 2022 zwickt - das wussten auch eher wenige.

So lange Shimano und SRAM nicht verschwinden, sehe ich das alles sehr entspannt.
Den Herstellern meiner Bike-Componenten geht's überwiegend prächtig.
 
Es wird spannend, wo man in zwei Jahren sein wird. Werden Hersteller die früher günstige geile Ausstattungen geliefert haben das wieder tun/können? Giant zB. Was passiert mit manchen Marken? Viele Hersteller haben es aus meiner Sicht schon gewaltig übertrieben und sicher weit mehr aufgeschlagen, als notwendig gewesen wäre. Ich hab in einer anderen Branche ein bissl Einblick, und da wurde das definitiv so gemacht. Die Preise sind auf Fantasie Forecasts aufgebaut worden.
 
Sehr guter Podcast und spannende Einblicke von Sacki.
Der Stützenmarkt scheint ja relativ kaputt was Preise angeht. Transfer und Reverb gibt es bei einschlägigen Quellen zu Preisen, die ich nicht für möglich gehalten hatte und wo ich mich frage wer da noch etwas verdienen soll.
Da freut es mich das laut Aussage von @Sackmann nun endlich wieder Land in Sicht ist und es bergauf geht.
 
Danke für den spannenden Podcast, sehr interessante Einblicke mal wieder!

Vor dem Sofa-Jogginghosen-Problem stand ich auch, mir wurden da so Kung-Fu- bzw Tai-Chi-Hosen empfohlen. Würde ich so zum Joggen nicht anziehen, aber als Chill-Hose echt eine gute Sache :daumen:
 
@Sackmann
Bzgl deiner Posting Leidenschaft (weil ich den Teil gerade noch einmal höre. Gestern Abend bei dem Teil kurz eingeschlafen gg)

Du willst manche Use-Cases der Leute hier nicht so recht akzeptieren. Das macht das Diskutieren mit dir manchmal ein bissl mühsam. Ein Sitzrohr dass eine Kollision von Reifen und Sattel begünstigt ist mir wurscht, weil ich ja mitdenken kann. Solang die stütze drin versenkbar ist, finde ich das okay. Ein Sitzrohr wo ich mit der bestmöglichen Stütze am Ende dann 5cm Luft zwischen Reifen und Sattel hab ist für mich ein Fail (vorausgesetzt die Einstecktiefe passt immer für die paasende Stütze). Lieber zu kurz, mit dem Risiko eine falsche stütze kaufen zu können, als erst garnicht die Möglichkeit zu haben zu optimieren. Ich hab kurze Beine bei 181cm. Mehr als 180mm hab ich noch nie wo einbauen können (immer, weil die Einstecktiefe net reicht, und nie wegen Kollisionen).

Ich versteh schon was du meinst. Aber wenns um zB 10mm mehr oder weniger Hub geht) im Bereich von 150 bis 180mm Stützen, wie bei mir) bist halt um 5mm weniger Sitzrohr froh, wenn dann trotzdem nix kollidiert. Weil es evtl statt 160mm dann eben 170mm Hub erlaubt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten