Disc oder V-Brake - ein Vergleich.

Damit ich nicht den Überblick verliere, die aktualisierte Version mit euren Änderungen:

Kosten & Einbau:
1) Anschaffungspreis (Bremssystem & Laufräder)
V-Brake: 40-400,- € (Deore - Extralite & FRM DP4) (inkl. Züge)
Disc: 158 (Deore/Julie) bis 580,- € (GustavM) Mitte: 230 (Formula B4 Pro+)
HS33: 99-180 € für VR+HR (Preise variieren stark je nach Bezugsquelle und Baujahr)

2) laufende Kosten auf 10.000 Km (Beläge & Laufräder)
V-brake: 30-100 € für Beläge und Züge (normal sind ca. 50,- €)
und ca. 100 € für neue Felgen und Speichen,
es sei denn, man hat Ceramikfelgen, die halten fast ewig (kosten aber je 50,- €
mehr als normale, dafür fällt der Felgentausch nach 10000 km weg => gleiche kosten)
Beläge bei V-brakes mit Parallelogramm (Shimano/ Avid Arch Rival) nutzen sich
etwas gleichmäßiger ab und halten dadurch etwas länger. Wen man V-brakes
ohne parallelogramm regelmäßig neu ausrichtet, gibt's praktisch keinen Unterschied.

Disc: Beläge 200 EUR (5 Beläge/Bremse), Schlammfahrten treiben die Kosten
in die Höhe, Telegabeln können leiden.
HS33: 30,€ ? sehr, sehr gering. Viel weniger Belagverschleiß als eine V-Brake.
Wie bei V-brake evtl. ca. 100,- € für neue Felgen und Speichen.

3) Montage
V-Brake: draufstecken und festschrauben. Belagausrichtung kann kniffelig sein.
Disc: Parafork Gabel: Festschrauben und gut is, keine Spacer oder Fräse
PM-Gabel: anschrauben, LR drehen und festschrauben.
Post Mount mit IS2000-Adapter kann sehr problematisch werden.
IS2000-Gabel: Fräsen-> Fachwerkstatt
Natürlich braucht man einen passenden Laufradsatz.
HS33: Erstmontage extrem fummelig (2004er, bei 2005er soll es angeblich etwas einfacher sein)

4) Gewicht
V-Brake: ca. 295-700g (Extralite & Vuelta-Deore LX) + 50-80g für Züge (je nach Rahmengröße und Art)
Manche V-Brakes sind bis auf 172g zu tunen (das Paar!) Ohne Extremtuning 250g.
Disc: 630g (B4SL) bis 1400g (Gustav M) normal: 850g + 100g mehr für LRS
Die B4SL kann unter 600g gebracht werden.
HS33: Ca. 800 g; 650g mit Firm Tech Halterung an Magura-Gabeln.


Funktion
5) Bremskraft
V-brake: bei Trockenheit gut-sehr gut, bei Nässe ausreichend-schlecht
Disc: bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe gut-sehr gut (chlecht bei falschen Belägen)
HS33: Bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe befriedigend. Besser als V-Brake.

6) benötigte Handkraft
V-brake: gering-mittel, je nach Bremse & Zustand der Züge.
Disc: sehr gering
HS33: gering

7) Dosierbarkeit
V-brake: Bei Trockenheit gut-ausreichend, je nach Bremse & Belag.
Bei Nässe eher schlecht, außer mit Ceramikfelgen.
Disc: sehr gut - super. Ist auch nötig, weil man sich auf Grund der
anderen Hebelkräfte etwas leichter überschlägt.
HS33: sehr gut.

8) Bremsgeräusche
V-brake: manchmal Schleifen im Wiegetritt bei weichen Gabeln und
schweren Fahrern und Schmirgeln bei Matsch. Tödliches Quietschen
bei Öl auf der Felge, falschen Belägen und lockerem Parallelogramm.
Manchmal quietscht es beim Einbremsen (nich bei guten Belägen)
Disc: alles ist möglich (vor allem bei Öl auf der Scheibe), aber meistens
sind Sie leise. Formulas quietschen manchmal nach der Einbremszeit.
HS33: keine oder kaum welche. Weniger als Scheibe oder V-brake weil massiv gebaut.

9) Schmutzresistenz

V-brake: feuchte Felgen ziehen schmirgelnden Staub an und Matsch
setzt Bremsfläche (Felge zu)
Disc: weiter vom Matsch entfernt, schmirgelunempfindlicher. Durch Steinschlag gefärdet.
HS33: Durch den Booster setzten sie sich leichter mit Dreck zu.
FIRM-tech HS-33 (nur Magura-Gabeln) haben keinen Booster.



Wartung:
10) nötige Wartungsarbeiten
V-brake: regelmäßiges Reinigen der Felge, ausrichten der (neuen) Beläge und
zentrieren des Laufrades. Schmierung der Züge und der beweglichen Teile.
Zugwechsel ca. 1x im Jahr je nach Niederschlag.
Disc: Belagstärke überprüfen, Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre erneuern.
HS33: regelmässiges Reinigen der Felge, Belagstärke und LRS-Zentrierung prüfen.

11) Wartungsfreundlichkeit

V-brake: alle Teile können selbst von Anfängern gewartet werden.
Disc: Je nach dem wie gut man basteln kann/will kann
man alles selber tun, Ersatzteile gibt es im Fachhandel, muss aber oft bestellt werden.
HS33: gut (siehe "nötige Wartungsarbeiten"). Bremsbeläge werden einfach eingeklickt,
Neueinstellung der Bremse entfällt, bis auf das Zurückdrehen des TPA-Knopfes am Hebel.
Kein Zugwechsel nötig.

12) Radwechsel
V-brake: blockiert Laufrad beim Ausbau, besonders bei dicken Reifen.
Eine erneute Ausrichtung der Bremsbeläge kann manchmal erforderlich sein.
Disc: keine Behinderung des Laufradausbaus.
Am Hinterrad kann das Einfädeln von Bremsscheibe in Bremssattel und Kette
auf Kassette kniffelig sein.
HS33: Wie V-Brake, ein wenig entschärft durch Schnellspannerbefestigung.


Wenn mal was schief geht:
13) Pannenanfälligkeit
V-brake: Fading bei langen Abfahrten möglich, Gefahr von Schlauchplatzern
durch überhitzte Felgen (außer bei Schlauchlos-Systemem) und Aufschlitzen
der Felge durch falsch eingestellte Beläge möglich. Züge können einfrieren!
Hohe Belastung der Dichtungen von Gabeln.
Disc: kompletter Verlust der Bremswirkung bei Überhitzung.
Luft im System durch auf den Kopf stellen des Rades bei älteren (?) Magura
Bremsen möglich. Hohe Verwindungsbelastung der Gabel.
HS33: Wie V-Brake, ausser, dass Aufschlitzer sich nach korrekt eingebauter
Bremse nicht ergeben, weil Einstellungsarbeiten bei Belagwechsel entfallen.

14) Notlaufeigenschaften
V-brake: Notreparatur evtl. möglich & Vorderbremse alleine reicht zur Not auch.
Disc: keine Reparatur möglich, aber beim Ausfall einer Bremse,
ist die verbleibende standfest genug um zu Ende zufahren
HS33: Wie Disc

15) Kompatibilität mit anderen Bremsen/Bikes
V-brake: alle V-brake Laufräder sind untereinander kompatibel, egal welche Bremse.
Man muss aber bei unterschiedlich breiten Felgen die Bremse neu einstellen!
Disc: Bremsscheibengröße des LR muss stimmen.
Nicht mit allen Gabeln & Rahmen problemlos kompatibel (Fertigungsungenauigkeiten)
=> evtl. Unterlegscheiben für Bremssattel/Bremsscheibe nötig
HS33: Wie V-Brake


Individualisierung
16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten
V-brake: Fast jedes Teil lässt sich austauschen und tunen. Alle V-Brake Hebel
sind kompatibel, fast alle Belaghalter sind an alle Bremsarme montierbar.
Es gibt ultraleichte-Hebel, die etwas fummeliger zu installieren sind.
Auch die Wahl der Züge ist relativ frei und beeiflusst den Druckpunkt und die
Leichtgängigkeit. Ceramikbeschichtete Felgen steigern die Bremsleistung
(vor allem bei Nässe und Schlamm) enorm und verschleissen praktisch nicht.
Disc: größere Scheibe verstärkt Bremskraft und Dosierbarkeit und vermindert
die Überhitzungsgefahr. Hebel müssen vom gleichen Hersteller sein? (bei Shimano
sind sie funktionell mit den V-brake Hebeln identisch. Verschiedene Beläge und
Scheibenmaterialien erhältlich. Passen nicht immer gut zu den Schalthebel.
HS33: Es gibt dafür wenige CNC-gefräste Bremshebel und verschiedene Beläge.
Auch hier kann man Ceramikfelgen zum Tunen nutzen.
Bei alten HS-33 Bremsen Reifenbreite max. 2.1"!

17) Optiktuning
V-brake: Fast jedes Teil kann auseinandergenommen, poliert oder lackiert
werden, wie man will. Eloxierte Aluschrauben, Titanschrauben oder sogar
Carbonschrauben können dranmontiert werden, je nach Risikofreudigkeit.
Einspeichung nach Lust und Laune (und Können).
Disc: besondere Hydraulikleitungen oder Carbon-Bremshebel. Begrenzte
Einspeichmöglichkeiten. Tuning mit Titan- und Aluschrauben.
HS-33: Außer den CNC-Hebeln nicht viel zu machen. Freie Wahl der Einspeichung.

Thb
 
Ergänzungen zur Disc:
Zu 3: Die Naben dürfen keine zu großen Fertigungstoleranzen haben, Gabel und Hinterbau müssen wirklich für Disc geeignet sein. Sonst ist, je nach Toleranz der Bremse, Ärger vorprogrammiert. Der Ärger steigt dann auch noch mit der Scheibengröße. Diese Problematik darf gerade beim Aufrüsten nicht unterschätzt werden, selbst manche Fachbetriebe kommen hierbei an ihre Grenzen.

Zu 5, 6, 7: Eine für die Anforderung richtig dimensionierte Scheibenbremsablage, die korrekt montiert ist (siehe Punkt 3.), schlägt hier die V-brakes und HS33 deutlich. Die Frage ist dann, ob dieser Vorsprung benötigt wird. Für den Biker, für den 5, 6, 7 die größte Priorität besitzt, ist die Disc erste Wahl.
 
@ Principia: Toll! Das mache ich dann, aber es dauert glaube ich
noch ein paar Tage, bis die Liste ganz fertig ist. Bin immer wieder
erstaunt, was hier noch so alles rauskommt.

Cheetah schrieb:
Ergänzungen zur Disc:
Zu 3: Die Naben dürfen keine zu großen Fertigungstoleranzen haben, Gabel und Hinterbau müssen wirklich für Disc geeignet sein. Sonst ist, je nach Toleranz der Bremse, Ärger vorprogrammiert. Der Ärger steigt dann auch noch mit der Scheibengröße. Diese Problematik darf gerade beim Aufrüsten nicht unterschätzt werden, selbst manche Fachbetriebe kommen hierbei an ihre Grenzen.

- Warum müssen Disc-Naben genauer gefertigt sein?
Heisst das, die werden deutlich stärker belastet?
Unter Welchen Punkt kommt das dann? Pannenanfälligkeit?

Vielleicht sollte man doch einen getrennten Unterpunkt
"Belastung für Rahmen, Gabel und Laufräder" machen?

- Was heisst, "müssen für Disc gemacht sein"?
Wenn die Eine Aufnahme haben, muss die doch passen.
Oder meinst du die Verwindungssteifigkeit von speziellen Disc-Gabeln?
Gibt's in der Richtung auch Probleme am Hinterbau?

- Was hat das mit den nicht-DOT-Systemen auf sich? Was macht man da?

@ trekkinger: interessante Umfrage. :daumen:

Thb
 
Thunderbird schrieb:

Kann hier noch bitte jemand die Werte korrigieren/bestätigen:
- Laufende Kosten Disc. Da habe ich jetzt 2x5x20,- € für Beläge auf
10.000 Km geschrieben. Ist das alles? Keine neue Scheibe/Öl?

- Was ist mit der Wartungsfreundlichkeit der Scheiben?
Gibt's da differenziertere Aussagen als "sehr gut"?

mit originalberlägen würde ich mal durchschnittlich um die 18€ ansetzen.
scheiben werden auf 10tkm keine neuen benötigt.
auch ölwechsel ist (ich spreche für magura) keiner notwendig.

wartungsfreundlichkeit "scheibe" sehr gut! :daumen:
 
Von mir rot eingefügt.

Thunderbird schrieb:
Kosten & Einbau:
1) Anschaffungspreis (Bremssystem & Laufräder)
V-Brake: 35/350,- € (Alivio mit Deore-Hebeln/Deore komplett/Extralite & FRM DP4) Nicht vergessen: plus 10-40 Euro für Züge (Dura Ace/Nokon)
Disc: 158 (Deore/Julie) bis 580,- € (GustavM) 230 (Formula B4 Pro+)
HS33: 99-180 € für VR+HR (Preise variieren stark je nach Bezugsquelle und Baujahr)

2) laufende Kosten auf 10.000 Km (Beläge & Laufräder)
V-brake: 30-60 € für Beläge und Züge und ca. 100 € für neue Felgen und Speichen, eher auch 100 Euro für 5x Beläge vorne und hinten. Ist aber auch der Extremfall, eher nur 40 Euro/10000km und Satz neue Felgen. Schlammfahrten treiben Verschleiß in die Höhe.
es sei denn, man hat Keramikfelgen, die halten fast ewig. Kosten aber pro Stück >80 Euro und verlangen nach den richtigen Belägen sowie Pflege sonst ist die Keramikschicht schnell weggebremst. Benutzt man Beläge die die Keramikfelge schonen werden Beläge sehr schnell heruntergebremst
Theoretisch nutzen sich V-brakes mit Parallelogramm (Shimano/ Avid Arch Rival)
langsamer ab.Nein sie nutzen sich nicht langsamer ab, der Belag verschleißt nur theoretisch ausgeglichener. Praktisch sieht man davon kaum etwas, da bei richtiger Einstellung die Bremsbeläge eh nur 1mm (laut Shimano Installationsanweisung) von der Felge weg sind.
Disc: Beläge 200 EUR (5 Beläge/Bremse), Schlammfahrten treiben die Kosten
in die Höhe, Telegabeln können leiden. Im Trockenen auf 10000km vielleicht 20 Euro für Beläge sowie 70 Euro für neue Scheiben. Die Beläge sind härter als die von einer Felgenbremse, die Scheiben sind auch härter als Felgenflanken. Aber auch hier treiben schlechte Wetterbedingungen den Verschleiß in die Höhe.
HS33: 30,€ ? sehr, sehr gering. Viel weniger Belagverschleiß als eine V-Brake. Also das was ich von Freunden weiß ist HS33 = Felge. Kann aber auch Keramikfelgen nutzen. Siehe V-Brake.
Wie bei V-brake evtl. ca. 100,- € für neue Felgen und Speichen.

3) Montage
V-Brake: draufstecken und festschrauben. Belagausrichtung kann unter Umständen etwas Kniffelig sein. Man braucht einen passenden Laufradsatz
Disc: Parafork Gabel: Festschrauben und gut is, keine Spacer oder Fräse
PM-Gabel: anschrauben, LR drehen und festschrauben In der Praxis habe ich den Postmountsattel mit dem IS2000-Adapter hinten nicht schleiffrei bekommen, der IS2000-Sattel musste nur mit je einer Unterlegscheibe pro Loch befestigt werden. Kommt immer auf die Bremse und Rahmen/Gabel an. Fräsen am Rahmen habe ich mir auch geschenkt für IS2000, da der Rahmen eloxiert ist.
IS2000-Gabel: Fräsen-> Fachwerkstatt
Natürlich braucht man einen passenden Laufradsatz.
HS33: Erstmontage extrem fummelig (2004er, bei 2005er soll es angeblich etwas einfacher sein) Man braucht einen passenden Laufradsatz

4) Gewicht
V-Brake: ca. 295-700g (Extralite & Vuelta-Deore LX) + ca. 50g für Züge. 50g für Züge ist eher die Untergrenze für kleine Rahmen, da rund 40g pro Meter und 1,5m braucht man mindestens.
Laufräder um 1300g(Extremleichtbau, aber Felgen halten nur extrem Kurz), um 1400g (Leichtbau mit XC717 Keramik), um 2000g (stabile Laufräder für Tour/Enduro)

Disc: 705g (Martha) bis 1400g (Gustav M) normal: 850g + 100g mehr für LRS Laufräder um 1350g (Extremleichtbau), um 1450g (Leichtbau mit XC717D), um 2100g (stabile Laufräder für Tour/Enduro)
HS33: Ca. 800 g; 650g mit Firm Tech Halterung an Magura-Gabeln.


Funktion
5) Bremskraft
V-brake: bei Trockenheit gut-sehr gut, bei Nässe ausreichend-schlecht Mit billigem Fett geschmierte Züge können einfrieren so ab -10°C, schon erlebt. ;)
Disc: bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe gut-sehr gut kann auch schlecht sein bei falschen Belägen oder Beläge noch nicht eingebremst
HS33: Bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe befriedigend. Besser als V-Brake.

6) benötigte Handkraft
V-brake: gering-mittel, je nach Bremse Und nach alter der Züge sowie nach Zustand des eventuell verwendeten Fett. Kann die Handkräfte astronomisch ansteigen lassen.[/COLOR
Disc: sehr gering
HS33: gering

7) Dosierbarkeit
V-brake: Bei Trockenheit gut-ausreichend, je nach Bremse & Belag.
Bei Nässe eher schlecht, außer mit Ceramikfelgen.
Disc: sehr gut - super. Ist auch nötig, weil man sich auf Grund der
anderen Hebelkräfte etwas leichter überschlägt.
HS33: sehr gut.

8) Bremsgeräusche
V-brake: manchmal Schleifen im Wiegetritt bei weichen Gabeln und
schweren Fahrern und Schmirgeln bei Matsch. Tödliches Quietschen
bei Öl auf der Felge, falschen Belägen und lockerem Parallelogramm. Eventuelles Quietschen von Felgen und Belägen während der Einbremszeit
Disc: alles ist möglich (vor allem bei Öl auf der Scheibe), aber meistens
sind Sie leise. Bisher habe ich erlebt, dass sie erst anfangen zu Quietschen wenn die Beläge eingebremmst sind, scheint aber ein "Alleinstellungsmerkmal" von Formula-Bremsen zu sein.[/COLOR
HS33: keine oder kaum welche. Weniger als Scheibe oder V-brake weil massiv gebaut.

9) Schmutzresistenz

V-brake: feuchte Felgen ziehen schmirgelnden Staub an und Matsch
setzt Bremsfläche (Felge zu)
Disc: weiter vom Matsch entfernt, schmirgelunempfindlicher. Durch Steinschlag gefärdet.
HS33: Durch den Booster setzten sie sich leichter mit Dreck zu.
FIRM-tech HS-33 (nur Magura-Gabeln) haben keinen Booster.



Wartung:
10) nötige Wartungsarbeiten
V-brake: regelmäßiges Reinigen der Felge, ausrichten der (neuen) Beläge und
zentrieren des Laufrades. Schmierung der Züge und der beweglichen Teile.
Zugwechsel ca. 1x im Jahr je nach Niederschlag.
Disc: Belagstärke überprüfen, Bremsflüssigkeit erneuern (wie oft? - alle 2 Jahre?) Bei Bremsflüssigkeit ist alle 2 Jahre empfohlen, da sie Wasser zieht.
HS33: regelmässiges Reinigen der Felge, Belagstärke und LRS-Zentrierung prüfen.

11) Wartungsfreundlichkeit

V-brake: alle Teile können selbst von Anfängern gewartet werden.
Disc: sehr gut. (?)Je nach dem wie gut man basteln kann/will kann man alles selber tun, Ersatzteile gibt es im Fachhandel, muss aber oft bestellt werden.
HS33: gut (siehe "nötige Wartungsarbeiten"). Bremsbeläge werden einfach eingeklickt,
Neueinstellung der Bremse entfällt, bis auf das Zurückdrehen des TPA-Knopfes am Hebel.
Kein Zugwechsel nötig.

12) Radwechsel
V-brake: blockiert Laufrad beim Ausbau, besonders bei dicken Reifen Nach Wiedereinbau und Wiedereinhängen des Bremszuges kann eine erneute Ausrichtung der Bremsbeläge erforderlich sein.
Disc: keine Behinderung des Laufradausbaus. Am Hinterrad kann das Einfädeln von Bremsscheibe in Bremssattel und Kette auf Kassette kniffelig sein.
HS33: Wie V-Brake, ein wenig entschärft durch Schnellspannerbefestigung.


Wenn mal was schief geht:
13) Pannenanfälligkeit
V-brake: Fading bei langen Abfahrten möglich, Gefahr von Schlauchplatzern
durch überhitzte Felgen (außer bei Schlauchlos-Systemem) und Aufschlitzen
der Felge durch falsch eingestellte Beläge möglich. Hohe Belastung der
Dichtungen von Gabeln.
Disc: kompletter Verlust der Bremswirkung bei Überhitzung.
Luft im System durch auf den Kopf stellen des Rades bei älteren (?) Magura
Bremsen möglich. Hohe Verwindungsbelastung der Gabel.
HS33: Wie V-Brake, ausser, dass Aufschlitzer sich nach korrekt eingebauter
Bremse nicht ergeben, weil Einstellungsarbeiten bei Belagwechsel entfallen.

14) Notlaufeigenschaften
V-brake: Notreparatur evtl. möglich & Vorderbremse alleine reicht zur Not auch.
Disc: keine Reparatur möglich, aber beim Ausfall einer Bremse,
ist die verbleibende standfest genug um zu Ende zufahren
HS33: Wie Disc

15) Kompatibilität mit anderen Bremsen/Bikes
V-brake: alle V-brake Laufräder sind untereinander kompatibel, egal welche Bremse.
Man muss aber bei unterschiedlich breiten Felgen die Bremse neu einstellen!
Disc: Bremsscheibengröße des LR muss stimmen. Eventuell müssen Unterlegscheiben für Bremsscheibe oder Bremssattel besorgt werden um Fertigungs- und /oder Herstellertolleranzen auszugleichen.
Nicht mit allen Rahmen problemlos kompatibel (Fertigungsungenauigkeiten). Siehe oben, gilt auch für die Gabel.
HS33: Wie V-Brake


Individualisierung
16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten
V-brake: Fast jedes Teil lässt sich austauschen und tunen. Alle V-Brake Hebel
sind kompatibel, fast alle Belaghalter sind an alle Bremsarme montierbar.
Auch die Wahl der Züge ist relativ frei und beeiflusst den Druckpunkt und die
Leichtgängigkeit. Ceramikbeschichtete Felgen steigern die Bremsleistung
(vor allem bei Nässe und Schlamm) enorm und verschleissen praktisch nicht. Es gibt auch den einen oder anderen V-Brakehebel der Probleme mit der Schalthebelkompatibilität aufweise (Stichwort: Extralite).
Disc: größere Scheibe verstärkt Bremskraft und Dosierbarkeit und vermindert
die Überhitzungsgefahr. Hebel müssen vom gleichen Hersteller sein? (bei Shimano
sind sie fnktionell mit den V-brake Hebeln identisch. Verschiedene Beläge und
Scheibenmaterialien erhältlich. Passen nicht immer gut zu den Schalthebel.
HS33: Es gibt dafür wenige CNC-gefräste Bremshebel und verschiedene Beläge.
Auch hier kann man Ceramikfelgen zum Tunen nutzen.
Bei alten HS-33 Bremsen Reifenbreite max. 2.1"!

17) Optiktuning
V-brake: Fast jedes Teil kann auseinandergenommen, poliert oder lackiert
werden, wie man will. Eloxierte Aluschrauben, Titanschrauben oder sogar
Carbonschrauben können dranmontiert werden, je nach Risikofreudigkeit.
Einspeichung nach Lust und Laune (und Können).
Disc: besondere Hydraulikleitungen oder Carbon-Bremshebel. Begrenzte
Einspeichmöglichkeiten. Schrauben können auch durch Titan oder Aluschrauben ersetzt werden, je nach Einsatzbereich und Fahrergewicht.
HS-33: Außer den CNC-Hebeln nicht viel zu machen. Freie Wahl der Einspeichung.
(...)
 
3) Montage

Warum braucht man für Felgenbremsen (V & HS33) einen passenden LRS? Felgenbremsen
sind imho nach wie vor Standard... wenn ich von ner billigen Baumarkt-Canti auf V oder HS33
aufrüsten will, brauch ich eigentlich keinen speziellen LRS. Canti ab und neue Bremse dran,
fertig.
Bei ner Disc ist die Bezeichnung "passender LRS" schon zutreffender, weil hier vom breiten
Standard abweichend zumindest eine neue Nabe (mit Disc-Aufnahme) fällig ist. Hier tritt dann
auch wie beim Hinterrad der Umstand auf, dass unterschiedliche Speichenlängen benötigt
werden (nachkaufen -> Kosten) und die Nabe eingespeicht werden muss. Wer's nicht
selber kann --> Werkstatt -> Kosten.

12) Radwechsel

Die Beläge neu ausrichten musste ich mit meiner XT-V von 199x noch nie(!) nach einem
Radwechsel. Höchstens die Vorspannschrauben wollten erneut betätigt werden, damit
die Bremsarme wieder in gleichem Winkel stehen. Dass sich aber die Beläge / Bremsschuhe
verstellen, konnte ich noch nicht beobachten.

Meine 0.02€
Gruß
Rolf
 
kiRo schrieb:
3) Montage

Warum braucht man für Felgenbremsen (V & HS33) einen passenden LRS? Felgenbremsen
sind imho nach wie vor Standard... wenn ich von ner billigen Baumarkt-Canti auf V oder HS33
aufrüsten will, brauch ich eigentlich keinen speziellen LRS. Canti ab und neue Bremse dran,
fertig.
Bei ner Disc ist die Bezeichnung "passender LRS" schon zutreffender, weil hier vom breiten
Standard abweichend zumindest eine neue Nabe (mit Disc-Aufnahme) fällig ist. Hier tritt dann
auch wie beim Hinterrad der Umstand auf, dass unterschiedliche Speichenlängen benötigt
werden (nachkaufen -> Kosten) und die Nabe eingespeicht werden muss. Wer's nicht
selber kann --> Werkstatt -> Kosten.

Ja bei einer Aufrüstung. Es geht hier aber nicht nur um Aufrüstung sondern ebenfalls um Neukauf. Soll ja ein Ratgeber sein. Und wenn da jemand vorschnell einen günstigen Laufradsatz zu seinen V-Brakes auf ebay ersteigert und hinterher feststell, dass da gar keine Felgenflanke dranne ist wird er schön traurig gucken wo doch im mtb-news-forum drinne stand er braucht keine passenden Laufräder. :rolleyes:

kiRo schrieb:
12) Radwechsel

Die Beläge neu ausrichten musste ich mit meiner XT-V von 199x noch nie(!) nach einem
Radwechsel. Höchstens die Vorspannschrauben wollten erneut betätigt werden, damit
die Bremsarme wieder in gleichem Winkel stehen. Dass sich aber die Beläge / Bremsschuhe
verstellen, konnte ich noch nicht beobachten.

Meine 0.02€
Gruß
Rolf

Und wenn die Bremsarme dann wieder im gleichen Winkel stehen haben dann die Bremsbeläge einer andere Position als vor der korrigierung der Vorspannung? Wenn ja hast du somit die Bremsbeläge neu ausgerichtet, wenn nein hättest du dir die Korrigierung der Vorspannung auch sparen können. ;)
 
@ kiRo: es gibt unterschiedliche Felgenbreiten. Wenn du nur
Felgen gleicher Breite wechselst, gibt es natürlich kein Problem.

@ _gs: Na das nenne ich mal konstruktiv. :daumen:

- V-Brake Beläge halten bei mir mind. 2500 und max. 5000 km
vielleicht, weil ich sie nur 1mm von der Felge weg einstelle, oder weil ich wenig bremse. ;)
Swissssstop RX kosten 4Stck. 10.90 => bei Belagwechsel alle 2000 km=> ca. 55 + Züge => meinetwegen 65,- €.
bei Belagwechsel alle 5000 km => 22,- € +Züge => ca. 30 €
Soll ja nur min/max sein. sein. Deshalb habe ich die 100,- € jetzt mit drin,
aber fast alle 1000 km neue Beläge ist schon heftig.

- Wegbemsen kann man (wenigstens bei den Mavic-Felgen) die Ceramicschicht
nicht, sondern sie verglast durch zu weiche Gummis. Die Felge bremst dann
normal und hält aber immer noch ewig.

- die parallelogramm-Aussage habe ich umformuliert.

- höhere Kosten für Ceramicfelgen sind jetzt drin (kommt auf's gleiche raus)

- zum Verschleiß der HS-33 befrage ich morgen jemanden.
Die Beläge sind auf jeden Fall extrem viel dicker als V-brake Beläge.

- Das Post Mount <=> IS2000 problem ist hinzugefügt.

- Zuglänge: ich habe an meinem 48er-Rahmen 75 cm Nokons und zusätzlich
40cm Liner am Oberrohr. 20g Kabel (mit Endkappen), 27g Nokons (habe keine
Nudel, also sonst noch weniger, weil man die zur Bremse zählt!) und 8g Liner => 55g
Aber egal, ich schreibe 50-80g hin, das passt.

Unterschied V-brake zu Disc-LRS: Tune Standard MTB ist 100g leichter als
King/Kong. Ich denke, im Schnitt kommen 100g ganz gut hin, aber ich lasse
mich vom Gegenteil überzeugen. 1183g ist glaube ich der leichteste V-brake
LRS und der leichteste Disc-LRS?

- einfrierende Züge! Natürlich. Kommt aber unter Pannen.

- Bremsflüssigkeit - welche zieht jetzt kein Wasser?

- die Extralite-Hebel sind im Betrieb schon OK, aber ich habe mal so was
in der Richtung reingeschrieben. Es gibt ja noch Steinbach. ;)

Thb
 
mike2313 schrieb:
Ein Nachteil Der Disc-Brake, den viele wohl garnicht kennen:
Pysik -> Hebelgesetz -> Drehpunkt
Der Drehpunkt bei der Disc-Brake liegt nahe bei der Achse, somit ist bei starkem Bremsen leichter ein überrollen möglich, also ein Kippen über das Vorderrad möglich.
Vielleicht hats na noch keiner gewußt... :lol:

Das stimmt nicht, kein bisschen. Denkfehler.

Ob man nahe der Nabe (Disc) eine grosse Kraft in die Gabel einleitet, oder weiter oben eine kleinere (Felge), ist den Dichtungen und der Überschlagstendenz total wurst. Hebelgesetz. Bei gleicher Bremswirkung 0 Unterschied.
Man muss der Scheibenbremse lediglich ankreiden, dass sie die Gabel nur einseitig belastet.

Und die Krafteinleitung in das Fahrrad findet immernoch zwischen Boden und Reifen statt, egal was für ne Bremse man hat. Für die Überschlagstendenz entscheidend ist noch der Durchmesser des Rades (im Verhältnis zum Radstand), denn der Drehpunkt beim Überschlag liegt irgendwo unterhalb der Nabe (kein wirklicher Drehpunkt würde ich sagen, das ganze ist ja eine Abrollbewegung). Man stelle sich ein Rad mit normalem 1m Radstand, aber riesigen Rädern mit ebenfalls 1m Durchmesser vor.
 
@ roadrunner_gs

Okay, dass man für Cantis keine Disc-only-Felgen kauft, war jetzt für mich schon wieder
selbstverständlich. Nun hab ich aber verstanden, warum du das nochmal so nennen wolltest :daumen:

Das Verstellen der Federvorspannung zähl ich jetzt nicht dazu "die Beläge neu auszurichten",
auch wenn sich die Position der Beläge hierbei verändert. "Beläge neu ausrichten" definiert
für meine Begriffe eher das Drehen an dem Innensechskant, an dem der Belag dran ist -
also jenes Teil, mit dem ich die Neigung (hoch runter links rechts) einstelle. Ist aber sicher
auch nur ne Definitionsfrage. Mkaaaaay?! :D

Grüße vom
Rolf
(der sich auf sein neues Rad freut)
 
Hehe, ich sehe schon, ich muss nur genug Leuten in anderen Threads auf
die Füße treten, dann kommen sie alle hier vorbei. :D


@ lelebebbel: und wo warst du bitte, als roadrunner_gs mir weis gemacht hat,
dass ich meine Dichtungen mit V-brakes schneller schrotten würde. :mad: ;)
Also gut, dann wird das ganze mit Überschlag bei Scheibe und Dichtungen
bei V-brakes wieder gestrichen.

@ |tV|Azrael: danke! :daumen:
Von Scheiben habe ich nämlich wenig Ahnung und bin auf dein Fachwissen angewiesen.
Kann man verallgemeinern, welche Marken Mineralöl benutzen?

Thb
 
Shimano und Magura benutzen Mineralöl. Die anderen Hersteller benutzen im wesentlichen DOT.

Ausserdem war ich doch auch schon hier, da hättest du meine Füsse ruhig schonen dürfen . . . :D

Gruss,
Azrael
 
|tV|Azrael schrieb:
Ausserdem war ich doch auch schon hier, da hättest du meine Füsse ruhig schonen dürfen . . . :D
Oh - stimmt ja! Mehrere Male. Hatte den Überblick verloren. lelebebbel ja auch schon. Sorry. :rolleyes:

Alle, die hier was beigetragen haben sollten im FAQ-Endprodukt genannt werden
- damit man weiß, bei wem man sich beschweren kann. :D

Hier die aktuelle Liste für Seite 4 des Threads:

Kosten & Einbau:
1) Anschaffungspreis (Bremssystem & Laufräder)
V-Brake: 40-400,- € (Deore - Extralite & FRM DP4) (inkl. Züge)
Disc: 158 (Deore/Julie) bis 580,- € (GustavM) Mitte: 230 (Formula B4 Pro+)
HS33: 99-180 € für VR+HR (Preise variieren stark je nach Bezugsquelle und Baujahr)

2) laufende Kosten auf 10.000 Km (Beläge & Laufräder)
V-brake: 30-100 € für Beläge und Züge (normal sind ca. 50,- €)
und ca. 100 € für neue Felgen und Speichen,
es sei denn, man hat Ceramikfelgen, die halten fast ewig (kosten aber je 50,- €
mehr als normale, dafür fällt der Felgentausch nach 10000 km weg => gleiche kosten)
Beläge bei V-brakes mit Parallelogramm (Shimano/ Avid Arch Rival) nutzen sich
etwas gleichmäßiger ab und halten dadurch etwas länger. Wen man V-brakes
ohne parallelogramm regelmäßig neu ausrichtet, gibt's praktisch keinen Unterschied.

Disc: Beläge 200 EUR (5 Beläge/Bremse), Schlammfahrten treiben die Kosten
in die Höhe, Telegabeln können leiden.
HS33: 30,€ ? sehr, sehr gering. Viel weniger Belagverschleiß als eine V-Brake.
Wie bei V-brake evtl. ca. 100,- € für neue Felgen und Speichen.

3) Montage
V-Brake: draufstecken und festschrauben. Belagausrichtung kann kniffelig sein.
Disc: Parafork Gabel: Festschrauben und gut is, keine Spacer oder Fräse
PM-Gabel: anschrauben, LR drehen und festschrauben.
Post Mount mit IS2000-Adapter kann sehr problematisch werden.
IS2000-Gabel: Fräsen-> Fachwerkstatt
Natürlich braucht man einen passenden Laufradsatz.
HS33: Erstmontage extrem fummelig (2004er, bei 2005er soll es angeblich etwas einfacher sein)

4) Gewicht
V-Brake: ca. 295-700g (Extralite & Vuelta-Deore LX) + 50-80g für Züge (je nach Rahmengröße und Art)
Manche V-Brakes sind bis auf 172g zu tunen (das Paar!) Ohne Extremtuning 250g.
Disc: 630g (B4SL) bis 1400g (Gustav M) normal: 850g + 100g mehr für LRS
Die B4SL kann unter 600g gebracht werden.
HS33: Ca. 800 g; 650g mit Firm Tech Halterung an Magura-Gabeln.


Funktion
5) Bremskraft
V-brake: bei Trockenheit gut-sehr gut, bei Nässe ausreichend-schlecht
Disc: bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe gut-sehr gut (chlecht bei falschen Belägen)
HS33: Bei Trockenheit sehr gut, bei Nässe befriedigend. Besser als V-Brake.

6) benötigte Handkraft
V-brake: gering-mittel, je nach Bremse & Zustand der Züge.
Disc: sehr gering
HS33: gering

7) Dosierbarkeit
V-brake: Bei Trockenheit gut-ausreichend, je nach Bremse & Belag.
Bei Nässe eher schlecht, außer mit Ceramikfelgen.
Disc: sehr gut - super.
HS33: sehr gut.

8) Bremsgeräusche
V-brake: manchmal Schleifen im Wiegetritt bei weichen Gabeln und
schweren Fahrern und Schmirgeln bei Matsch. Tödliches Quietschen
bei Öl auf der Felge, falschen Belägen und lockerem Parallelogramm.
Manchmal quietscht es beim Einbremsen (nich bei guten Belägen)
Disc: alles ist möglich (vor allem bei Öl auf der Scheibe), aber meistens
sind Sie leise. Formulas quietschen manchmal nach der Einbremszeit.
HS33: keine oder kaum welche. Weniger als Scheibe oder V-brake weil massiv gebaut.

9) Schmutzresistenz

V-brake: feuchte Felgen ziehen schmirgelnden Staub an und Matsch
setzt Bremsfläche (Felge zu)
Disc: weiter vom Matsch entfernt, schmirgelunempfindlicher. Durch Steinschlag gefärdet.
HS33: Durch den Booster setzten sie sich leichter mit Dreck zu.
FIRM-tech HS-33 (nur Magura-Gabeln) haben keinen Booster.



Wartung:
10) nötige Wartungsarbeiten
V-brake: regelmäßiges Reinigen der Felge, ausrichten der (neuen) Beläge und
zentrieren des Laufrades. Schmierung der Züge und der beweglichen Teile.
Zugwechsel ca. 1x im Jahr je nach Niederschlag.
Disc: Belagstärke überprüfen, Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre erneuern.
Bei Shimano und Magura dank Mineralöl kein Austausch nötig.
HS33: regelmässiges Reinigen der Felge, Belagstärke und LRS-Zentrierung prüfen.

11) Wartungsfreundlichkeit

V-brake: alle Teile können selbst von Anfängern gewartet werden.
Disc: Je nach dem wie gut man basteln kann/will kann
man alles selber tun, Ersatzteile gibt es im Fachhandel, muss aber oft bestellt werden.
HS33: gut (siehe "nötige Wartungsarbeiten"). Bremsbeläge werden einfach eingeklickt,
Neueinstellung der Bremse entfällt, bis auf das Zurückdrehen des TPA-Knopfes am Hebel.
Kein Zugwechsel nötig.

12) Radwechsel
V-brake: blockiert oft trotz Aushängen des Kabels das
Laufrad beim Ausbau, besonders bei Reifen über 2,0".
Eine erneute Ausrichtung der Bremsbeläge kann manchmal erforderlich sein.
Disc: keine Behinderung des Laufradausbaus.
Am Hinterrad kann das Einfädeln von Bremsscheibe in Bremssattel und Kette
auf Kassette kniffelig sein.
HS33: Laufradwechsel etwas schwieriger als bei Disc.
Leichter als bei V-Brake, da ausser Zurückdrehen des TPA-Rades am Bremshebel
keine Belageinstellung nötig. Schnellspanner zum Abnehmen eines Bremskörpers.


Wenn mal was schief geht:
13) Pannenanfälligkeit
V-brake: Fading bei langen Abfahrten möglich, Gefahr von Schlauchplatzern
durch überhitzte Felgen (außer bei Schlauchlos-Systemem) und Aufschlitzen
der Felge durch extrem falsch eingestellte Beläge möglich. Züge können einfrieren!
Disc: kompletter Verlust der Bremswirkung bei Überhitzung.
Luft im System durch auf den Kopf stellen des Rades bei älteren (?) Magura
Bremsen möglich. Hohe Verwindungsbelastung der Gabel.
HS33: Wie V-Brake, ausser, dass Aufschlitzer sich nach korrekt eingebauter
Bremse nicht ergeben, weil Einstellungsarbeiten bei Belagwechsel entfallen.

14) Notlaufeigenschaften
V-brake: Notreparatur evtl. möglich & Vorderbremse alleine reicht zur Not auch.
Disc: keine Reparatur möglich, aber beim Ausfall einer Bremse,
ist die verbleibende standfest genug um zu Ende zufahren
HS33: Wie Disc

15) Kompatibilität mit anderen Bremsen/Bikes
V-brake: alle V-brake Laufräder sind untereinander kompatibel, egal welche Bremse.
Man muss aber bei unterschiedlich breiten Felgen die Bremse neu einstellen!
Disc: Bremsscheibengröße des LR muss stimmen.
Nicht mit allen Gabeln & Rahmen problemlos kompatibel (Fertigungsungenauigkeiten)
=> evtl. Unterlegscheiben für Bremssattel/Bremsscheibe nötig
HS33: Wie V-Brake


Individualisierung
16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten
V-brake: Fast jedes Teil lässt sich austauschen und tunen. Alle V-Brake Hebel
sind kompatibel, fast alle Belaghalter sind an alle Bremsarme montierbar.
Es gibt ultraleichte-Hebel, die etwas fummeliger zu installieren sind.
Auch die Wahl der Züge ist relativ frei und beeiflusst den Druckpunkt und die
Leichtgängigkeit. Ceramikbeschichtete Felgen steigern die Bremsleistung
(vor allem bei Nässe und Schlamm) enorm und verschleissen praktisch nicht.
Disc: größere Scheibe verstärkt Bremskraft und Dosierbarkeit und vermindert
die Überhitzungsgefahr. Hebel müssen vom gleichen Hersteller sein? (bei Shimano
sind sie funktionell mit den V-brake Hebeln identisch. Verschiedene Beläge und
Scheibenmaterialien erhältlich. Passen nicht immer gut zu den Schalthebel.
HS33: Es gibt dafür wenige CNC-gefräste Bremshebel und verschiedene Beläge.
Auch hier kann man Ceramikfelgen zum Tunen nutzen.
Bei alten HS-33 Bremsen Reifenbreite max. 2.1"!

17) Optiktuning
V-brake: Fast jedes Teil kann auseinandergenommen, poliert oder lackiert
werden, wie man will. Eloxierte Aluschrauben, Titanschrauben oder sogar
Carbonschrauben können dranmontiert werden, je nach Risikofreudigkeit.
Einspeichung nach Lust und Laune (und Können).
Disc: besondere Hydraulikleitungen oder Carbon-Bremshebel. Begrenzte
Einspeichmöglichkeiten. Tuning mit Titan- und Aluschrauben.
HS-33: Außer den CNC-Hebeln nicht viel zu machen. Freie Wahl der Einspeichung.
 
Thunderbird schrieb:
12) Radwechsel
V-brake: blockiert Laufrad beim Ausbau, besonders bei dicken Reifen.
Eine erneute Ausrichtung der Bremsbeläge kann manchmal erforderlich sein.
Disc: keine Behinderung des Laufradausbaus.
Am Hinterrad kann das Einfädeln von Bremsscheibe in Bremssattel und Kette
auf Kassette kniffelig sein.
HS33: Wie V-Brake, ein wenig entschärft durch Schnellspannerbefestigung.
Ich glaube, das rot hervorgehobene kam später dazu. Dann würde ich den Text für die HS33 komplett ersetzen mit
|tV|Azrael schrieb:
HS33: Laufradwechsel etwas schwieriger, als bei Disc. Leichter als bei V-Brake, da ausser Zurückdrehen des TPA-Rades am Bremshebel keine Belageinstellung nötig. Schnellspanner zum Abnehmen eines Bremskörpers.
Bei der V-Brake sollte man vielleicht noch ergänzen, dass da eine Vorrichtung zum Aushängen ist. Vielleicht gibt's ja Leute, die es nicht wissen :) . Der Schnellspanner stellt ja dem gegenüber in Hinsicht auf den Zweck der Konstruktion keinen Vorteil dar.

Gruss,
Azrael
 
Mir ist eingefallen, dass man oft hört, das bei ziemlich reingedrehtem TPA jeweils ein Bremsklotz eventuell an der Felge schleifen kann. Bei mir tritt das auch auf, allerdings merkt und hört man beim Fahren nichts davon. Der Bremsklotz berührt die Felge wohl nur mit sehr geringem Druck.

Ich weiss jetzt nur nicht so genau, unter welchen Punkt man das packen soll.

Abhilfe (ich hab's aber noch nicht selber ausprobiert) könnte eine symmetrische Bremszuleitung schaffen. Sowas gibt es wohl als Tuningteil. Somit würde das unter "16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten" passen.

Gruss,
Azrael
 
Thunderbird schrieb:
16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten
V-brake: Fast jedes Teil lässt sich austauschen und tunen. Alle V-Brake Hebel
sind kompatibel, fast alle Belaghalter sind an alle Bremsarme montierbar.
Es gibt ultraleichte-Hebel, die etwas fummeliger zu installieren sind.
Auch die Wahl der Züge ist relativ frei und beeiflusst den Druckpunkt und die
Leichtgängigkeit. Ceramikbeschichtete Felgen steigern die Bremsleistung
(vor allem bei Nässe und Schlamm) enorm und verschleissen praktisch nicht.
Disc: größere Scheibe verstärkt Bremskraft und Dosierbarkeit und vermindert
die Überhitzungsgefahr. Hebel müssen vom gleichen Hersteller sein? (bei Shimano
sind sie funktionell mit den V-brake Hebeln identisch
. Verschiedene Beläge und
Scheibenmaterialien erhältlich. Passen nicht immer gut zu den Schalthebel.
HS33: Es gibt dafür wenige CNC-gefräste Bremshebel und verschiedene Beläge.
Auch hier kann man Ceramikfelgen zum Tunen nutzen.
Bei alten HS-33 Bremsen Reifenbreite max. 2.1"!
Den von mir rot markierten Text verstehe ich irgendwie nicht :confused: . Shimano-Disc-Hebel mit Shimano-V-Brake-Hebel funktionell identisch? Ich meine, ausser der Tatsache, dass mit beiden gebremst wird?

Sorry für die vielen Posts hintereinander. Dieses hier hätte ich gerne an den letzten Post noch drangehängt, allerdings vergeht die Änderungsmöglichkeit mit der Zeit . . .

Gruss,
Azrael
 
Gemeint war da die Ergonomie. Wird dann geändert.

Die symmetrische Bremszuleitung für die HS-33 ist eine extrem
exotische Tuningmaßnahme für ein Problem, das kaum auftaucht.
Würde ich weglassen, da wir das "Problemchen" sowieso nicht erwähnen.

Thb
 
|tV|Azrael schrieb:
Mir ist eingefallen, dass man oft hört, das bei ziemlich reingedrehtem TPA jeweils ein Bremsklotz eventuell an der Felge schleifen kann. Bei mir tritt das auch auf, allerdings merkt und hört man beim Fahren nichts davon. Der Bremsklotz berührt die Felge wohl nur mit sehr geringem Druck.

Ich weiss jetzt nur nicht so genau, unter welchen Punkt man das packen soll.

Abhilfe (ich hab's aber noch nicht selber ausprobiert) könnte eine symmetrische Bremszuleitung schaffen. Sowas gibt es wohl als Tuningteil. Somit würde das unter "16) Funktionelle Tuningmöglichkeiten" passen.

Gruss,
Azrael

Das ändert daran rein garnix. Es liegt m.M. nach an den Dichtungen, keinesfalls aber an der Ölleitung- oder Zuführung.
 
Thunderbird schrieb:
(...)
@ lelebebbel: und wo warst du bitte, als roadrunner_gs mir weis gemacht hat,
dass ich meine Dichtungen mit V-brakes schneller schrotten würde. :mad: ;)
Also gut, dann wird das ganze mit Überschlag bei Scheibe und Dichtungen
bei V-brakes wieder gestrichen.
(...)

Im Vergleich zu einer Scheibenbremse mit 160mm-Scheibe hat eine V-Brake nunmal eine höhere Bremskraft (Disc: 290-350N, V-Brake: 350-400N).
Aber nur im trockenen.
Nur mal so nebenbei...
 
Soll doch jeder fahren, was er für richtig hält. Ich jedenfalls mache den Zirkus nicht mit, nur weil die Zeitschriften und einige Biker meinen, Scheiben seien der Segen der Welt. Wenn der Preis mal stimmen sollte, dazu noch das Gewicht und das Schleifen wirklich nur auf Schraubfehler zurückzuführen sind, werde ich es mir überlegen. Die Zeitschriften wiedersprechen sich teils selbst, testen im Jahr 2004 eine Scheibe als überragend, um ein Jahr später zu schreiben, dass die selbe Scheibe, nun aber Modell 2005, nun wirklich zugelegt hat, verbessert wurde und alle Fehler nun beseitigt sind. Ich lasse mich doch da nicht verarschen. Ich verlasse mich lieber auf das, was ich selber erfahren kann, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte lange die HS33 dran, die ich wirklich für eine sehr gute Bremse halte. Jetzt habe ich die Avid dran und ich finde die Bremsleistung nochmals besser, nicht nur eine leichte Steigerung, sondern wirklich besser. Viele haben hier behauptet, dass das nicht stimmen kann, aber es ist so. Selbst bei Nässe... Ich lebe noch, wirklich, die bremst auch noch bei Nässe. Manchmal weiß ich wirklich nicht, was ich von dem, was ich hier lese, noch glauben soll. Glaubt man hier einigen, darf man sich mit den Bremsen überhaupt nur auf Gehwegen bewegen. Den Nachteil des Felgenverschleiß sehe ich, aber bei dem Preis einer wirklich leichten Disk kann ich mir drei Laufradsätze kaufen. Und ich bekomme selbst nicht zu dem Preis eine Disk zu dem Gewicht einer V-Brake. Ich warte noch drei Generationen Disk ab, dann sehe ich mal weiter...
 
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