Drehmoment - habt ihr euch einmal geprüft?

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Hallo zusammen,

ich gehörte bis die Tage noch zu der Fraktion: "Drehmomentschlüssel -wozu denn - ich hab's im Gefühl - schließlich schraube ich seit 30 Jahren an Rädern, Autos, im Haus, im Garten, an Frauen usw... - und wenn Du's nicht glaubst, frag' Deine Frau" :D).

Naja, nicht ganz so krass, aber so ähnlich.

Jetzt habe ich mir in der Bucht ein Proxxon geschossen und von Famex einen hochwertigen Bitsatz gekauft.

Und dann der Test:

- Vorbau Soll 5 Nm - war nur mit ca. 3 Nm angezogen
- Sattel an Sattelstütze Soll 16 Nm - hatte bestenfalls 12 Nm
- Kurbel Soll 12-15 Nm - hatte evtl. 10 Nm

usw.

Durch die Vorgaben der Hersteller neige ich also dazu, deutlich (bis fast 40%) geringer zu fixieren als es sein müßte. Anfangs bewegte sich sogar mein Lenker, da ich wohl noch deutlich unter 5 Nm und unter 3 Nm lag.

Habt ihr euch auch einmal kontrolliert - knallt ihr eher fest oder seid ihr auch eher vorsichtig?

Mir ist zwar nie etwas passiert, trotzdem möchte ich den Drehmomentschlüssel nicht mehr missen, sei es auch nur als Kontrolle.

Servus
M_T_B
 
die Angaben der Hersteller sind ja die maximal zulässigen Werte, d.h. ja nicht das man diese auch immer Ausreizen muss.
gerade bei Lenker, Vorbau, Brems- und Schalthebel bleibe ich z.T. deutlich unter den maximalen Werten
 
ich habe mir vor 2 Jahren auch einen Drehmomentschlüssel gekauft und festgestellt, dass eigentlich alle Schrauben voll im grünen Bereich angezogen waren +- 1 bis 2 Nm vom soll. Drehmomentschlüssel ist für die Carbonmädchenfraktion oder für Grobmotoriker, sonst braucht sowas kein Mensch.

Wenn ich beim Soll von 3 Nm 2 Nm entfernt bin, dann vielen Dank - eine Abweichung von 66% und dann ein netter Downhill mit 70 km/h mit losem Lenker....:( dann gehöre ich lieber zu der "gesunden" Fraktion mit "echten " Zähnen als zu der Rollstuhlfraktion. Aber schon klar:
no risk no fun, oder - also weitermachen :D
 
aber gehalten hat bis dahin trotzdem alles, oder? :rolleyes:

nein, nicht wirklich... Aber ich teste immer sehr vorsichtig nach einem Umbau.
Der Lenker war anfangs viel zu locker, nach 2 km mit kleinen Hügeln hat er sich komplett bewegt. Der Sattel inklusive Sattelstütze hat sich nach einem kleinen Sprung geändert - Sattel nach vorne gekippt, Stütze 2 cm ins Rohr gerutscht.

Es sind alles Kleinigkeiten und bevor ich einen richtigen "Ausritt" mache, schärfe ich immer nach, aber der DMS gibt mir jetzt mehr Sicherheit und ich habe gestern 70 km abgespult mit vielen kleinen Drops und alles passt.
 
Sicherheit ist immer gut. Aber letztlich geht es darum wieviel Zug auf einer Schraube ist, das Drehmoment ist da nur die Krücke. Und je nachdem, Gewinde verranzt, korrodiert, oder gefettet mag das gute Gefühl dem durchaus überlegen sein.
 
hat einer von euch ne Magura Durin? Ich hab in den letzten Tagen von 3 Leuten gehört die mit mehr als 2Nm den Lokcouthebel angezogen haben und plopp, nach fest kommt ab
 
Es geht ja nicht nur darum,die Schrauben oder Gewinde nicht zu beschädigen oder zu lose anzuziehen,sondern vor allem sollen auch
alle Schrauben die gleiche Kraft übertragen,bei Bremsscheiben z.B.
Insofern hat das nichts damit zu tun,ob ich nun Teile aus Carbon,Stahl oder aus Alu befestige!
Also wenn hier jemand 6 Schrauben aus'm Gefühl raus mit dem gleichen Drehmoment (+/- 5%) anzieht > Respekt !
Der Drehmomentschlüssel hat schon seine Berechtigung...;)

p.s.: für alle die,die es mal wieder besser wissen > diese Antwort ignorieren !!!!:D
 
die Angaben der Hersteller sind ja die maximal zulässigen Werte, d.h. ja nicht das man diese auch immer Ausreizen muss.
gerade bei Lenker, Vorbau, Brems- und Schalthebel bleibe ich z.T. deutlich unter den maximalen Werten

Das wäre nicht besonders klug. Dann müsste jeder Drehmomentschlüssel 100% exakt das Drehmoment übertragen. Und genau dafür gibts keine Garantie. Ergo: Maximale Angabe grob fahrlässig. Nach fest kommt...
 
OK, Ok kein Streit, obwohl ich gerne polemisiere und ein wenig herumzanke bzw. debattiere.
Was mich oft ein wenig reizt ist diese Haltung: Ein MTB ist High-Tech und alles muss ganz fein und teuer sein, damit alles funktioniert und läuft und SICHER ist. Wieviele Fälle kennt ihr, wo infolge eines Schraubenbruchs während der Fahrt der Lenker, die Bremse oder sonstwas abgefallen ist? Bzw. wie oft hat sich was verdreht und dann zum wilden Sturz geführt? Genau!
Drehmomentschlüssel sind sicher sinnvolle Werkzeuge und helfen das Material zu schonen. Es geht aber notfalls auch ohne und sogar ziemlich gut. Fahrräder sind nämlich genaugenommen ziemlich simple Low-Tech Geräte (Rohloff Nabe ausgenommen). Ich behaupte sogar, man kann mit einigen Inbusschlüsseln und einer Zange fast alles selbst reparieren.
Gute Nacht
 
...und der nächste THREAD " Hilfe,Gewinde xy kaputt,was tun " kommt
garantiert...auch günstige Anbauteile halten bei richtiger Umgehensweise
länger !
p.s.: MTB 's mögen recht simpel sein,aber wenn du mit der "Mühle" auch
mal mit 80 km/h bergab kachelst,dann ist das schon beruhigend,wenn
alles vernünftig montiert ist...:D :daumen:
 
ich selbst habe auch bisher keinen Drehmomentschlüssel benutzt; bisher hält auch alles. Aber dennoch überlege ich mir einen zuzulegen, da ich beim besten willen nicht die leiseste Ahnung habe, wieviel kraft ich z.B. für 1Nm aufwenden muss....um ein Gefühl dafür zu bekommen wäre ein solcher Schlüssel sicherlich icht verkehrt.
Kann jemand einen empfehlen? Muss ich wirklich 80€us dafür löhnen oder sind die 30€ Dinger von Proxxon auch vertretbar?
 
ich selbst habe auch bisher keinen Drehmomentschlüssel benutzt; bisher hält auch alles. Aber dennoch überlege ich mir einen zuzulegen, da ich beim besten willen nicht die leiseste Ahnung habe, wieviel kraft ich z.B. für 1Nm aufwenden muss....um ein Gefühl dafür zu bekommen wäre ein solcher Schlüssel sicherlich icht verkehrt.
Kann jemand einen empfehlen? Muss ich wirklich 80€us dafür löhnen oder sind die 30€ Dinger von Proxxon auch vertretbar?

so sehe ich das auch :daumen:

Ich habe den Proxxon 5-30 Nm bei ebay für €40,- gekauft und bin zufrieden.
 
Das wäre nicht besonders klug. Dann müsste jeder Drehmomentschlüssel 100% exakt das Drehmoment übertragen. Und genau dafür gibts keine Garantie. Ergo: Maximale Angabe grob fahrlässig. Nach fest kommt...

Bei dem Drehmomentschlüssel von Syntace gibt es einen Toleranzbereich, der voher genau bestimmt wurde. Der ist also schon relativ genau.

Wieso sollten die Angaben von den Herstellern maximal sein und nicht den optimalen Wert angeben?
 
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