DOT vs. Mineral Öl

Lil'D

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Koblenz
Hi, würde gern mal die Vor- und Nachteile von DOT (alle) und Mineral Öl wissen. Was ich bisher weiß ist, dass DOT schädlich ist und Mineral Öl nicht. Und was ich mal gehört habe ist, dass man Mineral Öl nicht mehr auszuwechseln braucht und DOT nach einer bestimmten Zeit?? Stimmt das?Wann muss man es denn wechseln? Gibt es noch welche Vor- und Nachteile?

MfG Lil'D
 
Oh, wenn das mal nicht wieder zur Grundsatzdiskussion auswächst. Das Thema gab es auch schon ein paar mal, Suchfunktion hilft.

Kurzform:
DOT
Vorteile:
- billiger
- weltweit in jeder Autowerkstatt erhältlich
- hitzebeständiger

Nachteile:
- giftig, ätzend, aber was kümmert einen das, das Zeug kommt in die Bremse und gut.
- sollte regelmäßig gewechselt werden

Mineralöl
Vorteile:
- nicht ätzend und giftig
- hält angeblich ewig

Nachteile:
- teuer, da Spezialöl
- nicht überall erhältlich
 
also fakt ist das ich noch nie stark verschmutztes mineralöl gesehn habe hingegen dot4 kommt fast immer braun wieder raus :lol:

die idee mit dem mineralöl kommt aus den Hydraulik/Pneumatik bereich dort wird ausschliesslich mineralöl benutzt und dort geht es um mehrere tonnen wenn nicht sogar mehr.

zudem benutzten autohersteller wie rolls royce, bentley, etc... für ihre bremsen mineralöl :eek:

Da mineralöl noch ziemlich neu in dem bereich ist wette ich das es da weiter mit der entwicklung geht, ich hab sogar gehört das es mitlerweile hydraulik mineralöle gibt die sehr viel besser sind als das womit wir unsere bremsen befüllen, feuerbeständig und druckbeständig bis 5000PSI... ich frag mich ob wir auch bald so etwas zu füllen kriegen.

ich bin kein dot fan weil es wohl damit zu schnell zu verschleiss kommt besonders bei den kleinen schwachen fahrrad bremsen
 
swiss_daytona schrieb:
Schon wieder mal Kayn: Grosse Fresse, wenig Erfahrung. :mad:
Naja, bei den Hobbies Musik, PC und E-Technik ist er eben noch nicht so weit mit seinen Mechanik Kenntnissen :D
Heutzutage geht eben alles erstmal virtuell, während man sich vor 25-30 Jahren mangels Informationsquellen alles selbst erarbeiten musste.
Kein Forum, kein Google, kein PC...Höchstens ein paar Handbücher über PKW und Motorräder, so ging man damals ans Werk.
Im Gegensatz dazu kriegen einige hier ja schon Herzklopfen, wenn sie ihre Reifen aufpumpen müssen und starten direkt ne Umfrage :lol:

Also laß ihn mal noch 10 Jahre an Bikes, Autos und Motorrädern schrauben, dann wird das schon... :cool:
 
Was für ein Unterschied besteht denn bei den verschiedenen Sorten DOT? (4, 5.1 usw.) Und in welchen Zeitabständen muss man es denn auswechseln? Oder woran merkt man, dass es ausgewechselt werden muss?

MfG Lil'D
 
Netbiker schrieb:
Ich denke, wirklich alle Fragen, Vor-/Nachteile der jeweilgen Bremsmedien werden über die Suchfunktion erschöpfend erklärt.;)

das denke ich auch.

Trotzdem:: DOT 3, 4, und 5.1 ist hygroskopisch, d.h. das Zeug nimmt Wasser aus der Umgebungsluft auf und wird dadurch in seinen Eigenschaften verschlechtert. Wasser bildet bei niedrigeren Temperaturen Dampfblasen, die im Gegensatz zu Flüssigkeiten kompressibel sind. Folge: ziehen am Bremshebel führt nicht zur gewünschten Bremswirkung. Daher niemals Bremse mit Flüssigkeit aus angebrochenem Gebinde befüllen, da kann schon reichlich Wasser enthalten sein.
DOT 3, 4 und 5.1 basieren auf Glykol (giftig, wurde mal vor Jahren in Ö. in Wein gemischt) sind (theoretisch, aber nicht empfehlenswert) untereinander mischbar.
Unterschiede bestehen in den Siedepunkten
DOT 5 basiert auf Silikon, nimmt kein Wasser auf und ist weder für Mineralölbremsen noch für o.g. Bremsen geeignet (greift Dichtungen an). Umgekehrt können Glykolflüssigkeiten nicht für DOT 5 Bremsen verwendet werden
Gemeinsames Problem aller Bremsflüssigkeiten für KFZ: grosse Hitzestabilität mit Dichtungsverträglichkeit zu kombinieren.

Mineralöl nimmt kein Wasser aus der Luft auf und ist in Summe (von Sonderanforderungen bei Spezialeinsätzen abgesehen) für MTB und andere Fahrräder am besten geeignet

Daraus folgt: immer nur die vom Hersteller vorgescriebene Flüssigkeit verwenden.
 
tractor schrieb:
DOT 5 basiert auf Silikon, nimmt kein Wasser auf und ist weder für Mineralölbremsen noch für o.g. Bremsen geeignet (greift Dichtungen an).

Woran merkt man denn, dass DOT 3, 4 oder 5.1 gewechselt werden muss?? Am Druckpunktverlust?? Wenn der einzige Unterschied in den Siedepunkten der verschiedenen DOTs besteht, dann ist es doch eigentlich egal mit welchem DOT die Bremse befüllt ist oder? In der Bremsleitung wird es eh nicht heiß ne.

@ tractor: muss DOT 5 deiner Beschreibung nach nicht auch "ewig" wie Mineral Öl halten?? Besteht der einzige Unterschied zwischen DOT 5 und Mineral Öl darin, dass DOT 5 die Dichtungen angreift?
 
@swiss (zitat: Deiner Logik nach also braun? :D)

oh man was ich mir hier alles gefallen lassen muss :rolleyes:

ja BRAUN und das sogar bei AUTOS, bei vielen AUTOS und ich denke nach meiner Logik nach das diese AUTOS auch mit DOT3 betankt werden. :lol:

sry aber ich find das nimmer witzig das meine kompetenz nicht ernst genommen wird nur weil ich keine hayes fahr. glaubs mir ich hab mehr als genug dot3 systeme am auto entlüftet und bin mir sicher das diese flüssigkeit gebraucht immer ziehmlich braun war, hingegen neu war sie gelb.
 
In der Bremsleitung wird es eh nicht heiß ne.

Der Sattel wird heiß, im Sattel ist Bremsflüssigkeit, ergo wird auch die Flüssigkeit heiß, folglich die Leitung ebenso!

muss DOT 5 deiner Beschreibung nach nicht auch "ewig" wie Mineral Öl halten?? Besteht der einzige Unterschied zwischen DOT 5 und Mineral Öl darin, dass DOT 5 die Dichtungen angreift?

DOT 5 ist wie DOT 3, 4 u. 5.1 ebenfalls hygroskopisch, nimmt also ständig Feuchtigkeit/Wasser, auch durch die Dichtungen aus der Umgebungsluft auf, was wiederum den Siedepunkt immer weiter verringert, darum sollte die Bremsflüssigkeit regelmäßig getauscht werden. DOT 5 hat (im Neuzustand) einen höheren Siedepunkt als Mineralöl.

glaubs mir ich hab mehr als genug dot3 systeme am auto entlüftet

Dann schraubst Du scheinbar ständig an Oldtimern, die Autos, in denen DOT 3 Verwendung fand, sind in den meisten Fällen älter als DU (von Trabbi, Wartburg &. CO mal abgesehen).

Gruss Maik.
 
Nochmal Kayn:

A:
klar hab ich ne alte magura aufgemacht da sah die flüssigkeit aus wie bei einer 1/2 jahre alten dot bremse


Aber B:
also fakt ist das ich noch nie stark verschmutztes mineralöl gesehn habe hingegen dot4 kommt fast immer braun wieder raus

Daraus folgt, dass das Royal Blood braun gewesen sein muss, womit es aber nicht sein, dass du noch nie verschmuztes RB gesehen hast.
 
@swiss :lol:

war ja wieder klar das du es wieder so verstehst,

und ich muss zugeben das ich noch nicht oft gebrauchtes royal blood gesehn und wenn das war es nur ein bisschen dunkler wie sonst dafür hab ich aber haufenweise dot3 bei bikebrakes und am auto wo es richtig verdreckt war.

egal das wird hier wieder viel zu viel off topic das thema wurde hier sowieso schon oft genug behandelt und deshabl bedarf keine wiederholungen mehr.
:daumen:
 
kama92 schrieb:
Der Sattel wird heiß, im Sattel ist Bremsflüssigkeit, ergo wird auch die Flüssigkeit heiß, folglich die Leitung ebenso!

aber nur ein kurzes Stück, in der Nähe des Bremssattels kann es zu Problemen mit Kunstoffteilen kommen - ein Hersteller musste mal einen Kühlkörper nachrüsten, weil sonst die Schwinge wegschmolz. In der NNähe der Geberarmatur wirst du von der Hitze kaum etwas bemerken.

DOT 5 ist wie DOT 3, 4 u. 5.1 ebenfalls hygroskopisch, nimmt also ständig Feuchtigkeit/Wasser, auch durch die Dichtungen aus der Umgebungsluft auf, was wiederum den Siedepunkt immer weiter verringert, darum sollte die Bremsflüssigkeit regelmäßig getauscht werden. DOT 5 hat (im Neuzustand) einen höheren Siedepunkt als Mineralöl.

zur Wasseraufnahme von DOT5 liegen mir andere Informationen vor, woher hast du diese Angaben?


Dann schraubst Du scheinbar ständig an Oldtimern, die Autos, in denen DOT 3 Verwendung fand, sind in den meisten Fällen älter als DU (von Trabbi, Wartburg &. CO mal abgesehen).

richtig, DOT3 kam ca. 1958 auf den Markt, es reichte aber für die Anforderungen moderne Scheibenbremsen nicht mehr - und so wurde DOT4 eingeführt. DOT 5 und DOT5.1 haben hauptsächlich die Werte für die Siedepunkte gemeinsam

Mineralöl kann bzw. konnte die Anforderungen "Hitze" und "Dichtungsverträglichkeit" nicht gleichzeitig erfüllen

Verfärbung von DOT beruht auf Wassereinlagerung und Oxidation unter Wärmeeinwirkung
 
Lil'D schrieb:
@ tractor: muss DOT 5 deiner Beschreibung nach nicht auch "ewig" wie Mineral Öl halten?? Besteht der einzige Unterschied zwischen DOT 5 und Mineral Öl darin, dass DOT 5 die Dichtungen angreift?

DOT5 hält nicht ewig, die Unterschiede zwischen Mineralöl und DOT5 entnimmst du bitten den einschlägigen Datenblättern (z.B. www.belray.com ).
DOT5 darf laut Spezifikation nur in DOT5 Bremsen, die bekanntlich über spezielle Dichtungen verfügen, eingefüllt werden
 
Moin Moin,

wenn ich mich hier mal einklinken darf...

DOT5 ist grundsätzlich verträglich mit Dichtungen für andere DOT. Beim Auto allerdings wird es nur für dafür konstruierte Bremsanlagen eingesetzt, und zwar aus folgendem Grund: DOT5 ist zwar NICHT hygroskopisch, aber es nimmt über den Ausgleichsbehälter, der ja mit der Umgebungsluft in Verbindung steht, trotzdem Wasser auf. Dieses Wasser ist dann freies Wasser, es bilden sich also Wassertröpfchen. Und die können, wenn das Bremsystem dies nicht durch seine Konstruktion verhindert, zum Bremssattel wandern, da Wasser eine höhere Dichte hat als DOT5. Und was mit einem Tropfen Wasser im Bremssattel passiert, kann sich jeder vorstellen... Das gibt Gasblasen bei Erhitzung, und zwar bei gelöster Bremse schon bei 100°C. Deshalb wird DOT5 auch bei dafür ausgelegten Bremsanlagen regelmäßig gewechselt.
In den letzten Jahren wird DOT5 vermehrt bei Oldtimern eingesetzt, da es bei längeren Standzeigen keine Probleme bereitet, da nicht hygroskopisch. Anlagen mit anderen DOT haben da oft Korrosionsprobleme, da die Wasseraufnahme auch den Korrosionschutz, den zB DOT4 bietet, herabsetzt. Aus oben angeführten Gründen halte ich davon jedoch nichts, sondern halte es für extrem gefährlich.
Beim Fahrrad tritt dies ganze Problematik so nicht auf, da der Ausgleichsbehälter in der Regel über eine Membran verfügt, die die Bremsflüssigkeit von der Umgebungsluft trennt. Aber auch da würde ich im Zweifelsfall ab und zu wechseln...

Viele Grüße von der
Edelziege
 
was spricht dagegen, in den Vorratsbehälter einer KFZ-Bremse eine Membran unter dem Deckel des Vorratsbehälters einzubauen? Der Schwimmer für die Füllstandkontrollleuchte?

Schön, dass endlich mal jemand, wenn auch indirekt, die gewollte Mischeignung von Glykol-DOT-Bremsflüssigkeiten und Wasser erwähnt.

Nicht nur in konventionellen Oldtimern, sondern hauptsächlich in Armeefahrzeugen wird DOT5 verwendet. Angeblich soll es ursprünglich aus diesem Bereich stammen. Ist ja auch logisch, da es viel Zeit und Geld spart, wenn dort nicht alle naslang tausende von uralten Depotfahrzeugen behandelt werden müssen.

Ob die Dichtungen in DOT3-Bremsen wirklich silikonverträglich sind könnte schon sein. Selber will ich es nicht testen, das ist mir schlicht zu gefährlich. Mir genügen die Warnhinweise der Hersteller.

Vermeidbar sind DOT-/Mineralöl-Wasser-Probleme wenn man mit reiner Luft bremst. Allerdings wird dann die Bremse ein wenig schwerer :D
 
tractor schrieb:
was spricht dagegen, in den Vorratsbehälter einer KFZ-Bremse eine Membran unter dem Deckel des Vorratsbehälters einzubauen? Der Schwimmer für die Füllstandkontrollleuchte?

Schön, dass endlich mal jemand, wenn auch indirekt, die gewollte Mischeignung von Glykol-DOT-Bremsflüssigkeiten und Wasser erwähnt.

Nicht nur in konventionellen Oldtimern, sondern hauptsächlich in Armeefahrzeugen wird DOT5 verwendet. Angeblich soll es ursprünglich aus diesem Bereich stammen. Ist ja auch logisch, da es viel Zeit und Geld spart, wenn dort nicht alle naslang tausende von uralten Depotfahrzeugen behandelt werden müssen.

Ob die Dichtungen in DOT3-Bremsen wirklich silikonverträglich sind könnte schon sein. Selber will ich es nicht testen, das ist mir schlicht zu gefährlich. Mir genügen die Warnhinweise der Hersteller.

Vermeidbar sind DOT-/Mineralöl-Wasser-Probleme wenn man mit reiner Luft bremst. Allerdings wird dann die Bremse ein wenig schwerer :D

Moin Tractor,

ich weiß nicht, ob die neueren Autos mit DOT5 eine Membran haben oder nicht. Technisch ist eine Version ohne Membran aber nicht nur billiger, einfacher (die Kupplung hängt ja meist mit dran), sondern auch technisch vorteilhaft, weil die Membran je nach Spannung die Rückstellung der Kolben verändert.
Beim Fahrrad nutze ich das sogar regelmäßig aus: Habe ich eine Bremse, bei der sich die Kolben eher zu wenig zurückstellen (Schleifen), öffne ich den Ausgleichsbehälter, drücke die Kolben zurück, montiere Membran und Deckel des Ausgleichsbehälters wieder und fahre dann die Kolben an die Scheibe. Dann steht die Membran unter Spannung und erzeugt einen Unterdruck, der die Kolben minimal weiter zurückstellen läßt.
Hat man ein Bremse, bei der die Kolben zu viel zurückstellen (Druckpunkt zu nah am Lenker), fährt man die Kolben an die Scheibe, bevor man die Membran montiert und den Deckel schließt. Dann ist die Membran spannungsfrei. In schweren Fällen kann man die Kolben auch ohne Scheibe noch weiter herausfahren, da sollte man aber natürlich wissen, was man tut... Brauche ich Dir ja nicht zu erzählen, vermute ich mal :-).

Viele Grüße von der
Edelziege
 
Also spätestens nach 24 Monaten sollte man das DOT-Zeug wechseln?

Wenn ich eine Bremse entlüfte, wechsle ich damit automatisch die Flüssigkeit, oder füllt man da nur etwas nach? (Sorry, habe das noch nie gemacht)
 
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