Drehmomentschlüssel...

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Hi Leute!

Wollte mir mal einen Drehmomentschlüssel zulegen und vorher rumhören, was ihr so empfehlen könnte. Habe bei den 50DM-Teilen aus'm Baumarkt irgendwie kein so gutes Gefühl....

Brauche das Teil vorwiegend für Tretlager, Kurbeln und ähnliches, d.h. bei höheren Anzugsdrehmomenten, etwa von 20-80Nm. Womit habt ihr da gute Erfahrungen gemacht? Das Teil sollte vor allem zuverlässig sein!
 
@Airborne

Um auf Deine Antwort zu antworten: braucht man die ?

Nun, eine Schraubverbindung oder einen Imbus kannst Du natürlich auch ohne Drehmomentschlüssel andrehen. Aber es gibt (so wie z.B. im PKW-Bereich) ganz definierte Drehmomente für die verschiedenen Verbindungen die vom Hersteller vorgegeben werden und die unbedingt eingehalten werden sollten. So auf Gefühl festzuziehen ist PFUSCH & MURKS und man gefährdet sich damit nur selbst.
Übrigens hat man auch im Falle einer Reklamation wenig Chancen damit durchzukommen wenn man das Ding nur so auf Gefühl angedreht hat. Man kann sehr wohl nachträglich noch feststellen ob die Verbindung mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurde.

Am besten man besorgt sich einen kleinen Drehmomentschlüssel so im Bereich von 0-20 Nm oder 0-30 Nm und einen großen so etwa 25-100 Nm. Als Antriebsgröße ist am besten wohl 1/4" geeignet. Bekannte Hersteller: Gedore, Stahlwille, beide sehr teuer. Auch gut: Syntace, Park, Kraftwerk,...
Man kann sich so teure Teile die man auch nicht jeden Tag braucht auch zusammen mit einigen Kumpels zulegen.

Gruß
Erik
 
Das hat man doch im Arm, oder :D :D :D
Kurz vorm Abrechen - 10% ganz einfach.

Speziel bei Leichtbauteilen ist ein Drehmomentschlüssel sicher nicht schlecht bzw. anzuraten.
Trotzdem, ich hab keinen zuhause, mit Gefüll, hat bis jetzt immer gepaßt.

@Merlin
Wenns nur abundzu brauchst, spar Dir das Geld. Geh in eine Werkstatt, Bikeshop und bitte kurz die Schraube anzuziehen und es paßt.
wenns regelmäßig einen brauchst, dann kauf was ordentliches. Wirst aber schon 150 DM rechnen müssen.
 
Hidudidu,

ich kann nur zu einem Drehmomentschlüssel raten, den so genau kann man das Pi*Auge+Gefühl nicht anziehen.

OK für einen Drehmomentschlüssel muss man zwischen 150 u 200 Mücken rechnen, aber das sollte einem die Sicherheit schon Wert sein.
Bei neuen Parts oder Coolen Klamotten, Helm etc schaut man ja auch nicht umbedingt auf den letzten Pfennig.

Ausserdem kommt ja Weihnachten, das sollte man (Mann) ausnutzen und sich sowas Schenken lassen:D .

Gruss Nasi
 
Schau dir mal diese pdf-Datei unter
http://www.hazet.de/prod_pdf/022/022397ba.pdf
an.

Die Firma HZ vertreibt in D'land sehr gute Produkte die auch bei härtestem Einsatz sehr lange halten. Der dort abgebildete Schlüssel hat einen Verstellbereich von 5-60 Nm bei einer Abweichung von +/- 5% vom Skalenwert und lässt sich stufenlos in 1 Nm-Schritten verstellen. Nachteil ist ein 3/8 Vierkant der sich aber auf 1/2 etc. per Adapter vergrößern oder auch verkleinern lässt.

Eigentlich benötigt man einen solchen Schlüssel speziell nur bei Federgabeln und deren Schrauben, speziell Brücke (heutzutage alles gepresst/verklebt) und bei Vorbauten der leichteren Sorte.

Schrauben sollten dann auch immer gefettet werden. Gewinde UND Kopf, allerdings nicht mit MoS2.

Und man sollte die "gefährliche Redundanz" kennen.
Obere Schraube fest, untere Schraube locker, untere Schraube dann fest, obere Schraube locker usw.
Dann möglichst eine etwas niedrigeren Drehmoment wählen. Ist Erfahrungssache, leider.
 
Den von Hazet mit 5-60 Nm habe ich seit mehreren Jahren im Einsatz, hervorragendes Teil, sieht noch aus wie neu.

Allerdings brauch(t)e ich ihn mehr für Motorradschrauben.

Habe ihn damals bei Hein Gericke (Motorradausstatter) für 150 DM gekauft, mittlerweile kostet er so um 200 DM.

ich denke, gerade bei den kleinen Drehmomenten braucht man schon einen sehr guten Schlüssel, die grossen DM können auch die billigen Teile ausreichend gut.

Zu bedenken, je mehr Adapterstücke man zwischen Schlüssel und Schraube setzt, umso ungenauer wird der Auslösewert und bei den kleinen Drehmomenten so um 4 Nm wirds schon ungenau.
 
Wie gesagt, ist in erster Linie für die großen Drehmomente alias Tretlager (70Nm) und Kurbeln gedacht (40Nm). Sollte daher vom Bereich her etwa 15-100NM haben, etwas mehr oder weniger ist auch ok. Für die "kleinen" Drehmomente brauch ich ihn nicht, da ich hierbei keinen Leichtbau betreibe.

Stimmt es denn, dass selbst die 50DM-Dinger ausm Baumarkt mit Bereichen von 20-100Nm einwandfrei funktionieren? Bin mir bei den Teilen nicht immer sicher, ob sie auch wirklich IMMER auslösen, speziell bei Adaptern mit Verkantungsgefahr und so....
 
Hi Leute,
ich denke ein Drehmomentschlüßel ist für den der viel schraubt unabdingbar. gerade die niedrigen Drehmomente zwischen 4-10 Nm sind mit der Hand nur schwer zu reproduzieren (abhängig von der Tagesform etc.). Meist neigt man dazu gerade die kleinen Schrauben zu fest an zu ziehen. Bei werkzeugkauf ist gute Qulität immer vor zu ziehen denn mit miesem Werkzeug machst Du mehr kaputt als heil. Ich hab´ einen von Gedore. Außerdem gilt immer:

DU BIST ZU ARM DIR DAS MITTELMÄßIGE ZU LEISTEN


Ciao
 
Für das Tretlager und die Kurbeln würde ich persönlich mir keinen Drehmomentschlüssel zulegen. Hier wird mit hohen Drehmomenten gearbeitet, so daß ein Überdrehen bei normalem gefühlvollen Anziehen schwer möglich ist. Leichtbau in diesem Bereich kann kann doch nur Titanwelle und Alu-Kurbelbefestigungsschrauben heißen. Mein Tip: Schön die Innenlagergewinde fetten und mit einer Knarre das Innenlager festziehen, die Kurbeln zunächst mit Stahlschrauben auf den Vierkant pressen , dann die Stahlschrauben herausnehmen und die Aluschrauben zur Sicherung eindrehen. Schraubgewinde der Titanwelle gut mit Ti prep oder Kupferpaste einreiben. Keinesfalls die Aluschrauben zum Aufpressen der Kurbel nehmen.
Viele Grüße,
T.R.
 
Ich hab gestern mal meinen stiefbruder, der seit 5 jahren als bike-mechnaniker arbeitet nach nem drehmomentschlüssel gefragt. Daraufhin hat er mich nur ungläubig angeguckt und meinte, dass das wenig sinn macht und man sich das geld auf jeden fall sparen kann.
Naja, ich vertrau ihm und seiner erfahrung in der hinsicht mal.
 
Arbeitet Dein Stiefbruder in Berlin? Wenn nein, sag doch mal wo, damit ich diese Werkstatt nie aufsuche.

Nimms mir nicht übel, aber Erfahrung hin oder her, mit so einer pauschalen Aussage disqualifiziert er sich als Mechaniker selbst. Klar kann man auch oft nach Gefühl arbeiten, aber nicht immer.
 
servus,

er arbeitet in berlin, also keine angst.
auf der arbeit benutzt er ihn bei manchen sachen natürlich, da muss er ja auch kein geld dafür zahlen.
Aber sich für die privatnutzung einen anzuschaffen dürfte wirklich überflüssig sein.
Ich kenne zumindest keinen, der sich schonmal das gewinde wo rausgezogen hat oder der wegen nem falschen drehmoment einen defekt hatte.
 
Habt ihr schon mal nen mechaniker in ner Bikewerkstatt mit nem Drehmomentschlüssel rumlaufen sehen??? Ich denke eher nicht!
Ok... die Gabelbrücken/Tauchrohrverschraubungen einiger Gabeln würde ich auch net so pi mal daumen anziehen - aber 1. sind solche Gabeln selten und werden immer seltener - und 2. wird man da nicht alle paar Wochen dran rumschrauben...

So... und sonst... bei Klemmverbindungen wird zugezogen, bis es unter maximaler Belastung nimmer rutscht (z.B. beim Vorbau einfach mal Rad zwischen die Beine einklemmen und dann so lange zuziehen bis da nix mehr zu verdrehen geht oder bei Bremsseilen mal richtig böse in die Eisen langen - und dann noch mal zur Sicherheit en bisserl fester anziehen)

Und wer z.B. solche leckeren Sachen wie Dämpferaufnahmen mit einem Drehmomentschlüssel anzieht, der tut mir leid - das wird warscheinlich nur im Neuzustand richtig funktionieren, falls überhaupt. Da muss man einfach mit ein bisschen Gefühl probieren - das muss einfach so fest sein, daß es kein Spiel hat und trotzdem noch leichtgängig ist.

Es gibt am Fahrrad nicht gerade viele Schrauben - und bei eigentlich allen ist es wurschd ob das Drehmoment stimmt - solange man sie nicht abwürgt ( ja ich weiss... einige bekommen es einfach net gebacken, daß man eine kleine M3 Schraube nicht unbedingt mit allem was man in den Armen hat zuziehen sollte - kenne auch solche typen - aber die sollte man auch mit Drehmomentschlüssel net unbedingt ans Bike lassen)

Viel wichtiger ist, daß man alle Schrauben einfettet (wegen festfressen) oder wenn sie zum lockern neigt - was aber bei einer gefetteten schraube auch recht unwarscheinlich ist - sie dann mit Schraubensicherung einklebt (dann aber vorher unbedingt entfetten sonst hält es nicht gescheit)

So... und zum schluss noch was zum nachdenken - gerade wenn es um Schrauben mit geringen drehmomenten geht - Wenn du einen Drehmomentschlüssel einsetzt muss die Schraube auch absolut sauber sein, denn wenn das Gewinde verdreckt ist und sie deshalb schwergängig ist, wirst du sie mit einem Drehmomentschlüssel zwangsläufig zu schwach anziehen - du gibst ihr zwar das richtige Drehmoment - sie baut aber nicht den richtigen Druck auf die Unterlage auf.

:bier:
Bye
www.blueicedragon.de
 
Im Bike-Bereich gibt es 2 dominierende Drehmomentschluessel. Beide von Syntace.
Der eine für 1-20 Nm, stufenlos einstellbar und hat einen 1/4" Vierkant. Kostenpunkt : 91,52 EURO auf mountainbikes.net

Der andere ist für 10-80 Nm und kostet 101,75 EURO.

Ein Drehmomentschluessel, der erst bei 5 Nm anfaengt, ist fuer viele Schrauben am Bike bereits zu "grob".
 
Muß dem drachen recht geben - hab auch noch nie nen bikeschrauber mit nem drehmomentschlüssel gesehen.

Mal ein anderes beispiel : PKW reifenmontage bei pit stop -
da wird die felge erst mit dem pressluftschrauber angezogen und dann mit dem drehmoment kontrolliert - knackt aber sofort - soll heissen schraube ist fester als nötig, und mutti bekommt bei einer reifenpanne mit dem bordwerkzeug die schrauben nicht los.
soviel zu fachgerechter montage.
 
hat schon mal jemand den park-tool-drehmomentschlüssel ausprobiert??

der hat meines erachtens eine skala auf der das drehmoment angezeigt wird.
das könnte dann nämlich bedeuten, daß man mit einem drehmoentschlüssel hinkommt;
nehme halt mal an,dass es schon möglich ist drehmoment von 0-70 nm anzuzeigen?????

gruß

mttam

ps: in einem werkzeugfachgeschäft habe ich mal den tipp bekommen die drehmomenteneinstellung des akkuschraubers zu benutzen, wenn ich sachen definiert festziehen will, habe es nur nie ausprobiert...
hat das mal jemand gemacht??
 
Die drehmomenteinstellung eines accuschraubers ist gedacht für schrauben die z.b. in holz oder blech geschraubt werden um diese nicht zu überdrehen.
Am bike nützt son schrauber wenig - kann mir nicht vorstellen damit ne kurbelschraube ordentlich festzukriegen.
 
@ framecrusher:
kennste du die drehmomente die im akkuschrauber einstellbar sind??

mttam
 
Hallo,
Ich habe inzwischen 3 Drehmomentschlüssel, 2-20 Nm (Rahsol),
8-50Nm (Gedore) und 20-15Nm (Stahlwille).
Die grossen brauche ich fürs Auto, den kleinen habe ich mir fürs Fahrrad zugelegt.
Wegen ausreichend Schrauberpraxis habe ich in den letzten Jahren keine Schraube überdreht, mir ist allerdings aufgefallen, daß man sich gerade am Fahrrad bei den kleinen Schrauben vertut.
Gerade bei den teuren Sachen Wie Hydraulikbremsen werden mitunter sehr kleine Anzugsmomente vorgeschrieben.
Beispiel 1: Befestigungsschraube der HS11-HS33 Bremse ist mit 4 Nm angegeben, da das aber sehr weich bzw. elastisch ist hatte ich gefühlsmässig angezogen und später nochmal kontrolliert. Und siehe da es war viel zu lasch angezogen.
Beispiel 2: Bremsleitung in den Bremsgriff schrauben (Magura)
Angegeben wieder 4 Nm. Nach Gefühl: Oh. Gott, haste mal wieder zu fest angeknallt. Bei Kontrolle: selbst bei 3.5Nm noch ne viertel Umdrehung fester gedreht.

Ich bin inzwischen überzeugter Drehmomentschrauber, da ein überdrehtes Gewinde z.B. in der Gabel u.U. nicht repariert werden kann, dan hätten sich die ca. 100,- € schnell rentiert.
Zudem hat man ein viel sichereres Gefühl, wenn man weiss die sicherheitsrelevanten Teile sind korrekt befestigt.

Gruß
Raymund
 
Original geschrieben von raymund
Hallo,
Ich habe inzwischen 3 Drehmomentschlüssel, 2-20 Nm (Rahsol),
8-50Nm (Gedore) und 20-15Nm (Stahlwille).

Beispiel 2: Bremsleitung in den Bremsgriff schrauben (Magura)
Angegeben wieder 4 Nm. Nach Gefühl: Oh. Gott, haste mal wieder zu fest angeknallt. Bei Kontrolle: selbst bei 3.5Nm noch ne viertel Umdrehung fester gedreht.

Gruß
Raymund

Beispiel 2 würde mich mal interessieren. dazu benötigt man doch einen gabelschlüssel, wie kommt das mit 'nem drehmomentschlüssel hin?
auch ich habe das problem das diese verbindung etwas leckt. ich rau mich aber nicht fester anzuzuehen, da ich nicht unbedingt das gewinde ausreißen will (jaja, nach fest kommt ab).
 
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